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09.Dez.2002



Bildbericht von der ARC 2002 von Petra Struck
Dieser Bericht hat etwas länger gedauert, weil ich heute Morgen erst einmal richtig ausgeschlafen habe. Danach galt es, Unmengen von Bildmaterial zu sichten, zu sortieren und auszuwählen. Zum Schluss fehlten nur noch die aussagekräftigen Untertitel. Ich bin immer wieder erschrocken, wie viel Zeit dafür ins Land geht.

Wie dem auch sei, die Messe hat mir persönlich gut gefallen. Ja, ja ich höre schon die Unkenrufe: "Das war gar keine Messe, das war nicht mehr als ein Usertreffen." Man darf aber nicht vergessen, dass der Markt immer kleiner geworden ist, und natürlich werden somit auch die Messen kleiner. Es stand ein Seminarraum mit ca. 550 qm zur Verfügung, der über ein großes Foyer erreichbar war. Ich muss gestehen, dass ich mit einem sehr flauen Gefühl nach Aachen aufgebrochen bin. Ich hatte befürchtet, es könne ein kompletter Flop werden.

Das ist es aber definitiv nicht geworden. Samstag wurden laut Messeleitung 550 Besucher gezählt, Sonntag nur noch 150. Nicht gerade der Hit, aber eben auch kein Flop, zumindestens wenn man davon absieht, dass es weder Getränke noch Verpflegung gab. Jens Schönfeld, der Organisator hat mir dazu erklärt, dass ihm vom Eurogress untersagt wurde, eigenes Catering anzubieten, Eurogress aber andererseits selbst auch keinen Stand aufmachte, da mit zu geringen Umsätzen gerechnet wurde.

Ich brauche gar nicht lange drumherumreden, das Highlight war der Stand von Genesi. Ich bin immer noch ganz platt davon, was Genesi aka Thendic-France und bplan GmbH auf der Messe auf die Beine gestellt hat. Die komplette Crew bestand aus circa 20 Leuten. Wenn ich nur an die Kosten denke, die für Hotel, Übernachtung, Konferenzen mit Bewirtung, Stand, 30 Pegasos-Rechner und T-Shirts bis zum Abwinken angefallen sind, wird mir ganz schwindelig. Das hat mich beeindruckt.

Genesi zeigt deutlich, dass sie etwas auf die Beine stellen können. Wenn ich hier die Kommentare lese, sehe ich, dass einige total begeistert sind, andere sich viel mehr versprochen haben. Ich denke, hier sollte sich jeder mal daran erinnern, dass der Amiga mit AmigaOS auch kleiner angefangen hat, und nicht gleich mit Workbench 3.9 präsentiert wurde.

Das Team rund um Genesi ist meinem Eindruck nach jedenfalls auf dem besten Wege, die sicherlich noch bestehenden Probleme zu beseitigen. Die Leute sind hochmotiviert und engagiert, sie demonstrieren, dass sie etwas bewegen und in Gang bringen wollen und werden.

Bildbericht von der ARC 2002, Aachen
(Fotos von Meike Hilke, Rolf Tingler und Michael Böhmer)


Um Sie langsam einzustimmen, erst einmal ein paar Bilder von der unmittelbaren Umgebung des Eurogress, wo die diesjährige AMIGA + Retro Computing 2002 in einem Seminarraum von ca. 550 qm stattfand.

Direkt neben dem Eurogress das noble Dorint-Hotel, in welchem die Betatester-Konferenz stattfand.

Hier ein kurzer Blick auf die Stände von Falke-Media und Ebay. Zu Gast bei Falke-Media war die Spiele Softwareschmiede e.p.i.c. interactive. Epic hat sich bereits auf MorphOS eingestellt, und bietet bereits mehrere Titel für MOS an.

Natürlich darf Vesalia bei einer solchen Veranstaltung nicht fehlen, den Stand sehen Sie rechts im Bild. Zu Gast waren Steffen Häuser und Timothy de Groote, die auf einem AmigaOne mit Linux einige Spiele präsentieren, um zu zeigen, dass die Hardware fertig ist und funktioniert, wie sie soll. Gast Nummer zwei war die Hardwareschmiede Elbox aus Polen, die den Usern Rede und Antwort standen.

