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01.Mai.2014 |
Rainer Benda: Der Commodore-Untergang aus meiner Sicht - Teil 3 Anlässlich des 20. Jahrestags der Commodore-Pleite wird Rainer Bendas Textsammlung "Der Commodore-Untergang aus meiner Sicht" auf amiga-news.de in mehreren Teilen wiederveröffentlicht. Der Autor war vier Jahre bei Commodore Deutschland und später auch kurzfristig bei Amiga Technologies im Support-Bereich tätig. Aus Platzgründen werden die Texte auf mehrere Meldungen verteilt, der heute veröffentlichte letzte Teil befasst sich mit Bendas kurzem Gastspiel bei Amiga Technologies sowie einer Auseinandersetzung um das kostenlose Hosting der Kickstart- und Workbench-Dateien im Internet kurz nach der Jahrtausendwende: Der C= Untergang aus meiner Sicht Commodore
Amiga Technologies Die Copyright-Soap
Und dann hatten wir noch ein Gastpiel... ...bei Amiga Technologies. Irgendwann 1995 rief mich Doc Peter Kittel an und fragte, ob ich nicht Lust hätte für Amiga Tech. zu arbeiten. Zuerst wollte ich nicht, da ich ja meinen eigenen Laden hatte (immer noch habe, wenn auch nur noch als Pseudo-Hobby) und dennoch war es recht reizvoll dem Gedanken nachzugehen, unter der Regie von Escom eine Wiederbelebung des Amigas mitzuerleben. Peter teilte mir mit, Petro sei auch an Board. Das machte mir zuerst wenig sorgen, weil Escom Chef Schmitt der Geschäftsführer von Amiga Tech. war bzw. werden wollte, doch das änderte sich kurz nach meinem Eintritt. Er vergab den Posten an Petro, worüber auch Peter nicht sehr glücklich war. Der Grund lag darin, daß Schmitt in seinem PC-Business voll ausgelastet war und nicht noch einen Job übernehmen wollte. In den ersten 2 Wochen (es waren insgesamt nur 5 :-) ) kam ich mir bei Amiga Tech. recht überflüssig vor. Wir hatten keine Arbeitsplätze, keine eigenen Büros und Peter und ich teilten uns ein Räumchen mit zwei Escom Mitarbeitern, die unseren Job... sagen wir "belächelten"... nach diesen zwei Wochen erfuhren wir, daß wir nach Bensheim umziehen würden, in eigene Büro-Räume. Die Freude war groß, endlich (so dachte ich) könnte ich meinem Job nachgehen... und der umfasste eigentlich die gleichen Aufgaben wie zu C= Zeiten (Support, Aufbau von Support-Medien wie Internet, Mailbox etc. - also wieder Anlaufstation für Probleme aller Art um den Amiga herum). Ich wurde allerdings recht schnell auf den Boden der Realität zurückgeholt, denn wir mussten unsere Arbeitsgeräte selbst mitbringen, denn es gab nichts seitens Amiga Tech., nichtmal ausreichend Telefonleitungen etc. - die Sache mit den mitgebrachten Arbeitsmitteln eskalierte dann am Ende soweit (Petro dachte/denkt vielleicht immernoch, daß ich es aus Rache getan habe - zu unrecht), daß wir via Anwälte verkehrten und ich am Ende noch zu einen der Gläubigern gehörte, der auch an der Amiga Tech. Gläubigerversammlung mit seines Zeichens Konkursverwalter (Hembach) teilnahm. Mein "Job" war es nun, mich um Kaffeemaschinen, die Organisation eines "Firmenstempels" zu kümmern, sowie um die Installation der Telefonanschlüsse uvm. Ich habe das zuerst noch als "normal" angesehen, schließlich befand sich Amiga Tech. im Aufbau. Vielleicht sollte ich hier schon meine Ansicht zu Petro kundtun, da ich "ihn" nicht an das Ende des Kapitels hängen kann, ohne die Zusammenhänge aus den Augen zu verlieren. Ich (und Peter) haben unsere Erfahrungen mit Petro bereits bei C= gemacht und wir waren nicht gerade glücklich darüber, daß er nun unser Chef war. Peter war sich immer klar, daß es zu Problemen kommen würde und ich hatte gehofft, meinen Job in Ruhe tun zu dürfen und somit einer Konfrontation aus dem Weg zu gehen. Ich habe zwar nach Jahren (als ich Petro um 1998 mal in Langen besuchte) eine Art "Frieden" geschlossen und denke mir nun mehr als ich schreibe (und eigentlich müsste ich es ihm nachmachen, ein Buch zu schreiben und evtl. noch ein paar Mark mitzunehmen), doch ich habe nicht das Bedürfnis nach einem Buch und jeder sollte auch "Informationen" bekommen, ohne daraus auch noch ein Geschäft machen zu müssen... aber jeder wie er meint. Insgesamt ist Petro ein Typ Mensch, mit dem ich auf Dauer nicht einen Raum teilen kann... weil er mir zu cholerisch ist. Einmal springt er einem mit dem nackten Hintern ins Gesicht, 5 Minuten später ist alles wieder vergessen (bei ihm). Ich bin auch nicht der Ansicht, daß er den Amiga wegen des Amigas "gerettet" hat, er hat die Gunst der Stunde genutzt (das ist ihm sicherlich hoch anzurechnen), jemandem ein Produkt schmackhaft zu machen. Das ist ihm bei Escom und Gateway gelungen, auch wenn unterm Strich nichts für die User dabei herum kam. Als "Chef" eines Unternehmens hätte ich an seiner Stelle einen anderen Einsatz gezeigt, als er es bis heute getan hat. Manche Entscheidung hätte (es bleibt leider bei "hätte") durch ihn stattfinden müssen, andernfalls sehe ich keine Verwendung für einen Geschäftsführer, wenn er nichts zu führen hat. Sicherlich hat Petro in diesem Bereich auch andere Erfahrungen gemacht, allerdings wäre ich an einer Stelle wo ich nicht mehr weiterkomme, aus dem Unternehmen ausgeschieden. Die "Gemeinde" und das Produkt Amiga alleine kann es nicht gewesen sein. Bei allem Respekt gegenüber Petro und auch auf meine Frage, die ich ihm in Langen gestellt habe, warum er es überhaupt noch macht (seine Antwort war, weil er dem Amiga treu bleiben will), kann ich bei aller Vernunft nicht nachvollziehen. Ich persönlich (!) denke eher