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amiga-news.de Forum > Get a Life > NRW-Wahlen Unfrage! Landtagswahlen was ist euch wichtig [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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22.05.2005, 22:21 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von CarstenS:
Ihr werdet es wahrscheinlich schon gehört haben: SPD-Chef Müntefering und Bundeskanzler Schröder streben nach der Niederlage in NRW Bundestagsneuwahlen für diesen Herbst an. M.E. ist das die einzig vernünftige Entscheidung - die Menschen müssen jetzt klipp und klar entscheiden, wer im Bund regieren soll.


Ich teile deine Meinung nicht. Im günstigsten Falle erkennt eine Mehrheit, was eine CDU/CSU/FDP-Regierung aus diesem Land machen würde und wählt unsere jetzige Regierung wieder. Dann haben wir immer noch denselben Stillstand wie jetzt.
Im ungünstigsten (und IMO wahrscheinlicheren) Fall bekommen wir eine CDU/CSU/FDP-Regierung.
Was bringt also eine vorgezogene Neuwahl?

Tschüß,



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22.05.2005, 22:23 Uhr

CarstenS
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Nutzer
@NoImag:
> Ich habe jenen gewissen George W. Bush bisher für
> beratungsresistent gehalten, der sich nur die Berater zulegt, die
> immer seiner Meinung sind.

Laut Berichten soll es so sein, wie ich es geschrieben habe. Aber ist natürlich auch möglich, dass das gar nicht stimmt (auch wenn ich ihn genauso einschätze) - geschrieben wird ja viel.

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22.05.2005, 22:36 Uhr

Vigo
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[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von Lord_Helmchen:
PS: Kann mir hier jemand mal erklären, was sich die Leute von schwarz-gelb so toll versprechen?


Ich halte das Wahlergebnis für einen plumpem Rundumschlag der Bürger, um unserer jetzigen Regierung eines auszuwischen. Man wollte einfach den Wechsel, ganz unabhängig von den Inhalten.
--
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22.05.2005, 22:36 Uhr

CarstenS
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@NoImag:
> Ich teile deine Meinung nicht. Im günstigsten Falle erkennt eine
> Mehrheit, was eine CDU/CSU/FDP-Regierung aus diesem Land machen
> würde und wählt unsere jetzige Regierung wieder. Dann haben wir
> immer noch denselben Stillstand wie jetzt.

Sehe ich nicht so. Wenn die aktuelle Regierung klar wiedergewählt würde, wäre es für die Opposition m.E. viel schwieriger, sich zu verweigern - sie würde vier weitere Jahre Rot-Grün akzeptieren und mehr oder weniger konstruktiv mitarbeiten müssen.
Und wenn es ein Patt gäbe, könnte eine große Koalition die Probleme lösen. Die wird es aber erst nach Neuwahlen geben - jetzt würde die Union das niemals akzeptieren.

> Im ungünstigsten (und IMO wahrscheinlicheren) Fall bekommen wir
> eine CDU/CSU/FDP-Regierung.

M.E. ist das bei den vorgezogenen Neuwahlen unwahrscheinlicher als bei den regulären 2006, zumal ich in letzterem Fall damit rechne, das "Angie" durch einen starken Kandidaten, v.a. Wulff, ausgetauscht würde. Jetzt ist das aufgrund der NRW-Wahl wohl nicht machbar.
Und durch die aktuelle Entscheidung beweist die Regierung Mut und Standfestigkeit - allein schon das dürfte ihr Sympathiepunkte bringen.
Außerdem könnte auch die Wirtschaftslage eine Rolle spielen: Im letzten Quartal hatte die Bundesrepublik mit 1 Prozent (annualisiert 4 Prozent) das höchste Wirtschaftswachstum aller EU-Länder. Dagegen schwächt sich das Wachstum in den USA allmählich ab - und das wird sich mit ca. 6 bis 12 Monaten Verzögerung auch auf Deutschland auswirken. 2006 als Wahltermin wäre im Fall einer Rezession denkbar ungünstig für die Regierung.


[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 22.05.2005 editiert. ]

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22.05.2005, 22:40 Uhr

Vigo
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[Ex-Mitglied]
Zitat:
Original von NoImag:
Ich teile deine Meinung nicht. Im günstigsten Falle erkennt eine Mehrheit, was eine CDU/CSU/FDP-Regierung aus diesem Land machen würde und wählt unsere jetzige Regierung wieder. Dann haben wir immer noch denselben Stillstand wie jetzt.