Hier ein Blick auf den Stand von Individual Computers. Der Inhaber Jens Schönfeld hatte die Crux, diese Messe zu organisieren, obwohl der Amiga-Markt inzwischen erbärmlich klein geworden ist.

KDH Datentechnik durfte ebensowenig fehlen, wie Vesalia. Diese beiden Händler verdienen wirklich Respekt, sie geben ihr Letztes, um am Ball zu bleiben. In beiden Fällen wird die ganze Familie eingespannt, damit alles funktioniert. Zu Gast bei KDH war auf der einen Seite Jürgen Schober von point.design in Österreich, der einen AmigaOne vorführte und Michael Böhmer auf der anderen Seite, der seine USB-Karten präsentierte. Seit der Messe bin ich übrigens glücklicher Besitzer einer Highway, die mir das Auslesen der Bilder aus der Digikam erheblich schneller erledigte.

Das Dreigestirn AC, Airbrush und amiga-news.de waren beliebter Treffpunkt für die User. Hier wurde oft stundenlang über die neuen Entwicklungen, Gerüchte und Begegnungen diskutiert.

Wie schon im Vorabbericht gezeigt, hat Sebastien Lokhamkhouak mit dem Bau dieser freakigen Maschine sicher den Vogel abgeschossen. Auf die Idee, einen Pegasos in eine Mikrowelle einzubauen, muss man erstmal kommen!

Wie Sie hier sehen können, wird die Türe als Bildschirm genutzt. Oben in der Mitte hinten ist der Schlitz vom CD-ROM zu sehen.

Der Stand von Thendic France dominierte die Messe. Die User probierten an den insgesamt 30 Plätzen den Rechner. Einige waren total begeistert, andere hatten sich augenscheinlich etwas anderes darunter vorgestellt.

Ich habe mich selbst natürlich auch an einen Pegasos gesetzt und rumprobiert. Zunächst dachte ich, schön bunt, aber sonst??? Erst nachdem ich mich ausführlich mit den Thendic-Leuten ausgetauscht habe, wurde langsam klarer, was MorphOS so alles kann.

Rein theoretisch könnte man sogar OS 3.9 darauf installieren. Mir konnte allerdings niemand schlüssig sagen, ob das nun copyrighttechnisch problematisch ist oder nicht. Auf jeden Fall ist es mit dem Pegasos und MorphOS möglich, sämtliche bestehenden Applikationen weiterhin (auch 68k) zu nutzen, wenn sie nicht auf Hardware zugreifen (z. B. auf den Sound- oder AGA-Chip).

Auf dem Rechner von Dirk Ohms (links) demonstrierte Dennis Lohr (rechts) Digibooster Pro, welches von APC&TCP vertrieben wird.

Reinhild Altenau und Thomas Steiding von e.p.i.c. interactive haben berichtet, dass neben den bereits umgesetzten MOS-Spielen noch Knights and Merchants in Arbeit ist (finales Betastadium) und Earth 2150 für Ende April 2003 fertig werden soll. Bei den bereits im Verkauf befindlichen MOS-Spielen handelt es sich um Birdie Shoot, The Fible Files und Software Tycoon (die letzten beiden gibt es auch als AOS-Versionen). Geplant ist außerdem Simon the Sorcerer 3D als MOS-Version für das 2. Quartal 2003.

Mittlerweile wurden viele Applikationen schon nativ auf MorphOS portiert.

Olaf Köbnik, der gute Geist der Amiga Arena, der immer wieder unermütlich dafür sorgt, dass Programme freigegeben werden. Hier präsentiert er seine frisch zusammengestellte CD "Amiga Arena Games Edition 2002", die über 50 Spiele aus dem kommerziellen und Sharewarebereich enthält. Die CD kann über Fun Time World bezogen werden.

Hier werden die Pegasos-Rechner von den Usern auf Herz und Nieren geprüft und getestet.

