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15.Nov.1999



Bericht von der HEW'99
Hier nun wie versprochen der ausführliche Report über die HEW'99. Der Link ist auch über die rechte Menüleiste unter "Sonderseiten" erreichbar.

Bilder und einen Kurzbericht vom Messetag finden Sie unter Messeimpressionen - 12.11.1999
Einzelheiten und Bilder der Met@box Prozessorkarte für den A1200 - 13.11.1999
Bilder des zweiten Messtages finden Sie unter Messeimpressionen II - 13.11.1999
Bilder vom letzten Messetag finden Sie unter Messeimpressionen III - 14.11.1999
HEW '99 Report von Caghan Demirci - 29.11.1999 (english)

Externe Links:
Mitschnitte der von UGN während der Messe organisierten IRC-Konferenzen
Bilder von Virtual Dimension
Livebericht und Annex Performance von Amiganation
Bilder von javosoft Computer
AmigaImpact - Bilder
AmigaLand - Totgeglaubte leben länger
Georg und Philip Breitsprecher - HEW99 Bilder

Ausführlicher Report

AMIGA International, Inc.

Der Stand von Amiga International war mit Abstand der größte und schönste auf der Messe. Zum Aufblasen des riesengroßen Boingballs hat ein Kompressor acht Stunden gebraucht. Sehr interessant war das Amiga-Museum, das neben allen hergestellten Modellen auch den nie in Produktion gegangenen "Walker" zeigte. Highlight war die Vorführung des Betriebssystem-Updates AmigaOS 3.5, welches natürlich auch zu kaufen war. Auch A1200 und die allseits beliebten Merchandising-Artikel konnten käuflich erworben werden.

Wie im Vorfeld der Messe schon klar wurde, gab es keine neuen Amigas zu sehen und der MCC war kein Thema mehr. Sehr interessant hingegen die von Haage & Partner bei AMIGA in einem Schaukausten ausgestellte Entwicklermaschine. Es handelt sich um ein POP-Board von IBM (CHRP), welches von jedem Entwickler, der große Stückzahlen bauen möchte, lizenziert werden kann. Im Gespräch erklärte Jürgen Haage, dass Haage & Partner plant, nach Entwicklung des AmigaOS 3.5 eine native Umsetzung von AmigaOS auf PPC-Plattform zu machen. Wichtigste Voraussetzung dafür ist, dass AMIGA kooperiert und die nötigen Lizenzen an Haage & Partner vergibt. Haage & Partner verhandelt bereits mit AMIGA.

Im Innenraum des AMIGA-Standes wurden Gäste von Tanja und Taras, Petros Nachwuchs, mit leckeren Würstchen, Kaffee und Getränken hervorragend versorgt. Petro Tyschtschenko, der Präsident von Amiga International stand den Besuchern Rede und Antwort. Viele User liessen ihn deutlich ihren Frust und Zorn über die von Gateway gemachte Entscheidung, den MCC fallenzulassen, spüren. So mancher User fühlt sich durch die vielen gemachten Versprechungen von Gateway, die allesamt nicht eingehalten wurden, regelrecht auf den Arm genommen. Dieser ganze Ärger wurde über Petro ausgeschüttet. Sicher kein leichter Job, aber Petro bezeichnet sich selbst inzwischen als "Krisenmanager". Leider vergessen dabei viele User, dass Petro der einzige von Amiga war, der überhaupt etwas zustande gebracht hat, denn er hat dafür gesorgt, dass das Betriebssystem-Update AmigaOS 3.5 entwickelt und auch voran getrieben wurde. Tenor der vielen von uns geführten Gespräche ist eine Neu/Rückorientierung auf PowerPC.

