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amiga-news.de Forum > Get a Life > ALG II und Bewerbungskosten [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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21.06.2005, 14:47 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hallo Leute,

an alle, die es betrifft.

Die ARGEn erstatten ja Bewerbungskosten. Entweder mit Beleg oder pauschal 5 Euro pro Bewerbung.

Auf meinem letzten Bewerbungskostenrückerstattungsbescheid war ein Höchsterstattungsbetrag von 260 Euro pro Kalenderjahr vermerkt.

Heute wurde mir auf der ARGE gesagt, dieser Betrag wäre in 80 Euro geändert worden.

Ich bin also mit 20 Bewerbungen schon drüber. ;(

Wie gesagt, ein Hinweis an alle, die es betrifft. Aufpassen.

Tschüs,
Gonozal.

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21.06.2005, 15:56 Uhr

AndreasM
Posts: 2478
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Warum spart der Staat eigentlich immer an der falschen Stelle.

Dachte mal er wäre froh wenn man etwas macht um einen Job zu finden :/
--
Andreas Magerl
xxx
xxx
xxx
http://www.kolonialkampf.de


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21.06.2005, 16:19 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Und, wenn mich nicht alles täuscht, muß man das vorher beantragen. :angry:
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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21.06.2005, 17:05 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hi,

Zitat:
Original von DrNOP:
Und, wenn mich nicht alles täuscht, muß man das vorher beantragen. :angry:


Naja, den Antrag musst du VORHER HOLEN. Stellen kannst du ihn freilich erst danach, wenn die Kosten nachweisbar vorliegen.

Das funktioniert soweit auch ganz gut, wenn man mit der mangelnden Liquidität zwischen Ausgaben und Rückerstattung leben kann.

Ich habe bisher genau 30 EUR Bewerbungkosten erstattet bekommen und ca. 60 EUR Reisekosten. Es ist ein wenig aufwendig, weil man dafür (um den Antrag zu bekommen) extra zum Arbeitsvermittler muß, aber soweit okay.

Die Eröffnung heute mit den 80 EUR p.a. für Bewerbungskosten hat mich schon umgehauen, weil ich dann ja schon jetzt, Mitte Juni, nach 3,5 Monaten Bewerbung, im Minus bin.
Offenbar wollen die die Mehraufwendungen durch Hartz IV auf diese Weise wieder reinholen.

Verstehen kann ich es indes nicht. Bedeutet es doch, dass ich mich nicht überall bewerben kann, wo ich gern arbeiten würde, sondern nur noch dort, wo ich mir reelle Chancen ausrechne.
Initiativbewerbungen, die ich bisher eh kaum gestartet habe, weil ich noch genügend andere Anzeigen fand, komplett adé.

Das ist ja wohl die RIESENSAUEREI der Woche. Und da regt sich diese Regierung (und die anderen mit) noch auf, wenn der Handwerkspräsident die Anrechnung von Krankheitstagen auf den Urlaub fordert. Scheinheilig nenne ich so etwas.

Tschüs,
Gonozal.

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21.06.2005, 17:08 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hi,

Zitat:
Original von AndreasM:
Warum spart der Staat eigentlich immer an der falschen Stelle.

Dachte mal er wäre froh wenn man etwas macht um einen Job zu finden :/


Stimmt. Offenbar ist dem aber nicht so.

Mein Vater meint, die sind bloß froh, wenn du aus der Statistik raus bist. Egal wie. Er vermutet auch, dass so viel Schikanen mit den ALG 2 - Antragstellern gemacht werden, damit einige von sich aus aufgeben und drauf verzichten.

Ich halte das für ökonomisch unsinnig, aber mittlerweile würde es mich auch nicht mehr wundern...

Ciao,
Gonozal.

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21.06.2005, 17:21 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
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Zitat:
Original von Gonozal:
Verstehen kann ich es indes nicht. Bedeutet es doch, dass ich mich nicht überall bewerben kann, wo ich gern arbeiten würde, sondern nur noch dort, wo ich mir reelle Chancen ausrechne.


