Entwicklerwerkzeug: vasm 2.0
Frank Wille hat nach elf Monaten Entwicklungszeit das Update auf die Version 2.0 für den modularen Assembler vasm veröffentlicht. Auf Nachfrage hat er für uns einige Kernpunkte der neuen Version benannt:
Die Version 2.0 von vasm bringt einige größere interne Änderungen
mit sich. Die wichtigste ist die Unterstützung von Architekturen mit
mehr als 8 Bits per Byte, während sichergestellt wurde, daß diese
Flexibilität nicht die Performance von vorhandenen Backends verringert.
Zwei neue Backends nutzen dieses Feature bereits: das HANS-FPGA Projekt
implementiert eine CPU mit 32-bit Bytes, und der unSP (Micro-nSP) Core
von SunPlus mit 16-bit Bytes ist eine real existierende CPU, die u.a.
in der VTech V.Smile Konsole eingesetzt wurde.
Das ermöglicht für die Zukunft einige interessante Backends, wie z.B.
Mainframes aus den 50er und 60er Jahren mit 36-bit Bytes, oder aktuelle
MCUs von Microchip mit 12, 14 oder 24-Bit Instruktionen.
Die interne Repräsentation von Relocations wurde überarbeitet.
Einerseits, um beliebige Bits per Byte zu unterstützen und andererseits
kann jetzt zwischen Signed und Unsigned Reloc-Typen unterschieden
werden, sowie eine Schnittstelle, damit Backends eigene Reloc-Typen
definieren können.
Als neue Output-Module gibt es das MOS Paper-Tape Format sowie das
proprietäre Format des HANS-Projekts. Vorhandene Output-Formate
wurden erweitert. Z.B. XFile für X68000 (Startadresse und laden
in High Memory), ZFile wird neu über das TOS-Modul realisiert.
Foenix PGX und PGZ Support verbessert. Viele neue Optionen für
Debugging Output im Amiga Hunk-Format.
Bei den CPUs hat das m68k-Backend wie üblich viele neue Features
und Bug Fixes. Das Apollo-Team hat den 68080 Support auf den neuesten
Stand gebracht.
Aber auch das 6502-Backend wurde komplett überarbeitet, um es
kompatibler zur offiziellen WDC-Syntax zu machen und die Unterstüzung
für die 8/16-Bit 65816 CPU zu verbessern. Momentan ist ein 65816-Backend
für vbcc in der Entwicklung.
Die Änderungen der Version 2.0 im Detail:
Support for architectures which have bytes with more than 8 bits.
Output formats bin, ihex, srec, test and vobj currently support >8-bit bytes.
New options -obe and -ole to define the endianess of target-bytes in binary output.
New options -ibe and -ile to define the endianess of target-bytes in binary includes (incbin).
New option -underscore adds a leading underscore to all imported and exported symbol names.
New option -relpath to treat all include paths as relative first, even when starting with '/' or '\'.
Reworked relocations and added the option to define their signedness.
New CPU backend for unSP (micro-nSP), having 16-bit bytes. Contributed by Adrien Destugues.
New CPU backend for the FPGA-CPU HANS, using 32-bit bytes. Contributed by Yannick Stamm.
New output module "pap", which outputs MOS Paper Tape files, as documented in the KIM-1 User's Manual. Contributed by Dimitri Theulings.
When printing error messages in macros, also print the source text line calling the macro.
A macro redefinition prints a warning with the previous definition. The old macro is correctly replaced.
Also warn about initialized space atoms (.space, etc.) in BSS sections.
Workaround for a Windows bug, when reading a source text from stdin directly via the terminal.
Fixed output of 64-bit symbol values in vobjdump.
Directives to suppress listing file output (like NOLIST) will no longer appear in the listing file.
Fixed string constants (in immediate addressing modes) with non-ASCII characters.
Fixed potential buffer overflow when generating a section name for ORG directives (since V1.9f).
Output modules now show the source line for unknown relocation errors.
m68k: Most out of range errors have now become warnings.
m68k: Out of range 8-bit immediate constants write to all 16 bits of the extension word, with a warning (to be able to simulate the behaviour of some old, faulty assemblers).
m68k: Improved -opt-size optimization for move.l->moveq/lsl, which now optimizes all values below 0x8000 where the highest and lowest bit set does not span more than 7 bits (suggested by Erik Hemming).
m68k: Float-constant optimization (OPT of, enabled by default) now also supports integer constant optimization to 16-bit.
