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13.Jul.2025 |
Interview: Markus Tillmann über Warhol-Connection und Highlights der amiga40 Im Interview mit amiga-news.de spricht Organisator Markus Tillmann über die im Oktober bevorstehende Messe amiga40 und die Gründe, warum der Amiga auch 40 Jahre nach seinem Erscheinen noch eine so lebendige Community bewegt. Er verrät außerdem, was die Besucher bei der nächsten Veranstaltung erwarten dürfen - einschließlich bislang geheimer Ehrengäste. Das Gespräch führte Nico Barbat. Amiga-News (AN): Markus, 2025 ist ein Doppeljubiläum: Der Amiga wird 40 Jahre alt und eure Event-Reihe feiert 10-jähriges Bestehen. Dabei hast du vermutlich nie eine Karriere als Event-Organisator geplant. Wie bist du von der Betriebswirt-Ausbildung in die Rolle der größten deutschen Amiga-Veranstaltung gerutscht? Markus Tillmann (MT): Die Idee war nicht von mir oder von unserem Team. 2015 war schon die eine oder andere Feier zum 30-jährigen Jubiläum des Amigas angesetzt. Die Vorreiter waren die Jungs aus den Niederlanden, die hatten da schon einiges in die Wege geleitet. Parallel gab es noch eine Veranstaltung in Amerika und England. Wir waren eigentlich die Letzten, die dann noch dazu gestoßen sind. Im A1K-Forum hatten sich daraufhin einige User eine Jubiläumsveranstaltung in Deutschland gewünscht. Das war der Auslöser. Zu dem Zeitpunkt habe ich meinen Betriebswirt gemacht, und dann kam die Idee auf, dass wir die Planung und Organisation der Veranstaltung als unsere Projektarbeit nehmen - als Abschlussarbeit für den Betriebswirt. AN: Der Zuspruch für eure Events ist über die Jahre kontinuierlich gewachsen. Wie blickst du auf diese Entwicklung - überrascht dich das noch immer? MT: Dass die Besucherzahlen im Verlauf der Jahre immer weiter angestiegen sind, war nicht unbedingt selbstverständlich, wenn man bedenkt, dass Commodore doch schon ein paar Jahre insolvent ist. Aber das Ganze wird einfach durch die Fans und durch die Community am Leben und am Laufen gehalten. Als wir die amiga30 geplant haben, wussten wir nicht: kommen 100, 200, 300 Leute? Es war alles total ungewiss. Dann hatten wir einen super Zulauf, und das hat sich im Laufe der Jahre immer weiter gesteigert. Mit der aktuellen Location haben wir die Möglichkeit, tatsächlich bis zu 1100 Besucher täglich reinzulassen, und aktuell sind wir auf einem guten Weg, das zu schaffen. AN: Es gibt also wieder Tickets für Spätentschlossene? MT: Ja, es sind wieder Tickets verfügbar (erwerbbar unter www.amigaevent.de/ticket, Anm.d.Red.). Durch den Wechsel der Location konnten wir 100 zusätzliche Eintrittskarten anbieten. Von denen sind zwar schon wieder 60 weg, aber aktuell gibt es noch für Freitag, Samstag und Sonntag Karten. AN: Worauf dürfen sich alle freuen, die bereits ein Ticket haben oder noch eins ergattern können? Welche Programmpunkte kannst du schon verraten? MT: Bei jeder Veranstaltung versuchen wir ja, etwas Neues zu aufzunehmen. Dieses Jahr haben wir erstmals eine Reparaturecke, eine Repair Corner - ich bin sehr gespannt, wie das von den Besuchern angenommen wird. Die Idee gab es schon längere Zeit, aber wir wollen auch außerhalb der eingefleischten Community Leute dazu bewegen, ihren Amiga aus dem Keller oder vom Dachboden zu holen. Vielleicht gibt es Leute, die ihren Amiga seit 20 Jahren nicht mehr eingeschaltet haben und gar nicht wissen, ob das Teil überhaupt noch funktioniert. Dafür bieten wir eine Anlaufstelle: "Bringt eure Rechner einfach mit, lasst sie durchchecken, lasst euch sagen, was gemacht werden muss." Und dann geht die SetPatch Party in die zweite Runde: Am Freitagabend feiern wir in der Gladbacher Altstadt. Die FastLoaders aus Norwegen sind wieder als Headliner neben weiteren Music-Acts dabei. Aus finanzieller Sicht ist die Party ein ziemlicher Wahnsinn, aber für das 40er Event wollten wir nochmal richtig einen raushauen. Außerdem wird es erstmalig eine Ausstellung geben, dank Petro Tyschtschenko und Mario Schweder. Da werden wir was Schickes aufbauen und ein paar interessante Amigas präsentieren können. AN: Eine solche Ausstellung ist sicher auch erst durch den Wechsel der Location möglich geworden. Welche neuen Möglichkeiten ergeben sich dadurch noch? MT: Wir waren im Kunstwerk von der Halle her superzufrieden, das war eine coole Location. Im Vergleich dazu wirkt die Red Box beziehungsweise NEW Box eher unspektakulärer, aber wir haben einfach mehr Fläche - das ist ein großer Pluspunkt. Wir haben jetzt alles auf einer Ebene, verteilt auf zwei Räume: Das Foyer wird für die Usertische, die Ausstellung und die Bühne mit dem Bühnenprogramm genutzt. Dann haben wir eine Halle, wo die ganzen Aussteller sein werden. Wir haben darüber