Nicht zu vergessen natürlich die Gruppe ANNEX, die mit verschiedenen Songs und ihrer Dance-Performance die Besucher erfreuten. Erwähnenswert auf jeden Fall auch der Besuch von Diana und Bob Scharp, die die Gateway Computer Shows in St. Louis organisieren. Weiter gab es viele kleine Unterstände bei Amiga, z.B. das vom Amiga-Club im BTX & Internet und UGN organisierte Internetcafé, wo die mittlerweile auf großen Shows üblichen IRC-Konferenzen abgehalten wurden. Organisiert haben das Hendrik Höner und Christoph Dietz. Die Rechner wurden von Amiga International zur Verfügung gestellt. Auf weiteren Unterständen wurden Amiga-Zeitungen wie amigaOS, Amiga-Magazin und AmigActive aus England vorgestellt. AmigaPlus war auf einem eigenen Stand vertreten. Weitere Unterstände werden weiter unten separat beschrieben.

Haage & Partner

Bei Haage & Partner konnten sich die Besucher mit jeder Menge guter Software eindecken. Jürgen Haage mit Frau und Markus Nerding sowie viele Mitarbeiter standen unzähligen Usern Rede und Antwort. Für fast alle Produkte gab es Präsentationen an Ort und Stelle. Hier ein kleiner Überblick:

STFax 4.0, die ultmative Fax-Lösung mit 120 professionellen Ansagetexten in Deutsch und Englisch. Viele Funktionen wurde erweitert, z.B. Remote Access, Fax on demand, Faxweiterleitung und Drucken im Hintergrund. Ausserdem beinhaltet diese Version einen verbesserten USRobotics-Support, was die Klangqualität verbessert.

NetConnect 3.0, das Internet-Komplettpaket mit Voyager 3.0 inkl. Java-Skript, AmIRC 3, NetInfo 2, dem neuen mFTP sowie MetalWeb, dem WYSIWYG HTML-Editor.

Warp3D, das hochoptimierte 3D-Treibersystem für CyberVision 3D/Virge3D u.a.
WarpUP, das High-Speed PowerPC-Kernel für Amiga
StormMESA, eine OpenGL-kompatible Grafikbibliothek
H&P wirbt: Die Kombination aus PowerPC, 3D-Grafikkarte, WarpOS, Warp3D und StormMESA/OpenGL machen Ihren Amiga zur Highend-Maschine.

Storm DSK, das Developer Survival Kit, welches alles enthält, was zum professionellen Entwickeln unentbehrlich ist. Im Paket enthalten sind: StormC 3.0 68K ANSI C/C++ Compiler, StormC 3.0 PowerPC ANSI C/C++ Cross-Compiler, StormPowerASM 68K und PowerPC Cross-Assembler, StormWIZARD V2.2 als aktuelle Version des Oberflächentools, StormMesa - 100% kompatible OpenGL Bibliothek für 68K und PowerPC, Developer CD V1.3 inklusive der Amiga Referenz (Manual als Amiga Guide Dateien), PowerPC 68K Emulator Beta-Programm.

amigawriter, das Textverarbeitungsprogramm mit mehrsprachigen Trennungen, Kapitelverwaltung, automatischem Inhaltsverzeichnis, WYSIWYG-Fussnoten, umfangreichen DTP-Funktionen, Dokumentvorlagen, verbessertes Drucken, Rechtschreibprüfung mit Korrekturvorschlägen und TrueType-Unterstützung. Leider ist die Version 2 nicht mehr rechtzeitig zur Messe fertig geworden.

Tornado 3D, Version 3.0, das unglaubliche 3D-Rendering- und Animations-Programm mit komplett neuer Bedieneroberfläche und einem riesigen Funktionsumfang: Kleidung und Fäden, Mannequins (menschliche Modelle), verbessertes Partikelsystem/Kraftfelder, erweiterte Inverse-Kinematik, Sculptor (Formeneditor), 3D-Sound-Unterstützung, Assistenten zur Animationssteuerung, Projektplaner, Render-Engines und vieles mehr.

Aus dem Grafikbereich gab es auch die Klassiker VideoFX 2, X-DVE, FontMachine und natürlich auch ArtEffect 3.0 zu kaufen. Neu im H&P-Programm ist jetzt ImageFX Version 4.1, das Grafikprogramm zur Bild- und Videobearbeitung und Erstellung von Animationen sowie Dateikonvertierung.

