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26.Jun.2000
Jürgen Müller


Bericht von der Fun Of Computing
Jürgen Müller - viele kennen ihn schon von unserem Newsticker - hat die ´Fun Of Computing´ in Ilmenau besucht und schöne Bilder und einen ausführlichen Bericht mitgebracht.

Autor: Jürgen Müller 26.06.2000

(Bilder von der Fun Of Computing von Jürgen Müller)

Am Wochenende hatte ich endlich wieder einmal einen Grund, Ilmenau zu besuchen. Dort hatte ich vor 22 Jahren mein Studium beendet. Ilmenau ist eine Kleinstadt und wunderschön im Thüringer Wald gelegen. Zu meinem Erstaunen hat sich die Stadt sehr zum Positiven verändert.

Die Multimediamesse fand im Hauptgebäude des Technologie- und Gründerzentrum Ilmenau statt. 1997 organisierte das Amiga Zentrum Thüringen e.V. zum ersten mal die "Fun of Computing". Bis jetzt wurde vier mal zu dieser Veranstaltung gerufen und so habe ich mich dieses Jahr auf den Weg gemacht.

Point of Information/POI

Gleich im Eingangsbereich erwartete den Besucher der Point of Information, kurz POI. Dieses Informations-System basiert auf einem A4000T. Im Tower werkelt ein 68040-Prozessor mit 25 MHz, ausgestattet mit 16 MB RAM, einer VLab-Motion und einem Touchscreen.

Mit dieser Ausstattung wurden eindrucksvoll die multimedialen Fähigkeiten des Amiga demonstriert. Der POI wurde vom AZT entworfen und konstruiert und kam schon auf mehreren Messen, z.B. auf der Saarmesse und auf der Fachmesse "Brau 1996" in Nürnberg, zum Einsatz.

Petro Tyschtschenko Neuigkeiten bei AMIGA/Jürgen Haage

Am Samstagnachmittag wurden Petro Tyschtschenko von Amiga Deutschland und Jürgen Haage von Haage und Partner erwartet. Für mich war das die erste Gelegenheit, die beiden "live" reden zu hören. So folgte ich den interessierten Usern in den Vortragsraum. Petro Tyschtschenko konnte leider nichts Neues über die Entwicklung des neuen Amigas berichten. Er verwies auf das seit kurzem auf dem Markt befindliche Software Development Kit (SDK).

Ihm ist der Amiga Classic und die Weiterentwicklung des OS 3.5 und eine mögliche Portierung auf PPC sehr am Herzen gelegen. Aber auch hier hatte er keine Neuigkeiten oder konnte Versprechungen machen. Danach machte Jürgen Haage einige allgemeine Ausführungen, was die User sich unter dem neuen Amiga vorstellen können. Es wird ein Betriebssystem sein, welches auf verschiedenen, noch genau zu definierenden Plattformen laufen wird. Amiga geht es nicht darum, ein Betriebssystem für PCs zu entwickeln, das für Discount-PCs oder Geräte vom PC-Händler um die Ecke eine Alternative darstellt. Vielmehr wird es Refrenz-Hardware verschiedener Plattformen geben, die dann von einem Amiga-Händler bezogen werden kann. Dadurch ist es möglich, ausgesuchte, sehr leistungsfähige Hardware zu einem angemessenen Preis optimal auszunutzen. Die Liste der Referenz-Harware wird nicht starr sein, sondern kann je nach Entwicklung auf dem Markt angepaßt werden. Das bekannte Treiberchaos auf anderen Plattformen soll somit vermieden werden, da nicht eine unüberschaubare Menge von Hardware unterstützt werden muß. Nach diesen Ausführungen brach eine angeregte Diskussion unter den Usern aus. Nicht jeder konnte diese Entscheidung von Amiga voll akzeptieren.

Ich persönlich finde dieses Konzept nicht schlecht, denn so bekommen wir doch wieder einen Amiga basierend auf modernen Standardkomponenten. Die Entwicklung eigener neuer Hardware ist nach heutigen finanziellen Gesichtspunkten nicht mehr vertretbar. Ich glaube, wir können auf die zukünftige Entwicklung eines neuen Amiga oder einer ganzen Familie von Hardware mit einem AmigaOS gespannt sein.

Titan Computer

Die Firma Titan Computer stellte in Ilmenau einige ihrer aktuellen Spieleprojekte vor, so unter anderem Heretic II. Das Spiel hat doch recht hohe Anforderungen an die Hardware. Auf der Messe konnte es ausgiebig gespielt werden und man hatte die Möglichkeit, mit Titan Computer zu sprechen. Da ich aber nun nicht der Spielertyp schlechthin bin, habe ich mich damit nicht näher befaßt. Man möge es mir verzeihen. :-)

Eternity Hard- und Software und "EASys!"

Bei Eternity habe ich mir die Systemerweiterung EASys! angeschaut. Ich glaube, daß diese Erweiterung sehr sinnvoll ist und habe gleich ein Exemplar erworben. Auf dem Messerechner hat mich das überzeugt und in den nächsten Tagen werde ich sehen, wie ich mein System damit aufwerten kann.

Besonders haben mir das Dateihandling und die verfügbaren Assistenten für die verschiedensten Zwecke gefallen. Zum Installieren und Ausprobieren bin leider noch nicht gekommen, was ich in den nächsten Tagen nachholen werde.