Ich glaube, dass der Super Gau von Heute der SPD ganz klar gezeigt hat, dass der jetzige Kurs nicht mehr zu halten ist. Den Schrecken und die Verzweiflung konnte man in vielen Gesichtern erkennen. Der Vorschlag von Schröder, Neuwahlen auszurufen werte ich bereits als ersten Schritt, sic h aktiv mit diesem Zustand auseinanderzusetzen. Bleibt nur zu hoffen, dass die SPD daran nicht zersplittern wird.
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[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 22.05.2005 editiert. ]

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22.05.2005, 22:59 Uhr

NoImag
Posts: 1050
Nutzer
Zitat:
Original von CarstenS:
@NoImag:
> Ich teile deine Meinung nicht. Im günstigsten Falle erkennt eine
> Mehrheit, was eine CDU/CSU/FDP-Regierung aus diesem Land machen
> würde und wählt unsere jetzige Regierung wieder. Dann haben wir
> immer noch denselben Stillstand wie jetzt.

Sehe ich nicht so. Wenn die aktuelle Regierung klar wiedergewählt würde, wäre es für die Opposition m.E. viel schwieriger, sich zu verweigern - sie würde vier weitere Jahre Rot-Grün akzeptieren und mehr oder weniger konstruktiv mitarbeiten müssen.


Hier sind wir offensichtlich anderer Ansicht. :) Nach der letzten Bundestagswahl hat die Union auch nichts besseres zu tun gehabt, als von Anfang an zu verhindern, dass die Regierung regieren kann.

Zitat:
Und wenn es ein Patt gäbe, könnte eine große Koalition die Probleme lösen. Die wird es aber erst nach Neuwahlen geben - jetzt würde die Union das niemals akzeptieren.

Da stimme ich dir allerdings zu. Nur glaube ich nicht an ein Patt.

Zitat:
> Im ungünstigsten (und IMO wahrscheinlicheren) Fall bekommen wir
> eine CDU/CSU/FDP-Regierung.

M.E. ist das bei den vorgezogenen Neuwahlen unwahrscheinlicher als bei den regulären 2006, zumal ich in letzterem Fall damit rechne, das "Angie" durch einen starken Kandidaten, v.a. Wulff, ausgetauscht würde. Jetzt ist das aufgrund der NRW-Wahl wohl nicht machbar.


Ich glaube nicht, dass es zur Zeit eine Rolle spielt, wen die Union aufstellen würde. Wulff hielte ich aber für eine schlechte Wahl (für die Union), auch im nächsten Jahr. Außerhalb Niedersachsens ist Wulff praktisch unbekannt. Er bekommt zwar hohe Sympathiewerte, aber nur von 60% der Bevölkerung, die restlichen 40% kennen ihn nicht! Koch wäre da ein besserer Kandidat (für die Union). Im übrigen glaube ich, dass du Frau Merkel unterschätzt. Ich bin überzeugt, sie würde es schaffen, auch nächstes Jahr Kanzlerkandidatin zu werden.

Zitat:
Außerdem könnte auch die Wirtschaftslage eine Rolle spielen: Im letzten Quartal hatte die Bundesrepublik mit 1 Prozent (annualisiert 4 Prozent) das höchste Wirtschaftswachstum aller EU-Länder. Dagegen schwächt sich das Wachstum in den USA allmählich ab - und das wird sich mit ca. 6 bis 12 Monaten Verzögerung auch auf Deutschland auswirken. 2006 als Wahltermin wäre im Fall einer Rezession denkbar ungünstig für die Regierung.

Du glaubst, dass sich das Wachstum bis zum Herbst fortsetzt? Dann ist dieser Herbst tatsächlich eine bessere Wahl. Ich glaube alllerdings nicht daran. Vielleicht bin ich aber auch in den letzten Jahren zum Pessimisten geworden.

Tschüß,


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22.05.2005, 23:01 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von Lord_Helmchen:
PS: Kann mir hier jemand mal erklären, was sich die Leute von schwarz-gelb so toll versprechen?