Auch PageStream 4.0, das komplette DTP-Paket inkl. Zeichenfunktionen, Index- und Inhaltsverzeichnis, PDF-Export, HTML-Import/Export, kapitelabh. Stilvorlagen und Variablen, mehrfache Kapitel/Seiten-Numerierung, Handbuchdruck, Übersichtsdruck, Visitenkarten und Labeldruck.

Heissbegehrt war die AMIGA Developer CD 2.1, die alle Neuigkeiten zum AmigaOS 3.5 und zu den vorangegangenen Betriebssystemversionen für Entwickler. Das Paket enthält u.a. sogar den StormC 68K C/C++ Compiler in Version 3.0. Nicht enthalten hingegen sind der PowerPC-Compiler und der Power-Assembler, aber durch den Kauf der CD erhält man die Möglichkeit, StormC Version 4.0 zu einem Sonderpreis zu kaufen.

Sogar ein wenig Hardware wurde angeboten, denn neben den Gafik-Tableaus konnte man auch noch die HyperCOM 3+ Schnittstellen-Karten von VMC erstehen.

Schatztruhe

Auf dem Schatztruhe-Stand von Stefan Ossowski gab es neben reichlich Software einen echten Augenschmaus zu sehen: Der handgebrushte Micronik-Tower von Heinz Andreolla aus Rüti in der Schweiz. Es handelt sich um ein absolutes Unikat. Heinz hat den Tower komplett auseinandergebaut und alle Teile innen und aussen in vielen Schichten gebrusht und lackiert. Die Boingball-Motive sind mal aufsteigend und mal absteigend, mal kleiner und mal größer, mal blasser und mal richtig farbenfroh. Sie erzählen die Geschichte vom Amiga, der zunächst aufsteigt, dann farbenfroh obenauf ist, und -wie es zur Zeit aussieht- langsam wieder in den Untergrund verschwindet.

Ein besonderer Gag des Towers ist ein kleiner sich diagonal um die eigene Achse drehender Boingball. Angetrieben wird der Ball durch einen 3,5 V Kugellager-Motor. Heinz hat an diesem Tower insgesamt zwei Monate gearbeitet. Heinz zeichnet ausserdem zusammen mit Oliver Tacke an neuen GlowIcons. Die ersten Icons konnten auf der Messe bereits bewundert werden. Leider sind noch einige Icons fehlerhaft (zu klein), werden aber in Kürze in korrigierter Form zur Verfügung stehen.

Urban Müller (Mr. Aminet) war ebenfalls auf dem Schatztruhe-Stand zu finden. Wir konnten ihm einige generelle Fragen zum Aminet stellen, welches er zusammen mit Matthias Scheler moderiert. So hat uns z.B. interessiert, wie eine Datei überhaupt ins Aminet gelangt und wer überhaupt berechtigt ist, Dateien upzuloaden. Urban hat es uns erklärt, wobei wir uns fleissig Notizen gemacht haben, die wir hier mit unseren Worten zusammenfassen.

Zunächst ist es so, dass grundsätzlich jeder berechtigt ist, Dateien ins Aminet upzuloaden. Die Dateien werden auf dem Server in Paderborn in einem speziellen Verzeichnis gesammelt. Bevor die Dateien ins Aminet -und somit auf vielen Spiegelseiten gelangen- werden sie zunächst gesichtet, auf Viren und korrupte Dateien überprüft. Bei der Sichtung wird vor allen Dingen auf eine korrekte Beschreibung geachtet. Urban machte uns dabei übrigens auf eine Unart aufmerksam, die Versions-Nummer im Filenamen mit anzugeben, die sich viele Programmierer nicht abgewöhnen können. Das ist aus zweierlei Gründen nicht gut, da sich erstens die Dateinamen dadurch laufend ändern und es schwierig wird, die Programme zu "verlinken" und zweitens die Suche nach der vorherigen Version erschwert, da diese ja gelöscht werden muss, um das Aminet nicht explodieren zu lassen. Es wäre also schön, wenn die Versionsnummer stattdessen in der Kurzbeschreibung plaziert wird.