SoundFX

Der Soundeditor "SoundFX" von Stefan Kost hat mich sehr beeindruckt. Ein Programm zur Bearbeitung von digitaliserten Audiodaten war schon länger auf meiner Wunschliste. Aber erst durch die Vorführung von SoundFX durch den Autor selbst bin ich so richtig auf den Geschmack gekommen. Stefan Kost verstand es auch vorzüglich, die Fähigkeiten seiner exzellenten Software vorzuführen. Das Programm ist uneingeschränkt zu empfehlen und so beschloß ich, mich dafür in den kommenden Tagen registrieren zu lassen. Und wie es der Zufall so will habe ich ein Exemplar auf der Verlosung gewonnen. Noch am gleichen Abend habe ich das Programm installiert und erste Schritte unternommen. Mit SoundFX kommt der User sehr schnell zurecht. Um aber in den Genuß der ganzen Fähigkeiten zu kommen bedarf es doch einiger Zeit.

RiscOS Anwendungen

Auch die Freunde des RiscOS mit dem Acorn waren vertreten. Als ich mich für den Amiga entschied, konnte ich in verschiedenen Magazinen auch etwas über dieses System lesen. Das Konzept fand ich sehr gut, bin aber dann doch dem Amiga treu geblieben. Das hätte mein Geldbeutel auch gar nicht hergegeben. :-) Der Besucher hatte aber die Möglichkeit, auch dieses System kennenzulernen.

Sega Fans United

Im hinteren Bereich der Etage waren einige Sega-Konsolen aufgebaut. Die Spiele waren schon sehr beeindruckend und wer wollte, konnte auch seine eigenen Fähigkeiten unter Beweis stellen.

C64-Tower

Sehr interessant war auch ein C64 in einem Tower. Das Motherboard wurde in ein handelsübliches Towerghäuse eingebaut. Außerdem fanden noch eine Festplatte, ein CD-ROM, HD-Floppies und eine 16 MB gepufferte Ramfloppy im Gehäuse Platz. Von dem ursprünglichen C64 war auf den ersten Blick nichts mehr zu erkennen. Nach dem Einschalten des Systems kam mir aber der Bildschirm sehr bekannt vor. Es ist schon erstaunlich, was wahre Fans aus ihrem System machen. :-)

CD32+SX32PRO

Ein CD32 mit der Erweiterung SX32PRO wurde auch vorgestellt. Damit wird das CD32 zu einem A1200 mit den zusätzlichen Eigenschaften dieser Spielekonsole. Ich selbst besitze auch diese Kombination, die in einen Tower eingbaut ist. Vielleicht sollte ich mich damit nächstes Jahr vorstellen? :-)

Webcam

Im Internet konnte man das Event live verfolgen. Alle 10 Sekunden lieferte eine kleine WebCam Bilder. Ich habe mal den Zugriffszähler verfolgt und die meisten Zugriffe kamen von den Besuchern selbst. :-)

Verlosung

An beiden Tagen fand eine Verlosung von durchaus interessanten Preisen statt. Als "Hauptpreise" konnte ich einen A1200 und einen MP3-Player sehen. Weiterhin waren da der AmigaWriter, ArtEffect, serielle Schnittstellenkarten, ein Catweasel, verschiedene Mäuse mit einem Pad im BoingBall Design, CDs, Spiele u.v.m. Insgesamt standen pro Tag 100 Preise zur Verfügung. Zu meiner Freude war auch SoundFX dabei. Der Besucherstrom hielt sich (leider) in Grenzen und so hatte der Besucher durch Kauf einer größeren Menge an Losen gute Gewinnchancen. Somit habe ich natürlich auch zugeschlagen und mich über SoundFX sehr gefreut. :-)

Was ich sonst noch sah

Beeindruckt hat mich auch, wie einige User mit Grafikprogrammen umgehen können. Ich habe mich immer gefragt, wie solche schönen Pixelbilder entstehen. Ein Anwender hatte eine gezeichnete Schwarz/Weiß-Vorlage eingescannt und dann ist es sehr viel Arbeit und Fingerfertigkeit. Nur sollte man nicht mit der Maus malen, sondern, wie ich gesehen habe, mit einem Grafiktablett. Für sehr schöne handgemalte Bilder auf dem Computer kann ich mich begeistern. :-)

Fazit

Die Fun of Computing hatte eigentlich weniger den Charakter einer Messe, sondern ich empfand es eher als ein Usertreffen. Das mag auch daran gelegen haben, daß der Besucherstrom doch eher gering war. Am Samstag Nachmittag waren die meisten Besucher zu verzeichnen. Wenn es auch nichts Neues zu berichten gab, die Ausführungen von Petro Tyschtschenko und Jürgen Haage fand ich doch recht interessant.

Der Besucher hatte hier die Möglichkeit sich über alternative Computersysteme zu informieren. Dabei stand der Amiga im Vordergrund. Ich konnte mich auch mit anderen Usern unterhalten und auch mal erleben, was es doch so alles für Amiga-Systeme gibt. Hier hatte ich den ersten persönlichen Kontakt mit anderen Usern und Programmierern. Auch wenn der Amiga-Markt sehr klein geworden ist, das Engagement dieser Leute ist doch sehr hoch. Der Veranstalter, und ich natürlich auch, hätten sich jedoch mehr Besucher gewünscht. Am Sonntag konnte man die Besucher mit beiden Händen zählen. :-(

Für mich persönlich hat sich das aber trotzdem gelohnt, schon weil ich zum ersten mal solch eine Veranstaltung erleben konnte. Kommendes Jahr möchte ich auch wieder dabei sein. Es bleibt abzuwarten, was Amiga bis dahin vorzeigen kann. (ps)

[Meldung: 26. Jun. 2000, 08:00] [Kommentare: 0]
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