Ich halte das Wahlergebnis für einen plumpem Rundumschlag der Bürger, um unserer jetzigen Regierung eines auszuwischen. Man wollte einfach den Wechsel, ganz unabhängig von den Inhalten.
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Ich hoffe nicht, dass dies das einzige Motiv ist. Im Grunde war die Frage auch rhetorisch gemeint. Die meisten versprechen sich wahrscheinlich auch den wirtschaftlichen Aufschwung durch eine in Sachen Wirtschaft kompetentere Partei... Ob die CDU das tatsächlich ist, sei mal dahingestellt.


Grüße

Lord Helmchen

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22.05.2005, 23:11 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@NoImag:
> Koch wäre da ein besserer Kandidat (für die Union).

Das glaube ich absolut nicht! Koch ist außerhalb Hessens völlig unpopulär (v.a. wegen der hessischen Spendenaffäre, mit der er von vielen in Verbindung gebracht wird) und hätte m.E. nur geringe Chancen. Aber du siehst ja auch für Merkel akzeptable Chancen - scheinbar sehen wir so einiges unterschiedlich. :)

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 22.05.2005 editiert. ]

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23.05.2005, 06:59 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@ Supimajo

Nicht überrascht mich Gerhard Schröder. Mit seiner Erklärung, Neuwahlen so bald wie möglich anzustreben. Beweist er doch abermals Charakterstärke und Rückgrat. Dieser Mann hat das Zeug zum Kanzler schon mehr als ein Mal bewiesen. Er ist nicht nur intelligent, sondern auch clever. Natürlich könnte es auch eine Frau geben, die diegleichen Qualitäten besitzt, aber Angela Merkel ist es in meinen Augen ganz klar nicht. Für Stoiber gilt übrigens dasgleiche. Intelligent mögen Merkel und Stoiber ja sein, aber ansonsten fehlt ihnen alles.

Da wäre mir persönlich Jürgen Rüttgers als Kanzler noch lieber (ich hätte nie geglaub, dass ich sowas je schreiben würde). Zumindest hat er mir soeben bewiesen, dass er in Interviews nach einem solchen Wahlsieg - auf den er mit Recht stolz sein darf - sachlich bleiben kann und nicht mit polemischem Dreck um sich wirft. Das ist etwas, was die liebe Angela sich ganz sicher nicht verkneifen können wird. Von ihr wird wieder nur Polemik zu hören sein.

Gnade uns Gott, wenn diese Frau Kanzlerin wird. Sie hat keine eigenen Ideen, keine eigenen Vorstellungen, keine eigenen Strategien, sondern hört nur auf ihre Berater im Hintergrund. Das ist für mich klar zu erkennen.

Nichts gegen eine Frau als Bundeskanzlerin. Aber wenn, dann _bitte_ jemand, der dort aufgrund von Leistung hingelangt. Davon gibt es aber, leider, nur sehr wenige. Und noch weniger, die ihren Weg dann auch bis zum Ende konsequent gehen. Merkel ist für mich nur über diverse Quotenregelungen in die Nähe dieser Position geraten. Ich möchte ein Mal erleben, dass diese Frau eine Rede hält, die nicht nur aus schon tausend Mal gehörten, abgedroschenen Phrasen und Binsenweisheiten besteht.

Wie dem auch sei. Nun haben wir den Salat und werden damit leben müssen. Bleibt nur zu hoffen, dass Angela Merkel als Kanzlerkanditatin die Richtung noch mal korrigieren kann. ;)


Hallo Maja,
ich mache es ja ungern, aber ich muss mal Deinen ganzen Text zitieren, weil ich Dir da voll und ganz zustimme.

Ich persönlich habe bei der aktuellen Regierung einfach das Gefühl gehabt, dass diese Politiker tatsächlich Politik anbieten, von der sie überzeugt sind und die Regierung hat ihren Kurs trotz dem festgehalten, dass seit einiger Zeit absehbar ist, dass ein Machterhalt mit dem Kurs schwierig ist. Davon mal abgesehen, dass ich die Inhalte der Politik im großen oder ganzen richtig finde, finde ich es einfach gut, wenn solche Leute zu dem stehen, was sie ankündigen.
Leider wird das aber offenbar von einem Großteil der Bevölkerung anders gesehen.
Meiner Ansicht nach wird hier eine Regierung abgestraft, die den Mut hatte, Schritte zu gehen (die teilweise sogar noch zu klein waren), die zwar teilweise weh tun, aber dennoch dafür geeignet waren, unser System auch mittelfristig funktionieren zu lassen.