hinaus einen ziemlich großen Backstage-Bereich. Das nimmt uns den Druck und die Enge, da uns dort beispielsweise ein Raum zur Verfügung steht, wo wir in Ruhe Interviews führen können. Die Bühne ist relativ modern ausgestattet. Wir haben einen Beamer zur Verfügung - das sind Kleinigkeiten, die wir im Kunstwerk nicht hatten. Es gibt dieses Jahr zudem auch mehrere Anfahrtstore für die Aussteller zum Ausladen, das wird entspannter sein. Und da die Halle in der Nähe vom Stadion liegt, stehen uns über 4000 Parkplätze zur Verfügung. Ich bin selbst sehr gespannt auf die neue Location und hoffe, dass sie sich positiv für die Aussteller und Besucher auswirkt und dass dadurch noch mehr Messe-Atmosphäre entsteht. AN: Du hast die Location angesprochen, die Technik, logistische Dinge. Wie groß ist euer Organisationsteam eigentlich, das diese Herausforderungen bewältigen muss? MT: Im Kern sind es Thorsten und ich, die das grundsätzliche Team bilden. Dann haben wir ganz, ganz viele Helfer drumherum, die sich um verschiedenste Projekte kümmern - Paul Kitching etwa macht viele der Grafiken, und viele Leute aus der Community bieten ihre Hilfe an. Es ist ganz oft einfach ein zeitlicher Aspekt, neben dem normalen Job und anderen privaten Dingen die Organisation zu stemmen. Wir fangen in der Regel schon ein knappes Jahr vorher an, aber die Zeit brauchst du auch. Es ist einfach immer ein Riesenaufwand, beispielsweise Zusagen zu bekommen. Da hängt es beispielsweise auch mal nur an einer einzigen Rückmeldung, die benötigt wird, um ein Plakat fertigstellen zu können. Und dieses Jahr war auch finanziell eine kleine Herausforderung, weil alles teurer wird und durch den Wechsel der Location die Kosten gestiegen sind. Das hat uns lange Zeit Bauchschmerzen bereitet, aber gerade entspannt es sich, weil wir sehr, sehr viele Tickets verkaufen konnten. Es gibt super viel Zuspruch, und das motiviert sehr. AN: Dieser große Zuspruch motiviert sicher auch die Ehrengäste - zu sehen, wie begeistert die Community nach wie vor ist. Welche prominenten Gäste kannst du für die amiga40 schon ankündigen? MT: AmigaBill wird die Veranstaltung eröffnen. Petro Tyschtschenko wird Teile der Sammlung des ehemaligen Commodore-Museums der Firma Streiff & Helmold zeigen. Der Amiga-Entwickler Dave Haynie ist wieder dabei, jetzt schon zum sechsten Mal. Auch die Commodore-Legenden RJ Mical und Ron Nicolson haben zugesagt, ebenso wie Musiker Chris Hülsbeck und Journalist Hans Ippisch. Der Games-Grafiker Simon Butler wird aus England anreisen. Ebenso wie David Pleasance und Colin Proudfoot, die über ihren Commodore-Rettungsplan nach der Firmenpleite Mitte der 1990er Jahre sprechen werden. Ein Gast, über den ich mich besonders freue, auch weil er zum ersten Mal dabei sein wird, ist Peter Keshishian. Er war damals bei Commodore Teamleiter für die Amiga-Abteilung. Er wohnt in Amerika, ist aber zufällig gerade zu der Zeit in Deutschland - das ist ein Glücksfall für uns. Und dann Jeff Bruette. Das ist wirklich eine ganz besondere Story: Er war derjenige, der 1985 bei der legendären Amiga-Präsentation in New York Andy Warhol in die Benutzung des Malprogramms eingewiesen hat. Bis vor kurzem besaß er noch die originale Diskette mit Warhols digitalen Kunstwerken, die dann für 26 Millionen US-Dollar versteigert wurde. Er wird bei uns über diese historischen Momente erzählen. AN: Das ist eine Gästeliste, die viel positive Nostalgie verbreiten dürfte. Wenn du persönlich einmal in die Zukunft blickst, wo siehst du den Amiga und seine Community in den nächsten zehn Jahren? MT: Ich hoffe einfach, dass die Entwicklungen in allen Bereichen voranschreiten und dass die Leute nicht die Motivation verlieren. Dazu wollen wir mit der Veranstaltung beitragen. Ich wünsche mir, dass sich die verschiedenen Firmen und Rechtinhaber endlich lösungsorientiert kommunizieren und verstehen, dass die User ziemlich genervt sind von diesen ewigen Streitereien. Wir werden auf der Amiga 40 versuchen, einige Parteien an einen Tisch und in den Dialog zu bringen. Das Wichtigste ist, die Motivation in der Community hochzuhalten und zu demonstrieren: Hier sind begeisterte Menschen, die weiterhin aktiv für den Amiga entwickeln und kreativ arbeiten wollen. In den letzten Jahren waren es immer die Community und ihre innovativen Eigenentwicklungen, die das Amiga-System lebendig gehalten haben. Diese wertvolle Arbeit darf nicht durch endlose Rechtsstreitigkeiten gefährdet werden. AN: Markus, vielen Dank für das Gespräch und viel Erfolg für die amiga40! (nba) [Meldung: 13. Jul. 2025, 12:26] [Kommentare: 1 - 14. Jul. 2025, 00:05] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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