daran, daß Petro auch nicht so sehr viele Möglichkeiten hat(te), im Arbeitsmarkt eine Position zu finden, bei der er Herr der Dinge ist und zu gleich "tun und lassen kann was er will". An dieser Stelle denken vielleicht einige (Petro vielleicht auch), es wäre besser sich auf "Amiga" zu konzentrieren und mit vereinten Kräften ans Werk zu gehen, allerdings kann ich für mich persönlich nur zu dem Ergebnis kommen, daß ich meinen Teil in dieser Geschichte mehr als einmal beigetragen habe, ohne das es sich in irgendeiner Weise ausgezahlt hätte. Weder für mich, noch für den Amiga. Von daher gehen mir Sprüche wie "Amiga Community" und "Zusammenhalt" etc., die in mir mehr das Gefühl eines Zusammenhalts einer Sekte geben, an einem gewissen Körperteil vorbei. Zu Zeiten, als ich "dabei" war, gab es schon keine Möglichkeiten, irgendwas am Geschehen zu verändern, warum sollte das gerade jetzt der Fall sein? Nicht aufzugeben ist eine Sache, aber sich für dumm verkaufen zu lassen, etwas anderes. Zurück zu Amiga Tech. - wir bekamen zuerst personelle Verstärkung durch eine Kollegin seitens Escom, die für uns und vor allem Petro Sekretariatsaufgaben übernahm. Es lief bis dahin alles recht zäh und wenn wir uns mal trauten vor 21.00 Uhr den Laden zu verlassen, gab es schon Sprüche, ob wir mittags schon Feierabend machen... fand ich wenig witzig. Zu meinem Bedauern wiederholten sich viele Ereignisse, wie ich sie bereits von C= kannte. Den A1200 sah man damals "immer noch" als konkurenzlos zu den PCs an. Die Kombination A1200 und Scala versetzte gewisse Personen in sabbernde Zustände. Ich konnte darüber nur mit dem Kopf schütteln, ebenso Doc Peter. Teil 2 Mit an Board war noch Gwynne Thomas, der damals für C= in Hong Kong arbeitete und bei Amiga Tech. die "Teileversorgung" sicherstellen sollte, sowie die Produktion in Gang zu bekommen. Später kam noch Gilles Bourdin dazu, der in der Presseabteilung bei C= bereits eine Weile tätig war und diesen Job bei Amiga Tech. übernahm und sich mit Petro darum "streiten" musste, welches Logo wir denn nun nehmen und wieviel Farben es haben darf (Gilles wollte den Amiga Haken in 4 Farben, Petro nicht weil zu teuer, bzw. Gilles hätte es von seinem Budget abzwacken sollen/müssen)... die Logos änderten sich jedenfalls ab und zu... ich dachte mir eigentlich nur, daß es wichtigeres gibt... naja. Die Braunschweiger Jungs gab es auch noch (Axel Krämer, Andreas Steep)... zu verkaufen gab es halt jede Menge CD32, der A1200 wurde bei Escom ja bekannterweise neu aufgelegt... Es gab viele Fragen, warum der A1200 nicht verbessert wurde, so die Unterstützung von HD-Laufwerken etc. Ist eigentlich einfach zu beantworten... es war nicht möglich die "Paula" so zu verändern, daß sie von sich aus HD-Laufwerke verwalten konnte. Es lagen auch nicht mehr alle Unterlagen seitens C= vor, so daß man die Paula schon scheibchenweise (!) abfräsen musste, um nachzuvollziehen was in ihr vorgeht. Im Grunde war man froh, wenigstens den A1200 anbieten zu können... damals führten wir Gespräche mit Mitsumi wegen DD-Diskettenlaufwerken, deren Preise etc... sicher war ein HD-Laufwerk um 50% günstiger als ein DD-Laufwerk, das kaum noch im Markt eingesetzt wurde, aber es sollte ja auch noch funktionieren. Naja, weiteres muss ich wohl kaum erzählen, die verschiedenen HD-Laufwerksvarianten im Markt seitens Vesalia, Amtrade etc. sind ja bekannt. Irgendwann waren wir in der Lage den A4000T aus C= Produktion anbieten zu können... Doc Peter und ich waren der Ansicht, den Preis "niedrig" zu gestalten, um so Stückzahlen in den Markt zu bekommen... wir wurden auch von Petro gefragt, ob wir es lieber so hätten, oder doch eher einen hohen Preis, um die "paar" Geräte nicht zu verschleudern. Letzteres kam dabei heraus, da er der Ansicht war, daß wir nichts zu verschenken hätten... So vergingen die Tage und ich empfand die ganze Sache als wenig produktiv. Gespräche mit Telenorma wegen Anschlüssen im Haus, Beschaffung von Arbeitsplatzgeräten, die wir aber so nicht bekamen, weil entweder Teile nicht verfügbar oder zu teuer. Petro gab uns zwar freie Hand bei der Beschaffung der Teile, aber ohne Genehmigung ging dann doch nichts und so verzögerte sich die Bestellung für interne CPU Boards und Speicher schon deswegen um 2 Wochen, weil Petro im Ausland unterwegs war. Es gab auch die Anweisung, möglichst alle Teile intern über Escom zu beziehen, allerdings kostete ein 2MB Chip-RAM Modul dort ca. dreimal soviel, als bei Hirsch & Wolf und es war schon ein Kampf ihn davon zu überzeugen, daß Escom eben nicht zu den "billigsten" gehörte. Auch ein Versuch meinerseits dem Verkauf bei ESCOM klarzumachen, daß a) kaum jemand 2MB PS/2 Module benötigt und es b) angebracht wäre, die Preise zu senken, bevor sie abgeschrieben werden mussten, interessierte irgendwie niemanden. Kurzum, sie wurden dann von mir bei Hirsch & Wolf gekauft. Ich erlebte noch den Wareneingang und übergab die Teile dann Doc Peter, kurz vor meinem Ausscheiden. Nachher müssen die Teile (nachdem sie im Haus wohl verschiedene Wege gingen) Beine bekommen haben, jedenfalls wurde ich Wochen nach meinem Abgang darauf angesprochen, wo die Teile geblieben seien. Da ich sie ordnungsgemäß übergab, war ich aus der Sache raus. Es kam wie es kommen musste, mein Ausstieg kam eher unfreiwillig, aber im Nachhinein bin ich doch froh darum, auch wenn mich die Gründe mehr als nur geärgert haben. Escom hatte damals die CD32 Posten von C= übernommen