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amiga-news.de Forum > Get a Life > Selbstmord: Günter Freiherr von Gravenreuth ist tot [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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24.02.2010, 21:49 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von AP:
Fakt ist, dass wir es im konkreten Fall einfach nicht wissen. Selbstmord ist natürlich keine Lösung, kann aber vom Selbstmörder (Stichwort Depressionen) in diesem Moment als einziger Ausweg empfunden werden, also mehr im Sinne einer ER-Lösung.

Aber es ging ja um die Bewertung des Suizid durch die Gesellschaft. Dass der Betroffene es für eine Lösung hält, ist ja offensichtlich, sonst würde er es nicht tun.
Zitat:
Original von _PAB_:
@Holger:
Suizid *ist* eine Lösung, wenn Du zum Beispiel mit Deinen (extrem traumatischen) Erinnerungen nicht mehr leben kannst.
Den Sterbewillen der Betroffenen akzeptiere ich, denn eine "Lösung" gibt es hier ohnehin nicht, abgesehen von evtl. Lobotomie oder Psychopharmaka, die die Lebenssituation auch nicht unbedingt verbessern.

Du widersprichst Dir selbst. Wie Du im zweiten Teil richtig sagst, gibt es mitunter keine Lösung. Das bedeutet nicht, dass Suizid eine Lösung wäre, allenfalls ein Ausweg.

--
Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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24.02.2010, 22:52 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:
Das bedeutet nicht, dass Suizid eine Lösung wäre, allenfalls ein Ausweg.


Selbstmord wurde wohl kaum jemals von einem Selbstmörder als dingliche Lösung eines Problems angesehen, welches nicht ohnehin mit ihm aus dieser Welt schied.
--
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25.02.2010, 18:47 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Selbstmord wurde wohl kaum jemals von einem Selbstmörder als dingliche Lösung eines Problems angesehen, welches nicht ohnehin mit ihm aus dieser Welt schied.

Ich glaub, Du hast einfach nur einen anderen Zugang zu dem Begriff "Lösung".

Man kann darunter ziemlich viel verstehen, deshalb mal ein Ansatzpunkt:

Zitat:
http://de.wikipedia.org/wiki/Problemlösung#Methodische_Problemlösung
Ein vom Institut für Produktentwicklung (IPEK) an der Universität Karlsruhe entwickelter Ansatz zur methodischen Problemlösung ist mit dem Akronym S.P.A.L.T.E.N. umschrieben. Seine einzelnen Schritte sind:
  • Situationsanalyse
  • Problemeingrenzung
  • Alternativen aufzeigen
  • Lösungsauswahl
  • Tragweite analysieren - Chancen und Risiken abschätzen
  • Einführung und Umsetzung - Maßnahmen und Prozesse
  • Nachbearbeitung und Lernen

  • Man muss nicht dogmatisch an einer Definition kleben, aber für mich ist der letzte Punkt dieser Definition (in dieser oder ähnlicher Form) wichtig: eine Handlung kann nur dann eine Lösung darstellen, wenn man sie im Nachhinein als erfolgreich bewerten kann. Eine "subjektive Lösung" ist nicht möglich, wenn das Subjekt hinterher nicht mehr existiert. Und eine objektive Lösung kann es für subjektive Probleme ohnehin nicht geben.

    Deshalb kann man mit Suizid möglicherweise ein Problem aus der Welt schaffen, aber nicht lösen.

    Du magst vielleicht unter dem Begriff Lösung etwas anderes verstehen.

    --
    Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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    25.02.2010, 23:00 Uhr

    Mad_Dog
    Posts: 1944
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Archeon:
    Nun ja, es ist immer eine Art wie man Stirbt. Ich denke das wenn einen guten Abgang machen möchte ist immer die Art wie man um kommt auch wichtig I-)


    Six million ways to die. Chose one! 8o
    --
    http://www.norman-interactive.com

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    25.02.2010, 23:35 Uhr

    Maja
    Posts: 15429
    Nutzer
    Zitat:
    Original von Holger:
    Ich glaub, Du hast einfach nur einen anderen Zugang zu dem Begriff "Lösung".


    Mag sein. Ich versuche es mal so zu erklären. Wer freiwillig aus dem Leben scheidet, will damit nicht unbedingt (immer auch) Probleme lösen, die unbhänging von ihm als Subjekt existieren. Du schriebst, Selbstmord könne keine Lösung sein. Abgesehen von bestimmten psychischen Erkrankungen ist Suizid Ausdruck extremer Verzweiflung an einer aus dem Blickwinkel des Idividuums ausweglosen Lebenssituation. Und ein letztes (an)klagendes auf sich und seine Ausweglosigkeit aufmerksam machen, mit und ohne Abschiedsbrief.

    Menschen sind sehr unterschiedlich, auch sehr unterschiedlich psychisch belastbar. Wer mit Suizidgedanken hadert, hat min. ein für ihn konkretes Problem, das für andere nicht zwangsläufig gleichermaßen konkret sein muss, wofür dem Subjekt jedoch keine andere Lösung mehr zu existieren scheint. Suizid ist deswegen aber keine exklusive Domäne der Einfältigen oder Irrationalen.

    Dass Du diesen Wiki-Artikel hier verlinkt hast, spricht zwar für Dich als auf rationales Denken focussiertes Subjekt und dafür, dass Du auf keinen Fall möchtest, dass jemand vor seiner Zeit aus dem Leben scheidet. Mir geht es nicht anders. Doch ein für industrielle Verfahren entwickeltes Konzept zur methodischen Problemanalyse ist 1:1 kaum auf jedwede Lebenslage von Menschen übertragbar. Aus meiner Erfahrung mit Suizidgefährdeten (ehrenamtlich) weiß ich, dass man da mit rationalem Denken allein nicht viel erreicht. Natürlich ist es wichtig, Lösungshilfen für reale, sächliche Probleme an die Hand zu geben und vorallem aktive Hilfe zu organisieren. Was Menschen an Selbstmord denken lässt, geht aber sehr viel tiefer. Das ist nie nur ein Problem, sondern ein "Cocktail" aus Problmen, objektive und subjektive oder nur subjektive. Der Satz, "Selbstmord ist keine Lösung", kann da fatale Folgen haben. Alles, was nach Versagensvorwurf klingen könnte, erhöt den Leidensdruck nur noch weiter. Würde das Gefühl, "es" nicht mehr auszuhalten, "es" nicht zu schaffen, verfestigen. Und somit auch die Todessehnsucht.
    --
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    [ Dieser Beitrag wurde von Maja am 25.02.2010 um 23:38 Uhr geändert. ]

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    26.02.2010, 07:09 Uhr

    rbn
    Posts: 2001
    Nutzer
    Kleine Geschichtsstunde zum Thema:

    http://www.4players.de/4sceners.php/dispnews/-/2002413/index.html

    rbn

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    07.03.2010, 19:37 Uhr

    Imker
    Posts: 4
    Nutzer
    @rbn:
    Armer Günni !
    :glow:
    -CH und Die Nutzer von -y -opy trauern sind ganz traurig :commo:

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