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24.Jul.1999 Wolf Dietrich |
phase 5: "Open Letter to the Amiga community", Reaktion von Bill McEwen Am 23. Juli 1999 hat Wolf Dietrich (phase 5) einen offenen Brief in de.comp.sys.amiga.misc veröffentlicht, indem er Fragen zur Kooperation mit QNX und zum AMIRAGE K2 klärt, Kritik an Amiga übt und zur Unterstützung von QNX, PowerUp und AMIRAGE aufruft. Bill McEwen wehrte sich daraufhin, in der TeamAmiga-Mailingliste, gegen den gemachten Vorwurf, daß Amiga keinen Kontakt mit phase 5 aufgenommen hat. Zusätzliche Informationen (sd) (beim Datenbank-Import in die Meldung integriert, 28.07.2011, cg) phase 5: Offener Brief an Amiga-Gemeinde und Reaktion von Bill McEwen 24. Juli 1999, 15:35 GMT+1 Am 23. Juli 1999 hat Wolf Dietrich(phase 5) einen offenen Brief in de.comp.sys.amiga.misc veröffentlicht, indem er Fragen zur Kooperation mit QNX und zum AMIRAGE K2 klärt, Kritik an Amiga übt und zur Unterstützung von QNX, PowerUp und AMIRAGE aufruft. Bill McEwen wehrte sich daraufhin, in der TeamAmiga-Mailingliste, gegen den gemachten Vorwurf, daß Amiga keinen Kontakt mit phase 5 aufgenommen hat. In Zuge der letzten Ankündigungen wurde phase 5 mehrmals der Vorwurf gemacht, den Amiga-Markt in weitere kleine Teile zu zerschlagen und für sich in Anspruch zu nehmen, selbst Amiga zu werden. Wolf Dietrich antwortet darauf in seinem Brief, daß sie zum einen überlegende Technik entwerfen möchten und das zum anderen, in den Plänen von Amiga Inc., offensichtlich phase 5 und andere Entwickler keine Rolle spielen. Er ist der Ansicht, daß eine überlegende Technik, sowohl auf der Hard- als auch auf der Software-Seite, den Geist des Amigas wiederspiegelt. Er möchte keine größeren Kompromisse eingehen, um den Mainstream zu folgen oder um das zu machen, was allen machen.
phase 5's Ansicht nach, wird Amiga Inc. ein Produkt entwickeln und vermarkten, dessen einzige Gemeinsamkeit mit dem orignalen Amiga im Namen besteht. Er schreibt weiter "Sie [Amiga Inc.] haben wahrscheinlich einige gute Ideen(auch wenn viele Details, zur Zeit weiterhin, nur sehr vage mittels allgemeiner Schlagwörter beschrieben sind) aber wir [phase 5] können darin keine Revolution erkennen - nur Evolution, ähnlich wie man sie heutzutage überall in der Computerindustrie findet." Aus den zur Verfügung stehenden Informationen schließt phase 5, daß Amiga ein System entwickeln wird, daß auf Linux basiert und die Java-Technologie inklusive der Amiga eigenen Entwicklung "AmigaObjects" integriert. Dies wird ein System sein, daß die Versprechen des Informationszeitalters erfüllen wird. Zitat: "Dies ist gut, aber es gibt andere, die dasgleiche machen." Was ihm darin stört ist, daß Amiga offensichtlich nicht die Absicht verfolgt etwas neues, spektakuläres, außergewöhnliches zu entwickeln, weil dies ein Risiko darstellt. Stattdessen ist ihr neues Produkt darauf ausgerichtet, millionfach verkauft zu werden. Dadurch müssen Kompromisse eingegangen werden, um den Geschmack der Masse zu treffen: "What I feel most uncomfortable with is the fact that there is obvious no intention to create something new, spectacular, extraordinary because this is risky; instead, the new product is intended to be sold to millions, requiring to accept many compromises and to follow the mainstream." (Wolf Dietrich in [1]) Wolf Dietrich sieht in dem von Amiga Inc. angekündigten System also keinen neuen Amiga in der Tradition des Amiga 1000. Weiterhin schreibt er, daß Amiga keine Gespräche mit phase 5 geführt hat. Abgesehen von einem Kontakt auf Jim Collas' Europareise. Seitdem gab es aber keinen weiteren Kontakt oder weitere Informationen von Amiga. Er weiß nicht, ob Amiga mit anderen Entwicklern Kontakt aufgenommen hat, aber viele schienen von den letzten Ankündigungen überrascht worden zu sein. Er denkt, daß die kürzliche Ankündigung der Zusammenarbeit mit Corel eine deutlich Sprache spricht. Zitat: "Warum haben wir nicht gelesen 'AI arbeitet eng mit H&P zusammen, um Amiwriter auf den AmigaNG zu portieren', 'AI hat NovaDesign's ImageFX ausgewählt, um es mit dem MCC auszuliefern', "AI und WorldFoundry kündigen zwei heiße 3D-Titel zum Veröffentlichungszeitpunkt des MMC an' und ähnliche Ankündigungen?". Die Antwort ist, seiner Ansicht nach, einfach. Amiga Inc. folgt dem Industriestandard. Und so wie sie Linux benutzen, und im Augenblick benötigen, brauchen sie auch die Unterstützung der großen der Branche wie Corel, um voranzukommen. Sie brauchen z.B. nicht phase 5, als Hardwarefirma, zur Unterstützung ihrer Produkte. Und er glaubt, daß Amiga Inc. auch nicht die Amiga-Softwareentwickler