01.Nov.2019
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Amiga-Übernahme: Zusammenfassung von Mike Battilanas Amiga34-Auftritt (Update)
Auf der Amiga34 in Neuss war Mike Battilana als letzter Redner aufgetreten. Angekündigt wurde er auf dem Zeitplan nicht als "Cloanto", sondern infolge seiner Übernahme der Rechte von Amiga Inc. als "Amiga". Wir haben die wichtigsten Punkte seiner Rede kurz zusammengefasst:
- Mike Battilana betont, er würde ergänzend zu bereits früher erworbenen Rechten am liebsten das gesamte Commodore-Erbe einsammeln, um eine wiedervereinte Firma "Commodore-Amiga" etablieren zu können. Diesbezüglich bringt er erneut eine Stiftung als mögliche Rechtsform einer neuen "Amiga"-Muttergesellschaft ins Spiel und spricht von der Idee, die Quellcodes der bei Commodore entwickelten Software freizugeben.
- Hinsichtlich weiterer Pläne jedoch müsse er sich noch bedeckt halten, wo möglich habe man Entwicklern allerdings bereits mit kostenlosen Lizenzen und Zusammenarbeit bei einzelnen Warenzeichen-Streitigkeiten geholfen.
- Die Domain amiga.com sei sicherheitshalber gleich zweimal erworben worden – zum einen im Rahmen der Übernahme der bei Amiga Inc. verbliebenen Rechte, zum anderen aber auch nochmal von Vince Pfeifer.
- An AmigaOS 3.1.4 störe ihn lediglich der Zeitpunkt der Veröffentlichung, eine Markteinführung nach dem Gerichtsverfahren hätte ihm besser gefallen. Zudem sollte es seiner Meinung nach kostenlos sein – schließlich würden ja auch die Entwickler unentgeltlich arbeiten – und in einen Open-Source-Zweig münden.
- Bezüglich des Rechtsstreits mit Hyperion betont er sein Interesse an einer Einigung sowie, dass er täglich in Kontakt mit dessen Geschäftsführer und Anteilseigner Timothy de Groote sei und man sich monatlich treffe. Man komme gut miteinander aus.
- Hinsichtlich des Grafiktreibersystems Picasso96, das nach Verkaufsverhandlungen von Individual Computers erworben wurde, was zur Infragestellung der P96-Lizenz für das Emulationspaket Amiga Forever führte, erklärt er, dass beim Gespräch im Rahmen des Zusammentreffens auf der Amiga34 keine Einigung mit Jens Schönfeld erzielt worden sei, er aber froh sei, mit ihm gesprochen zu haben, und zumindest Einzelheiten hätten geklärt werden können. Anders als dieser habe er bezüglich P96 auch nie von der Notwendigkeit einer rechtlichen Auseinandersetzung gesprochen; generell regele er solche Angelegenheiten lieber nicht-öffentlich.
- Daneben berichtet er, wie interessant es gewesen sei, Einblick in die Commodore-Unterlagen zu nehmen, da die Unternehmensabläufe ihrer Zeit voraus gewesen seien. Man verfüge über ein reichhaltiges Archiv an interner elektronischer Commodore-Dokumentation und -Kommunikation, aus Rücksicht auf die Privatsphäre der beteiligten Personen sei es aber schwierig, das in Gänze zur Verfügung zu stellen - er denke jedoch darüber nach, das Archiv schrittweise zumindest in Teilen zu veröffentlichen.
Update: (18:23, 02.11.19, snx)
Abänderung des zuvor freier interpretierten letzten Satzes zu P96. (snx)
[Meldung: 01. Nov. 2019, 23:19] [Kommentare: 27 - 10. Nov. 2019, 11:48]
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