GUI für Greaseweazle Tools: ADFDiskBox V2
Keir Frasers "Greaseweazle" liest die Magnetschicht der Diskette unabhängig vom verwendeten Format und speichert soviele Informationen wie möglich in einem sogenannten "Flux Level Image" im Supercard-Format (SCP), wodurch das Lesen und Zurückschreiben kopiergeschützter Disketten möglich wird. Nun berichten wir schon seit einiger Zeit über FluxMyFluffyFloppy, einer GUI für die Greaseweazle Tools. Neben GreaseweazleGUI, gibt es noch eine dritte Alternative für Windows, ADFDiskBox, die nun in Version 2 veröffentlicht wurde.
Der Autor John Brett, der den Quellcode seines Projektes auf GitHub bereitgestellt hat, hat uns freundlicherweise ein paar Erläuterungen zur neuen Version gegeben:
Sowohl FluxMyFluffyFloppy, als auch GreaseweazleGUI können viele Diskettenformate verarbeiten, während sich mein ADFDiskBox auf Amiga-DOS-Disketten spezialisiert hat. Es vereinfacht Amiga-DOS-Batch-Lese- und Schreiboperationen (für ADF, 82-Spuren-ADF, SCP:Amiga-DOS und RawSCP).
Das Programm benötigt Net Framework 4.8 zum laufen, sollte also auf Windows 10 (läuft auch auf der 32-Bit-Version) und Windows 11 laufen. Zuerst muss die neueste Version der Greaseweazle Tools heruntergeladen und entpackt werden, bevor der Installer ausgeführt werden kann.
Ich lerne C# jetzt schon eine Weile und ich erstelle dieses Programm zu Lernzwecken (weshalb der Code ein bisschen unordentlich ist). Als ich anfing, konnten die anderen Programme 82-Track-Amiga-DOS-Disketten bzw. den Batchmode nicht handhaben. Mittlerweile können sie das unter Verwendung der editierbaren diskdefs-Datei. Mein GUI dagegen benutzt eine eigene Version. Ich habe in letzter Zeit einige weitere Funktionen hinzugefügt, wie z.B. Batchmode für alle Amiga-Formate, weshalb ich die Versionsnummer auf 2 geändert habe. Nun wird auch mehr als ein Greaseweazle auf dem gleichen Computer unterstützt. (dr)
AmigaOS 4: Anleitung zur Erstellung eines USB-Bootsticks für den AmigaOne X5000
'McFly', bekannt durch seinen German Amiga Podcast (GAP), hat im OS4Depot zwei Anleitungen (auf Deutsch und Englisch) veröffentlicht, die Nutzern eines AmigaOne X5000 ermöglichen sollen, einen bootbaren USB-Stick entweder aus einer Systemsicherung heraus (OS4Depot-Link) oder mit Hilfe der AmigaOS-4.1-Installations-CD und unter Verwendung einer einer RX-Grafikkarte (OS4Depot-Link) zu erstellen.
Auf Nachfrage hat uns der Autor freundlicherweise zur Entstehung folgendes geschrieben:
Da mein X5000 vor geraumer Zeit durch einen Fehler meinerseits nicht mehr richtig startete und auch die Install-CD den Start verweigerte, suchte ich nach Lösungsansätzen, meinen X5000 wieder zum Starten zu überreden ;-)
Zu der Zeit war noch eine Radeon-R7-Grafikkarte verbaut und dazu fand ich im Internet folgenden niederschmetternden Hinweis, der aber erklärte, warum sich die Installations-CD nicht booten ließ:
"The basic RadeonHD driver on the OS4.1 CD does not support models with the Oland Chip set (R7 240/250), thus you cannot boot from the CD."
Ergo erstellte ich mittels Card-Reader und CF-Card ein Bootmedium.
Wie ich dabei vorgegangen bin, habe Step by Step in einem kleinen bebilderten Tutorial festgehalten.
Etwas später habe ich meinem Rechner mit einer Radeon-RX580-Grafikkarte aufgerüstet.
Bedingt dadurch hab ich mir alle nötigen Infos zusammengesucht, wie man ein
USB-Installationsstick für AmigaOne X5000/20 mit RX-Grafikkarte erstellen kann.
Diese Grafikkarte benötigt seperate Treiber, die nicht auf der Install-CD von AmigaOs4.1
enthalten sind.
