amiga-news ENGLISH VERSION
.
Links| Forum| Kommentare| News melden
.
Chat| Umfragen| Newsticker| Archiv
.

[Login] [Registrieren] [Passwort vergessen?]

< Nächste MeldungVorige Meldung >
10.Feb.2023



Praxisbericht: Der PiStorm32-lite, Teil 1
So wirklich im Plan hatte ich es eigentlich nie, mir einen PiStorm für meinen Amiga 1200 zu besorgen. Erstens schien das Projekt - der PiStorm32 - nicht in naher Zukunft fertiggestellt zu werden und dann war natürlich die Frage nach dem Sinn und Nutzen.

Seit den 90er Jahren werkelt zuverlässig und scheinbar für die Ewigkeit eine Blizzard 1230 in meinem Amiga 1200. In den 2000er Jahren hatte ich ihm noch 128 MB Fast-RAM und eine SD-Festplatte spendiert, sodass man auch mal ein wenig mit ressourcenhungriger Software wie dem Browser Netsurf "herumspielen" konnte (siehe entsprechenden Browservergleich). Mit der Geschwindigkeit hatte ich nie meine Probleme, da es ja nun mal 30 Jahre alte Hardware ist. Aber eine Sache hatte ich mir immer gewünscht, die mir aber in der Desktop-Variante des 1200er versagt blieb: eine Grafikkarte. Ich habe zum Beispiel das Mailprogramm YAM unter AGA viele, viele Jahre betrieben, aber es war wirklich kein Fest für die Augen.

Als nun relativ spontan und überraschend das PiStorm32-lite-Projekt Anfang Oktober letzten Jahres nicht nur angekündigt, sondern auch Ende des vergangenen Jahres vollendet wurde und dadurch die Möglichkeit bestand, meine Workbench mit Grafikkartenauflösung zu betreiben, wurden auch meine Überlegungen konkreter. Zumal offensichtlich die Möglichkeit besteht, die Karte zu deaktivieren und dann per Diskette auch die alten Spiele laufen zu lassen. Ich hänge zwar an meiner Blizzard, aber es war entschieden: eine PiStorm32-lite soll besorgt werden.

Zur aktuellen Verfügbarkeit des Adapters (mit und ohne benötigten Raspberry Pi) hatten wir letztens eine Meldung veröffentlicht, wobei mittlerweile auch Amiga Kit den PiStorm32-lite zu einem fairen Preis anbietet. Ich bestellte den Adapter und den Raspberry Pi 3 Model A separat, die folgendermaßen ankamen:


Da ich noch nie einen Raspberry Pi in den Händen gehalten hatte, war ich schon erstaunt, wie klein dieser Einplatinencomputer ist. Vor allem, wenn man kurz vorher noch in den Tower des X5000 geschaut hatte ;) Ich muss gestehen, ich bin nicht der geborene Bastler und hab auch schon ewig nicht mehr am 1200er herumgeschraubt, aber der Zusammenbau des Adapters mit dem Pi und dann der Einbau in den 1200er sind machbar.
Zunächst wird das Thermalpad auf die dafür vorgesehene, quadratische Fläche geklebt:


Anschließend werden die drei Abstandshalter auf die Löcher gelegt:


Jetzt den Raspberry Pi aufsetzen und mit den drei Schrauben auch die Isolierungsschiene befestigen:


Die zusammengebaute Karte muss nun in den Trapdoor-Erweiterungsschacht auf der Unterseite des Gehäuses eingebaut werden. Da steckte bei mir die Blizzard 1230-Turbokarte samt Speicherriegel drin, die zunächst entfernt werden muss:


Links oben ist noch das SCSI-Kabel zu sehen, das ich auch entfernt hatte. Möglicherweise ist es so gedacht, die Karte nun so einzusetzen, aber mit meinen zwei ungeschickten Händen funktionierte das nicht gut. Da ich das Gehäuse für die Entfernung des Kabels so und so öffnen musste, habe ich nicht lange probiert und die Karte auf diese Weise gut einbauen können:


Mittig oben ist übrigens der HDMI-Anschluss zu sehen, rechts mittig der USB-Anschluss. Im Gegensatz zum Raspberry Pi 4 hat die 3er Version einen normalen und keinen Mikro-HDMI-Anschluss. Wie man an meinem Standard-HDMI-Kabel gut sehen kann: das wird eng!