und Escom Chef Schmitt wollte die Teile einer spanischen Handelskette vorführen (oder besser gesagt ich). An der Stelle sei wiedermal anzumerken, sich auf niemanden zu verlassen und wirklich alles selbst zu erledigen. Naja, jedenfalls standen die Teile noch ungeöffnet "irgendwo" bei Escom herum, keiner konnte mir sagen in welchem Zustand die Dinger sind. Lt. Petro alle orig. verpackt. Ich hab mich dann mit einem Lagermenschen bei Escom "abgesprochen" (weil er wusste, wo sie sind), daß ich so ein Teil für Montag morgen benötige und ich mich mit ihm eine Stunde früher bei Escom treffen möchte, um das Teil in Empfang zu nehmen (Monitor hatte ich bereits im Auto). Es war Montag morgen, der Lagermensch war nicht da und keiner wusste von den CD32... schliesslich bekam ich doch noch ein Gerät zu fassen und wie sich herausstellte, waren es französische Versionen mit falschen Kabeln. Ich bin durch alle Hallen Escoms gewandert und durch den Escom Shop plus Technik-Abteilung, es war kein Adapter aufzutreiben und so konnte ich nur berichten, daß die Vorführung nicht stattfinden kann. Darüber war Schmitt natürlich nicht erfreut. Einige Stunden später (Anmerkung, meinen Arbeitsvertrag hatte ich noch nicht unterschrieben, weil er mir nach 4 Wochen noch nicht vorlag) rief mich Petro rein und meinte mich dann runterputzen zu müssen (bzw. zu können). Er sei mit mir nicht zufrieden und selbiges habe ich dann zu ihm gesagt. Vor allem habe ich ihm gesagt, daß Amiga Technologies vielleicht 1-2 Jahre durchhält, bevor sie den Bach runtergehen, wenn man schon wieder anfängt jeden Fehler der Vergangenheit zu wiederholen. Naja, jede Erwiderung war zwecklos, es lag nicht in seinem Interesse (oder den Möglichkeiten) etwas zu ändern. Es wurde ein Sündenbock gebraucht. "Ob ich ihn lächerlich machen wollte" etc... so ein Schmarrn. Doc Peter ging nach dem "lautstarken" Gespräch zu Petro und gab ihm sein Mißfallen zu verstehen, worauf Petro ihm antwortete, er könne gleich mit gehen, sollte ihm die Entscheidung nicht passen. Trotzdem sollte/durfte ich einigen Gästen noch zeigen was mein Amiga so leistete... es änderte aber nichts an seiner Entscheidung (Jahre später sagte er mir, es sei Anweisung von Schmitt gewesen, so zu handeln...). Ich teilte der Personalabteilung mit, meine Papiere fertigzumachen, die natürlich erstaunt waren, da sie noch nichtmal mit ihren Unterlagen fertig waren... ...man fragte mich nach dem Grund und empfahl mir, mich an den Betriebsrat zu wenden... ich lehnte ab... ich wollte nur schnell weg... Petro versuchte mich an meine Kündigungsfrist zu binden... ich sagte ihm, daß mir auch plötzlich sehr schlecht werden könne, sollte er einer Freistellung nicht zustimmen... wir "einigten" uns darauf, die Kündigungsfrist fallen zu lassen und am nächsten Tag war ich weg. Teil 3 Ich bekam noch mit, wie Christoph Gülicher, Mick Hohmann dort anfingen und auch lange eine loyale Schiene fuhren. Sie waren auch auf einem Amiga-Club Treffen in Marl und versuchten den "Walker" zu verargumentieren. Meine Versuche, ihnen klarzumachen, daß sich A.T. auf dem falschen Weg befände, wurden anfangs als "Racheakt" aufgefasst und so interpretiert, als würde ich alles torpedieren was von A.T. käme, da ich ja als "geschmähter" A.T. verlassen musste. Das empfand ich so nicht und gab das auch zu verstehen. Als A.T. dann samt Escom am Ende waren, gab mir Christoph dann doch noch recht, daß keiner von ihnen seitens der Geschäftsführung korrekt behandelt wurden und das auch Sondereinsätze nicht entsprechend gewürdigt wurden, es also auch am persönlichen Verhältnis mangelte und das ich doch mit meiner Ansicht richtig lag, daß A.T. schon von sich aus auf den Abgrund zusteuere. Das bekam ich auch über Gilles Bourdin zu hören, der nach A.T. wieder nach Frankreich ging und einen Job in einer Bank annahm. "Witzigerweise" rief mich Petro einmal an und teilte mir mit, daß ich meine Äußerungen über ihn in den Netzen zurückhalten sollte, da ich sonst damit rechnen müsste, nicht mehr von A.T. bzw. A.I. beliefert zu werden. Darauf ging ich natürlich nicht ein. Vor allem war und bin ich der Ansicht, nur erlebtes in Meinungen umgesetzt zu haben und das besonders in einer Zeit, in der so ziehmlich jeder Amiga-User seine Hoffnungen in ihn bzw. die Geschäftsführung setzte, da er derjenige sei, der die Möglichkeit hätte aus dem Amiga etwas zu machen (so wird es bis heute noch gesehen). Nach unserem Gespräch in Langen habe ich auch nicht mehr "aktiv" eine Meinung zum Amiga geäußert, da es nichts (wenig) bringt... Nach meinem Abgang habe ich noch mitbekommen, daß Petro einen "Mann" neben sich hinzubekam, der als zweiter Geschäftsführer eingesetzt wurde (Stefan Domeyer, späterer Chef von PIOS und nun von Met@box). Meinen Infos nach kamen sie nicht miteinander aus und Dohmeyer verließ Amiga Tech. und startete das Projekt "PIOS One" zusammen mit Dave Haynie und Doc Peter und weiteren (?) Personen. Wie wir wissen wurde daraus nicht viel. Wie mir Peter mal erzählte, fühlte er sich in Hildesheim (dafür zog er um) nicht sehr wohl, da nach seinem Eindruck der Fehlstart "Pios One" hauptsächlich auf ihn abgewälzt wurde und er sich keiner Schuld bewusst war... Da ich ja aufgrund meiner "Nachforderung" für den Einsatz meines privaten Systems noch zu den Gläubigern gehörte (A.T. wollte einen Vergleich, dem ich auch zustimmte - es kam aber zu keiner Auszahlung mehr, da 3 Tage vorher Konkurs angemeldet wurde) nahm