Naja, Du kannst Dich doch trotzdem überall bewerben. Zugegeben, die Regelung ist vielleicht unsinnig, aber das Geld für ein paar Bewerbungen wird doch wohl aufzutreiben sein:
-Jobben gehen
-Verwandte anpumpen
-Bekannte um Unterstützung bitten
-Dispo überziehen
Also ich gebe Dir recht, wenn Du sagst, dass das eine "dicke Kröte" ist, die man schlucken muss, gerade wenn man nicht so viel Geld hat. Aber das als Ausrede zu nehmen, weniger Bewerbungen zu schreiben ist meiner Ansicht nach auch nicht so das Wahre.
Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Erfolg bei der Stellensuche :)

Ciao
Andreas

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21.06.2005, 20:16 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hallo,

@ Andreas_B:

Natürlich werde ich mich weiter bewerben. Das ist ja gar nicht die Frage. Ich will ja einen Job haben. Aber ein dickes Ding ist es schon.
Und ich meinte, andere sollten es auch wissen, bevor sie ihre Zahlungsfähigkeit in Vertrauen auf den Staat überstrapazieren.

Vielen Dank für die guten Wünsche.

Deine Tipps zum Geld auftreiben sind aber nicht wirklich ernst gemeint, oder?
Ich meine, jobben, okay. Abgesehen davon, dass 85% des Einkommens (z.B. als Nachhilfegeber) an die ARGE gehen. Da bleiben so 15 Euro im Monat. Ansonsten bleibt nur Schwarzarbeit. Da scheißt sich der Clement selber an. Er scheint es aber so zu wollen...
Verwandte und Bekannte anpumpen ist schon ein dickes Ding, wegen ein pahr Bewerbungen, lässt sich natürlich einige Male machen.
Und den Überziehungskredit nutzen: Naja, ICH habe Dispo (noch). Wer aber schon sehr lange arbeitslos ist, bekommt nicht einmal Dispo eingeräumt. Aus gutem Grund übrigens. Abgesehen davon ist Dispo sehr teuer. 15,5 Prozent Zinsen bei meiner Sparkasse, glaube ich.
In der Liste fehlen noch Diebstahl und Prostitution... :smokin:
Ach so, da bleiben ja auch bloß 15 Prozent. Und für 15 Euro halte ich meinen Arsch nicht hin! :shock2:

Nichts für ungut. Ich will dich nicht wegen deiner Vorschläge runtermachen. Aber sie sind eher unrealistisch. Was daran, dass man sich dennoch irgendwie bewerben sollte, nichts ändert. Da stimme ich dir vollkommen zu.

Also, danke nochmal für deine Wünsche.

Tschüs,
Gonozal.

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22.06.2005, 11:59 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
Zitat:
Original von Gonozal:
Aber ein dickes Ding ist es schon.


Natürlich, darin sind wir uns einig.

Zitat:
Und ich meinte, andere sollten es auch wissen, bevor sie ihre Zahlungsfähigkeit in Vertrauen auf den Staat überstrapazieren.

Ich finde es auch gut, dass Du diese Information mit uns teilst.
Ich meine nur, dass diese "Überstrapazieren" der Finanzen für _diesen_ Zweck akzeptabel ist, denn jeder durchschnittlich bezahlte Job sollte problemlos ausreichen um die "Schäden" in der Folge überzukompensieren.

Zitat:
Deine Tipps zum Geld auftreiben sind aber nicht wirklich ernst gemeint, oder?

Warum sollten sie das nicht sein?
Das das keine "schönen" Lösungen sind, ist mir klar. Aber das soll ja auch kein Dauerzustand sein. Kannst ja bei gefundenem Job alles zurückzahlen.
Davon mal abgesehen war das auch eher gesamtheitlich als "wo ein wille ist, da ist ein Weg" gemeint (das heißt jetzt aber nicht, dass ich Dir den Willen absprechen möchte - war ganz allgemein gemeint!).
Selbstverständlich bleibt es Dir überlassen, ob das für Dich akzeptabel ist oder nicht.