In zwei langen Reihen stand ein Pegasos neben dem anderen, damit auch wirklich jeder zum Zug kam. Am Samstag wurden 550 Besucher gezählt, am Sonntag waren es nur noch 150. Die Rechner waren übrigens zum größten Teil mit wirklich schönen Gehäusen ausgestattet, die von http://www.coolermaster.de stammen.

Darf ich vorstellen, das ist Sebastien Lokhamkhouak, der die schrille Idee mit der Mikrowelle hatte.

Hier sitzte ich an einem Pegasos und diskutiere sehr kontrovers mit Andreas Weyrauch (Mitte) und Christian Kemp von dem Newsdienst ANN.

Nach und nach gesellen sich immer mehr User hinzu und es wird teilweise richtig hitzig :).

Bill Buck und Gerald Carda präsentieren den Pegasos und stellen sich den Fragen der User.

Ein User fragte z. B. nach einer Kompatibilitätsliste, die laut Bill in absehbarer Zeit erstellt werden wird.

Der Airbrusher Rolf Tingler hat die User wie immer durch seine Künste erfreut. Es gab sogar User, die sich ihre Bierdosen mit Boingbällen haben verschönern lassen.

Wie schon erwähnt hat Steffen Häuser am Stand von Vesalia ...

... zusammen mit Timothy de Groote einen AmigaOne gezeigt, der mit Linux lief.

Eike Lang zeigt sein Dashboard.

Hier der berühmte berüchtigte Walker von innen. Über den Beamer wurde die Funktionsfähigkeit dieses niemals in Produktion gegangenen Prototyps demonstriert.

Sonntag, später Nachmittag, kaum noch Besucher, ich überlege, wen ich jetzt noch mit Fragen löchern könnte, da stellt mir Ron van Herk von Computer City das Programmierteam Attention vor.

Philippe van Calsteren, Elvis Poldervaart und Patrick Henz arbeiten an einem FindIt-ähnlichen Fehlersuchspiel, das online gespielt werden wird.

Hier noch eine Nahaufnahme eines Pegasos-Boards mit dem Articia- und April-Chip.

So sieht das Innenleben des AmigaOne aus.

Hendrik Höner vom Amiga Club, Meike Hilke, die einige der Bilder gemacht hat und ich am Stand von Falke-Media. Hinter der Theke steht der Chefredakteur der AMIGAplus Nico Barbat.

Kurz vor Toresschluss noch schnell ein Besuch bei IOSpirit (Felix Schwarz), mit dessen Software fxPaint ich gerade diesen Bildbericht erstelle. Neben dem bekanntesten Produkten wie fxPaint 2.0, fxScan 4.0 und VHI Studio 6.0 konnten die User die komplette Produktpalette von IOSpirit zu Messepreisen erwerben.

Eine kleine Demonstration der vielen möglichen Effekte, die Sie mit fxPaint erstellen können. Alle Produkte von IOSpirit sind auch für MOS verfügbar bzw. werden es sein.

Daniel Bindel mit seinem mittelalterlichen Kostüm versucht mit Stahlhänden eine Maus zu bewegen ;-)

Der Organisator dieser Messe Jens Schönfeld sieht trotz erheblichem Stress auch Sonntag Abend noch ganz frisch aus.

Der Walker oben auf dem Beamer war ein Objekt, welches immer wieder fotografiert wurde.

Hier die lustige Truppe, die sich Boingbälle auf Bierdosen brushen ließ :)

Resümee: Im Moment haben viele den Eindruck, dass es recht dunkel aussieht. ABER: Nach jedem Abend kommt der Morgen, und es wird wieder hell. Ich habe den Eindruck, dass uns der Morgen auf dieser Messe gezeigt wurde. Nur dürfen wir nicht schlafen, und auf ihn warten, sondern sollten der Morgensonne entgegenlaufen.
(ps)

[Meldung: 09. Dez. 2002, 18:52] [Kommentare: 60 - 11. Dez. 2002, 07:05]
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