Weiter haben wir Urban gefragt, warum er keine .lzx-Archive im Aminet akzeptiert, da lzx-Dateien noch kleiner als lha-Dateien sind. Urban hat uns erklärt, dass er .lzx-Archive erst dann akzeptieren wird, wenn lzx 100% portabel auf alle Betriebssysteme ist, was zum jetzigen Zeitpunkt leider noch nicht der Fall ist und somit einige Betriebssysteme ausgeschlossen würden.

Dr. Greg Perry von GP Software stand DirOpus Anwendern für Fragen zur Verfügung. Ein Patch, der Probleme mit dem neuen AmigaOS 3.5 behebt, steht auf der o.g. Website zur Verfügung.

individual computers - Jens Schönfeld

Jens Schönfeld und Jörg ´Schueschmie´ Sendrowski zeigten uns den Prototypen der neuen Ethernetkarte. Es ist eine full-size Zorro Karte, die 10MBit Ethernet und die "üblichen" Erweiterungsports trägt. Das Ethernet ist sowohl als RJ45 ("Twisted Pair") als auch als BNC ("thin Ethernet" oder auch "Lakritz") herausgeführt. Interessant auch der SiverSurfer, ein serielle Schnittstelle für A1200 und Buddha, für den es sogar einen Adapter für A600 gibt. Die Schnittstelle schafft eine Baudrate von 460800 Baud, ist MIDI kompatibel und zeichnet sich durch niedrige CPU-Last aufgrund großer Fifos aus. Neben dieser Amiga-Hardware gab es noch einen SCMS-Copybit-Killer. Der Copybit-Killer erlaubt mehrfaches digitales Kopieren über TOSLINK optische Kabel zwischen Minidisc, DAT, DCC, CDR und ist daher nur für privaten Gebrauch geeignet.

Eyetech Group Ltd

Alan Redhouse zeigte uns verschiedene Hardware, die hauptsächlich bei industriellen Anwendungen Einsatz findet. Es handelt sich um verschiedene Komponenten und Module zum Aufstecken auf den Floppyport, welche ein Image einer Bootdiskette enthalten. Gezeigt wurde z.B. eine Karaoke-Maschine, die auf einem kleinen LC-Display über Scala den Text eines Liedes anzeigt, während über ein integriertes CD-ROM-Laufwerk die Musik dazu abgespielt wird. Die nötige Hardware wird in einen 19-Zoll-Einschub eingebaut und ist somit optimal für jede industrielle Anwendung. Laut Allan Redhouse hat sich das Amiga-Betriebssystem als ausgesprochen stabil und zuverlässig erwiesen, während bei Benutzung anderer Systeme immer wieder Probleme und Abstürze auftraten.

Amiga Zentrum Thüringen e.V.

Wir haben uns mit Kai Mache und Rolf Hoffmann unterhalten. Der AZT, sicher schon einigen durch die "Fun of Computing" ein Begriff, sieht sich in erster Linie als Anlaufstelle für User, die andere User treffen und kennenlernen möchten, um über ihr Lieblingsthema zu diskutieren und sich gegenseitig bei Problemen zu helfen. Das Thema des kleinen Unterstandes bei Amiga war eindeutig Linux. Es wird Hilfestellung gegeben der Club hat sogar eine CD zusammengestellt, die alle nötigen Dateien enthält, um Linux zu installieren. Selbstverständlich gibt es auch ausführliche Manuals auf der CD-ROM. Diese CD kann auch nach der Messe noch bei Thomas Mache, Lindenberg 59, 98693 Ilmenau für DM 25,- bestellt werden.

KATO Development Group

Jörn Plewka, Torsten Gruner und Thorsten Hansen haben uns die neue von DCE gefertigte Twister 1200 NG gezeigt. Es ist eine serielle Schnittstellenkarte mit automatischer Datenflusskontrolle, die unabhängig von der CPU eine Baudrate von 460.800 Baud erreicht und kompatibel zur Melody 1200 ist.