Auch diese Vorgehensweise habe ich in einer bebilderten Anleitung zusammengestellt, in der Hoffnung, dem ein oder anderen User damit eine kleine Hilfestellung geben zu können. (dr)
CLI-Programm: sysvars V0.13
Der sysvars-Befehl erstellt Umgebungsvariablen mit Systeminformationen, um von diesen bspw. in der startup-sequence abhängig zu machen, welche Patches eingebunden werden. Erfasst werden bislang die CPU und FPU, der Chipsatz, die vertikale Bildfrequenz (PAL/NTSC), Kickstart-Version und-Revision, die Version und Revision der bsdsocket.library sowie, ob der Emulator UAE verwendet wird - und wenn ja, in welcher Version.
Die Version 0.13 beinhaltet folgende Änderungen:
Added $VampireType, $VampireCoreRev and VampireClockMult
Demis Hassabis: Nobelpreisträger mit Amiga-Vergangenheit (Update)
Demis Hassabis wurde jüngst für seine herausragenden Beiträge im Bereich der Künstlichen Intelligenz mit dem Nobelpreis für Chemie geehrt. Besonders die Entwicklung von AlphaGo, das erstmals einen professionellen Go-Spieler besiegte, und AlphaFold, welches revolutionäre Durchbrüche in der Proteinfaltung ermöglichte, brachten ihm den Nobelpreis ein. Diese Errungenschaften markieren bedeutende Fortschritte in der KI-Forschung und der Biomedizin.
Interessanterweise begann Hassabis seine Karriere als Spieleentwickler: Als Teenager arbeitete er für Bullfrog an der KI des ursprünglichen Amiga-Spiels "Populous II". Als Projektleiter und Chefprogrammierer von "Theme Park", das u.a. auch für den Amiga umgesetzt wurde, und als wichtiger Mitgestalter von "Black & White" (nicht für den Amiga erschienen) setzte er bereits in jungen Jahren kreative Akzente in der Spielewelt, wie auch Petra Fröhlich in ihrem Wochen-Newsletter "Fröhlich am Freitag" unter dem Titellink darlegt. Die Designprinzipien, die Hassabis während dieser Zeit erlernte – die Balance zwischen Komplexität und Nutzerfreundlichkeit, das Schaffen von immersiven Welten – beeinflussten später seinen Ansatz in der Entwicklung von KI-Systemen. Die Fähigkeit, komplexe Systeme zu modellieren und zugänglich zu machen, die er als Spieledesigner verfeinerte, floss direkt in seine wissenschaftliche Arbeit ein. Diese interdisziplinäre Verbindung zwischen Spielmechanik und KI-Forschung prägte seine visionäre Herangehensweise an technologische Herausforderungen.
Neben Theme Park und Black & White war Hassabis auch an Spielen wie Republic: The Revolution beteiligt. Seine Erfahrung in der Spielentwicklung half ihm, den Weg von der Unterhaltung zur Wissenschaft zu ebnen, indem er kreative Lösungen für reale, wissenschaftliche Probleme fand.
Update: (06:30, 17.10.24, snx)
Ergänzung der Meldung um Populous II auf Basis eines Interview-Artikels von 2016. (nba)
smbfs ermöglicht es Amiga-Benutzern, auf Windows- und Linux-SMB-Freigaben zuzugreifen, sodass Netzwerklaufwerke wie lokale Laufwerke verwendet werden können. Dies erleichtert die Integration von Amiga-Systemen in moderne Netzwerke und fördert den Dateiaustausch zwischen verschiedenen Plattformen.
Die Version 2.2 macht die von Tygre in Version 2.23 vorgenommenen Änderungen rückgängig, mit denen ein Workaround für den Umgang mit Verzeichnis- und Dateinamen implementiert wurde, die Unicode-Codepoints verwendeten, die auf dem Amiga nicht mit dem Zeichensatz ISO 8859-1 dargestellt werden konnten. Als amiga-smbfs 2.23 gekennzeichnet, war es als Test in Vorbereitung auf die Integration von Tygres Änderungen gedacht, wie Olaf Barthel auf GitHub schreibt. Demzufolge fehlte die Gelegenheit, dieses Feature zu optimieren, und in der Zwischenzeit gab es keine robuste amiga-smbfs-Version, die stattdessen verwendet werden konnte. Die Veröffentlichung von amiga-smbfs 2.22 soll dies vorerst korrigieren.