ich auch an der Gläubigerversammlung teil. Sie war zwar "nicht öffentlich", somit durfte auch nichts nach außen dringen, allerdings wurde soviel vor den Türen "getratscht", daß es eigentlich nichts "Geheimes" mehr gab. Anwesend waren neben meiner Person verschiedene Banken, Intel, Vertreter des Arbeitsamtes und Eagle Computer (Herr Konjevic Senior). Er versuchte mir vor der Veranstaltung noch zu erklären, daß Eagle Computer die einzige Firma sei, die in der Lage wäre die Amiga-Reste zu übernehmen und das er Erkundigungen zu Viscorp eingeholt habe, die eindeutig zeigen würden, daß Viscorp nicht in der Lage sei, die geforderte Summe auf den Tisch zu legen. Ich hörte mir das kommentarlos an. Herr Konjevic versuchte weiterhin mir eindringlich zu erläutern, daß seine Gebote vom Konkursverwalter Hembach nicht angenommen worden wären und das er mit ihm darüber nochmal sprechen müsse. Das taten sie dann auch (vor allen) und Herr Hembach gab Herrn Konjevic eindeutig zu verstehen, daß Eagle Computer nichtmal 1/3 der geforderten Summe -selbst- zur Verfügung habe und wie er dann den Rest aufbringen wolle. Herr Konjevic versuchte "verzweifelt" zu argumentieren, daß das nicht stimmen würde und er Bankbestätigungen habe, die etwas anderes aussagen würden und das Viscorp kein seriöser Bieter sei. Nachdem das so einigemale hin und her ging, brachte Herr Hembach es auf den Punkt, daß die Fa. Eagle Computer neben der Geldfrage schon deshalb nicht in die engere Auswahl gelangen werde (und Zitat Hembach: solange ich darüber zu entscheiden habe, wird die Fa. Eagle die Amiga T. Reste auch nicht erhalten, Zitat Ende), weil die Fa. Eagle Computer schon einen Formfehler beim Antrag gemacht habe, denn die Fa. Eagle Computer dürfe sich nicht direkt an ihn persönlich zwecks einer Übernahme wenden. Schon deswegen müsse er die Anfragen ablehnen und er werde auch -keine weitere- Anfrage seitens Eagle Computer annehmen. Ich würde sagen, Herr Konjevic war etwas "entäuscht" und so gingen wir in die Sitzung. Es lagen drei dicke Ordner von Gläubigern auf dem Tisch (seitens der Geschäftsleitung von Escom/Amiga T. war niemand anwesend), die alle noch Forderungen hatten. Als Ergebnis kam heraus, daß der Warenbestand nicht zur Konkursmasse gehöre, daß Vermögen von A.T. selbst auf 25.000 DM geschätzt werde und es daher nichts zu verteilen gebe, da die Mitarbeiter ja noch Vorrang hätten. Als wir dann rausgingen, habe ich mich mit der Dame vom Arbeitsamt unterhalten, die sich ja um die soziale Frage kümmern musste und sich über die Vorgehensweise wundere und intern klären müsse, ob alles mit rechten Dingen zugegangen sei. Ich habe sie einige Wochen später mal angerufen, ob es etwas neues gäbe... eigentlich nur, daß die Sache der Verträge (Viscorp sollte der Nachfolger sein, die Mitarbeiter sollten übernommen werden, eine Ansprechpartnerin in USA solle bereits existieren, aber hier in Deutschland sei niemand zu erreichen, der auch etwas zu sagen hätte)... und so endeten die Informationen darüber. Ich ging in der Zwischenzeit wieder meinem Job in meinem Laden nach, mache zwar seit rund einem Jahr etwas anderes, bin für Amiga Sachen aber durchaus noch offen, auch wenn ich dem Amiga so wie wir ihn kennen keine Zukunft mehr einräume (auch oder trotz der Übernahme durch McEwen und Co.), da ich ein AMIGA-OS ähnliches Betriebssystem auf einem PC, das sich zusätzlich noch gegen vorhandene Betriebssysteme wie Linux "durchsetzen" muß wenig bis keine Chancen einräume. Fazit, wenn es denn ein endgültiges Fazit gibt: Für mich persönlich liegt es klar auf der Hand, daß man gewisse Chancen immer verpasst/verspielt hat und trotz der tollen Leistung, ein System so lange am Leben zu erhalten, keine Möglichkeit hat die verlorene Zeit aufzuholen. Ich verwende meine Amigas solange weiter bis sie den Geist aufgeben, aber die jetzige Variante, sich auf ein OS zu "beschränken", entspricht nicht meinen "Vorstellungen", sofern ich noch Zeit damit verbringe, mir den x-ten Amiga auf dem Papier auszumalen, der in den ganzen Jahren nie verwirklicht wurde. Ich hege auch keine Feindschaft oder Groll gegen Petro, oder andere Teile von A.I. oder was/wer auch immer kommt, da es wichtigere Dinge im Leben gibt und die Zeit bis zu einem gewissen Teil Wunden heilt. Ich teile nur nicht die Ansicht wenn es um die Frage von Verdiensten, Aufopferung und ähnlich geht. Dazu müssten vielleicht ein paar andere Personen einbezogen werden und ob die Vernachlässigung des Privatlebens zugunsten eines Computer-Systems und "seiner Gemeinde" die Sache wert ist, muss jeder selbst entscheiden, ich würde mich dafür allerdings nicht auch noch feiern lassen wollen, denn man wird nicht dazu gezwungen. Anders würde ich es sehen, wenn man noch so um 16 Jahre alt wäre und eine gewisse "Blauäugigkeit" vorhanden ist. Ob der Amiga-User ein Typ Mensch ist, der sich alles gefallen lässt, oder ob er sich mit seinem Schicksal abgefunden hat und deshalb jeden Strohhalm ergreift, kann ich auch nicht abschliessend für mich beantworten. Wenn man sich vor Augen hält was einem nach Commodore alles erzählt wurde, wie weit gewisse Projekte schon seien und das es jetzt richtig losgehen würde und jede neue Unternehmung seitens der "Aufkäufer" als "die machen es jetzt richtig, wozu sonst würden sie soviel Geld ausgeben" aufgenommen wurde, kann man eigentlich nur mit dem Kopf schütteln. Profitiert haben davon die Amiga-User sicher nicht, stellt sich die Frage