Weiter konnten wir einen Prototypen der neuen Zorro 2-Fast-Ethernetkarte Unity Net bestaunen. Hier noch ein paar technische Daten: 100 Mbps und 10 Mbps Datenrate (100Base-TX und 10Base-T), 64kB RAM Datenpuffer, Auto-negotiation nach IEEE 802.3, voll automatische Konfiguration (keine Handeinstellungen nötig), voll Duplex im 10Mbps Modus, RJ-45 Anschluß (Twisted Pair), automatische Geschwindigkeitserkennung des Netzwerkes und SANA 2-Treiber. Die Karte wird frühestens in zwei Monaten lieferbar sein.

Easys! von Tom Neidhardt

Bei Easys! handelt es sich um eine OS-Erweiterung für die Standard-Workbench, die 100% OS3.5 kompatibel ist und viele zusätzliche Funktionen zur Verfügung stellt. Hier ein kleiner Auszug: Multithreading auf der WB, Internet Seiten als Icon, WB-Dateien als eMail versenden, Internet-Dock (aufklappbar), Office-Dock (aufklappbar) System-Dock inklusive Drag&Drop Docks für Präsentation, Editor, Drucken und GlobalHelp und vieles andere mehr. Einzelheiten können Sie auch unter dem Titellink nachlesen. EASys! ist in der Version 4.6 inklusive umfangreichem Begleitmaterial demnächst auf CDROM erhältlich. Der Vertrieb wird dann über Innovative (Felix Schwarz) abgewickelt. Bis dahin bitte beim Autor zu bestellen. Zur Version 3.5 gibt es in der Zeitschrift AmgiaOS, Ausgabe Mai'99 einen Testbericht. Das Vorgänger-Produkt "MARInA" ist als Demo zum Kennenlernen gut geeignet und ist in aminet/util/wb erhältlich.

Händler

Bei den Händlern haben wir uns nicht ganz so ausführlich umgeschaut, aber Tenor der Gespräche war eindeutig, dass zuwenig Hardware zum Verkauf zur Verfügung stand. Es gab kaum PPC- Grafik- und Turbokarten. Die Umsätze standen dem Vorjahr dennoch in nichts nach, was letztendlich bedeutet, das er wesentlich höher hätte sein können, wenn die Karten zur Verfügung gestanden hätten.

Bei COOLbits konnten Software-Updates von IrseeSoft-Produkten gekauft werden. Ansonsten waren auf der Messe noch Bühler Elektronik, TGV-Haupt, ACT electronic und Elbox vertreten.

RBM digitaltechnik

Zunächst fielen die bunten Towergehäuse ins Auge, die RBM bald in allen gewünschten Farben lackieren lassen wird. Nicht vorbeischauen konnten wir an dem "Swopper", der zwar absolut nichts mit dem Amiga zu tun hat, aber für lange Sessions am Bildschirm dennoch interessant ist. "Swopper" ist ein stuhlartiges Gerät, das so ähnlich wie ein runder großer Ball funktioniert, aber eben nicht wegrollt. Leider ist das Teil mit ca. 800/900,- DM ein ziemlich teuer Spaß.

Natürlich wurde auch ScanQuix 5 präsentiert, was nun auch das ICS Farbmanagement unterstützt und weitere neue Funktionen bietet. Ausgestellt wurde auch das Stromausfall-System AmstroNG und der Towerhawk 1200/4000.

Felix Schwarz von Innovative präsentierte auf dem RBM-Stand sein neues Bildbearbeitungsprogramm fxPAINT. fxPAINT bietet alles, was der Profigrafiker von heute braucht: Malwerkzeuge und Oberflächen, hohen Bedienkomfort, viele Spezialeffekte, ein offenes Konzept für Erweiterungen, eingebaute Module zur Konvertierung und Verwaltung von Bildern, Tools für das Webdesign. fxPAINT ist ausserdem die erste Anwendung, die vollen Gebrauch der OS 3.5-Fähigkeiten macht und unterstützt natürlich PPC. Felix hat uns das Programm ausführlich vorgeführt und wir sind ganz begeistert davon.