Das Dateisystem in der neuen Version für AmigaOS 3.x (68k) und AmigaOS 4.x (PPC) kann kostenlos von der GitHub-Präsenz unter dem Titellink heruntergeladen werden. (nba)
Video: Wie das diskspare.device 984KB auf einer DD-Diskette speichert
Robert Smith arbeitet zur Zeit an einem Update von DiskFlashback (amiga-news.de berichtete) und beschäftigt sich diebezüglich gerade mit der Unterstützung für das diskspare.device (Aminet-Link), was eine Ergänzung oder ein Ersatz für das trackdisk.device ist, mit dem Disketten mit 960 KB oder 984 KB formatiert werden können bzw., sofern ein HD-Laufwerk verfügbar ist, mit 1920 KB oder 1968 KB. In seinem neuesten Video teilt Smith seine Erkenntnisse und Ergebnise über die Funktionsweise darüber. (dr)
Videoreihe: Der Amiga 1000 als Workstation
Thomas Cherryhomes unternimmt in einer bislang neunteiligen Zeitreise den Versuch, den 1986 in Deutschland offiziell vorgestellten Amiga 1000 in seiner Praxistauglichkeit als Workstation einzuordnen und mit ähnlichen Produkten zu vergleichen.
Zu diesem Zeitpunkt arbeitete der Amiga 1000 mit AmigaOS 1.1, einer 256KB-Erweiterung und zwei Diskettenlaufwerken. Da, wie der Autor schreibt, Workstations hauptsächlich für wissenschaftliche und technische Aufgaben verwendet wurden, mit der Erwartung, maßgeschneiderte Software für eine bestimmte Aufgabe zu entwickeln, konzentriere sich die Serie letztendlich darauf. Die bislang veröffentlichten Teile:
WHDLoad: Neue Pakete bis 12.10.2024
Mit WHDLoad können Spiele, Szene-Demos und Intros von Cracker-Gruppen, die nur für den Diskettenbetrieb gedacht waren, auf der Festplatte installiert werden. Die folgenden Installationspakete wurden bis zum 12.10.2024 hinzugefügt:
2024-10-12 improved: Wiz'n'Liz (Psygnosis) access fault fixed, 2nd button supported, trainers added, fast memory used (Info)
2024-10-09 improved: Superfrog (Team 17) adapted to WHDLoad 19, now uses internal joypad read routine (Info)
2024-10-08 improved: Trolls (Flair Software) another version supported, trainer bug fixed, manual included (Info)
2024-10-07 updated: Trolls (Flair Software) patch rewritten, audio/graphics/crash bugs fixed, 68000 support, more trainers, another version supported, all versions share features (Info)
GoVD: Virtuelle Desktops für die Workbench
Krzysztof Donats Programm GoVD erlaubt es, unter AmigaOS 3.2 (und eventuell auch 3.1.4, aber das hat er nicht getestet) die Workbench auf bis zu acht virtuellen Bildschirmen zu nutzen. Hierbei lässt sich festlegen, welche Workbench-Fenster und -Programme welchen der Bildschirme nutzen sollen.
Das Programm ist Shareware, die Gebühr ist frei wählbar. Entwickler, die Programme ins Aminet gestellt haben, können das Programm kostenlos registrieren. (snx)
Marke Eigenbau: Zwei interne Diskettenlaufwerke im Amiga 500
Rod Thomas' AmigaDualFloppyInterface erlaubt die Verwendung zweier interner Diskettenlaufwerke im Amiga 500 (getestet bloß mit der Version 6A des Motherboards). In der Praxis ist eines davon dann ein Gotek-Laufwerk.
Sein Projekt erlaubt ohne äußerliche Ergänzungen am externen Laufwerksanschluss und ohne irreversible Umbauten des Amigas die Nutzung zweier interner Diskettenlaufwerke mit der Auswahlmöglichkeit, von welchem der beiden Laufwerke gebootet werden kann; das jeweils zweite ist weiterhin nutzbar. (snx)
Plattformspiel: Tiny Pixel Adventure
Bei Tiny Pixel Adventure handelt es sich um einen klassischen Plattformer. Die Entwicklung ist noch nicht abgeschlossen, es ist aber bereits spielbar. Angaben zu den Systemvoraussetzungen werden nicht gemacht. (snx)
Verwaltung von ADF-Dateien: Rust-Bibliothek "adflib" V0.1.4
Im März 2023 berichteten wir über Volker Schwaberows Projekt, die von Laurent Clevy vorwiegend in C geschriebene ADFlib in die Programmiersprache Rust zu konvertieren. Zu diesem Zeitpunkt konnte man damit ADFs lesen und schreiben, Tracks und Sektoren in einem Byte-Array lesen und schreiben.