wer dann? Ein paar Firmen wie Amiga Int. durch den Verkauf von Restbeständen oder Fan-Artikeln, Entwickler/Hersteller kleinerer Zubehörteile für den Amiga, oder Gateway? Was erwartet uns nun durch die Übernahme McEwen & Co.? Doch nur eine weitere Verlängerung des Todes, oder der "sanfte" Übergang zu PC-Hardware mit einer anderen Verpackung? Ich bezweifle, daß das vielbeschworene "Amiga-Feeling" durch ein OS am Leben erhalten werden kann. Ich zähle mich nicht zu denjenigen, die auf eine OS-Umsetzung so lange gewartet haben, nur um nicht Windows oder Linux zu verwenden. Sicher, Amiga spezifische Hardware zu bauen ist teuer und es geht um Investitionen im 6-stelligen Mio. Bereich. Wer aber nicht in der Lage ist, ein "neues" Produkt wirklich auf den Markt zu bringen, sollte vielleicht besser die Finger davon lassen. Ich kann jedenfalls kein Konzept erkennen, das für uns oder andere einen wirklichen Vorteil bringen könnte... Die große "Veränderung" beim Copyright zum AmigaOS Inzwischen gab es eine (zumindest für mich) dramatische Änderung was die bisherige Verbreitung der Workbench-Disketten und ROM-Images angeht. Es fing damit an, daß ich im April 2000 seitens Cloanto eine Mail bekam, in der man sich positiv über meine Webseite äußerte, man mir aber nahelegte (mich fragte), ob ich mir vorstellen könnte, die OS-Files solange zu entfernen, bis die Amiga Firmen eine Entscheidung darüber getroffen hätten, ob das OS frei verfügbar sein soll oder nicht. Nun, ich gab zu verstehen, daß die Amiga Firmen es in den letzten Jahren nicht geschafft haben, diese Frage zu klären und das auch seitens Amiga International und deren Vorgänger nie eine eindeutige Stellung bezogen wurde. Ein paar Tage später erhielt ich von Gary Peake (Amiga Inc.) eine Mail, ich solle sofort jegliche Software, die (c) Amiga Inc. sei entfernen, da man sonst einen Anwalt einschalten würde... meinen Internet-Provider (T-Online) habe man informiert, meine Seiten zu sperren, da ich dort Raubkopien anbieten würde. 1000 Punkte für den Kandidaten dachte ich mir... so schon mal gar nicht und letztendlich fing die Diskutiererei erst an. Ich habe dann Gary Peake aus der Historie auch in Verbindung mit Amiga Technologies versucht zu erklären, wie die "zur Verfügungstellung" der Files zustande kam, auch das die Files bei Amiga Technologies erneut in einer Mailbox zum Download freigegeben werden sollten, allerdings interessierte ihn das wenig. Cloanto hat unter http://www.cloanto.com/kb/3-122.html eine sogenannte "Argumentationsseite", warum es unterlassen werden sollte OS-Files frei zugänglich zu machen (wir sprechen hier nicht von OS3.5, sondern von früheren Versionen). Ich habe mir das soweit durchgelesen und bin zur Auffassung gelangt, daß es ihnen nur um den Vertrieb der "Amiga Forever" CD geht. Sicher, bis dahin legitim, sie haben irgendwannmal Lizenzen dafür bezahlt, um OS-Software ihrem UAE beipacken zu können, rein rechtlich gesehen hat dies alleine aber noch keine Bedeutung. Jedenfalls ging das eine ganze Weile hin und her... es war für mich nicht nachzuvollziehen, warum ein UAE Paket mit allen notwendigen Dateien auf einer PC-Magazin CD wiederzufinden war, die mind. 60.000 mal in den Handel gelangte, während man sich darüber aufregte, daß ich seit 1993 und nach meinen Zählungen vielleicht 1.000 Zugriffe auf die Workbench-Files (ROM-Files erheblich weniger) hatte. Seitens Cloanto war man der Ansicht, daß sich auch jemand aus Japan meine Files downloaden könnte, es also einen Unterschied gab (Cloanto nannte das "kontrollierte Verbreitung") ob die Zugriffe via Web stattfinden würden, oder jemand eine Heft-CD in den Fingern halten würde. Ich gab zu bedenken, daß "jemand" in Japan mit einer in deutscher Sprache lokalisierten Version einer Workbench etc. kaum etwas anfangen könne... ich wies auch daraufhin, daß ja die komplette Software bis 2.0 auf der Amiga Plus CD 3/2000 zu finden war und das nach schriftlicher Genehmigung (Emails liegen vor, werde ich aber hier nicht veröffentlichen) von Petro T. wohl alles ok war. Die ganzen Emails gingen dann schon in Kopie an Petro, Bill McEwen etc... ich hatte dann Amiga Inc. gebeten mir mitzuteilen, welche Software im Einzelnen entfernt werden soll... daraufhin wieder die heftige Reaktion von Gary Peake, wer ich glaubte zu sein, daß ich solche Files einfach anbieten könne und noch eine Liste der Files haben wolle... es sollte "alles" weg, auch wenn das bis heute nicht genauer definiert wurde. Ich habe das abgelehnt und mich "bereit erklärt" die 3.1 Kickstart-Files und WB-Files zu entfernen, der Rest bleibt 100% im WEB, auch nach Aufgabe meines Geschäfts. Es wäre alles kein Problem gewesen, hätten die User früher die Möglichkeit gehabt, defekte Disketten etc. bei "Amiga" einzusenden, oder ähnlich. Zu Escom Zeiten klopfte man Village Tronic und anderen Händlern auf die Finger, falls diese die 3.1 Pakete einzeln (also Handbücher, Disketten und ROMs getrennt) anboten, also was passierte... die Sachen wurden kopiert und anschliessend von Amiga Firmen (die es inzwischen nicht mehr gibt), gegen gutes Geld verkauft. Auch diesen Punkt habe ich Amiga Inc. vorgehalten, da nie finanzielles Interesse bei mir im Vordergrund stand... ich denke, es hätten einige User mehr die Amiga-Plattform verlassen, wenn die keine Möglichkeit gehabt hätten, ihren Amiga mit Software neu aufzusetzen... nur woher, wenn niemand da ist... Ich finde das Verhalten von Amiga Inc. schon