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02.Okt.1999 |
Iwin Pressekonferenz Rüdiger Engel hat für uns die von Iwin angekündigte Pressekonferenz (Ankündigung) besucht. Lesen Sie hier seine Zusammenfassung und schauen Sie sich die neuen Bilder der Iwin-Büroräume an, auf denen auch Martin Steinbach und einige Mitarbeiter zu sehen sind. Iwin-Pressekonferenz am 2.10.1999 im Holiday Inn Unterhaching Die schlechte Nachricht vorweg: Martin Steinbach als Leiter des Meetings und CEO von Iwin-Corporation konnte leider unsere argen Zweifel an der Ernsthaftigkeit des "Projektes Iwin" nicht ausräumen. Die auf ein kleines Meeting im eher privaten Rahmen reduzierte Pressekonferenz hatte drei Teilnehmer. Außer mir und meiner Begleitung war noch Matthias Ortmann, der ursprüngliche Entwickler des WinUAE, anwesend. Martin Steinbach kam, wie es mir schien, fast völlig unvorbereitet zu dem Treffen und hatte außer einigen Ausdrucken der pdf-Dateien, die wir von seiner Webseite kennen und zwei Mustern der geplanten Werbekampagne nichts dabei. Die erste Frage bezog sich auf die Verfügbarkeit der C-Serie-Computer CS5300 und CS5400. Diese sollen am 8. und 9.10.1999 auf der Amiga Extravaganza in Indianapolis in Form von "Black Boxes" gezeigt werden. Zunächst waren das nach Iwin-Definition Gehäuse à la MCC, später dann doch wieder echte Hardware, allerdings in Gehäusen, die noch nicht unbedingt das endgültige Design repräsentieren müssen. Zeitgleich mit der Präsentation soll eine Werbekampagne in einigen Magazinen, z.B. dem "Login" starten; kurz danach auch in deutschen Magazinen. Die Werbung im Internet solle ebenfalls nicht zu kurz kommen. Die Roadmap für die nächsten Jahre sehe die Geräte CS5300 und CS5400 und später den CS5300L, eine Laptopvariante des CS5300, vor. Auch von dem Laptop soll es auf der Extravaganza eine Black Box zu sehen geben. Die weitere Planung sieht den C64x32 vor, für den ein neuer Name per Internetabstimmung gesucht werden soll und der gut eine Woche nach der CS5300/5400-Serie erscheinen soll. Dessen Gehäuse soll eher dem des Amiga 500 ähneln und noch rechts neben der Zehnertastatur ein 3,5"-Floppylaufwerk im Stile des C65 haben. Ende November bzw. Anfang Dezember 1999 soll der CS5600, eine Weiterentwicklung des CS5400, vorgestellt werden. Daraus soll dan der CS5800/CS6200 entwickelt werden, der allerdings einen X86-Prozessor bekomme und mit einem Linux-Kernel ausgeliefert werde. Dies solle nach dem Muster des nun abgewrackten Amiga MCC geschehen. Den Transmeta als Prozessor schloß Steinbach ohne Nachfrage von vornherein aus. Gefragt nach der Entwicklungsgeschichte der CS-Serie berichtete Steinbach, daß seit 1997 an den Geräten entwickelt werde. Angefangen habe alles als Wette, ob es möglich sei, auf Basis eines Motorola-Prozessors einen Amiga-kompatiblen Computer zu bauen. Dazu habe man sich den Sourcecode von UAE angesehen und den Schritt, den UAE gemacht hat, wieder zurückgenommen; man habe die Softwareemulation der Amiga-Hardware wieder in Silizium gegossen. Ende '97 habe man erstmals eine WB booten können und so fort bis zum heutigen Datum. Die Frage nach der Rechtmäßigkeit beantwortete Steinbach sinngemäß so, daß es bei einer Softwareemulation auch nicht ganz eindeutig sei, ob nun Rechte verletzt würden, oder nicht. Eine Lizenz für die Herstellung von Hardware hat Iwin letztlich nicht und die CS-Rechner sollen auch ohne Kickstart und Workbench ausgeliefert werden; also gleich dem UAE. Interessanterweise soll Jim Collas von dieser Entwicklung Kenntnis gehabt haben und sie für nicht bedenklich befunden haben; Tom Schmidt hat sich dazu noch nicht geäußert. Die Installation des AmigaOS baue übrigens auf PowerSE auf. Das gelte nicht nur für das AmigaOS, sondern auch für viele andere Betriebssysteme bzw. deren Kernel. Der PowerSE-Kernel sei klein und effizient und per Default vorinstalliert, so daß direkt damit gearbeitet werden könne. Ich habe Steinbach dann gefragt, wie er denn gedenke, die Glaubwürdigkeit