Angeschlossen bekam ich es zunächst nur, indem ich das Diskettenlaufwerk komplett abklemmte:


Und auch dann drückte der Stecker durch das Aufliegen auf dem Blech die gesamte Karte etwas nach oben. Egal. Ich wollte zumindest mal einen Testlaufstarten, um zu sehen, ob es grundsätzlich läuft. Eingeschaltet und ich sah:

einen dunklen Bildschirm.

Wie der aufmerksame Leser vielleicht bemerkt hat, fehlte die microSD-Karte im dafür vorgesehenen Slot ;)


Die steckte noch in meinem ausgemusterten Nokia Lumia Handy. Wieso das denn? Weil mein Kartenlesegerät keinen microSD-Slot besitzt. Ich hatte zwar aus meinen Beständen einen Adapter herausgefischt, in den man die microSD-Karte einschieben und dann als SD-Karte lesen kann, aber das funktionierte leider nicht. Aber ich musste die Karte ja irgendwie präparieren und so fiel mir die temporäre Lösung mit dem Handy ein.

Mit der Vorbereitung der Karte muss man sich nochmal intensiver beschäftigen, aber grundsätzlich gibt es zwei gute Anlaufpunkte, um sich zu informieren und einzulesen:
  • Die Emu68-Tutorials von Michal Schulz, in denen er die Einrichtung der SD-Karte und die später notwendige Einrichtung des Picasso96-Treibers erläutert
  • Das "PiStorm Emu68 Simple Tutorial", das sich ebenfalls mit der Einrichtung der Karte beschäftigt und einen guten Überblick gibt.
Sofern ich das mitbekommen habe, verwenden die meisten Nutzer ein auf der Karte installiertes AmigaOS 3.x, um die Schnelligkeitsvorteile beim Zugriff auf die Karte voll auszunutzen. Ich möchte in erster Linie meine auf dem Amiga 1200 installierte Software zunächst nutzen und testen und nehme daher die langsamere IDE-Schnittstelle in Kauf. Hierfür muss man auf die Karte nur zwei Dinge aufspielen: Das entpackte Emu68-Archiv sieht so aus:


Neben der "bcm2710-rpi-3-b-plus.dtb"-Datei enthält das Archiv auch weitere Versionen für den Pi 4 etc. Es genügt aber, allein die für sich passende Variante beizubehalten und die restlichen zu löschen. Der exakte Name der Amiga1200-Kickstart-ROM-Datei muss jetzt noch in die "config.txt" in der letzten Zeile eingetragen werden. Also aus "initramfs kick.rom" wird bei mir "initramfs a1200_kick_32.rom".

Okay, Karte steckt jetzt drin, zweiter Versuch. Ahhhhhh....


Immerhin! :) Allerdings entdecken meine Augen dann beim genaueren Hinsehen in der oberen linken Ecke des Bildschirms diese Fehlermeldung:


Der "BUPtest" ist ein Tool, das die Kommunikation Pi <-> PiStorm <-> Amiga Chip RAM testet.
Nach Rücksprache mit Claude und Michal - herzlichen Dank - ist es möglich, dass die durch den HDMI-Stecker nach oben gedrückte Karte nicht korrekt sitzt. Um das auszuschließen bzw. zu bestätigen, endet an dieser Stelle der erste Teil und wird mit einem zweiten fortgesetzt, sobald das hoffentlich besser passende Kabel (UltraThin-HDMI-Kabel) bei mir eingetroffen ist. (dr)

[Meldung: 10. Feb. 2023, 06:21] [Kommentare: 3 - 12. Feb. 2023, 16:08]
[Per E-Mail versenden]  [Druck-Version]  [ASCII-Version]
< Nächste MeldungVorige Meldung >

.
Impressum | Datenschutzerklärung | Netiquette | Werbung | Kontakt
Copyright © 1998-2024 by amiga-news.de - alle Rechte vorbehalten.
.