Amiga-Club im BTX & Internet

Der Amiga-Club im BTX und Internet hat es sich zur Aufgabe gemacht, Amiga-Usern bei allen Problemen rund um den AMIGA zu helfen. Es ist wichtig, daß sich die Mitglieder untereinander helfen, sich dadurch Kontakte festigen und gute Gemeinschaften entstehen. Dafür stehen auf den Clubseiten zahlreiche Foren zur Verfügung und das ist auch der Grund, warum der Club zur Messe kommt. Hier konnten die User Fragen zu allen Themenbereichen stellen und viele kleine Probleme konnten gleich vor Ort gelöst werden. Der Stand war sehr gut besucht und viele Leute, die sich sonst nur aus den Foren kennen, haben sich zu langen Schwätzchen zusammengefunden. Volker Mohr hat seinen Amiga-Laptop demonstriert, den er sich in mühevoller Kleinarbeit selbst zusammengebastelt hat.

Aaron Digulla hat AROS demonstriert. Bei AROS handelt es sich um eine Open Source Neuimplementierung des AmigaOS. Als Entwicklungssystem wird Linux benutzt, weil es frei erhältlich und stabil ist, und eine recht bequeme Entwicklung des eigenen Quelltextes gestattet. Man kann sich unter AROS so etwas wie einen Emulator vorstellen, der ähnlich UAE die Betriebssystemfunktionen des AmigaOS emuliert, wobei UAE eine Hardware-Emulation ist, während AROS tatsächlich das Betriebssystem emuliert.

Das Projekt macht momentan nur kleinere Fortschritte, etwa 2/3 der Arbeit ist getan, was größtenteils daran liegt, dass von den 60 registrierten Entwicklern nur eine handvoll wirklich regelmäßig aktiv sind. Für viele Entwickler ist die Motivation zwar da, aber sie haben Zeitprobleme. Immerhin ist das Projekt schon so weit fortgeschritten, dass wir ein Minenspiel spielen konnten. Wir haben Aaron gefragt, wen er noch gerne im Team hätte und natürlich hat er gesagt, dass Olaf Barthel klasse wäre :-).

APC&TCP Computerclub

Der APC&TCP Computerclub bietet viele Leistungen. Einige Clubleistungen werden direkt von der Clubzentrale getragen, andere von einzelnen Clubmitgliedern. Und genau das ist die Stärke und natürlich auch der eigentliche Sinn eines Computerclubs. Viele Mitglieder helfen gerne anderen Mitgliedern. Dies geschieht entweder direkt bei den Usern oder auch über das Clubmagazin NoCover, das man per Disk, e-mail oder über die Homepage erhalten kann.

Der APC&TCP-Vertrieb kümmert sich um Updates und Patches zu vielen Programmen und fördert Spieleentwickler. Auf dem Stand gab es jede Menge Spiele zu kaufen. Markus Pöllmann zeigte eine Demo von Phoenix, einem Weltraumspiel.

Epic Marketing

Bei Epic-Marketing wurde das neue Spiel "Dafel Bloodline" vorgestellt. Es handelt sich um ein zeldamäßiges Aktion-Rollenspiel, welches AGA und Grafikkarten unterstützen wird, ein neues Surround Soundsystem nutzt und viele Aktion-Elemente enthält.

Lukas Hartmann hat uns von seinem in Entwicklung befindlichen Echtzeit-Strategiespiel "Soeki - The plague" erzählt, dass er mit Atomatrix (4 Leute) momentan auf Be-OS programmiert und später auf Amiga portieren möchte, wenn es irgendwie weitergeht. Die Geschichte des Spiels ist sehr umfangreich, es geht damit los, dass die Erde total überbevölkert ist und eine Gruppe von Leuten mittels Teleporter auf einen weit entfernten Planeten geschickt werden. Der Planet besteht aus 5 Inseln, wovon eine radioaktiv verseucht ist. Mit kleineren Kolonieschiffen verteilen sich die Leute auf diese 5 Inseln. Auf der radioaktiv verseuchten Insel müssen die Leute natürlich Schutzanzüge tragen, was sich im Nachhinein als sehr gut herausstellt, da auf allen Inseln ein Virus wütet, der aus den Menschen Monster werden läßt. Vom Virus verschont werden einzig die Leute mit den Schutzanzügen. Jeder kann sich vorstellen, wie es weitergeht ...

