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amiga-news.de Forum > Get a Life > Bier trinken für den Regenwald [ - Search - New posts - Register - Login - ]

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2002-06-11, 22:52 h

unicornis
Posts: 40
User
Bevor hier wieder Mißverständnisse auftauchen :
Den folgenden Text habe ich von einem Freund per E-Mail bekommen, er ist also nicht auf meinem Mist gewachsen und ohne Quellenangabe.
Ich finde es aber gut, wie die Kampagne von Krombacher&Jauch hier durch den Kakao gezogen wird ... :-)

In diesem Sinne viel Spaß beim Lesen :

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Hallo, Freunde und Kollegen!

sicher habt Ihr euch gewundert, das ich so lange nichts habe von mir
hören lassen. Das hatte einen triftigen Grund: Ich habe kurzfristig
beschlossen, mich aktiv für unsere Umwelt einzusetzen.

Gestern morgen habe ich einen Werbespot mit Gunter Jauch gesehen dem zu
entnehmen war, das die Krombacher Brauerei und Greenpeace ein
beispielloses Projekt zur Rettung des Urwaldes ins Leben gerufen haben:
Für jeden getrunkenen Kasten Krombacher Bier werden sie 1m? Urwald retten.
In mir erwachte sofort der bisher tief in meinem Innersten verborgen
gewesene Naturfreund und Umweltschützer und so beschloss ich, auch meinen
Beitrag zur Rettung der Urwälder beizutragen. Ich überwand meine
Abneigung gegen promillehaltige Getränke und begann mit der Rettung.
Wahrend ich so mit der Rettung des einen oder anderen Meters Regenwald
beschäftigt war, kam meine Freundin nach Hause. Bei der anschließend
geführten, hitzigen Debatte mit ihr machte ich vermutlich die gleiche
Erfahrung, wie Tausende andere Umweltschützer vor mir auch: Ich stieß
auf völliges Unverständnis. Der Urwald schien ihr völlig egal, mein
Engagement für die Natur und das Leben aller Menschen lehnte sie völlig
ab. Sie wollte nicht verstehen, da? man eine so große Aktion wie die
Rettung der Natur nicht aufschieben kann, ganz gleich, ob es erst
Vormittag ist oder nicht.
Da sie in keiner Weise einsichtig war und man(n) bereit sein muss, für
die Vollbringung solcher Taten Opfer zu bringen, verließ ich das Haus.

Niedergeschlagen, nein traurig, lief ich zunächst ziellos umher. Angst
beschlich meine Gedanken. Angst um die Wälder. Verzweiflung machte sich
tief in meinem Inneren breit, denn mit jeder verstrichenen Minute hatte
ich wieder einige Quadratzentimeter unwiederbringlicher Natur retten
können. Die Angst schnürte meine Kehle zu, die Verzweiflung ließ meinen
Hals austrocknen.

Wie groß war da meine Freude, als ich unerwartet auf eine Versammlung
gleichgesinnter Umweltaktivisten traf! Ich erkannte sie sofort, denn als
Zeichen ihrer Verbundenheit hielten sie alle eine Flasche Krombacher in
der Hand, die sie demonstrativ leerten. Schnell nahmen sie mich in ihre
Mitte auf und so erfuhr ich sehr bald, das einige von ihnen sich bereits
seit Jahren mit der Rettung ganzer Kontinente beschäftigen, unbeachtet
von der Öffentlichkeit, genau hier, an diesem Kiosk! Ich bewunderte die
Zeichen ihres teilweise jahrelangen Kampfes:
Die von den Entbehrungen ausgemergelten Körper, die zum Aufforsten
nötigen, prallen Bäuche, den Geruch nach Jahrtausende altem Urwaldboden,
die mannigfaltigen Insekten und ich übersah auch nicht, das sich einige
beim Kampf um die Natur wohl die Zähne ausgebissen hatten. Nachdem wir
zusammen eine ungefähr tennisplatzgroße Menge natürlichen Urwaldes
gerettet hatten, stellte ich fest, das der Schutz und die Rettung der
Umwelt ihren Tribut zollten. Durch das lange Stehen schmerzten meine
Füße, die Waden krampften, selbst die Zunge war durch die langen Debatten
in ihrer Funktionsweise beeinträchtigt:
Ich hatte immer größere Mühen beim Aussprechen der großen Buchstaben
eines Satzes oder Wortes.

