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30.Okt.2001
Eyetech (ANF)


Eyetech: AmigaOne & OS4.0 Update (Update II jetzt komplett übersetzt)
In der Pressemitteilung von Eyetech wird erklärt, warum der AmigaOne nicht zum angekündigten Termin im November erscheinen wird.

Nachtrag:
Christoph Gutjahr hat freundlicherweise die wichtigsten Eckdaten der Pressemitteilung in Kurzform in Deutsch zusammengefasst:

  • Der AmigaOne wird erst Anfang nächsten Jahres erscheinen.
  • Grund: Die Entwicklung war über mehrere Monate ausgesetzt, im Einvernehmen mit Amiga Inc.
  • Aufrgund der finanziellen Schwierigkeiten von Amiga Inc. (die jetzt überwunden sind), war die Weiterentwicklung von OS4 ausgesetzt - die privat finanzierten Firmen Eyetech und Escena mussten daraufhin ihre Kapazitäten auf Projekte verwenden, mit denen Geld zu verdienen war. Mit einem AmigaOne ohne OS4 ist kein Geld zu verdienen.
  • Die Entwicklung von OS4 wurde jetzt wieder aufgenommen, unter der Leitung von Hyperion.
  • Auch am AmigaOne wird deswegen wieder gearbeitet.
  • OS4 wird auch für A3000/A4000 mit CyberstormPPC Karten veröffentlicht!


Nachtrag 2:
Hier nun die komplette Übersetzung der Pressemitteilung, die wiederum von Christoph Gutjahr erstellt wurde, wofür wir ihm herzlich danken!

Zur sofortigen Veröffentlichung

Es ist beinahe November und der AmigaOne wird auf der WoA-SE in London, England am 3. November 2001 erstmals verkauft werden - richtig? Nein, es tut uns leid, aber der AmigaOne wird nicht vor Neujahr auf den Markt kommen. Ist das das ultimative Desaster, das jetzt über die Amiga-Gemeinde hereinbricht? Ist der AmigaOne ein weiterer Boxer? Ist dies das endgültige Ende des Amigas, so wie wir ihn kennen? Sicher nicht.

Bevor ihr jetzt losrennt und erklärt, dass Nostradamus die ganze Zeit recht hatte mit seinen Prophezeiungen über den Amiga, nehmt euch bitte ein paar Minuten Zeit, und lest die Hintergrundgeschichte über das, was wirklich hinter den Kulissen passiert ist bezüglich der AmigaOne und OS4 Entwicklung und warum beides - trotz aller Widrigkeiten - bald Wirklichkeit werden wird.

Amiga Inc. übernahmen die Amiga-Rechte im Dezember 1999, auf dem Höhepunkt des dot.com Booms - und Amiga Inc., obwohl selbst keine dot.com Firma, waren sehr wohl ein Teil des Neuen Marktes. Sie hatten keine Schwierigkeiten, erste Kapitalgeber zu finden. Aber als sie ca. 8 Monate später neues Kapital benötigten - wie bereits in ihrem ursprünglichen Geschäftsplan vorgesehen - waren IT-Firmen ähnlich angesagt wie britisches Rindfleisch. Selbst mit den vernünftigsten und konservativen Geschäftsplänen von bewährten Firmen in der IT-Branche war es nicht möglich, Kapital in relevanten Größenordnungen aufzutreiben. Darüberhinaus waren die Venture-Kapitalisten nicht nur weiteren Investitionen abgeneigt, oft mussten sie auch um ihr eigenes Überleben kämpfen (und das schließt einen von Amigas und TAOs Hauptgeldgebern ein). Und seitdem sind die Zustände nur noch schlimmer geworden.

Es muss Amiga Inc. hoch angerechnet werden, dass sie es nicht nur geschafft haben, die letzten 14 Monate von nicht viel mehr, als frischer Luft zu leben, sondern auch in der Lage waren, Etwas - wenn auch nicht alles - von dem umzusetzen, was sie sich bezüglich neuer Technologien und wichtiger Verträge vorgenommen hatten. Bemerkenswerterweise haben sie es sogar geschafft, einige wichtige neue Investoren an Land zu ziehen - Amigas Zukunft sieht jetzt sehr positiv aus. Aber um mit so geringen finanziellen Mitteln zu überleben, musste irgend etwas eingeschränkt werden - im heutigen finanziellen Klima sind potentielle Investoren nur an sehr schlanken Firmen interessiert, die mindestens zwanzig Mal nachdenken, bevor sie irgendeinen Aufwand betreiben. Dieses Etwas war OS4.0. Und OS4.0 ist von existentieller Bedeutung für den AmigaOne.

Im Gegensatz zu Amiga ist Eyetech eine privat finanzierte Firma. Das bedeutet unsere Ressourcen bestehen aus den in der Vergangenheit erzielten Profiten, und wir sind nicht darauf angewiesen, Geld von Venture-Kapitalisten oder den Aktienmärkten aufzutreiben. Das bedeutet zwar, dass wir Entscheidungen sehr schnell treffen können, ohne dass Investoren jede Facette unseres Geschäftes genaustens überprüfen. Der Nachteil ist aber, dass ein einziger großer Fehler sich für unsere Firma und unsere Angestellten desaströs auswirken kann. Unsere Investition in die Entwicklung des AmigaOne war ein kalkuliertes Risiko, aber eines, von dem wir überzeugt waren, dass es uns mittelfristig adäquate Einkünfte bringen würde. Es war allerdings abhängig von zwei Faktoren, die sich beide mehr oder weniger außerhalb unserer Kontrolle befinden. Der erste war Escenas Fähigkeit, die maßgeschneiderten Chips für den AmigaOne zu entwickeln. Der andere war Amiga Inc.'s Fähigkeit, OS4.0 zu liefern sobald die Hardware sich in einem marktreifen Stadium befindet.