Zitat:
In der Liste fehlen noch Diebstahl und Prostitution... :smokin:

Na, der Vergleich hinkt aber ganz gewaltig. Ich sehe nun wirklich nicht, wo meine Vorschläge in die Illegalität reichen.

Zitat:
Nichts für ungut. Ich will dich nicht wegen deiner Vorschläge runtermachen. Aber sie sind eher unrealistisch. Was daran, dass man sich dennoch irgendwie bewerben sollte, nichts ändert. Da stimme ich dir vollkommen zu.

Keine Sorge, das sehe ich nicht so eng :)
Ich beharre keineswegs darauf, dass das immer "der Weisheit letzter Schluss ist" :)

Just my 2 Cents

Ciao
Andreas



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22.06.2005, 12:37 Uhr

unixv
Posts:
[Ex-Mitglied]
Habt ihr gestern den Bericht über ein halbes Jahr ALG II / Hartz4 im MDR gesehen?

Leute welche ca. 2qm zuviel Wohnraum haben sollen umziehen, nur war die Einzimmerwohnung welche angeboten wurde nicht nur wesentlich kleiner, auch etwas im qm preis über dem was die Bundesagentur für Arbeit bereit ist zu zahlen. Dem Arbeitslosen entstehen dadurch noch Mehrkosten für Umzug ect. Welch Ironie, so oder so wird dem Betroffenen das Geld gekürzt.

Also Leute schon mal im Keller gucken ob nicht noch ein altes Zelt gespendet werden kann.

Jooo, geiles Gesetz, welches hier „umgesetzt/angewandt „ wird!

Anhand einer Betroffenen konnte man auch mal ein gutes Beispiel des Spiesrutenlaufes sehen, bei jedem „ Besuch“ in der Agentur hatte die Dame einen neuen inkompetenten Berater.

Und der Hammer, die Leute welche zur Sklavenarbeit ( 1¤uroJober) verpflichtet wurden entfallen tatsächlich der Arbeitslosenstatistik.

Gute Nacht Deutschland!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Gruß unixV





Bild: http://www.spiegel.de/img/0,1020,225090,00.jpg

so sehen wir ihn doch gerne "Unseren Kanzler im feschen Porsche"

[ Dieser Beitrag wurde von unixv am 22.06.2005 um 14:18 Uhr editiert. ]

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22.06.2005, 16:11 Uhr

Wolfman
Posts: 3669
Nutzer
Zitat:
Original von unixv:
Habt ihr gestern den Bericht über ein halbes Jahr ALG II / Hartz4 im MDR gesehen?

Leute welche ca. 2qm zuviel Wohnraum haben sollen umziehen, nur war die Einzimmerwohnung welche angeboten wurde nicht nur wesentlich kleiner, auch etwas im qm preis über dem was die Bundesagentur für Arbeit bereit ist zu zahlen. Dem Arbeitslosen entstehen dadurch noch Mehrkosten für Umzug ect. Welch Ironie, so oder so wird dem Betroffenen das Geld gekürzt.


Welche Wohnungsgröße und Miete angemessen sind, ist im bundesweit geltenden Rahmengetz SGB II nicht festgelegt, sondern kann vom örtlichen Leistungsträger (da der für die Unterkunftskosten aufkommt, wohingegen der Regelbedarf von der BA getragen wird) festgelegt.
Bei uns z.B. ist die Wohnungsgröße erst mal zweitrangig, die Angemessenheit wird rein anhand der Kaltmiete geprüft, sprich, wenn die Wohnung 2 m² zu groß, aber die Miete nicht zu hoch ist, wird diese anerkannt. Allerdings werden z.B. die Heizkosten auf die angemessene Wohnungsgröße gekürzt.
Wenn im betreffenden Fall der Träger tatsächlich jemand auffordert, in eine kleinere aber teurere Wohnung zu ziehen, sollten die aber wirklich nochmal zum Überlegen ins Kämmerlein zurück

Umzugskosten können übrigens in einem solchen Fall übernommen werden.