Ciao
Andreas


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23.05.2005, 08:53 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
Original von Vigo:
Wer unzufrieden mit allem ist, dessen eigentliche PFlicht ist es, eigene Lösungen zu entwickeln. Kannst Du das? ;)

Na fein. Und was hätten wir von einer Wahl, in der 1.000 oder mehr Alternativen zu wahl stehen würden, und letztlich niemand eine regierungsfähige Mehrheit erlangen könnte?

Das würde definitiv nicht passieren.

Sagt wer, und mit welcher Begründung? Es hat sich schon mal eine Birne vor die Mikrophone gestellt und gesagt: "Der Euro wird genauso stark wie die D-Mark!" Jaja ...

Nebenbei bemerkt hast du, Vigo, mich glaub' auch falsch verstanden. Ich wollte keineswegs Werbung für's Nichtwählen machen, ich wollte nur nochmal ins Gedächtnis rufen daß das Angebot aus dem du *wählen* kannst, begrenzt ist - und nicht zwangsläufig für jeden das dabei ist, was seinen Vorstellungen entspricht.
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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23.05.2005, 09:02 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Andreas_B:
Meiner Ansicht nach wird hier eine Regierung abgestraft, die den Mut hatte, Schritte zu gehen (die teilweise sogar noch zu klein waren), die zwar teilweise weh tun, aber dennoch dafür geeignet waren, unser System auch mittelfristig funktionieren zu lassen.

Jepp, so seh' ich das auch. Aber der Großteil der Bevölkerung merkt nur daß es weh tut -> das kann nicht gut sein! ;)

Wie war das mit dem Gefängnis doch gleich:
Um einen Knast sind 10 Mauern gebaut. Zwei Gefangene versuchen auszubrechen, und nach der neunten Mauer sagt der eine: "Mir wird das zu anstrengend. Komm, wir gehen zurück." :lach:
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23.05.2005, 09:02 Uhr

DOM
Posts: 1044
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@Maja
>Nicht überrascht mich Gerhard Schröder. Mit seiner Erklärung,
>Neuwahlen so bald wie möglich anzustreben. Beweist er doch abermals
>Charakterstärke und Rückgrat. Dieser Mann hat das Zeug zum Kanzler
>schon mehr als ein Mal bewiesen. Er ist nicht nur intelligent,
>sondern auch clever.

Hmmm... Charakterstärke und Rückgrat: Ja die hat er bei jeder Wahl,
die verloren ging bewiesen, indem er den Menschen in Deutschland
den Vorwurf machte, dass sie die Reformen nicht verstehen würden.
Zudem konnte sie jedesmal nicht ihre Wähler mobilisieren, der Er-
kennungsgrund lag für sie bei der geringen Wahlbeteiligung.

Zeug zum Kanzler und intelligent und hey sogar clever:
Klar, bestimmt ist er das, wo auch immer. Ich möchte jetzt nur
mal wissen, wie er und sein Spezi Münte (mein Vorbild ist Marx
und ich wiederhole gerne 100 Jahre alte Ideen) die Neuwahl er-
zwingen möchte, der alte Trick von 1983 gegen Kohl (der in die
Hose ging) wird so leider nicht mehr funktionieren, da einige
Änderungen bei einem Misstrauensantrag gemacht wurden und nun
einige Probleme auf die Herren zu kommen.

Es war ein Schnellschuß, geboren aus den verletzten Gefühlen
eines Kanzlers, der wie immer den Menschen die Schuld gibt und
der schon einen Tag vor der Wahl die Menschen davor gewarnt hatte,
wenn sie nicht die SPD wählen würden - der arme Gutmensch.
Clever sind sie alle: Clement gibt der EZB die Schuld wegen der
flauen Konjunktur; Fischer gibt der CDU die Schuld, dass es Visa
Verstösse auch bei ihnen gab; Eichel gibt den Taschenrechner die
Schuld, dass er jedesmal die falschen Zahlen hat; Münte gibt die
Schuld den geldgeilen Bonzen, obwohl ich ihn auch dazu zähle und
sie vergessen leider immer, dass sie eine schöne Rente bekommen,
auch wenn die Leistung nicht stimmt.