deswegen bedenklich, da nach meiner Erinnerung und Ankündigung von Amiga Inc. das Amiga-OS Open Source werden soll(te), einer Verbreitung daher auch nichts mehr im Wege stehen sollte... was ist daraus geworden? Ich habe anschliessend auch mit (jaja, aber man muss manchmal auch Waffen verwenden, die sonst der Gegner verwendet) Frhr. Günther von Gravenreuth darüber gesprochen, ihm alle Aspekte aufgezeigt und in der Amiga-Szene ist er sicherlich kein Fremder... er vertritt die Ansicht, daß das ursprüngliche Copyright zu einem Produkt/Namen verwirkt ist, wenn der Inhaber der Rechte nie etwas gegen die illegale Verbreitung getan hat, so kann er sich Jahre später nicht automatisch darauf berufen. Ich habe lange überlegt, ob ich es auf einen Rechtsstreit ankommen lassen soll, letztendlich bin ich zu der Ansicht gekommen, daß es (mir) nichts bringt. Erstens muss ich einen Kampf austragen für den ich keine Zeit habe und wenn Amiga Inc. meint (so wie damals Escom, als sie ihre Briefe an die Amiga Händler verschickten mit der Aufforderung sofort alle Copyright Verletzungen mitzuteilen), dann bin ich es ehrlich gesagt leid, mir für etwas Schläge einzufangen, die mehr als unberechtigt sind. Ich habe mich "freiwillig" bereit erklärt, die 3.1 Files (und nur die!) von der Webseite zu entfernen, verweise aber anstelle der Files automatisch auf Amiga Inc., für den Fall das User Probleme haben... wenn schon, dann sollen sie auch etwas tun für ihr Geld und nicht nur einen großen Auftritt demonstrieren. Nach meiner Maßnahme (und das ist schon rund 2 Monate her) habe ich nichts mehr von Cloanto, Amiga Inc. etc. gehört, wobei sich weder Petro T. oder Bill McEwen direkt dazu geäußert haben... ob noch etwas kommt... keine Ahnung, ich harre der Dinge... ich bin vom Handeln jedenfalls doch etwas entäuscht... in den ganzen Jahren... immer zuert Holzhammer und dann drüber reden wollen... schade. Teil II der "Copyright"-Soap Ein halbes Jahr ist vergangen und ich war der Ansicht, die Sache mit Amiga Inc. geregelt zu haben, nachdem keine weiteren Kontakte mehr bestanden. Mit email vom 24.10.00 erhielt ich von der deutschen Telekom die Mitteilung, daß man sich seitens Amiga Inc. über den Inhalt meiner Webseite beschwert habe und ich den Inhalt dahingehend überprüfen sollte. Man gab mir zu verstehen, daß mir als T-Online Kunde die Möglichkeit genommen werden könne, Internet Seiten zu betreiben bzw. einzurichten. Daraufhin habe ich mit Gary Peake erneut Kontakt aufgenommen und gefragt, ob es sich dabei um einen verspäteten Irrtum handelte. Er meinte nein, ich hätte noch zwei Links zu Seiten, die (c) Material von Amiga Inc. beinhalten würde. Wie sich ergab, hat er meine beiden emails mit der damaligen Erlaubnis von Petro Tyschtschenko gegenüber der A+ und der Veröffentlichung der Dateien bis 2.0 nicht erhalten. Er bekommt sie mit heutigem Datum zum dritten und letztenmal. In seiner heutigen Antwort (die eindeutig darauf schliessen lässt, daß er meine Mails nicht richtig gelesen hat, bzw. meine Anmerkung unter "xxx.html" nicht zur Kenntnis genommen hat) schrieb er, daß eine Erlaubnis von Petro, die vor dem 01.01.1999 erteilt wurde unwirksam sei, da Amiga Inc. die Rechte an den Dateien hätte. Man beachte, daß die Anfrage von Markus Castro an Petro T. im März 2000 verfasst wurde und die CD um die es geht (bezüglich Veröffentlichung ohne Entrichtung von Lizenzgebühren, auf die Amiga Inc. soviel wert legt) Ausgabe 03/2000 der A+ Cover-CD ist!!! Desweiteren ist Gary Peake der Ansicht, daß durch die Veröffentlichung der Dateien (bis 2.0) die verbliebenen Amiga-Händler und Entwickler geschädigt würden und die (Zitat) "Amiga Dealer Group" in der Lage sei, User Anfragen bezüglich defekter Disketten nachkommen zu können. Da er anscheinend auch hier Verständnisprobleme hat (ich erklärte ihm, daß ich selbst Händler bin, aber weder von Amiga Inc. noch Amiga Int. eine orig. Workbench 1.3 Diskette als Produkt bekommen kann und ich mich nicht hinstelle und eine Diskette kopiere und ein nachgemachtes Label anbringe und dafür 20 DM verlange, blieb bisher völlig unkommentiert). Es sind nun wieder einige Wochen vergangen und obwohl ich nun zum vierten mal die Emails seitens Petro T. an Markus Castro zu Gary Peake weitergeleitet habe (Gary Peake gab mir zur Antwort, das ihn diese meine Nachrichten nie erreicht hätten - interessant das alle Nachrichten zwischen uns bisher immer ihr Ziel erreichten, nur die mit Petros ok selbst nach dem dritten mal nicht angekommen sein sollen) seit dem 11.11.00 kein Feedback von Amiga Inc. erfolgte. Scheinbar kommt man mit dem Problem nicht klar, einerseits Lizenzen an andere verkauft zu haben und wieder anderen die kostenlose Verbreitung diverser OS-Software ermöglicht zu haben. Im Moment kläre ich die Lizenzfrage mit "Thomas Unger" (er bringt eine CD mit dem Titel "Kickstart Archives" raus (wie in der Amiga Aktuell 12/00 nachzulesen ist), die einen großen Teil der Software meiner Webseite beinhaltet plus zusätzlicher BETA-Software von anderen Quellen. Update vom 06.12.2000: Vor wenigen Minuten (23:50) erhielt ich eine Email von Gary Peake. Hier wird nun nicht mehr davon gesprochen, daß Vereinbarungen vor dem 01.01.99 ungültig seien, nein er schreibt mir, daß er die Nachricht seitens Petro übersetzt habe und man generell nicht damit einverstanden sei, daß Kickstart und Workbench Disketten (egal welche Version) über das Internet verfügbar gemacht würden. Vermutlich