von Iwin zu steigern und warum es denn partout nicht möglich gewesen sein soll, bereits auf der Oktober-Pressekonferenz ein Stück Hardware zu zeigen. Leider sei daran der Zulieferer der Grafikkarte schuld, der Chips verspätet geliefert habe. Nächste Woche gebe es aber endlich Geräte zu sehen. Dies solle im Rahmen einer Pressepräsentation erfolgen, zu der noch die Redakteure der führenden Amiga-Magazine aus Deutschland und England eingeladen werden sollen. Ort und Zeit sind noch bekanntzugeben. Einen weiteren Hinweis auf die Echtheit seiner Bemühungen sollte die Nennung von Hardwarepartnern geben, die Komponenten liefern. Hier kämen die Firmen SMC als Hersteller des Mainboards, der Sound- und der Grafikkarte, SNI als Zulieferer des Chipsatzes und Ingram als Distributor für Nord- und Südamerika mittels des existierenden Händlernetzes ins Spiel. SNI betreibe in Houston/Texas eine Tochterfirma, die die Fertigung übernehme. Ferner versprach Steinbach, uns einen Bericht zur Finanzlage von Iwin zukommen zu lassen. Für Iwin arbeiteten zur Zeit 338 Personen, davon 32 Festangestellte und der Rest seien freie Angestellte. In Texas entstünde gerade eine neue Filiale mit 4 neuen Mitarbeitern und auch in Ismaning beziehe man ein neues Büro, von welchem uns Bilder vorliegen. Bei Merant arbeite Steinbach lediglich aus steuerlichen "und einigen anderen Gründen", dier er aber nicht näher erläuterte. Ebensowenig konnte er uns erklären, wie die SYSTEM32.DLL auf der Ðownloadseite von Iwin gelandet sei. Dazu sollten wir besser Rue Ann Mark fragen. Sie stelle den Primary Contact für die USA dar. Daß man zu den Standardsoftwareprodukten von Iwin keine Treffer im Internet landet, liege daran, daß sie zumeist mit den branchenspezifischen Programmen (z.B. "Fidel Gastro" oder "Video Store") ausgeliefert werden und daher nicht referenziert seien. Dazu bliebe noch anzumerken, daß natürlich auch zu diesen Produkten Vorführungen geplant waren, die aber der kurzfristigen Änderung des Veranstaltungsortes und den zahlreichen Absagen zum Opfer fielen. Am 1.10.99 habe man auch Kontakt zu phase5 aufgenommen, um über eine Zusammenarbeit zu reden. Man habe großes Interesse an der QNX-Lösung und wolle prüfen, ob man diese auf den CS-Serie-Rechnern installieren könne. Iwin selbst wird nicht an der "Home Electronics World '99" in Köln teilnehmen, da man Differenzen mit Amiga habe. Der niederländische Computer-Reseller compcity werde an deren Stelle mit einem Stand vertreten sein und dort die Iwin-Geräte zeigen. Verkauft würden die Geräte in Deutschland letztendlich über die üblichen Amiga-Vertriebswege, sprich die wenigen verbliebenen Ladengeschäfte und natürlich die Versender. Wie bereits erwähnt, wird man Kickstart-ROMs und ein AmigaOS separat erwerben müssen, Bundles seien natürlich immer möglich. Zum Abschluß kam noch kurz das Wort "Tulip" zur Sprache. Man habe bezüglich des Erwerbs der Rechte am Namen Commodore Verhandlungen mit Tulip geführt. Sie seien auch schon relativ weit gediehen, doch ein im Internet viel zu früh veröffentlichtes Interview bei AmiUpdate und die folgenden zahllosen Threads im Usenet habe Tulip dazu bewogen, den Kaufpreis zu verdoppeln. Dies sei Iwin schlicht zu teuer geworden. Und zu guter Letzt seien die Berichte von "Amiga Extreme" über Steinbachs frühere Tätigkeit schlicht die Unwahrheit. Das anschließende Mittagessen am Buffet des Holiday Inn war übrigens gut und stellt bisher das einzige dar, das Iwin tätsächlich "geliefert" hat. Als Fazit bleibt, daß die Zweifel an Iwin weiterhin eindeutig überwiegen. Sollte Iwin es ernst meinen, dann ist es höchste Zeit, endlich Fakten zu liefern. Auch Mathias Ortmann hat seine Eindrücke zusammengefaßt. Lesen Sie sein Posting in comp.sys.amiga.misc. Nachtrag: Gerade ist noch ein Scan (Girlfriend 48 Kb) aus der Iwin-Präsentation eingegangen. (ps) [Meldung: 02. Okt. 1999, 08:00] [Kommentare: 0] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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