Das schlimmste allerdings ist eine Merkel, die wenn sie gewählt
wird, so viel Macht hat, wie es nur nach dem Krieg der Adenauer
hatte, als Alternative steht natürlich der charakterstarke, wenn
auch oft beleidigte, gar weinerliche Schröder gegenüber, na dann
viel Spaß.

[ Dieser Beitrag wurde von DOM am 23.05.2005 editiert. ]

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23.05.2005, 09:16 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@DOM:
> Hmmm... Charakterstärke und Rückgrat: Ja die hat er bei jeder Wahl,
> die verloren ging bewiesen, indem er den Menschen in Deutschland
> den Vorwurf machte, dass sie die Reformen nicht verstehen würden.

Das war kein Vorwurf; er hat ja mehr als einmal gesagt, dass die Reformen besser erklärt werden müssen.

> Zudem konnte sie jedesmal nicht ihre Wähler mobilisieren, der Er-
> kennungsgrund lag für sie bei der geringen Wahlbeteiligung.

So ist es ja auch, das zeigen die repräsentativen Wählerwanderungsbewegungen der Wahlforscher ganz deutlich. Es sind bei den ganzen verlorenen Wahlen in erster Linie nicht SPD-Anhänger massiv zur Union und FDP gewechselt, sondern v.a. zu Hause geblieben, während bei den Oppositionsanhängern die (i.d.R. ohnehin viel bessere Mobilisierung) noch stärker war.
Und dass die WASG gestern aus dem Stand heraus auf 2,2 Prozent kam, spricht auch Bände.

> Ich möchte jetzt nur
> mal wissen, wie er und sein Spezi Münte (mein Vorbild ist Marx
> und ich wiederhole gerne 100 Jahre alte Ideen) die Neuwahl er-
> zwingen möchte, der alte Trick von 1983 gegen Kohl (der in die
> Hose ging) wird so leider nicht mehr funktionieren

Das denke ich aber schon. So klar, ob dieser "Trick" überhaupt nicht wiederholbar ist, hat sich das Bundesverfassungsgericht damals meines Wissens gar nicht geäußert.

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23.05.2005, 11:22 Uhr

Vigo
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Zitat:
Original von DrNOP:
Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von Maja:
Zitat:
Original von Vigo:
Wer unzufrieden mit allem ist, dessen eigentliche PFlicht ist es, eigene Lösungen zu entwickeln. Kannst Du das? ;)

Na fein. Und was hätten wir von einer Wahl, in der 1.000 oder mehr Alternativen zu wahl stehen würden, und letztlich niemand eine regierungsfähige Mehrheit erlangen könnte?

Das würde definitiv nicht passieren.

Sagt wer, und mit welcher Begründung? Es hat sich schon mal eine Birne vor die Mikrophone gestellt und gesagt: "Der Euro wird genauso stark wie die D-Mark!" Jaja ...

Ganz einfach: für 1000 Parteien gäbe es keinen Platz im Kopf der Wähler. Es würden sich automatisch nur die markantesten von den Parteien herauskristallisieren. Außerdem : Du warst es Doch, der mehr Auswahl haben wollte. ;)

Zitat:
Nebenbei bemerkt hast du, Vigo, mich glaub' auch falsch verstanden. Ich wollte keineswegs Werbung für's Nichtwählen machen, ich wollte nur nochmal ins Gedächtnis rufen daß das Angebot aus dem du *wählen* kannst, begrenzt ist - und nicht zwangsläufig für jeden das dabei ist, was seinen Vorstellungen entspricht.

Ja, aber Du hast auch angedeutet, dass das schnöde Wählen von Volksvertretern die einzige Möglichkeit in unserem Staat ist, als Normalbürger Politik zu betreiben, was definitiv falsch ist. Nur weil es kaum eine Sau versucht, heiß es noch lange nicht, dass es nicht möglich ist.
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23.05.2005, 11:55 Uhr

Vigo
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[ Dieser Beitrag wurde von Vigo am 23.05.2005 editiert. ]

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23.05.2005, 12:06 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von NoImag:
Wie kommst du darauf, das Frau Merkel als Quotenfrau Parteichefin geworden ist? Ich hatte den Eindruck, dass sie bei der Parteispendenaffäre ihre Chance gesehen und geschickt genutzt hat. Das zeichnet einen guten Politiker aus. Ahnung von Sachthemen haben Politiker doch sowieso nur zufällig.