Zitat:
Anhand einer Betroffenen konnte man auch mal ein gutes Beispiel des Spiesrutenlaufes sehen, bei jedem „ Besuch“ in der Agentur hatte die Dame einen neuen inkompetenten Berater.

Das scheint tatsächlich ein Problem zu sein, da wohl das Konzept der BA übernommen wurde. Hier z.B. landen die Leute erst mal bei einer Anlaufstelle, die rotierend besetzt ist und werden von dort an die Sachbearbeiter vermittelt (ich weiß das nur von den Kollegen bei der Arge, selber hab ich nix mehr mit Hartz IV zu tun).
Mit den "inkompetenten Beratern" würde ich vorsichtig sein - da das ganze Gesetz wohl noch nicht ausgereift ist, kann oftmals keine befriedigende Auskunft erteilt werden. Ich weiß ebenfalls von den jetzt bei der Arge als "Fallmanager" tätigen Kollegen, dass diese z.B. bis heute keine genauen Vorgaben haben.
Wobei allerdings zumindest hier die bei der Arge tätigen früheren Mitarbeiter der Agentur für Arbeit wohl tatsächlich eine etwas eigenwillige Arbeitsmoral haben ("die vom Sozialamt sind Überstunden gewöhnt, wir nicht, also ist klar, wer die Rückstände aufarbeitet und Donnerstags bis 18.00 Uhr arbeitet") und sich erst mal von ihrem bisherigen Schwarz-Weiß-Denken (Versicherungszeit erfüllt oder nicht) lösen müssen, weil das SGB II auch Ermessensentscheidungen erfordert.

Zitat:
Und der Hammer, die Leute welche zur Sklavenarbeit ( 1¤uroJober) verpflichtet wurden entfallen tatsächlich der Arbeitslosenstatistik.

(Zum Thema Sklavenarbeit sag ich nix,das hatten wir in Deinem damaligen Thread dazu bereits)

Das mit der Statistik ist im Prinzip nix neues, das war vorher auch schon bei Umschulungen und ähnlichen Maßnahmen der Fall. Wer sich weigerte, an einer teilzunehmen, weil er diese für sich selbst sinnlos hielt und lieber egal welche Arbeit wollte, erhielt erst mal eine Sperrzeit, bei mehreren wurden dann die Leistungen eingestellt und er war erst mal aus der Statistik raus, bis er dann zum Sozialamt ging und von dort aufgefordert wurde, sich erneut arbeitslos zu melden.


(wer Rechtschreibfehler findet, darf diese behalten)
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I can't take that DJ thing




[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 22.06.2005 um 16:17 Uhr editiert. ]

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22.06.2005, 19:17 Uhr

unixv
Posts:
[Ex-Mitglied]
Hallo Wolfman,

Danke für die Information aus der Quelle, kannst mal sehen, auch bei den Rechtlichen wir ganzschön übertrieben.

Nur wo soll/kann man sich Info Holen, über Dinge die hier in Politik, Wirtschaft und Staat Passieren und vor allem auch zutreffen und nicht übertrieben, erfunden oder gelogen sind?

