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22.Okt.2022 |
Linux-Anleitung: Nutzung der Fienix-Distribution auf dem X5000, Teil 1 Amiga-News.de-Redakteur Daniel Reimann hat sich des Themas Linux auf seinem AmigaOne X5000 angenommen und berichtet: Vorwort und Einführung Als ich meinen AmigaOne X5000 kaufte, hatte ich nicht vor, Linux darauf zu testen. Ich wollte mich vor allem mit AmigaOS 4 näher beschäftigen, das ich bis dato nur durch Herumspielen unter WinUAE kannte (vgl. Anleitung im Forum), und auf MorphOS "mal einen Blick werfen", das ich unter QEMU zum ersten Mal kennenlernen durfte (Erfahrungsbericht). Die Auslöser, warum ich mich dem Thema Linux überhaupt näherte, waren ganz praktischer Natur: weder AmigaOS 4, noch MorphOS bieten zur Zeit ein aktuelles Schreibprogramm. Und: selbst wenn man da auf einen der vorhandenen Editoren ausweicht, kann man noch lange nicht drucken. Zumindest ich nicht mit meinem Canon Pixma MP640, der schon viele Jahre auf dem Buckel hat, aber leider nicht unterstützt wird. Meine Intention beim Kauf des X5000 war es, einen möglichst vollständigen und alltagstauglichen Computer betreiben zu können, ohne den Zwang, für diese oder jene Anwendung dann doch wieder den Windows-Laptop nutzen zu müssen. Andernfalls wäre meinem Verständnis nach die investierte, hohe Summe nicht zu rechtfertigen gewesen. Insofern sehe ich es als absoluten Vorteil, auf dem AmigaOne X5000 drei verschiedene Betriebssysteme betreiben zu können und damit alle Anwendungsmöglichkeiten auszuschöpfen und zu kombinieren. Linux selbst war und ist für mich völliges Neuland. Darum suchte ich nach einer möglichst einfachen und unkomplizierten Variante, das OS ausprobieren zu können. Hierfür bieten sich sogenannte Live-Installations-Images an: von einer auf Festplatte bestehenden Linux-Installation wird ein Image erstellt, das mittels eines Tools auf einen USB-Stick oder eine SSD-Karte zurückgeschrieben wird und bootfähig ist. Es ist keine Installation notwendig. Auf dem X5000 (und X1000) kommen dafür grundsätzlich vier Distributionen infrage: neben Fienix (Versionen 3 und 5.1) der eigenständigen Distribution Void (Mate 1.26.0) gibt es noch MintPPC (Version 3 "Cindy") und Ubuntu Mate (Version 16.04). Wie der Linux- und Amigaexperte Christian 'xeno74' Zigotzky - herzlichen Dank an dieser Stelle für die großartige Unterstützung - erläutert, wird der Maintainer von Void PPC diese Distribution am Ende des Jahres einstellen. Mint PPC wird aktuell nicht weiterentwickelt und einige Repositorys von Ubuntu Mate sind entfernt worden, wodurch es nicht mehr aktualisiert werden kann. Seiner Meinung nach ist Fienix somit die einzig sinnvolle und vor allem zukunftsfähige Distribution für den AmigaOne. Sie basiert auf Debian Sid, nimmt aber nur Pakete von Debian auf, die auch funktionieren. Zusätzlich kommen einige Programme dazu, die Debian nicht hat, wie zum Beispiel verschiedene Webbrowser, Spiele etc. Fienix Die Wahl fiel somit auf Fienix. Die Version 3 hatte ich schon länger erfolgreich am Laufen, aber für diesen Artikel und natürlich auch für mich selbst wollte ich die aktuellste verfügbare Version 5.1 verwenden. Das gestaltete sich allerdings schwieriger als gedacht: um das Image auf einen USB-Stick zurückzuschreiben, bedarf es eines Tools. Für Windows-Nutzer wie mich ist da das USB Image Tool erste Wahl. Im Gegensatz zum Image der Version 3, enthielt das Image der Version 5.1 bis vor wenigen Tagen nur die Fienix-Partition, allerdings keinen Bootsektor und keine Bootpartition. Die zwingend benötigte Boot-Partition musste man sich selbst anlegen, allerdings funktionierte dann das Zurückschreiben mit dem USB Image Tool im "Volume Mode" nicht. Alexander Beug, der Entwickler des Tools, hat hier großartigen Support geleistet, letztlich ließ sich das Problem aber nur durch die Bitte an den Ersteller und Maintainer der Fienix-Distribution, Casey Cullen, lösen, ein vollständiges Image bereitzustellen, was nun geschah. Herzlichen Dank, Casey! Wie gehen wir nun genau vor, um uns einen USB-Stick mit Fienix 5.1 zu erstellen? Auf der Download-Seite der Distribution das passende Computersystem wählen, in meinem Fall den AmigaOne X5000, wodurch man auf die U-Boot-Seite gelangt. Dort das Archiv herunterladen ("fienix_5.1-spark-fulldisk.img.gz", 2,4 GB) und entpacken. Erst vor kurzem wurde die Version 1.90 des USB Image Tools veröffentlicht, die wir uns ebenfalls herunterladen ("usbit.zip", 822 KB), entpacken und starten: Der "Device-Mode" ist bereits voreingestellt. Mittels "Restore" wählen wir das gerade entpackte Image der Fienix-Distribution: Wenn alles geklappt hat, dann werden nach Abschluss unter Windows zwei Laufwerke angezeigt:
Die Datei "uInitrd" enthält die initiale Ramdisk. Es ist am besten, sie aus dem stabilen Langzeit-Kernel 5.10.149 zu nehmen. Fertig! Im zweiten Teil wollen wir uns ansehen, wie wir Fienix starten. (dr) [Meldung: 22. Okt. 2022, 06:06] [Kommentare: 14 - 01. Nov. 2022, 09:21] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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