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02.Okt.2023 |
Vorstellung: Forschungsprojekt "CH LUDENS" "Confoederatio Ludens", kurz "CH LUDENS", ist ein im Februar 2023 begonnenes, gemeinsames Projekt der beiden Universitäten Bern und der Universitäten von Lausanne und Zürich und soll bis 2027 die Schweizer Spielekultur im Zeitraum von 1969 bis 2000 erforschen. Der Name des Projektes ist angelehnt an den latenischen Namen der Schweiz, Confoederatio Helvetica, wobei Helvetica durch das latenischen Worte für "spielen", ludere, bzw. dessen Partizip-Präsens-Aktiv-Form, ludens, ersetzt wurde: Konföderation der Spielenden. Unter anderem soll die These untersucht werden, dass neuen Technologien immer auch durch spielerische Ansätze begegnet wird und es ziemlich sicher viel mehr Spiele und Spielekultur rund um die Einführung der Digitalität gibt, als uns bewusst und bekannt ist. Diese wurden jedoch oft als Kinder- oder Hobbykram abgetan. Während Jahrzehnten wurden in der Schweiz digitale Spiele in Nischen programmiert, aber auch mit kommerziellem Erfolg. Sie zeugen von vielen Sub-Szenen und einer sich durch die Digitalisierung verändernden Gesellschaft. Das Team der Confoederatio Ludens erforscht diese weitgehend unbeachtete Spieleindustrie und unternimmt einen Schritt zur breiteren Bewahrung eines höchst flüchtigen und verschwindenden kulturellen Erbes. Ein bereits bestehendes Projekt hat dafür bereits einige Vorarbeit geleistet: Swiss Games Garden hat es sich zur Aufgabe gemacht, alle aus der Schweiz stammenden Computerspiele aufzulisten. Den Amiga betreffend dürfte eines der bekanntesten Spiele sicher Traps'n'Treasures sein. Nun hat sich Adrian Demleitner, Mitglied der Forschungsgruppe, am Beispiel des Amigas Gedanken in einem Blogeintrag gemacht, wie man mit Videospielen auf Disketten als Forschungsmaterial umgehen soll. Dazu hatte er sich, wie er auf Mastodon schreibt, zunächst ein komplettes Amiga-500-Set besorgt, inklusive einiger gängiger Joysticks, einer Maus, einem Commodore 1084 Monitor und Dutzenden von Disketten besorgt. In gewissem Sinne schloss sich für Adrian damit der Kreis, da er mit einem Amiga 500 aufgewachsen war. In seinem Dossier wirft er unter anderem die Frage auf, wie man ein z.B. in den 90er Jahren veröffentlichtes Spiel heute authentisch spielt. Denn nicht nur das Spiel selbst, sondern auch die Spielumgebung trägt zum Gesamterlebnis bei: ist es wichtig, das Spiel mit dem ursprünglichen Joystick zu spielen? Ist es akzeptabel, das Spiel zeit- und ressourceneffizient auf einem Emulator laufen zu lassen und es über ein 3,5-Zoll-Display anzuzeigen? Welche Rolle spielte die Materialität der Original-Hardware, einschließlich der Geräusche, die sie produzierte, für das Spielerlebnis? (dr) [Meldung: 02. Okt. 2023, 09:50] [Kommentare: 7 - 04. Okt. 2023, 23:42] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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