basiert die Aussage nun auf die Veröffentlichung von Cloantos "Amiga Forever Plus Pack", auf der die Dateien von 1.0 über 1.1, 1.2, 2.04 und 2.1 vorhanden sind, für die Cloanto wieder Lizenzen entrichtet hat. Maßgeblich geht es aber immernoch um den Punkt, den ich oben bereits beschrieben habe... eine CD, für die keine Lizenzen entrichtet wurden müsste seitens Amiga Inc. zumindest eingezogen und eingestampft werden und da dies im Falle der A+ CD nicht erfolgte und die A+ auch nachträglich keine Lizenzgebühren bezahlt hat, schneidet sich Amiga Inc. und Amiga Int. ins eigene Fleisch. Zudem löst es nicht die Frage, wie ein Amiga User ohne CD-ROM Laufwerk ein Disk-Image von dieser CD erstellen kann. Ich habe Gary Peake mitgeteilt, daß ich die Sache nun meinem Anwalt übergebe, der sich dann mit ihm in Verbindung setzen wird. Teil III und wohl auch Ende der "Copyright"-Soap Wie bereits erwähnt, habe ich die Sache anwaltlich klären lassen. Zu meinem bedauern sieht es so aus, daß Amiga Inc. (bis dahin absolut verständlich) als Inhaber der Rechte und Patente tun und lassen kann was sie wollen. Wenn also Gary Peake oder wer auch immer bei Amiga Inc. der Ansicht ist, daß die Verteilung von urheberrechtlich geschützter Software übers Internet nicht deren Segen hat, so ist sie zu entfernen. Bekommt eine CD wie die der A+ den Segen ohne Zahlung von Lizenzgebühren gepresst und gegen Geld verkauft zu werden, ist das (leider) auch in Ordnung. Verkauft jemand kopierte OS-Disketten auf dem Flohmarkt und wird nicht von Amiga Inc. deswegen belangt, so ist das auch "ok". In Teil II habe ich auf die "Kickstart Archive CD" von Thomas Unger hingewiesen, die am 31.12.00 erscheinen soll. Er teilte mir mit, daß er mehrmals Kontakt zu Amiga Inc. (Bill McEwen) und Petro T. aufgenommen habe, um sich ein ok zur Veröffentlichung seiner CD einzuholen, seitens Amiga Inc. aber keinerlei Reaktion erfolgte. Er geht nun davon aus, daß die Sache in Ordnung geht, da er die CD zum Selbstkostenpreis (siehe auch Amiga Aktuell Vorstellung 12/00) anbieten wird. Hier sieht es rechtlich so aus, daß Amiga Inc. nicht verpflichtet ist, ihm auf die Anfragen zu antworten. Vielmehr ist es so, daß Amiga Inc. nach Veröffentlichung der CD zivilrechtliche Schritte einleiten kann, um nachträglich Geld kassieren zu können und/oder die CD dann einstampfen zu lassen, oder aber sie gehen nicht gegen die CD vor und dann hätten wir die gleiche Situation wie bei der A+ CD. Das tragische an der Sache ist in meinen Augen, daß die "Amiga Community" wiedermal nicht als solche behandelt wird. Support wurde und wird von Amiga Int. hier in Deutschland nicht geleistet und von Amiga Inc. in USA auch nicht. Das Verhalten von Amiga Inc. deutet für mich persönlich auch eher daraufhin, daß dies nicht gewollt ist. Wer also Ersatz braucht, kann nur auf die verschiedenen CDs zurückgreifen, oder (wenn er nichtmal ein CD-ROM Laufwerk hat) Pech hat. Verstehen tue ich es nicht... das ist weder eine einheitliche Regelung, noch hilft es in der Tat "Raubkopien" zu unterbinden. Wenn sie wenigstens hergehen würden und die von Cloanto vertriebenen CDs als einzigen aktuellen Support-Weg zu erklären und daß das die Vorstellung von Amiga Inc. ist, wie man Anfragen zu OS-Software abwickeln möchte... kein Problem... aber so? Man kann ja nichtmal sagen, daß sich z.B. Amiga Händler strafbar machen, wenn sie kopierte OS-Disketten verkaufen... solange sie von Amiga Inc. nicht aufgefordert werden dies seinzulassen, kann im Grunde jeder kopieren wie ein Weltmeister. Und wenn ich mich bei randall@amiga.com melde und ihm mitteile, daß ich ein kommerzielles Produkt vertreiben möchte und dafür Lizenzen zahlen möchte, kann ich das Projekt begraben, wenn man es nicht für nötig hält darauf zu antworten... oder ich tue es trotzdem und bekomme anschliessend möglicherweise einen auf den Deckel... Ganz prima... Hier auch ein passender Auszug aus der FAQ von Cloanto: [Anm. d. Red.: Abschnitt auf Wunsch des Urhebers entfernt] Hier geht Cloanto davon aus, man müsse sich Lizenzen von Amiga Inc. besorgen, um OS-Software für eigene Produkte zu verwenden. Dies sei bei Gateway/Amiga bereits der Fall gewesen. Richtig bzw. in der praktischen Anwendung sieht es aber doch eher so aus, daß nicht jeder eine Lizenz bekommt und Produkte auf dem Markt sind, die bereits ohne Lizenzabgaben erschienen sind. [Anm. d. Red.: Abschnitt auf Wunsch des Urhebers entfernt] Hier die fälschliche Annahme, es gäbe Verträge seitens Amiga Inc. mit z.B. Amiga Plus bezüglich deren CD. Diese CD wurde auch nicht wegen UAE auf den Markt gebracht. Die CD wurde aus einem Archiv zusammengestellt (genauer meiner Webseite) und dann nach dem OK von Petro auf den Markt gebracht. Über die genaue Sachlage (Einverständnis seitens Amiga Int.) wurde Cloanto informiert. Dies nimmt man allerdings nicht zur Kenntnis. [Anm. d. Red.: Abschnitt auf Wunsch des Urhebers entfernt] In diesem Fall beschreibt Cloanto meine Webseite. Die Aussage seitens Cloanto ist falsch, wenn sie schreiben, die Aktionen seitens Amiga Inc. wären -nicht- aufgrund Cloantos Vorstoß erfolgt. Ich bekam zuerst Post von Cloanto und wurde anschliessend von Amiga Inc. angemailt, nachdem ich Cloanto zu verstehen gab, daß ich die Inhalte erstmal nicht von der Webseite nehmen würde zumal diese nicht direkt für UAE (weil .DMS) verwendbar sind. Ebenso ist die Aussage falsch, es gäbe keine Erlaubnis die Files auf der Webseite anzubieten. Das