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20.Dez.2015



Amiga Forever: Deutsche Übersetzung der vollständigen Installationsanleitung
Nachdem durch Rückmeldungen von Anwendern mögliche Missverständnisse und Fehlerquellen bei der Installation von AmigaOS 4.1 Final Edition unter Amiga Forever 2016 ausgeräumt werden konnten sowie Ergänzungen vorgenommen wurden (z.B. die Möglichkeit betreffend, das Betriebssystem online zu beziehen), lesen Sie im Folgenden unsere deutsche Übersetzung der offiziellen Installationsanleitung von Cloanto in der Fassung vom 26. Dezember 2015.

Überblick

Amiga Forever 2016 wurde mit dem Ziel "PowerPC done right" entwickelt, weshalb es mehrere Verbesserungen mitbringt, die von PowerPC-basierten Betriebssystemen genutzt werden. Diese beinhalten die Emulation einer PCI-Bridge, der Picasso-IV-Grafikkarte, der Commodore-A2065- und RTL8029-Netzwerkkarten sowie FM801- und ES1370-Soundkarten ("SoundBlaster 128"). Dies bedeutet, dass native Treiber verwendet werden können, die von Betriebssystemen wie GNU/Linux oder AmigaOS 4 bereitgestellt werden [1]. Der maximale Zorro-III-Speicher beträgt 512 MB unter den 32-Bit-Versionen von Windows und 1,5 GB unter den 64-Bit-Versionen [2].

Für die meisten Zwecke ist der vorkonfigurierte Eintrag "Amiga 4000 PPC" im Karteireiter "Systems" von Amiga Forever ein guter Ausgangspunkt. Sie können ihn mit der rechten Maustaste anklicken, "Create Copy" wählen und anhand der erzeugten Kopie anschließend über "Edit" aus dem Kontextmenü viel einfacher mit verschiedenen Konfigurationen experimentieren als es mit physischer Hardware möglich wäre.

Standardmäßig ist in dieser Konfigurationsdatei eine unformatierte 300-MB-Festplatte mit Rigid Disk Block (RDB) enthalten. Das heißt, dass der emulierte Rechner für die Installation eines neuen Betriebssystems vorbereitet ist, anonsten aber nicht gestartet werden kann. Üblicherweise wird ein Disketten-Abbild (ADF-Datei) benötigt, um die jeweilige Installation zu starten. (Mit den erweiterten ROMs des CDTV und CD³² ist auch der Start von CD möglich, nicht aber mit denjenigen der übrigen Amiga-Modelle.)

Über den Help/About-Dialog von Amiga Forever sollten Sie sich vergewissern, dass die Programmversion mindestens 2016.0.22.0 lautet. Diese Fassung enthält einige Verbesserungen wie die automatische Erkennung von Boot-Disketten und CD-Abbildern sowie entsprechende Benachrichtigungen und Ausweichlösungen.