Gruß unixV


[ Dieser Beitrag wurde von unixv am 22.06.2005 um 19:17 Uhr editiert. ]

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22.06.2005, 19:36 Uhr

Wolfman
Posts: 3669
Nutzer
@unixv:

gern geschehen :)

Tja, das mit der Info ist so ein Problem. Sollte eigentlich der Sachbearbeiter oder zumindest dessen Vorgesetzter auf Anfrage erteilen, meist fehlt aber die Zeit dazu :(

zur Presse:

ich hab in ein paar Akten meiner Kunden Zeitungsartikel (aus der Lokalpresse) über die Betreffenden abgeheftet (wo natürlich die Namen abgeändert oder nicht genannt wurden), die ich dann gern, wenn der/diejenige Kunde gerade mal bei mir war und ich gerade einen Azubi im Büro hatte, dem gezeigt hab, ohne zu sagen, um wens da geht.
Reaktion auf den Artikel meist "der/die Arme". Reaktion, wenn ich dann erwähnte, um wens geht "was, das gibts doch nicht ??" ;)

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22.06.2005, 19:46 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hallo Andreas_B,

Zitat:
Original von Andreas_B:
Ich meine nur, dass diese "Überstrapazieren" der Finanzen für _diesen_ Zweck akzeptabel ist, denn jeder durchschnittlich bezahlte Job sollte problemlos ausreichen um die "Schäden" in der Folge überzukompensieren.


Ich gebe dir recht, wenn wirklich eine gute Chance besteht, einen Job zu bekommen. Ich mache mir da meinetwegen auch weniger Gedanken, weil ich jung bin. Aber denke ich an meinen Vater, so sieht die Sache schon anders aus. Er kann sich bewerben, wie er will. Da gehört schon mächtig viel Glück dazu, dass er einen Job bekäme. Und dann sind Bewerbungen schlicht rausgeschmissenes Geld.
Oder nimm einen anderen jungen Arbeitslosen, der schlecht qualifiziert ist. Der kann sich einerseits nicht zurücklehnen und bis zur Rente abwarten. Der muß sich bewerben. Und bekommt das Geld aber nicht unbedingt wieder rein, weil er Riesenprobleme hat, einen Job zu finden.

Zitat:
Das das keine "schönen" Lösungen sind, ist mir klar. Aber das soll ja auch kein Dauerzustand sein. Kannst ja bei gefundenem Job alles zurückzahlen.

Wenn "man" einen findet. Siehe oben.

Zitat:
Davon mal abgesehen war das auch eher gesamtheitlich als "wo ein wille ist, da ist ein Weg" gemeint (das heißt jetzt aber nicht, dass ich Dir den Willen absprechen möchte - war ganz allgemein gemeint!).
Selbstverständlich bleibt es Dir überlassen, ob das für Dich akzeptabel ist oder nicht.


Ich münze die Sache mit dem Willen nicht auf mich. Mir ist nur das Argument als solches suspekt. Weil es suggeriert, dass jeder, der einen Job sucht, auch früher oder später einen findet. Das klappt aber schon rechnerisch nicht bei 5 Mio Arbeitslosen ggü. 500 Tausend offenen Stellen. Da bekommt, wenn alles perfekt läuft, jeder Zehnte einen Job. Was ist dann mit den anderen?


Zitat:
In der Liste fehlen noch Diebstahl und Prostitution... :smokin:
Zitat:
Na, der Vergleich hinkt aber ganz gewaltig. Ich sehe nun wirklich nicht, wo meine Vorschläge in die Illegalität reichen.

Stimmt. Der Vergleich hinkt. Du hast nichts illegales vorgeschlagen. Ähnlich ertragreiche (potentiell zumindest) Geldquellen sind es aber.
Ich spinne den Faden mal weiter, wobei ich "spinne" auch im übertragenen Sinne verwende. ;)
Wenn es bei Alkohol- und Drogensüchtigen irgendwie verständlich (nicht richtig) ist, dass sie für den Stoff kriminell werden, so müsste das mit der "gesellschaftlich akzeptierten" Beschaffungskriminalität doch ebenso für Arbeitslose auf der Arbeitssuche gelten... :D

Zitat:
Keine Sorge, das sehe ich nicht so eng :)
Ich beharre keineswegs darauf, dass das immer "der Weisheit letzter Schluss ist" :)