Es ist wahr, dass wir anfangs einige Schwierigkeiten mit der Hardwareentwicklung hatten. Dabei ging es hauptsächlich um das Platinenlayout des AmigaOne, das zwar streng genommen nicht zu Escenas Spezialgebiet gehört, das aber so sehr mit dem Chipdesign zusammenhing, dass es sowohl kontraproduktiv als auch teuer gewesen wäre, dies einem weiteren Entwickler zu übergeben. Und wenn wir bereits beim Thema sind, wieso haben wir beschlossen, dass ein selbst entwickelter Chipsatz notwendig ist? Dafür gab es, und gibt es immer noch, drei gewichtige Gründe.
  • Es waren keine passenden PPC North/Southbridges in kleinen Kontingenten (weniger als 100.000 Einheiten) verfügbar, als wir das Projekt starteten.
  • Solche Chipsätze, selbst wennn sie verfügbar sind, haben einen Produktionszyklus von einigen Monaten, bevor sie abgelöst werden. Das hätte jedes Design mit kleinen Stückzahlen, das auf solchen Chips basiert hätte, bereits zu veralteter Technologie gemacht, bevor es überhaupt fertiggestellt gewesen wäre.
  • Ohne eine komplette Überarbeitung des AmigaOS - statt der schrittweisen Portierung die Bestandteil der OS4.x Strategie ist - ist die Möglichkeit, den klassischen Amiga Chipsatz anzusprechen essentiell, und kein kommerzieller Chipsatz hätte diese Möglichkeit geboten.
Die Implementierung dieser Dinge war ebenfalls sehr komplex, aber sie basiert auf bereits getesteten Modulen, die den Kern von Escenas Erfahrung bilden.

Wie auch immer, im Mai dieses Jahres wurde deutlich, dass Amiga Inc. es sich nicht leisten konnte, seinen Vertragspartnern die vorgesehenen - und zugesicherten - Beträge für die Entwicklung von OS4 zu bezahlen. Es gab immer noch große Hoffnungen, dass jeden Moment Kapital hereinkommen muss, aber Venture-Kapitalisten machen keinen schnellen oder leichtfertigen Investitionen angesichts des Zusammenbruchs des neuen Marktes.

Ohne einen garantierten Veröffentlichungstermin (für OS4.0, Anm. d. Übers.) haben wir, Eyetech, die Entwicklung des AmigaOne verübergehend gestoppt, um die Wiederaufnahme der OS4 Entwicklung abzuwarten. Escena haben in der Zwischenzeit einige "mission-critical" (und weitaus besser bezahlte) Auftragsarbeiten für international bekannte "Blue Chip" Firmen übernommen.

Seitdem haben wir mit Amiga Inc. zusammen hart gearbeitet, um nach einer praktikablen Lösung für die Entwicklung von OS4 zu suchen. Nach vielen Monaten und mehr als eine paar Sackgassen haben wir endlich eine Vereinbarung zwischen uns, Amiga Inc. und Hyperion ausgearbeitet. Diese ermöglicht die sofortige Wiederaufnahme der Entwicklung von OS4 - und zwar ohne initiale Kosten für Amiga Inc. - während sie Amiga Inc. erlaubt, auf der Arbeit, die für OS4.0 geleistet wird, aufzusetzen und OS 4.2 und spätere Versionen zu entwickeln. Außerdem wird ein Pfad für den AmigaOne garantiert, der die Fertigstellung der Entwicklung und schlussendlich die Produktion erlaubt. Die Vereinbarung garantiert auch eine weitergehende Entwicklung des Betriebssystems für den AmigaOne, nach OS4.0. Und als ein Teil der Vereinbarung wird Hyperion OS 4.0 auch für die CyberstomPPC Beschleunigerkarten für den A3/4000 anbieten, das ist wohl die beste Nachricht des Jahres für alle Eigentümer von solchen "Big Box" Amigas.

Natürlich entwicklen Hyperion OS 4.0 nicht alleine, stattdessen führen sie ein Konsortium von bekannten und respektierten Amiga-Entwicklern an, zu dem Haage & Partner, das Picasso96 Team, Matay, Olaf Barthel und viele andere gehören.

Aber die beste Nachricht von allen ist, dass diese Vereinbarung - die endlich und unwiderruflich den zukünftigen Pfad für alle Classic Amiga Besitzer festlegen wird - an diesem Wochenende auf der WoA-SE am 3. November in Londen unterzeichnet werden wird. Es hat viele Stunden der Verhandlungen gebraucht, aber jetzt ist alles festgelegt, die letzte große Hürde vor dem Next Generation Amiga wurde übersprungen. Alle Parteien arbeiten jetzt ein weiteres Mal hart, um sicherzustellen, dass OS4.0 und der AmigaOne zusammen Anfang des nächsten Jahres veröffentlicht werden können.

Danke für Ihre Geduld und Ihr Verständnis

Alan M Redhouse
Managing Director, Eyetech Group Ltd. (ps)

[Meldung: 30. Okt. 2001, 17:48] [Kommentare: 116 - 03. Nov. 2001, 10:48]
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