Kurzanleitung

Wenn Sie eine schnell durchführbare Installationsmöglichkeit für AmigaOS 4.1 Final Edition in der Classic-Ausführung suchen:
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste den Eintrag "Amiga 4000 PPC" im Karteireiter "Systems" von Amiga Forever an und wählen Sie "Create Copy", um eine Kopie der Konfigurationsdatei zu erzeugen. Anschließend klicken Sie diese Kopie erneut mit der rechten Maustaste an und wählen diesmal "Edit".
  • Nun geben Sie der kopierten Konigurationsdatei unter dem Reiter "General" einen geeigneten Namen, etwa "AmigaOS 4.1 FE".
  • Unter dem Reiter "Configuration" sollten Sie sicherstellen, dass Geräte verwendet werden, für die es unter AmigaOS 4.1 Final Edition native Treiber gibt: Für das Netzwerk sollten Sie RTL 8029 wählen (und nicht die voreingestellte Commodore-Karte A2065, die einen herunterladbaren 68k-Treiber benötigt) und für die Bildausgabe die Grafikkarte Picasso IV.
  • Unter dem Reiter "Input" setzen bzw. beachten Sie die bevorzugte "Gast-Tastaturbelegung ("Guest Keyboard Layout"), die später eventuell benötigt wird [3].
  • Anschließend ziehen Sie unter dem Reiter "Media" die ISO-Datei der Installations-CD für AmigaOS 4.1 Final Edition "Classic" per Drag'n'Drop in das Feld "Disks" oder fügen es durch Anklicken von "Add" hinzu. (Die ISO-Datei können Sie auch zum Herunterladen erwerben.)
  • Alternativ können Sie die ISO-Datei auch zur Laufzeit einbinden, indem Sie das CD-Symbol unten im Wiedergabefenster von Amiga Forever verwenden, oder die physische CD ins Laufwerk einlegen.
  • AmigaOS 4.1 Final Edition sollte nun per Doppelklick auf den Namen der Konfigurationsdatei von der CD bzw. deren ISO-Abbild (oder von der Boot-Diskette, wenn Sie den entsprechenden Abschnitt einbeziehen) gestartet und installiert werden können.
  • Starten Sie dann das Installationsprogramm (das Hard Disk Preparation Utility und die Media Toolbox benötigen Sie im Rahmen dieser Kurzanleitung nicht; sollten Sie allerdings das Dateisystem SFS nutzen wollen, beachten Sie bitte den entsprechenden Hinweis weiter unten unter "Weitere Optionen für Fortgeschrittene").
  • Zu Beginn der Installation nehmen Sie ihre landesspezifischen Einstellungen vor (Land, Sprache, Tastaturbelegung, Zeitzone); sollten Sie die Tastatur ändern, beachten Sie ggf., dass diese Einstellung der weiter oben überprüften Gast-Tastaturbelegung entspricht.
  • Nach Annahme des Endbenutzer-Lizenzvertrages (EULA) bestätigen Sie das ermittelte Rechnermodell (Amiga 4000) und klicken auf "Next".
  • Wählen Sie die Option "Format disk(s)" und formatieren Sie das Festplattenabbild (HDF), das Sie voreingestellt unter dem Reiter "Media" Ihrer Konfigurationsdatei von Amiga Forever vorgefunden hatten (üblicherweise DH0), indem Sie die Voreinstellungen übernehmen (Fast File System, International Mode [4]), einen geeigneten Namen für das Laufwerk angeben (z.B. "System" oder "AmigaOS 4.1 FE"), dann "Quick Format" anklicken und dies bestätigen.
  • Fahren Sie nun mit der eigentlichen Installation auf der zuvor formatierten Partition fort; diese ist üblicherweise voreingestellt.
  • Als Grafikkarte ändern Sie den voreingestellten AGA-Chipsatz um in "Picasso IV"; die Option "Include Boot VGA" wird nicht benötigt und kann wie vorgegeben belassen werden.
  • Im nächsten Schritt wird nach der Maximalfrequenz gefragt, die Ihr Monitor unterstützt. Wählen Sie hier eine für Sie angenehme Auflösung (z.B. 1024x768 oder 1280x1024), wobei Sie im Hinterkopf behalten sollten, dass Sie die Pixelgröße bei Bedarf immernoch über das Wiedergabefenster von Amiga Forver erhöhen können (2x etc.); für die Frequenz können Sie den niedrigsten Wert für die gewünschte Auflösung nehmen, z.B. "@60", um unnötigen Emulationsüberhang zu minimieren.
  • Die übrigen Einstellungen können Sie wie vom Installationsprogramm vorgeschlagen übernehmen, also IDEFix (nicht ausgewählt), cybppc.device (ausgewählt), floppy fix etc.
  • Nach Abschluss der Installation verwenden Sie das CD- (bzw. Disketten-) Symbol, um das jeweilige Installationsmedium auszuwerfen (später können Sie sie unter dem Karteireiter "Media" der Konfigurationsdatei dauerhaft entfernen) und klicken dann auf "Finish", um den emulierten PowerPC-Amiga neu zu starten.
Booten mit zusätzlichem Disketten-Abbild