Nun hat er vor Kurzem die Version 0.1.4 veröffentlicht und damit auch eine Disk-Bitmap-Implementierung zur Verfügung gestellt.
Freundlicherweise erläutert er uns gegenüber: "Die adflib V0.1.4 bietet damit einige interessante Funktionen zur Arbeit mit ADF-Diskimages (Amiga Disk File). Sie ermöglicht das Lesen, Schreiben und
Manipulieren von ADF-Dateien direkt aus Rust-Code heraus. Zu den Hauptfunktionen gehören:
Auslesen von Dateiinformationen und Verzeichnisstrukturen
Extrahieren einzelner Dateien aus ADF-Images
Anzeigen und Modifzieren von Disk- und Bitmap-Informationen
Formatieren von ADF-Images (OFS und FFS werden unterstützt)
Defragmentierung von ADF-Images
Die Rust Library enthält ein mitgeliefertes Kommandozeilen-Tool. Es erlaubt viele der Bibliotheksfunktionen direkt von der Shell aus zu nutzen, ohne
eigenen Rust-Code schreiben zu müssen. So kann man beispielsweise schnell den Inhalt eines ADF-Images auflisten oder einzelne Dateien extrahieren.
Eine Besonderheit ist die bereits vorhandene Hunk-Implementierung. Hunks sind ein spezielles Dateiformat für ausführbare Amiga-Programme. Die Integration in adflib erleichtert potenziell die Arbeit mit Amiga-Executable-Dateien innerhalb von ADF-Images. Ich plane das auch in das Kommandozeileninterface zu integrieren, sodass man direkt Information über Amiga-Executables daraus anzeigen kann.
Insgesamt kommt mit der adflib V0.1.4 eine erste solide Version für Entwickler, die mit Amiga-Disk-Images arbeiten möchten. Die Bibliothek bietet grundlegende Funktionen, die für viele Anwendungsfälle ausreichen dürften. Gleichzeitig ist sie noch überschaubar und einfach zu verstehen.
Ich möchte auch vorherheben, dass die Bibliothek so konzipiert ist, dass sie nicht nur mit physischen ADF-Dateien arbeiten kann, sondern auch mit ADF-
Daten, die in ZIP-Archiven eingebettet sind. In Planung ist auch die DMS-Unterstützung. Zudem sind Tests enthalten, wir haben eine Modularität in der
Bibliothek.
Für Retro-Computing-Enthusiasten oder Entwickler von Amiga-Emulatoren könnte adflib eine nützliche Ergänzung des Werkzeugkastens sein. Die Rust-
Implementierung verspricht dabei Robustheit und gute Performance. Viel wichtiger dabei ist, dass die Build-Umgebung auf fast jedem System zu
Verfügung steht und das Projekt einfach kompiliert und installiert werden kann. Die Library liegt auch im Bibliotheken-Repository Crates.io, was
die Installation über 'cargo install adflib' erlaubt. Damit erhält man das Kommandozeilenwerkzeug und die Library auf einem einfachen Weg.
Ich freue mich natürlich, wenn sich jemand an dem Projekt beteiligen will. Kontakt ist über Github einfach möglich." (dr)
APEO - AMOS Professional Executable Optimizer
Simone 'saimo' Bevilacquas APEO, den er ursprünglich für sein Spiel "Ring around the World" entwickelt hat, patcht die vom AMOS-Professional-Compiler 2.0 erzeugten ausführbaren Dateien, um sie schneller zu machen. Die technischen Details sind im Handbuch enthalten. (snx)
Disketteninstallation auf Festplatte: JST 7.4
Mit JST lassen sich mittels WHDLoad-Slaves diskettenbasierte Spiele auf Festplatte installieren. Nach längerer Pause - unsere letzte Meldung stammt von 2002 - wurde die Weiterentwicklung dieses erstmals 1996 veröffentlichten Programms 2017 wiederaufgenommen. Der heutige Fokus liegt auf WHDLoad-Kompatibilität, unaufgerüsteten Amigas (bzw. schwachbrüstigen Emulationen) und solchen ohne Tastatur, d.h. einer Steuerung über das CD³²-Controlpad.