es keine schriftlichen Unterlagen mehr gibt, gewisse Personen um Amiga Int. herum aber über die Verbreitung mehr als informiert waren, gilt als unbestritten. [Anm. d. Red.: Abschnitt auf Wunsch des Urhebers entfernt] Hört sich alles sehr gut an. Wäre man seitens der Software-Hersteller und seit Commodore (einschliesslich Escom, Gateway, Amiga Int.) schon immer gegen Verstöße des Copyrights vorgegangen, könnte man es in der Tat für glaubhaft halten. Sowohl meine Webseite als auch die vielen anderen Internet Angebote und vorhandenen Mailboxen sind in den letzten Jahren absolut unbehelligt geblieben. Wenn Cloanto sich nun äußert, man würde den Verstößen nachgehen und gemeldete Webseiten aufsuchen... dann frage ich mich, warum Cloanto das nicht schon viel früher getan hat? Seiten, die nach dem Begriff "Kickstart" abgesucht werden können, sind kinderleicht zu finden und das nicht erst zu Amiga Inc's Zeiten. Im Grunde hat sich jeder strafbar gemacht, der irgendwann mal ein ROM-Image erstellt hat und dann seinen Rechner verkauft hat, ohne die Datei zu löschen. Es ist jeder betroffen, der auf irgendeinem Weg mal eine Workbench Diskette oder andere (c) Dateien erhalten hat, auch wenn es zu diesem Zeitpunkt so "üblich" war, sich diese Dateien so zu beschaffen. Ich kann mich des Eindrucks einfach nicht erwehren, daß sowohl die Amiga Forever CD als auch die zusätzlichen Packs zu dieser CD -jetzt- gegen (c) Verstöße verteidigt werden, weil Cloanto "dummerweise" Lizenzen bezahlt hat (ich würde wetten, es wäre Amiga Inc. nicht aufgefallen und es würde niemanden stören, gäbe es die Amiga Forever CD auch einfach so zu kaufen) und nun Umsatz damit eingefahren werden muss. Auch in der Email vom 27.12.00, die ich von Gary Peake erhielt, ging er mit keinem Wort auf meine Fragen ein. Auch nicht auf die mehrfach erwähnte CD "Kickstart Archives". Er gab als Statement ab, daß ich keine Lizenz von Amiga Inc. zur Verbreitung der Software hätte und das wäre die Grundlage der Entscheidung. Ich habe in meiner Antwort auf diese Email sowohl Bill McEwen als auch Fleecy Moss auf Kopie gesetzt, mit dem Hinweis, daß ich mir rechtliche Schritte gegen Amiga Inc. vorbehalte, wenn sie Verletzungen gegen das Copyright, die außerhalb des Webs stattfinden (also Verkauf von CDs, Disketten etc. ohne geleistete Lizenzzahlungen bzw. Genehmigungen von A.I.) nicht verfolgen, es sei denn sie stimmten dem Verkauf auf dieser Art generell zu. Dann würde ich auch keine Grundlage für die Entscheidung von Amiga Inc. mehr sehen, die die Verbreitung via Internet untersagt. Anscheinend doch noch Teil IV zur "Copyright"-Soap In Verbindung mit der von Thomas Unger veröffentlichten CD "Kickstart Archive" gibt es unter dem Punkt "Patente" eine Übersicht was ESCOM seinerzeit unter der Patentnummer "US 5,594,473" von Commodore erworben hat. Daraus ist nicht zu ersehen, daß das Amiga Betriebssystem (auch nicht in der Version 3.1) Bestandteil dieser Übernahme war. Im Urteil des Oberlandesgerichts Celle vom 16.07.1997 (13 U 97/97), ist folgener Absatz zu finden, Zitat: "In der zwischen der Commodore-Amiga-Gruppe und der X. geschlossenen Verträgen ist nur von -sämtlichen aufgrund der Patente bestehenden Rechte, Titel und Rechtsansprüche- die Rede; das Betriebssystem OS3.1 ist dort nicht als solches bezeichnet. Den vorgelegten Unterlagen über eine Vereinbarung zwischen diesen Parteien vom 13.03.1995 lässt sich deshalb nicht hinreichend überprüfbar entnehmen, daß die X. die ausschliesslichen Lizenzrechte an dem Betriebssystem erworben hat." - Zitat Ende. Desweiteren rügt das OLG die Unübersichtlichkeit der Sachlage. Für mich persönlich ergibt sich daraus folgendes: Schon Escom hat seinerzeit nicht die Lizenzrechte am Amiga OS erworben, demnach ebensowenig Gateway und auch nicht Amiga Inc.!, denn die hatten es ja wiederum nur vom Vorgänger und der hatte die Rechte dazu schon nicht. Weiter bedeutet das in meinen Augen, daß im Grunde jeder OS-Kopien in Umlauf bringen kann, ob er sie verschenkt, übers Web anbietet, oder ein eigenes kommerzielles Produkt auf den Markt bringt. Ich habe diese Informationen an Amiga Inc. (Gary Peake) weitergeleitet und warte die Reaktion ab. Wenn die Reaktion so ausfällt wie erwartet, werde ich die OS-Disketten im Internet sicher wieder zur Verfügung stellen. Cloanto und andere Anbieter von kommerziellen Produkten können sich jedenfalls nicht auf ihr Recht berufen, weil sie an Amiga Inc. Lizenzen gezahlt haben. Update 21.06.2001: Hier der für mich abschliessende Teil zu dieser Geschichte. Nach einigen Klärungsversuchen über Patent- und Rechtsanwälte (denen ich hier nochmals für die Bemühungen danken möchte!), ergibt sich folgende Lage:
Für mich gäbe daher nur die Möglichkeit, Amiga Inc. zu "provozieren", die Files wieder im Internet anzubieten und abzuwarten was passiert. Da ich aber nun "nichtmal" finanzielle Interessen bei der Verbreitung der Files verfolge und die Erfolgsaussichten zum aktuellen Zeitpunkt 50/50 betragen, müsste ich im ungünstigsten Fall für die Kosten eines Verfahrens aufkommen. Da sag ich mir nach all den Jahren doch lieber..."kauft die Cloanto CD, oder lasst euch die Files per Mail schicken, oder kauft sie auf dem Flohmarkt"...der Aufwand lohnt sich nicht. Man liest sich... (cg)[Meldung: 01. Mai. 2014, 18:33] [Kommentare: 13 - 08. Mai. 2014, 12:57] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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