Aus diesem Grund beschloss ich, die Versammlung zu verlassen und machte
mich auf die Suche nach weiteren Mitstreitern. In einer Gaststätte ganz
in der Nahe wurde ich dann auch sofort wieder fündig: Gut ein halbes
Dutzend Umweltler hatte sich dort eingefunden und arbeitete hier im
Verborgenen an der Rettung der natürlichen Ressourcen.
Schnell war ich aufgenommen. Ich war gerührt als der Wirt meine Hand
nahm und mir sagte: "Junge, rette den Urwald, wir zählen auf Dich", und
orderte die 4te Lokalrunde um unsere Aktion voranzutreiben.
Da die anderen Gaste darauf bestanden, neben dem Urwald auch zusätzlich
Gebiete wie die Sahara, die Wuste Gobi und Offenbach wieder aufzuforsten
und somit auch den Aufbau des heimischen Waldbestandes zu unterstützen,
blieb mit nichts anderes übrig, als zu der Runde noch Jägermeister zu
ordern.
Ganz schwindlig war mir vor Stolz und Glück, als ich viel später die
Kneipe verließ. Plötzlich sah ich die Welt mit anderen Augen! Leicht
verschwommen zwar, aber dafür sah, nein fühlte ich, das sich unsere gute
Mutter Erde drehte. Nicht gleichmäßig und in eine Richtung, nein, es
waren eher ruckartige Bewegungen in abwechselnde Richtungen. Welch eine
Erfahrung!

Vor Glück taumelnd lief ich zu meinem Auto und beschloss, einen
Demonstrationszug durch die Kneipen der Innenstadt durchzuführen, um die
vielen, anderen Menschen auf die Probleme aufmerksam zu machen.
So fuhr ich in Richtung Stadt und war gerade einem Ozonloch ausgewichen
als ich am Straßenrand einen Streifenwagen entdeckte. Auf der Fahrbahn
standen mehrere Polizisten und schauten in meine Richtung. Sie mußten
von meinem Vorhaben erfahren haben, denn sie hielten gezielt mein Fahrzeug
an.
Von Vorkontrollen bei Demonstrationen hatte ich ja bereits gehört, war
aber dennoch verwundert, wie schnell sich das rumgesprochen hatte.
Nachdem ich angehalten und aus meinem Wagen gestiegen war, entschloss ich
mich zu einer spontanen Sitzblockade auf der Straße. Wenn ich im
Nachhinein darüber nachdenke, war es keine rationell erklärbare Aktion,
eher ein Zwang meines Unterbewusstseins. Ich saß und mein Körper weigerte
sich, wieder aufzustehen. Mit widerfuhr das gleiche Schicksal wie
Sitzblockierern in Brokdorf oder entlang der Castor-Strecke: Ich wurde
durch die Polizisten weggetragen. Auch sie wollten den ernst der Lage
nicht verstehen, obwohl ich sie immer wieder darüber aufklarte.

Später, auf dem Revier erschien dann endlich ein Vernünftiger Mensch.
Er horte sich mein Problem in aller Ruhe und sichtbar interessiert an
und erklärte mir dann, da? er die Anzahl der von mir geretteten Baume
feststellen wolle.
Ich hatte den Schutz der Umwelt quasi im Blut und er brauchte aus diesem
Grund etwas davon. Ich war glücklich, diesen verständnisvollen Menschen
getroffen zuhaben.
Mein Engagement wurde amtlich festgehalten und der Nachwelt erhalten!
Dafür gab ich ihm gerne mein Blut. Wenig später befand ich mich zu Fuß
auf dem Weg nach Hause. Meinen Wagen hatten die netten Beamten behalten,
damit er durch seine Abgase nicht alle meine Bemühungen wieder zerstört,
wie sie mir erklärten. Auch haben sie mir fest versprochen, nach dem
Recyclingverfahren aus meinem Führerschein ein Flugblatt zur Unterstützung
der Rettungsaktion zu machen.

Froh und mit der Gewissheit, etwas großartiges getan zu haben ging ich
dann nach Hause. Unterwegs rettete ich an der Tankstelle noch ein paar
Pflänzchen und erinnerte mich an eine alte Weissagung der Indianer:

Erst, wenn die letzte Ölplattform versenkt,
die letzte Tankstelle geschlossen,
das letzte Auto stillgelegt,
die letzte Autobahn begrünt ist,
werdet Ihr feststellen,
das Greenpeace nachts kein Bier verkauft.

In diesem Sinne wünsche ich einen schönen Tag. Ich geh jetzt nochmal 'n
bisschen Wald retten.

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2002-06-12, 09:44 h

DrNOP
Posts: 4118
User
Jetzt geb' ich vielleicht doch mal meinen Senf dazu ... I-)

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Nachdem solche Beiträge hier immer wieder auftauchen möchte ich euch eine Mitgliedschaft bei Domeus.de empfehlen. Dort gibt es eine Gruppe namens "Urkomisch", die allen möglichern Quatsch verschickt. :)
Das sind Bilderwitze, Comics, auch solche Geschichten wie die hier, Filme etc.

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Viel Spaß damit,
Dr.NOP :lach:

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