Das vor drei Tagen veröffentlichte diesjährige Update 7.4 unterstützt, wenn auch noch nicht vollumfänglich, das ReadJoyPort-API von WHDLoad 19 und beseitigt einen potentiellen Fehler bei der Speicherbereinigung bei Verwendung des Kickstart-ROMs 1.3. (snx)
Interview: Matthew Leaman (Amiga Kit, A-EON) über den A600GS
Vor rund einem Jahr gab es erste Fotos des ARM-basierten "Games System und 68K-kompatiblen Computers" A600GS auf der AmiWest 2023. Seit August 2024 ist die Konsole offiziell erhältlich (amiga-news.de berichtete) und wir berichten regelmäßig über Updates und neue Spiele bzw. Software, die für den A600GS bereitgestellt wird. Zeit, um mit Matthew Leaman, Geschäftsführer von A-EON und Amiga Kit, über dieses Projekt und eventuelle Auswirkungen auf AmigaOS-4-Software wie zum Beispiel die Enhancer Software zu sprechen.
Amiga-News (AN): Matthew, wir haben in letzter Zeit viel über das neueste Projekt von Ihnen und Amiga Kit berichtet: den A600GS. Wie zufrieden sind Sie mit dem Verkaufsstart?
Matthew Leaman (ML): Die Verkäufe sind ermutigend angelaufen. Wir hoffen, dass wir unsere zweijährigen Entwicklungskosten wieder hereinholen können, wenn wir mehr Geräte verkaufen. Wir entwickeln weiterhin alle paar Wochen neue Software für den A600GS und hoffen, dass dies den Verkauf fördert.
AN: Vielleicht sollten Sie unseren Lesern den Computer ein wenig näher bringen. GS steht für Game Station. Ist sie also in erster Linie für Gamer gedacht? Was kann ein Käufer erwarten?
ML: "GS" steht für zwei Dinge: In erster Linie steht es für Games System. Vielleicht wissen Sie aber auch, dass die Band The B-52s einen Song (und ein Album) namens "Good Stuff" ("gutes Zeug") hatten. Um in der Tradition der Motherboards mit aufgedruckten B52-Songtiteln zu bleiben, hat das A600GS-Board "Good Stuff" auf dem Silkscreen.
AN: Wenn man in Foren liest, scheint es einige Verwirrung darüber zu geben, worauf das System basiert: viele denken, es sei AmigaOS 3 oder WinUAE, aber eigentlich ist es AROS, richtig? Warum haben Sie es ausgewählt?
ML: In den letzten 6 Jahren haben wir an Projekten namens System Release V46 und System Release V54 gearbeitet. Sie haben die gleiche Codebasis, V46 ist für 68K und V54 für PPC kompiliert. Die Komponenten von System Release V54 wurden als Teil der Enhancer-Software für PPC-Maschinen wie den X1000, X5000 und A1222 Plus veröffentlicht.
System Release V46 ist auf dem A600GS installiert und hat einen hohen Grad an OS3-Kompatibilität. Es enthält einen neuen DOS-Befehlssatz, der von Grund auf neu geschrieben wurde, eine brandneue Datentyp-Bibliothek, Bild-Datentypen und AK-Datentypen wurden hinzugefügt. Eine ganze Reihe von Systemklassen wurden hinzugefügt, um die Programme zu verbessern. Unsere Entwickler haben auch einige System-, Utilities- und Prefs-Tools von Grund auf neu erstellt. Auf dem SystemV46 sitzt der AmiBench-Desktop in 32bit 1080P Bildschirmauflösung mit seinem AB-Dock, Uhr und Kalender. Ihre Leser können mehr erfahren, indem sie das Wiki besuchen.
Wie Sie erwarten können, hat die Entwicklung all dieser Software viele Jahre gedauert. Um es zu einem vollständig bootfähigen System zu machen, haben wir AROS 68K Komponenten verwendet, um die von uns erstellte Originalsoftware zu ergänzen.
AN: Nun bin ich kein AROS-Experte, aber wenn ich Spiele über Amiga-Emulator vAmigaWeb testen will und dann die AROS-ROMs verwende, laufen viele von ihnen nicht. Mussten Sie alle Spiele testen und dann anpassen?
ML: Dem A600GS-Benutzer steht es frei, alle ROMs, für die er eine legale Lizenz besitzt, im ROM-Bereich zu installieren. Auf diese Weise können Sie die maximale Kompatibilität erreichen. Erinnern Sie sich daran, wie Spiele auf Ihrem Amiga 500 nicht liefen und Sie einen Kickstart-ROM-Switcher benutzen mussten, um die älteren Spiele zu spielen? Dies ist das gleiche Prinzip, nur mit Software.
