22.Feb.2002
point.design
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Händler: Statusbericht der point.design (Österreich)
Die Situation auf dem Amiga-Markt ist angespannt. Immer mehr Firmen
verabschieden sich aus dem Sektor, oder sind gezwungen umzustrukturieren,
damit ein Überleben gesichert werden kann. Im Anschluss finden Sie einen
Statusbericht des österreichischen Händlers Jürgen Schober, der
seit 1997 mit point.design im Markt tätig ist. Sein Statement
dokumentiert auf eindrucksvolle Weise, wie schwer es derzeit für den
Handel ist, überhaupt im Markt zu bleiben.
Das Statement weicht in einigen Punkten dem auf der point.design-Website
ab, da sich inzwischen noch einige Änderungen ergeben haben, die uns
Jürgen Schober in einem Telefongespräch mitteilte.
»Das Jahr 2002 wird für uns einige Veränderungen bringen.
Anfangs möchte ich mich entschuldigen, dass unsere Homepage relativ selten
aufgefrischt wird. Leider ist die Nachfrage nach Amigaprodukten auch nach
unserem Relaunch nicht wesentlich gestiegen. Ihr könnt euch vorstellen,
dass diese Situation für jemanden, der Geld in den Markt pumpt, sehr
unbefriedigend und frustrierend ist - immerhin kostet mich ein Jahr "Amiga"
regelmäßig einen Kleinwagen. Meine berufliche Auslastung lässt es leider nicht
zu, mehr Zeit in den Amiga zu investieren. Dafür bitte ich um Verständnis.
Diese Situation wird aber Auswirkungen auf unser Geschäft im Jahr 2002 haben.
Ich bin nicht bereit, ein weiteres Jahr ohne Urlaub dem Amiga zu opfern!
Die "Maßnahmen" im Einzelnen:
- Im April 2002 schließen wir unser Geschäftslokal in der
Rechbauerstrasse in Graz.
Die Schließung erfolgt aus dem Grund, weil ich Kosten optimieren muss,
und mehr Leistung zur Verfügung stellen möchte. Das Ziel war, Wohnung und
Geschäft möglichst nahe zusammen zu legen. Eine neue Wohnung wird mit 1. Mai
bezogen. In deren Umkreis stehen derzeit einige Optionen für ein neues
Ladengeschäft zur Verfügung. Ab Mai werden wir diese Möglichkeiten etwas
genauer in Betracht ziehen. Einerseits haben wir bis dahin Geld
gespart und andererseits, werden wir bis dahin bzw. bis Sommer (hoffentlich)
sehen, was der Amiga Markt wirklich zustande gebracht hat - derzeit EUR 900,-
pro Monat zu investieren, um zu sehen was passiert, ist zuviel.
- Am 4.5. und 5.5.2002 findet die O.A.S.E. Spring 2002 wieder statt,
sofern eine geeignete Location dafür in Graz gefunden wird.
Zur O.A.S.E. Spring ist es meiner Meinung nach die letzte Chance für den
Amiga, zu diesem Zeitpunkt angekündigte Produkte am Markt zu platzieren.
Daher ergeben sich unmittelbar daraus für uns zwei Möglichkeiten:
- a) Die Produkte sind dann real vorhanden oder
- b) eben nicht. Dann wird die O.A.S.E. eben zur Fatamorgana ;)
Beide Möglichkeiten zwingen mich zu einer Änderung des Handelsgeschäftes.
Falls Produkte tatsächlich kommen werden, ist unser Ladengeschäft derzeit
für Laufkundschaft - die dann stärker angesprochen werden muss - ungeeignet.
Außerdem sind wir für dieses Geschäft derzeit zu unterkapitalisiert. Die
Schließung des Ladenlokals macht für uns für diese Option Rücklagen frei.
Außerdem werden durch einen Umzug Investitionen notwendig, für welche die
Sommerpause genutzt werden kann.
Den Fall b) muss ich, denke ich, nicht weiter erklären. Falls wirklich
nichts mehr kommt, ist es eben vorbei. So leid mir das tut. Irgendwann muss
auch ich einen Schlussstrich ziehen.
Das Versand-Geschäft bleibt jedoch auch während der "Sommerpause" bestehen,
d.h. ihr könnt nach wie vor per E-Mail oder Telefon Bestellungen abgeben.
Auch privat werde ich wie gesagt ab Mai umziehen. Das hat den Vorteil, dass
ich durch einen Telekabelanschluss in der Wohnung die Onlinewartung von zu
Hause aus - das heißt abends - machen kann. Ich hoffe, dadurch kann ich
diese Website regelmäßiger updaten.« (ps)
[Meldung: 22. Feb. 2002, 15:08] [Kommentare: 4 - 23. Feb. 2002, 13:37]
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