Gut, denn ich wollte dir wirklich nicht zu nahe treten. Ich war nur ziemlich aufgebracht über den ARGE-Mitarbeiter, der mich so abgekanzelt hat.
Auch meine Aussagen sehe ich nur als Thesen, die nur solange gelten, bis das Gegenteil bewiesen wurde. ;)

Übrigens, @ all:
Reisekosten für Vorstellungsgespräche werden nur dann erstattet, wenn die Reise in dem bei der ARGE angegebenen Gebiet erfolgte. D.h. nur wer sich offiziell bundesweit bewirbt, KANN auch eine Reise im Bundesgebiet gefördert bekommen. Wer dagegen offiziell nur Arbeit in der Nähe seines Wohnortes sucht, der kann eine Vorstellungsreise bundesweit NICHT gefördert bekommen.
Hurra Deutschland und deine Bürokraten! Der Amtsschimmel reitet.

Wiederum betrifft mich das nicht. Ich bin bundesweit arbeitssuchend gemeldet. Nur, falls es jemanden betrifft.

Tschüs,
Gonozal.

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22.06.2005, 19:50 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hallo univx,

Zitat:
Original von unixv:
Und der Hammer, die Leute welche zur Sklavenarbeit ( 1¤uroJober) verpflichtet wurden entfallen tatsächlich der Arbeitslosenstatistik.


Die 1-Euro-Jobber sind keine Sklavenarbeiter. Sie arbeiten doch nicht für 1 Euro pro Stunde, sondern für ALG2, Kosten der Unterkunft PLUS 1-2 Euro die Stunde Aufwandsentschädigung. Vergiss das bitte nicht.
Wenn man alles zusammenrechnet, bekommt eine Friseuse hier oft weniger für ihren "richtigen" Job.

Dass sie aus der Statistik verschwinden, ist wirklich nicht gut. Aber das war vorher mit den ABM-Kräften auch so und mit Schulungsteilnehmern usw.

Tschüs,
Gonozal.

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22.06.2005, 19:55 Uhr

Gonozal
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Hi,

@Wolfman:
Du sagst es selbst. Die Umzugskosten KÖNNEN übernommen werden. Es gibt viel zu viel Spielraum, welcher dann zu Frust führen KANN, weil der Kunde - ja, das sind wir bei der ARGE - die Entscheidung nicht nachvollziehen kann.
Der Spielraum wird ja i.d.R. dann eben nicht zugunsten des Kunden ausgelegt. Als ob die ARGE-Mitarbeiter auf ihrem eigenen Geld hocken. Naja, vielleicht bekommen sie ja Provision... :smokin:

Kunden... Pah!

Tschüs,
Gonozal.

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22.06.2005, 20:13 Uhr

Andreas_B
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Zitat:
Original von Gonozal:
Ich münze die Sache mit dem Willen nicht auf mich. Mir ist nur das Argument als solches suspekt. Weil es suggeriert, dass jeder, der einen Job sucht, auch früher oder später einen findet.


Ich hatte das auf die Möglichkeit der Bewerbung bezogen :)
Sicherlich ist es nicht für jeden möglich, eine Arbeit zu finden, leider,...

Zitat:
Wenn es bei Alkohol- und Drogensüchtigen irgendwie verständlich (nicht richtig) ist, dass sie für den Stoff kriminell werden, so müsste das mit der "gesellschaftlich akzeptierten" Beschaffungskriminalität doch ebenso für Arbeitslose auf der Arbeitssuche gelten... :D

Tja, wenn auch stark überzeichnet, aber ein Körnchen Wahrheit ist dran. Im Grunde genommen war ja eine der tragenden Ideen der letzten Reformen die Sockelarbeitslosigkeit durch schnellere Vermittlung etwas abzutragen, da wäre es ja naheliegend, Bewerbungen stärker zu "subventionieren" (auch mit Grenzen), aber 80 Euro im Jahr, damit kommt man wirklich nicht mehr weit.

Zitat:
Hurra Deutschland und deine Bürokraten! Der Amtsschimmel reitet.