An wackeligen Stühlen zu sägen und schwache Momente zum eigenen Vorteil auszunutzen, hat mit "gutem Politiker" rein gar nichts zu tun. So werden schon in jedem muffeligen Mittelstandsunternehmen Stühle gerückt. Ich erwarte keine umfassende Sachkenntnis von Politikern. Dazu ist dieses Geschäft zu komplex. Die wenigsten Manager haben Ahnung vom Tagesschäft der Unternehmen die sie führen. Ich erwarte auf dem/der im mächtigsten Amt im Staat geistige Beweglichkeit, Innovationspotential, Lernfähigkeit, Identifikationswille und den Mut, sich auch mal auf breiter Front unbeliebt zu machen, wenn es dem Wohl der Allgemeinheit dient.

Merkel geht es nicht um das Land, Merkel geht ausschließlich um Macht. Und wie du selbst festgestellt hast, scheut sie dabei auch nicht davor zurück, über "Leichen" zu gehen.

Wir werden sehen, wenn im Herbst "ihre" Partei tatsächlich die Bundesregierung geben wird, ob sie die Macherin ist die sei vorgibt zu sein oder ob sie sich als Rednerin ohne Ruder herausstellt. Vergessen wir nicht, dass ihr schon seit geraumer Zeit auch aus den eigenen Reihen zuweilen heftiger Gegenwind um die Nase bläst. Als Opositonsführerin ist es relativ leicht die Oposition im eigenen Lager per Inter-Office-Mail ruhig zu stellen. Als Kanzlerin wird sie sich der Kritik stellen müssen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Keinen Widerspruch zu dulden und die Truppe nur über die Ausübung einer Machposition auf Linie zu zwingen, kommt beim Volk nicht gut an. Die Menschen sind nicht so dumm, als dass sie nicht merken würden, wenn jemand in Erklärungsnot getrieben nur noch Druck nach unten ausübt, um die Fasade der Einigkeit nach außen zu erhalten. Wer die Strategie die er fährt selbst durchdacht und sich nicht nur hat erklären lassen, der kann sie selbst erklären und begründen. Immer, zu jeder Zeit und nicht nur mit den ständig gleichen, auswändig gelernten Phrasen....

Von der Union erwarte ich indes noch weniger als von Frau Merkel. Was soll ich von einer Partei erwarten, die uns unlängst satte 16 Jahre Stillstand bescherte? Haben alle schon vergessen, dass z. B. die Arbeitslosenzahlen zum Ende von 16 Jahren schwarz/gelber Regierung bei rund 4,8 Millionen lag, die Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl damals allein durch staatlich subventionierte, zeitlich befristete ABM-Maßnahmen bis September des Jahres auf rund 4 Millionen geschönt wurde?

Die rot/grüne Regierung ist nicht an der behaupteten Untätigkeit gescheitert, sondern am Egoismus der Menschheit schlechthin. Jeder will Reformen. Doch niemand will davon betroffen sein. Und was viele nicht wissen oder nicht wahrhaben wollen. Viele der größten "Gemeinheiten" wurden von CDU/CSU/FDP im Bundesrat in die nun geltenden Gesetze eingebracht. Und so manche noch größere "Gemeinheit" wurde dort von den Abgeordneten anderer Parteien verhindert.

Wer will, kann das alles wissen. Gesetzesentwürfe sind im vollen Wortlaut öffentlich zugänglich. Die wenigsten machen sich die Mühe. Nörgeln, Jammern und Meckern ist befriedigender und bequemer als sich informieren.

Aber lass sie nur eine Kopfpauschale in der gestzlichen Krankenversicherung einführen. Mir kommt das gelegen. Ich würde viel weniger bezahlen als jetzt. Soll es mir doch egal sein, dass dann jemand, der nur die Hälfte meines Einkommens hat genau so viel bezahlen muss wie ich. Wenn das die Form von Solidarität ist, die sich alle wünschen. Bitte. :(

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23.05.2005, 12:18 Uhr

DOM
Posts: 1044
Nutzer
@Carsten

>Das war kein Vorwurf; er hat ja mehr als einmal gesagt, dass die
>Reformen besser erklärt werden müssen.

