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01.Apr.2016



MorphOS-Team: Internet of Things als zweites Standbein [Aprilscherz]
Ruhig geworden war es in letzter Zeit rund um MorphOS: Nicht nur, dass größere Neuerungen bei den Updates des Betriebssystems schon eine Weile zurückliegen, auch seitens der Drittentwickler herrschte zuletzt eine seltsame Flaute - die letzte Aktualisierung der MorphOS-Files erfolgte im Januar. Und nur Eingeweihte wussten den Hinweis zu deuten, den Achim Kern vor gut einem Jahr mit seinem SmartHome-Programmierkurs gegeben hatte: Neuen Schwung und vor allem eine deutliche Finanzspritze für den Prozessorwechsel soll dem MorphOS-Projekt das "Internet der Dinge" (Internet of Things, IOT) bescheren.

Dass in solche Richtungen gedacht wird, ist nicht neu: Bereits vor elf Jahren hatte der Vater von MorphOS, Ralph Schmidt, einen entsprechenden Vorstoß in den Bereich der Navigations- und Telematiksteuerung von Automobilen unternommen, seinerzeit noch für Genesi. War jenes Unterfangen jedoch auf Programmiererseite damals weitgehend im Alleingang erfolgt, wurden nun über das eigentliche Entwickler-Team hinaus auch viele Drittentwickler mit ins Boot genommen, um in einer konzertierten Aktion den großen Wurf zu landen.

Dass dennoch bis heute nichts durchsickern konnte, liegt an der Auswahl der Mitwirkenden: Von jeher besorgt um undichte Stellen - etwa zum AmigaOS-4-Lager -, wurden nur Software-Autoren aufgenommen, deren Loyalität durch exklusive MorphOS-Titel belegt war; insofern verwundert es nicht, dass trotz der Konzentration aufs IOT durchaus auch weiterhin Programme für MorphOS erschienen - nämlich solche, die in der plattformübergreifenden Sprache Hollywood verfasst wurden, sodass beispielsweise Ulrich Beckers bis zuletzt im Monatstakt neue Software veröffentlichen und so die im MorphOS-Bereich vorherrschende Ebbe ein wenig kaschieren konnte.

Natürlich ist das IOT ein weites Feld, in dem sich ein trotz aller Zusammenarbeit doch recht kleines Entwickler-Team leicht verzetteln kann und das eine Vielzahl an Konkurrenten bereithält. Um hier dagegenhalten zu können, galt es, eine lukrative Nische auszumachen, die vor dem Hintergrund der EU-Regulierungswut dann auch gefunden wurde. Ähnlich dem Unmut in der Bevölkerung ob der Kastration der Staubsauger sind vielen Bürgern auch die Wassersparmaßnahmen ein Dorn im Auge: Während kein in der wasserreichen Bundesrepublik durch immer verbrauchsärmere Geschirrspüler eingesparter Tropfen Dihydrogenmonoxid in der Sahara hinzugewonnen wird, bleibt dafür das Geschirr schmutzig bzw. wird durch intensives Vor- und/oder Nachspülen letztlich doch mehr Wasser verbraucht als vor den Eingriffen aus Brüssel.

Kein Wunder also, dass man sich seitens des MorphOS-Teams für den Sanitärbereich entschieden hat. Den Anstoß gab bereits vor drei Jahren ein - von wenigen PD-Veröffentlichungen Anfang der 90er Jahre abgesehen - in Amiga-Kreisen praktisch unbekannter Hardware-Bastler von bislang linuxbasierten Lösungen, der über AROS zu MorphOS gefunden hat.

Gegenüber amiga-news.de erläutert Wilhelm Cloppenburg den Ansatzpunkt: "Die zunehmende Wassereinsparung bedeutet für das Abwassersystem ein gravierendes Problem. Während die öffentlichen Bereiche der Kanalisation durch gezielte Flutungen mit Frischwasser von hängengebliebenen Rückständen gereinigt werden (und dabei das Einsparungsvorhaben konterkariert wird), drohen insbesondere Eigentümern älterer Häuser hohe Kosten durch Verstopfungen, da die im Gebäude und unter dem Grundstück verlegten Abflussrohre für weit höhere Durchflussraten konzipiert wurden. Mit unseren IOT-Kleingeräten zur intelligenten Wasserregulation schaffen wir Abhilfe. Softwareseitig lag dabei die Wahl von MorphOS als ressourcen- und damit auch stromsparendem Betriebssystem auf der Hand, was neben dessen Herkunft als europäische Technologie die Akzeptanz seitens der EU-Behörden enorm befördern dürfte. Alles in allem sehen wir uns im Sanitärbereich mit unserer neuen PowerWC-Architektur somit hervorragend aufgestellt." (snx)

[Meldung: 01. Apr. 2016, 07:00] [Kommentare: 19 - 02. Apr. 2016, 14:09]
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