für ihren kommenden Erfolg brauchen wird bzw. das Amiga denkt, daß sie sie nicht brauchen: "It's simple: AI follows the industry standards. Just as they use Linux and need the momentum from Linux to carry them forward, they need the big names such as Corel to carry them forward. They don't need, for example, phase 5 as a hardware company supporting their projects, and I strongly believe they (at least think they) don't need the Amiga S/W developers for their success." (Wolf Dietrich in [1]) Falls sich Amiga Inc.'s MCC millionfach verkaufen sollte, dann wird, seiner Ansicht nach, die derzeitige Amiga-Community keinen Markt mehr darstellen. Er glaubt, daß zu jenen Zeitpunkt Amiga Inc.'s Loyalität zur Amiga-Gemeinde beendet wird, wie Amiga schon jetzt die Loyalität zu den derzeitigen Amiga Entwicklern beendet hat. Das gleiche wird, seiner Ansicht nach, mit dem letzten verbliebenen Händlern und Distributoren passieren: "When the new AI MCC shall be sold in millions, the current Amiga community will not be a sufficient market at all. I believe it is then the latest, when AI's loyalty to the Amiga community will end - just as AI's loyalty with the current Amiga developers has ended. The same, I strongly believe, will be the case for the small remaining base of dealers and distributors." (Wolf Dietrich in [1]) Daraus schließt er, daß es für phase 5 und viele andere keinen Platz in den Zukunftsplänen von Amiga Inc. gibt. Mit QNX gibt es jedoch ein OS, daß das Versprechen vortrefflicher, technischer Leistungen einhält und phase 5 ist, seiner Ansicht nach, fähig eine wirklich fortgeschrittene Hardware zur Verfügung zu stellen, genauso wie Konzepte für die zukünftige Nutzung von Computern. QNX Neutrino und der PPC G4 werden es, seiner Ansicht nach, erlauben fantastische, neue Software zu schreiben. Zitat: "Sie könnten die Basis für eine wundervolle Plattform für kreative AnwenderInnen darstellen[...]. Eine Zukunft die von uns allen, den AnwenderInnen, den EntwicklerInnen, den User-Gruppen und allen anderen, die den Amiga unterstützen, gestaltet werden könnte. Wir müssen jetzt zusammenarbeiten und unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen, anstatt auf Amiga Inc.'s großes Ding zu warten, auf das wir nun seit drei Jahren gewartet haben." Er ruft die EntwicklerInnen auf, öffentlicht ihrer Unterstützung für QNX, PowerUp, AMIRAGE und andere Computer dieser Art zu zeigen. Dabei macht er auch nochmal darauf aufmerksam, daß phase 5 den Amiga-Markt nicht weiter teilen möchte, sondern nur die Produkte anbietet, die Amiga nicht anbietet. Zum Abschluß erklärt er noch, warum pre\box und A\Box gescheitert sind. Hauptsächlich lag dies an den Änderungen, die durch den Kauf Amigas von Gateway und durch die Ankündigung auf der WOA 1998 in London, daß, entgegen der vorigen Aussage, der PPC nicht die zukünftige Amiga-CPU sein wird, und sich Amiga stattdessen damals für den MMC-Chip entschieden hat. Bill McEwen zum offenen Brief In der TeamAmiga-Mailingliste äußerste sich daraufhin Bill McEwen von Amiga Inc. zum Vorwurf, daß kein Kontakt mit Amiga-EntwicklerInnen aufgenommen wurden ist. Er schreibt in [2]. "Ich habe persönlich versucht mit jeden einzelnen Entwickler, der auf der Amiga-Website aufgelistet ist und den ich in Magazinen finden konnte, Kontakt aufzunehmen." Auf diese ca. 200 verschickten Anfragen hat er lediglich 11 Antworten erhalten. Allerdings stimmt es, daß er selbst weder mit phase 5 noch mit H&P Kontakt aufgenommen hat, wofür er sich entschuldigt. Er ist davon ausgegangen, daß dieser Kontakt schon über Petro Tyschtschenko erfolgt ist. Allan Havemose und Jim Collas hatten sich allerdings mit phase 5 getroffen, wenn dieser Kontakt auch schon einige Wochen bzw. im Fall von Allan Havemose einige Monate zurückliegt. Er sieht es daher als unfair an, daß Wolf Dietrich sagt, daß man nicht versucht hat mit phase 5 Kontakt aufzunehmen. Zum Abschluß ergänzt er noch, daß es noch vieles gibt, das verbessert werden kann und wird und er sich darum bemühen wird, Dinge besser zu handhaben: "I am sorry that I did not contact Wolf, but I do know that Allan and Jim have met with him. It is true that it has been several weeks, and in the case of Allan months since they spoke, it is unfair to state that we have not tried to contact him. There are many things that can and will be improved, and I will continue to get involved and learn more, and try to make things better." (Bill McEwen in [2]) Quellen
[Meldung: 24. Jul. 1999, 08:00] [Kommentare: 0] [Per E-Mail versenden] [Druck-Version] [ASCII-Version] | ||
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