In der Tat sehr engstirnig, zumahl man, wenn man bei einem Vorstellungsgespräch eingeladen ist, auch eine reelle Chance auf den Job hat und zumindest schon mal in einem engeren Kandidatenkreis ist.

Ciao
Andreas

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23.06.2005, 00:02 Uhr

Wolfman
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Zitat:
Original von Gonozal:
Naja, vielleicht bekommen sie ja Provision... :smokin:


Nein, die kriegen keine Provision, können aber im ungünstigsten Fall bei einer ungerechtfertigten Bewilligung in Regress genommen werden. Und dabei kann es um etwas mehr als ein paar hundert Euro gehen (nur zur Info: Ich entschied im letzten Jahr insgesamt über die Vergabe eines 7-stelligen Betrags)

Im Prinzip befindet man sich immer mit einem Bein im Gefängnis (wenn zuviel Geld ausgegeben wird) und mit dem andern im Krankenhaus (wenn nach Meinung des Hilfeempfängers bzw. jetzt Leistungsberechtigten zuwenig gewährt wird).


--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg

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I can't take that DJ thing


[ Dieser Beitrag wurde von Wolfman am 23.06.2005 um 00:04 Uhr editiert. ]

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23.06.2005, 10:39 Uhr

Gonozal
Posts: 778
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Hallo,

@Wolfman:
Das ist schon schlimm, trägt es doch zusätzlich zu dem unguten Stress auf dem Amt bei.
Die Sachbearbeiter sitzen zwischen Baum und Borke, so wie du es zeigst. Sie werden von oben getreten, um weiter nach unten zu treten. Es grüßt der "Untertan".
Nur, dass es bei den Betroffenen mehr oder weniger um ihre Existenz geht.

Beispielsweise bekomme ich seit März gut 99 Euro im Monat zuwenig (nach meiner Meinung), weil mir Einkommen angerechnet wurde, das ich nicht habe. Bis jetzt ist der Widerspruch nicht durch. Wo ich die fehlenden Euro her nehme, ist allein mein Bier. So kommt es, dass ich trotz ALG2 seit Monaten (seit Januar) vom Ersparten leben muss, trotz ALG2, welches mir seit März zusteht.
Wenn ich manche Leute (Kunden) auf dem "Amt" sehe, so kann ich mir vorstellen, dass diese keine Ersparnisse mehr haben, die sie langsam aufbrauchen können. DANN hat man wirklich ein Problem.
Und wenn einem dann nicht einmal die Bewerbungskosten erstattet werden, dann ist das katastrophal! Darüber sollten sich die Verantwortlichen (nicht nur die Sachbearbeiter) mal Gedanken machen.

Der Causus Knackus ist doch, dass bei dem heutigen Staatshaushalt das Ziel der Arbeitsvermittlung nicht mehr ist, so viele Leute wie möglich in Arbeit zu vermitteln, sondern so viel Geld wie möglich einzusparen.

Und wenn dann der Herr Weise die Wahrheit sagt, dann bekommt er auch noch große Schelte von den Mitverantwortlichen in der Politik. Das ist wirklich arm...

Tschüs,
Gonozal.

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23.06.2005, 12:57 Uhr

Supimajo
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[ Dieser Beitrag wurde von Supimajo am 30.07.2005 um 20:05 Uhr editiert. ]

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30.06.2005, 12:14 Uhr

Gonozal
Posts: 778
Nutzer
UPDATE

Hi Leute,

ich war heute mal wieder Anträge abgeben/holen.

Die neue Verordnung seit dieser Woche sieht vor, Bewerbungskosten bis zur Höhe von 150,00 EUR im Kalenderjahr zu erstatten.
Die 80,00 EUR von letzter Woche sind Geschichte. Erstmal.

Für mich ist dies wichtig, für den einen oder anderen hier vielleicht auch.

Tschüs,
Gonozal.

[ Dieser Beitrag wurde von Gonozal am 30.06.2005 um 12:14 Uhr editiert. ]

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