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2002-08-21, 09:43 h ylf Posts: 4112 User |
Scheinbar besteht ein reger Dikussionsbedarf bezuglich dieser Thematik. Weil das bei dem Thread "Hilfe für die Flutopfer" allmälig zu OT wird, schlage vor, wir machen hier weiter. Wie sagte mal ein Ex-Wirtschaftsminister am Krankenbett: Wirtschaft wird in der Wirtschaft gemacht. Diese Aussage scheint banal und vielleicht albern, aber sie trifft den Pudels Kern. Nur darf das keiner (von den Wählern) wissen. Die Politik hat schon lange den Einfluß (zumindest was Arbeitsplätze betrifft) auf die Wirtschaft verloren. Wer's nicht glaubt, kann sich ja einfach mal in die Situation eines Unternehmers versetzen. Wann stellt ein Unternehmer/Unternehmen ein (schafft Arbeitsplätze)? a) Wenn die Steuern um ein paar Prozentpunkte gesenkt werden. b) Wenn Politiker einen Tag lang mehrere Wirtschaftsvertreter mit Wirtschaftstheorien vollabern? c) Wenn die Auftragslage dies langfristig erfordert und refinanziert. Interessant in diesem Zusammenhang sind die Tageschauen von vor 20 Jahren. Kann man auf den dritten Programmen sehen. Damals sorgte der 2.000.000'ste Arbeitlose für Auffuhr. Ich fürchte, wir werden uns im laufe der nächste zwanzig Jahre an die sechs bis acht Millionen Arbeitslosen gewöhnen müssen. Und weil sich einige hier schon als Ex-Arbeitslose geoutet haben, will ich dem nicht nachstehen. Ich war auch schon zweimal arbeitslos. Zuerst direkt nach der Ausbildung für ca. ein Jahr und dreieinhalb Jahre später auch nochmal sechs Monate, weil die Klitsche pleite ging. Arbeitslosigkeit tritt zwar massenhaft auf, aber ist doch eher ein induviduelles Problem. Ein Patentrezept zur Lösung gibt es nicht. Bei mir sah es beim letzten Mal so aus, daß ich von der einen Ecke der Republik zur anderen gezogen bin, weil dort gab es zur richtigen Zeit den richtigen Job. Für jemand, der Familie hat und/oder ein Eigenheim, kommt ein derartiger Ortswechsel wahrscheinlich nicht in Frage. Letzten Endes muß jeder selber sehen, was für Möglichkeiten er hat und wozu er bereit ist bzw. was für ihn sinnvoll ist. Es stimmt zwar, das man als Arbeitsloser relativ viel Zeit hat, Urlaub hat man aber nicht. Da stehen die wöchentlichen Besuche beim Arbeitsamt an. Hauptsächlich zum studieren der dortigen Stellenangebote. Das kann man heute schon online machen (zu meiner Zeit noch nicht), aber nicht jeder hat Internet zu hause. Alle paar Wochen ist die obligatorische persönliche Meldung fällig. Samstags heist es Zeitungen kaufen und die Stellenangebote sichten. Daurauf folgt dann ggf. dann das Erstellen der Bewerbung/en. Zwischendurch muß dann noch frisches Material wie Zeugniskopien, Fotos, Umschläge, Papier, ect. beschafft werden. Vielleicht stehen noch Vorstellungstermine an. Unter Umständen empfiehlt es sich, die Örtlichkeiten vor dem Termin auszukunden. Der ein oder andere potenzielle Arbeitsplatz ist vielleicht etwas weiter von den heimatlichen/bekannten Gefilden entfernt. usw. Das alles ist nicht mal eben in ein paar Minuten erledigt. so, nu langst aber. bye, ylf [ Dieser Beitrag wurde von ylf am 21.08.2002 editiert. ] [ - Answer - Quote - Direct link - ] |
2002-08-21, 11:10 h Gary7 Posts: 571 User |