Auch Paul Burkey, den Programmierer von Foundation (jetzt Foundation - The Directors Cut) haben wir bei Epic Marketing getroffen. In Kürze wird es ein Update zu Foundation - The Directors Cut geben, welches kleinere Bugs ausmerzt.

Titan Computer

Highlight bei Titan war sicher die Vorführung der Heretic II Demo. Das Spiel wird von Hyperion Software auf den Amiga portiert. Die Programmierer Thomas und Hans-Jörg Frieden sowie Christian Sauer erklärten uns, dass ein schneller PowerPC, am besten mit 3D-Grafikkarte Grundvoraussetzung für das Spiel ist, was übrigens auch für Shogo gilt.

Ingo Kleefisch führte sein Morphing-Programm "Fantastic Dreams" vor, das mittlerweile sogar einzelnen Sequenzen als Animation abspeichern kann. Auch die Programmierer von "BurnIt", Michael Siegel und Axel Deising, der bekannten Brennersoftware waren auf dem Titan-Stand vertreten. Michael Garlich, der Chef von Titan-Computer erzählte uns, dass ihn die von Gateway getroffene Entscheidung, den MCC nicht mehr zu entwickeln, wirklich hart trifft, da er sich auf die Versprechungen verlassen hat und sehr viel Geld in Lizenzen gesteckt hat, wodurch er jetzt regelrecht im Regen steht.

Nachlese

Wie Sie sicher schon aus den kurzen Vorberichten herauslesen konnten, war die Messe nicht gerade der "Knaller". Die Besucherzahlen sind insgesamt zurückgegangen, einzig der Messesamstag war recht gut besucht. Diesmal sind offenbar nur die Leute gekommen, die wirklich was kaufen wollten bzw. sich mit Entwicklern unterhalten und andere Amigianer treffen wollten. Wie nicht anders zu erwarten, war weit und breit nichts mehr von den revolutionären Entwicklungen zu sehen, von denen wir noch vor geraumer Zeit geträumt haben. Dennoch gibt es einige gute Ansätze, aber leider ist das alles noch nichts "Greifbares", nichts, was wir hier und heute hätten kaufen können. Ich habe viele User gesprochen, die wirklich mit prall gefüllten Börsen auf die Messe gekommen sind, diese aber auch so wieder verlassen haben. Umso mehr erstaunte mich, dass fast alle Aussteller am Ende der Messe mit ihren Umsätzen recht zufrieden waren, die dem Vorjahr in nichts nachstanden. Das zeigt deutlich, dass es einen Markt gibt. Es wäre schön, wenn jetzt endlich mal etwas "Reales" auf den Markt gebracht werden würde bzw. die doch vielversprechenden neuen Ansätze (PPC) auch wirklich umgesetzt würden, denn von den ganzen Durchhalteparolen habe ich persönlich eigentlich ziemlich die Nase voll. Mit OS 3.5 ist ein Anfang gemacht, aber nun müssen die Hardware-Entwickler die Kurve kriegen.

Für mich war diese Messe eine ganz tolle Erfahrung. Ich habe unglaublich viele Leute persönlich kennengelernt, die ich vorher nur per eMail oder vom Telefon her kannte. Ich habe sehr viele intensive und ausführliche Gespräche geführt, die mir geholfen haben, so manchen Zusammenhang besser zu verstehen. Ich möchte mich ganz ausdrücklich für die Herzlichkeit, die mir überall entgegengebracht wurde, bedanken. Das hat mir sehr viel Freude bereitet und Spaß gemacht und bestärkt mich darin, die Amiga News weiterzuführen. Noch ein Wort zu den verschiedenen Gerüchten, die wie auf Messen üblich, die Runde machten: Ich habe natürlich auch einiges gehört, halte mich aber lieber an Fakten und werde daher warten, bis ich über Tatsachen berichten kann.

Ich hoffe, dass ich nichts Wichtiges oder jemand Wichtigen vergessen habe, dass ich keine technischen Details oder sonstiges Einzelheiten verdreht habe, falls doch, bitte kurze eMail an mich.
(ps)

[Meldung: 15. Nov. 1999, 08:00] [Kommentare: 0]
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