Sollte es erforderlich sein, von einem Disketten-Abbild (ADF-Datei) zu starten, etwa um bestimmte Treiber zu laden, bevor Sie mit dem Booten von der CD fortfahren, gehen Sie wie folgt vor:
  • Suchen Sie nach der Datei "BootFloppy.adf" auf der CD oder der ISO-Datei von AmigaOS 4.1 Final Edition.
  • Fügen Sie unter dem "Media"-Reiter in der Konfigurationsdatei, wo in der Kurzanleitung die ISO-Datei der CD ergänzt wurde, auch die ADF-Datei hinzu.
  • Alternativ können Sie die ADF-Datei wiederum während der laufenden Emulation einbinden, indem Sie das Disketten-Symbol unten im Wiedergabefenster von Amiga Forever verwenden.
  • Sollte es erforderlich sein, den emulierten Amiga zurückzusetzen, damit er von dem jeweiligen Medium bootet, verwenden Sie entweder die Reset-Schaltfläche oben im Wiedergabefenster von Amiga Forever, den Eintrag "Soft Reset" unter dem Tastatursymbol oder drücken Sie die entsprechenden Tasten (Strg-Win-Win auf Windows-Tastaturen).
Schnellere Laufwerke

Sie können für Ihre Festplatten- und CD-Abbilder externe Speicherorte auf Ihrer Festplatte auswählen anstatt Sie in das jeweilige RP9-Paket einzubetten. Da das Festplatten-Abbild mit dem Betriebssystem standardmäßig mehrere 100 MB umfasst, können Sie so Zeit beim Bearbeiten, Starten und Beenden der Emulation sparen.

Um ein Abbild extern zu speichern verfahren Sie folgendermaßen:
  • Klicken Sie mit der rechten Maustaste auf den Namen der betreffenden Konfigurationsdatei (z.B. "Amiga 4000 PPC") und wählen Sie "Edit".
  • Unter dem Reiter "Media" wählen Sie die gewünschte große Festplatten-Datei aus und klicken auf "Edit".
  • Ändern Sie nun unter "Location" die Einstellung von Embedded in External.
  • Bestätigen Sie entweder die Verzeichnisvorgabe (shared/hdf/, dieser Pfad befindet sich im Ordner "Amiga Dateien") oder wählen Sie einen anderen Ort aus.
  • Klicken Sie anschließend Save, OK und OK um alle Änderungen zu übernehmen.
Alternative Dateisysteme

Falls Sie das Smart File System (SFS), das Fast File System (FFS) mit langen Dateinamen ("Long names") oder irgendein anderes Dateisystem nutzen möchten, das nicht von der originalen Version 3.1 des Amiga-ROMs unterstützt wird, denken Sie daran, den entsprechenden 68k-Treiber (z.B. L:SmartFileSystem) im Rigid Disk Block (RDB) zu installieren, wie es in der Anleitung zu AmigaOS 4 beschrieben wird. Ist dieser nicht installiert, ist das augenfälligste Anzeichen dafür die Fehlermeldung "Not a DOS disk in device DH0" oder eine Guru-Meditation beim Neustart des Systems.

Weitere Optionen für Fortgeschrittene

Unter dem Reiter "Media" können Sie die voreingestellte HDF-Datei durch eine größere Festplatte ersetzen. Klicken Sie hierzu auf "Add", stellen beim "Type" "Hard Disk Image File" ein und klicken "Create Blank", wobei Sie darauf achten, dass die Vorgabe (RDB) erhalten bleibt.