Zitat: C ist hier die richtige Antwort. Zitat: Das letzte mal kamen bei 6 Mio Arbeitslosen die Rechten an die Macht Zitat: Bei mir war/ist es ähnlich. Habe nach der Schule angefangen Elektriker zu lernen, wurde jedoch durch billigere Kräfte ersetzt. Mir sagte man ich sei nicht der Richtige im Team. Dann hieß es vom AA ich solle Bürokaufmann lernen um später was weitergehendes zu lernen/studieren. Das waren dann 3 Jahre schulische Ausbildung. Die Bundeswehr habe ich mehr oder minder im Anschluß gemacht. Dann die erste Arbeitslosigkeit, weil jeder gesagt bekam er solle Büro-kfm machen, eineinhalb Jahre. Ich habe mich beworben und beworben hat aber nichts gebracht. Ein paar Praktika (eine Woche arbeiten, "nein, wir können Sie nicht gebrauchen") Zeitarbeit bei einem Elektroniklieferanten, Umsatzeinbruch. Wer fliegt? Natürlich die Zeitarbeiter Halbes Jahr 'Urlaub' In freudiger Erwartung das der Umsatz wieder steigt, bin ich wieder da, wo ich vor meiner Halbjährlichen AUszeit war. [ - Answer - Quote - Direct link - ] |
2002-08-21, 17:36 h Rheinheld Posts: [Former member] |
@Rheinheld > Ich bin hoch-qualifiziert und werde verdammt nochmal den Teufel tun und nach > insgesamt achteinhalb Jahren der Ausbildung für einen Hungerlohn Dreck > schippen Du scheinst mit Deinem Arbeitslosengeld also recht zufrieden zu sein; hä? > Wenn jemand ernsthaft auf mich zukommt und mir sagt, ich solle das machen, > da mir sonst Leistungen gekürzt werden dann lach ich dem ins Gesicht, > bewerbe mich im Ausland und lasse Deutschland ein für allemal hinter mir. Naja, wenn Du Niemanden kennst, der Dich vermißt ;-( Die zusätzlichen 2 Mücken/Stunde für ein wenig körperliche Arbeit sind doch nicht schlecht? Im Fitnes-Studio müßtest Du dafür zahlen! > Aber erzwungene "Solidarität" auf diese Art und Weise ist echt das > menschenunwürdigeste, was ich je erlebt hab. Dann machs halt freiwillig! Wer hindert Dich denn?? D gibts Zustände bei anderen Leuten - gerade jetzt in den betroffenen Gebieten - die sind WIRKLICH menschenunwürdig! Du bist wahrlich dazu geeignet, eine leitende Stellung zu bekleiden; Gott bewahre uns vor solchen "Eliten"! RUX ------ Rux, es geht doch nicht darum, dass ich das nicht freiwillig machen würde. Es geht darum zur Solidarität gezwungen zu werden. Ich lebe rund hundert Kilometer weiter entfrent, müsste also erstmal auf eigene Kosten irgendwie dahin kommen. Und im Gegensatz zu vielen meiner Altersgenossen und unmittelbaren Mitbürgern habe ich meine Freizeit nicht saufend, das Horst-Wessel-Lied grölend auf der Strasse verbracht. Insofern werde ich hier unmittelbar auch niemanden vermissen, weil das hier eine kleingeistige Arbeiterstadt ist, mit vielen "Ewig-Gestrigen". Und ja, ich würde mich als Elite bezeichnen, aber nicht weil ich irgendwo reingeboren worden bin ("Papas Sohn"), sondern weil ich mir wirklich alles ehrlich selbst erarbeitet habe. Das heisst aber nicht, dass ich Menschen mit anderer Arbeit geringer schätze oder dergleichen. Ich würde auch jedem arbeitslosen Automechaniker empfehlen, sich zu verweigern, wenn er zu so etwas _gezwungen_ wird. MfG, Rheinheld [ - Edit - Answer - Quote - Direct link - ] |
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