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31.Okt.2009
MorphZone (Webseite)


MorphOS: Interview mit Mark Olsen
David Brunet hat für Obligement ein Interview mit Mark 'bigfoot' Olsen vom MorphOS-Team geführt, welches unter dem Titellink auf englisch und zusätzlich in französischer Übersetzung vorliegt.

Hierin beschreibt der 25-jährige Entwickler unter anderem, dass er beruflich gegenwärtig als Entwickler für eine große dänische Zeitung tätig ist und dass er im MorphOS-Team neben seiner Programmiertätigkeit auch für die Server (zusammen mit Harry Sintonen) sowie die automatischen Builds und das Release-Management verantwortlich zeichnet.

Als seine wesentlichen Arbeitsgebiete benennt er die 3D- (mit Michal Wozniak) und 2D-Treiber sowie das Grafiksubsystem (mit Frank Mariak). Zusammen mit Nicolas Sallin, dem der Hauptanteil daran zukommt, hat er zudem den Warp3D-Wrapper Goa3D geschrieben. Weiterhin stammen von ihm die ursprüngliche DDC-Unterstützung (später erweitert durch Harry Sintonen) sowie die Grundlagen der Mac-Portierung. Auch darüber hinaus gebe es wohl wenige Komponenten des Betriebssystems, mit denen er noch nicht in Berührung gekommen sei.

Auf die Frage zur Struktur des MorphOS-Teams teilt Mark Olsen mit, dass es sich um eine bloße Gruppe von Leuten handelt, die keine weitere rechtliche Organisation aufweise. Zwar gibt es die Firma "Ralph Schmidt Software Development" (über welche die MorphOS-Registrierungen abgewickelt werden, Anm. d. Red.), aber diese bestehe nur aus ihm selbst und habe nichts mit den übrigen Entwicklern zu tun.

Anwendern, die MorphOS unterstützen möchten, empfiehlt er, andere auf das Betriebssystem aufmerksam zu machen, z.B. auf Veranstaltungen - aber auch für jegliche andere Form der Hilfe wie etwa Anregungen oder Fehlerberichte sei man dankbar.

Bezüglich der Mac-Unterstützung erklärt er, dass er seinen Mac mini bereits im September 2006 gekauft habe und er schon am nächsten Tag eine MorphOS-Shell darauf habe öffnen können. Am Folgetag aber habe er den Rechner versehentlich zerschossen und daraufhin erstmal die Motivation verloren. Im Laufe des nächsten Jahres habe er dann einen neuen Mac gekauft und die Entwicklung fortgesetzt - zunächst beschränkt auf die grundlegende USB- und IDE-Unterstützung, um MorphOS normal booten zu können. Danach habe erstmal die Veröffentlichung von MorphOS 2.0 die höchste Priorität besessen und alle Kapazitäten gebunden.

Erst nach Veröffentlichung der Version 2.3 sei die Mac-Portierung für die nächste Fassung konkret ins Auge gefasst und dann rasend schnell vorangetrieben worden: Frank Mariak "zauberte" Treiber für die Ethernet- und Audio-Hardware des Mac mini, behob EHCI-USB-Probleme und sorgte für die DMA-Fähigkeit der IDE-Treiber; Marek Szyprowski arbeitete an der Dateisystemunterstützung; Harry Sintonen kümmerte sich um die Stromsparmöglichkeit des Prozessors, die Uhr, das Neustarten und Ausschalten des Rechners sowie weitere Aspekte; Jacek Piszczek passte die Installationssoftware an; Christian Rosentreter und Guido Mersmann schrieben Hilfsprogramme, welche die Arbeit auf einem Mac erleichtern; und Ralph Schmidt schließlich hatte bereits zuvor die System- und Partitionierungsunterstützung für Mac-Partitionstabellen bereitgestellt.

Die Unterstützung der noch nicht funktionierenden Apple-Tastaturen A1242 und A1243, verursacht durch deren integrierten Hub, wird für MorphOS 2.5 in Aussicht gestellt, während WLAN-Unterstützung mangels Zeit gegenwärtig nicht geplant sei. Im Hinblick auf weitere Apple-Hardware werde Frank Mariaks eMac-Unterstützung vermutlich bereits mit der Version 2.5 veröffentlicht, während die Notebook-Portierung deutlich aufwendiger ist. Zu berücksichtigen seien hier etwa der üblicherweise dort zu findende Grafik-Chipsatz (R300), der Apple Desktop Bus für Tastaturen und Touchpads, die Ethernet- und Audiochips, USB-Touchpads, der Akkubetrieb, die Hintergrundbeleuchtung und das Stromversorgungsmanagement. Und eine hypothetische Unterstützung des PowerMac G5 würde sogar noch weit mehr Probleme bereiten, da dieser aufgrund des 64-Bit-Prozessors nicht nur Änderungen am Kernel erfordern würde, sondern hardwaremäßig auch sonst völlig anders sei als frühere Macs, so dass der Aufwand für die Treiberentwicklung enorm wäre.

Auch die Pegasos-Nachbildung unter QEMU sei bereits seit dem damals gezeigten Screenshot nicht mehr weiterverfolgt worden. Abgesehen davon, dass sich bei der QEMU-Software selbst seither intern soviel verändert habe, dass eine Fortsetzung einem Neustart gleichkäme, habe MorphOS hierauf auch nicht gut funktioniert: der emulierte IDE-Controller bereitete Probleme, es bestand keine Netzwerkunterstützung, keine Tonausgabe, die Grafikausgabe benötigte einen modifizierten Radeontreiber und sonderlich schnell sei das ganze auch nicht gewesen. Ebenfalls wohl nicht mehr weiterverfolgt werde die einst von Nicolas Sallin und ihm geplante native Payback-Version, da es ihnen hierfür an Zeit mangele.

Abschließend spricht Mark Olsen allen MorphOS-Anwendern, die dem Betriebssystem in guten wie in schlechten Tagen die Treue gehalten haben, ein großes Dankeschön aus, denn ohne sie gäbe es dieses auch nicht. (snx)

[Meldung: 31. Okt. 2009, 11:58] [Kommentare: 66 - 03. Nov. 2009, 17:53]
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