Sollten Sie Details zur Festplatte und deren Geometrie eingeben müssen, lauten die Vorgaben wie folgt:
  • Device: cybppc.device
  • Reserved: 2
  • Sectors (auch "blocks per track" genannt): 32
  • Surfaces: 1
  • PreAlloc: 0
  • Block size (auch: "sector size"): 512
Möchten Sie gerne einen wahnsinnig großen Arbeitsspeicher verwenden? Sie können den Zorro-III-Speicher unter dem Reiter "Configuration" einstellen, sodass dem emulierten Amiga bis zu 512 MB unter einer 32-Bit-Version von Windows zur Verfügung stehen - bzw. 1,5 GB unter einer 64-Bit-Version von Windows. Um den 64-Bit-Modus zu verwenden, aktivieren Sie die (noch experimentelle) Option "Use 64-bit version" in den Emulationseinstellungen (im Menü von Amiga Forever unter Tools/Options/Emulation/WinUAE). Bislang jedoch kann AmigaOS 4.1 Final Edition Zorro-III-RAM allerdings bloß für die Auslagerung (Swap) nutzen, aber es wurde mitgeteilt, dass intern bereits daran gearbeitet wurde, diesen zusätzlichen Speicher auch als Haupt-Arbeitsspeicher verwenden zu können [5]. Sollten emulierte Zorro-Erweiterungen nach der Erhöhung der RAM-Größe über 512 MB hinaus "verschwinden", deutet dies wahrscheinlich darauf hin, dass das Betriebssystem keine Zorro-Steckkarten unterstützt, die jenseits des ersten GB des Adressraums eingebunden werden, oder RAM, das jenseits der 768 MB des Dynamischen Speichers liegt.

Falls Sie kein PowerPC-Betriebssystem installieren, sondern einfach ein wenig mit einem Amiga mit zusätzlichem PowerPC-Prozessor experimentieren möchten, können Sie auch eine Konfigurationsdatei anpassen, die ein 68k-Betriebssystem enthält (z.B. "Amiga 4000" oder "Workbench 3.X") und unter dem Reiter "Configuration" den PowerPC-Prozessor aktivieren. Das Betriebssystem selbst wird ihn nicht aktiv verwenden, aber jede speziell darauf ausgelegte Anwendung, die Sie nutzen, wird in der Lage sein, darauf zuzugreifen.

Wenn Sie durch Drücken der Escape-Taste ins Boot-Menü der emulierten CyberStormPPC-Turbokarte gelangen möchten, können Sie im Menü unter Tools/Options die Amiga-Forever-Escape-Taste auf bspw. die F11-Taste legen.

Anmerkungen der Redaktion:

[1] Die nativen Soundkarten-Treiber sind in der "Classic"-Edition allerdings nicht enthalten, da man seitens Hyperions gemäß Auskunft Cloantos davon ausgegangen war, dass DMA auf einem Original-Amiga nicht möglich ist. In der Emulation wären die Treiber nun allerdings doch nutzbar. Sollten Sie also eine weitere Edition des Betriebssystems besitzen, können Sie versuchen, die Konfigurationsdatei unter dem Reiter "Configuration" entsprechend anzupassen (empfohlen: FM801) und den dazugehörigen Treiber in Ihr installiertes System herüberzukopieren.

[2] Zur Einschränkung unter AmigaOS 4 und der Aktivierung des 64-Bit-Modus siehe den dritten Absatz im Abschnitt "Weitere Optionen für Fortgeschrittene".

[3] Diese Option bezieht sich auf eine noch nicht vollständig implementierte Funktion. In unserem Test war sie daher nicht veränderbar und hatte auch keinerlei Einfluss auf die gewählten Tastatureinstellungen unter AmigaOS 4.

[4] Das Handbuch zu AmigaOS 4.1 Final Edition empfiehlt hier stattdessen die Option "Long Filenames". Sollten Sie sich für letztere entscheiden, beachten Sie bitte den Hinweis im Abschnitt "Alternative Dateisysteme".

[5] Genaueres hierzu haben wir in einem Kommentar ausgeführt.


Update: (08:20, 26.12.15, snx)
Aktualisierung der Übersetzung anhand der offiziellen Anleitung Cloantos in der Fassung vom 26. Dezember 2015. (snx)

[Meldung: 20. Dez. 2015, 22:29] [Kommentare: 13 - 22. Dez. 2015, 19:08]
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