Der A600GS erlaubt es dem Benutzer auch, die individuellen Spieleinstellungen für Chip-, Fast- und Slow-Memory zu ändern. Einige alte Spiele mochten keine Speichererweiterungen. Ich erinnere mich, dass mein Amiga 500 eine Trapdoor-Erweiterung hatte, die man mit einem Schalter deaktivieren konnte. A600GS-Benutzer können dies einfach in der Software tun.
AN: Wir haben vor kurzem nicht nur berichtet, dass es eine neue Final Writer Version für AROS gibt, sondern auch, dass eine spezielle Ausgabe des Textverarbeitungsprogramms auf dem A600GS installiert ist: Hat dies auch zu Ihrer Entscheidung für AROS beigetragen?
ML: Wir sind Timothy Deters sehr dankbar, dass er Final Writer für die Vorinstallation auf unserem Produkt zur Verfügung gestellt hat. Die gesamte Anerkennung geht an ihn und sein Entwicklerteam. Wir hatten keinen Einfluss auf die Entwicklung dieser Anwendung. Er hat eine Menge Zeit und Ressourcen in die Modernisierung der Anwendung investiert. Für die Fans von Final Writer sieht es gut aus, dass sie eine neue Ausgabe 2024 bekommen. Die Verwendung von AROS-ROMs ermöglichte es uns, seine Software ohne großen Entwicklungsaufwand zu nutzen.
AN: Und wie sieht es mit der Unterstützung für aktuelle Drucker aus? Ist es möglich, direkt vom A600GS zu drucken?
ML: Sie können direkt mit Postscript-Druckern drucken oder alternativ als PDF drucken.
AN: Neben Final Writer ist auch eine aktualisierte Version von OctaMED installiert und eine neue Version von PPaint ist angekündigt: Waren diese Anwendungen von Anfang an geplant? Oder haben Sie während des Projekts entschieden, dass der A600GS doch mehr als nur ein Spielecomputer werden soll...?
ML: Wir haben von Anfang an geplant, diese A-EON-Softwareanwendungen zu bündeln. Das gab uns einen Vorwand, mehr Entwicklungsarbeit in sie zu investieren. Die erweiterte Benutzerbasis des A600GS wird hoffentlich die Entwicklung von OctaMED und PPaint finanziell tragfähig machen.
AN: Wie kam es überhaupt zu der Idee des neuen Computers?
ML: Wie Sie wissen, werden unsere geliebten Computer immer älter und brauchen manchmal eine Überholung und Wartung. Die Kosten für Retro-Computer auf Auktionsseiten wie Ebay sind sehr hoch geworden. Es gibt keine kostengünstige Möglichkeit, unsere Community neuen Nutzern vorzustellen. Wir hoffen, dass der A600GS das preisgünstige Computersystem sein wird, das zeigt, dass unsere Gemeinschaft gerne spielt, aber auch mit Anwendungen wie OctaMED und Personal Paint kreativ ist. Mit AmiBench können A600GS-Benutzer auch ihre eigenen Anwendungen installieren. Wir haben vor kurzem die berühmte YAM-Anwendung zu AmiBench hinzugefügt (amiga-news.de berichtete), so dass Sie jetzt Ihre E-Mails auf dem A600GS senden und empfangen können.
AN: War Ihnen klar, dass es diese Marktlücke gab, oder lag die Idee schon länger in der Schublade?
ML: Wir haben diese Idee seit 2012 einige Male vorgestellt, um zu sehen, ob wir ROM-Lizenzen erhalten können. Wir schickten die Konzeptbilder und die Beschreibung des Projekts per E-Mail an Parteien, von denen wir dachten, dass sie uns helfen könnten. Leider haben wir keine Rückmeldung erhalten. Vermutlich war die mangelnde Resonanz auf die anhaltenden rechtlichen Probleme zurückzuführen. Die ursprüngliche Hardware-Idee war etwas anders: Wir wollten das neue System in eines unserer Arcade Evolution Joystick-Gehäuse einbauen und es A1200GS nennen. Es sollte einen eingebauten Joystick haben und direkt an das Fernsehgerät angeschlossen werden. Das Softwarekonzept wäre genau dasselbe wie das des A600GS mit einem integrierten AmiStore App Store. Natürlich hat sich die ARM-Hardware seit 2012 erheblich verbessert, so dass der A600GS jetzt ein viel runderes Computersystem mit Funktionen wie WiFi und Bluetooth ist. Die verzögerte Veröffentlichung hat es uns ermöglicht, unsere eigene Systemsoftware zu entwickeln, so dass wir bei der Markteinführung des A600GS nicht mit Dritten zusammenarbeiten mussten.
AN: Matthew, Sie sind nicht nur der Geschäftsführer von Amiga Kit, sondern auch von A-EON: die neue Enhancer-Version hätte schon vor einiger Zeit veröffentlicht werden sollen, richtig? Hat die weitere Entwicklung dort unter dem A600GS-Projekt gelitten? Oder hat sich das Warten gelohnt und die Enhancer-Software profitiert von dem A600GS-Projekt? Wie ist der Stand der Dinge?
ML: Wir hatten einen Software-Beitrag für die Enhancer-Software 2.3 erhalten, der ein Schlüsselelement der Software dargestellt hätte. Leider wurde der Beitrag zurückgezogen, so dass wir ihn entfernen mussten. Dadurch wurde die Aktualisierung der Enhancer Software 2.3 für eine kurze Zeit zurückgehalten. Die aktuelle Entwicklungsversion von ES 2.3 enthält eine Menge netter Korrekturen und kleinerer Updates, von denen einige gleichzeitig für die A600GS entwickelt werden. Wir sind dabei, sie für eine baldige Veröffentlichung zusammenzuführen.
AN: Stehen AmigaOS 4 und seine Nutzer noch auf der Prioritätenliste?
ML: A-EON hat seine Hardware- und Software-Kunden immer als Priorität betrachtet. Wir sind natürlich nicht für die Entwicklung von OS4 verantwortlich, das ist die Domäne von Hyperion Entertainment.
AN: Wird das Projekt "LibreOffice" grundsätzlich noch weiterverfolgt?
ML: Das Projekt ist nach wie vor aktiv und wurde nicht eingestellt.
AN: Vielen Dank, Matthew! Wir werden die verschiedenen Projekte weiter mit Interesse verfolgen! (dr)
Vorschau-Video: Plattformer "Robot Jet Action 2"
Tomasz 'Carrion' Mielnik ist dabei, seinen ursprünglich für den C64 veröffentlichten Plattformer "Robot Jet Action" als "Robot Jet Action 2" auf den Amiga zu portieren (amiga-news.de berichtete). In einem neuen Vorschau-Video #3 unter den Titellink als auch dazugehörigen Entwicklertagebuch (polnisch) erläutert der Autor, dass er von der anfangs verwendeten Programmiersprache Blitz Basic 2 nun auf das Game Construction Kit Scorpion Engine gewechselt ist. (dr)
Hollywood: Malibu 1.5 veröffentlicht Andreas Falkenhahn schreibt: "Von Malibu, dem Hollywood-Plugin, welches Scala-Skripte anzeigen kann, ist nun die Version 1.5 erschienen. Diese Version enthält einige Bugfixes, die nötig waren, damit die kürzlich veröffentlichten, kultigen Scala-Spiele Beyond a Steel Sky sowie Adventure 2 von Quantum Code Monk auch funktionieren.
Mit Hollywood und Malibu können Sie diese Spiele jetzt ganz bequem auf Ihrem Nextgen-Amiga, Windows, Mac OS, Linux etc. spielen. Außerdem unterstützt Malibu ab dieser Version nun auch die Mac-OS-ARM64-Plattform. Malibu steht ab sofort zum kostenlosen Download auf dem offiziellen Hollywood-Portal zur Verfügung." (snx)
AVX-Anweisungen: Ein Amiga-Fan bei Intel?
Advanced Vector Extensions (AVX) sind eine von Intel eingeführte Befehlssatzerweiterung für x86-Prozessoren. In Arnaud Carrés englischem Blogartikel unter dem Titellink geht es konkret um den 2013 veröffentlichten Befehlssatz AVX-512. Die darin enthaltene Anweisung vpternlogd erinnerte ihn sofort an den Blitter des Amiga.
Ein bei diesem recht häufig verwendeter sogenannter Minterm-Wert lautet 0xE2, weil sich dieser für maskierte 2D-Sprites anbietet: Wenn das mittlere Bit dreier Bitmaps (hier: für die Maske genutzt) gesetzt ist, wird der Ausgabewert der ersten Bitmap verwendet (hier: das Sprite), ist das mittlere Bit nicht gesetzt, wird der Ausgabewert der dritten Bitmap verwendet (hier: der Hintergrund). Und - zufällig oder nicht - in der offiziellen Inteldokumentation zur Anweisung vpternlogd wurde interessanterweise von den 256 möglichen Werten ausgerechnet ebenfalls 0xE2 als Beispiel gewählt. (snx)