Ja und das immer wieder, da die Menschen in jeden verlorenen Bundes-
land es immer noch nicht kapiert hatten... Ist schon blöd, wenn man
die Menschen im eigenen Land nicht versteht und die ihren Kanzler
nicht, irgendwie fehlt wohl da die Bürgernähe und der Verstand für
die Probleme der Leute...

>So ist es ja auch, das zeigen die repräsentativen Wählerwanderungs-
>bewegungen der Wahlforscher ganz deutlich.

Ist nur scheiße, dass diesmal mehr Leute zur Urne gegangen sind,
als bei der letzten und die blöden und faulen Säcke der SPD-An-
hängerschaft lieber zu Hause ein Bier reindrücken...

>Das denke ich aber schon. So klar, ob dieser "Trick" überhaupt nicht
>wiederholbar ist, hat sich das Bundesverfassungsgericht damals
>meines Wissens gar nicht geäußert.

Zitat Spiegel:

Verfassungsrechtlich ist das Verfahren äußerst fragwürdig - und das Bundesverfassungsgericht urteilte 1983 sinngemäß: Die Auflösung des Bundestages mit Hilfe der unechten Vertrauensfrage war ausnahmsweise erlaubt, noch einmal würden die Parlamentarier mit diesem Trick allerdings nicht durchkommen.

Artikel Link:
http://www.spiegel.de/politik/deutschland/0,1518,357089,00.html

Zum Abschied ein Verfassungsbruch?

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23.05.2005, 15:08 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@DOM:
> Ist nur scheiße, dass diesmal mehr Leute zur Urne gegangen sind,
> als bei der letzten und die blöden und faulen Säcke der SPD-An-
> hängerschaft lieber zu Hause ein Bier reindrücken...

Ist aber gut möglich. Bei dieser Landtagswahl war die SPD-Anhängerschaft mit Sicherheit weniger motiviert als bei der letzten NRW-Landtagswahl, und im Fall der CDU/FDP-Anhängerschaft verhielt es sich umgekehrt - da braucht man nun wirklich kein Prophet zu sein.

> Zitat Spiegel:

Der Spiegel kann viel schreiben. :) Es gibt auch andere Meinungen dazu. Dass die Frage strittig ist, ist klar.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 23.05.2005 editiert. ]

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23.05.2005, 15:26 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
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Zitat:
Original von Vigo:
Zitat:
Original von DrNOP:
Sagt wer, und mit welcher Begründung? Es hat sich schon mal eine Birne vor die Mikrophone gestellt und gesagt: "Der Euro wird genauso stark wie die D-Mark!" Jaja ...


Ganz einfach: für 1000 Parteien gäbe es keinen Platz im Kopf der Wähler. Es würden sich automatisch nur die markantesten von den Parteien herauskristallisieren. Außerdem : Du warst es Doch, der mehr Auswahl haben wollte. ;)

Richtig, ich hätte gern mehr Auswahl. Drum hab' ich dein "Das wird nicht passieren" angezweifelt. Und nachdem das deutsche Volk mehr als 1000 Köpfe hat, kann sich in jedem Kopf eine andere der 1000 Parteien als "markant" herauskristallisieren...


Zitat:
Ja, aber Du hast auch angedeutet, dass das schnöde Wählen von Volksvertretern die einzige Möglichkeit in unserem Staat ist, als Normalbürger Politik zu betreiben, was definitiv falsch ist. Nur weil es kaum eine Sau versucht, heiß es noch lange nicht, dass es nicht möglich ist.
Genau genommen ist es die einzige Möglichkeit des _Normalbürgers_. Dazu haben die Normalbürger ihre Volksvertreter.
Überleg' mal, du hattest dein Auto in der Werkstatt, bist mit dem Ergebnis aber nicht zufrieden und beschwerst dich. Der Mechaniker zuckt die Schultern und sagt: "Wenn du meinst daß du's besser kannst, hindert dich niemand es selbst zu machen."
Also fängst du an, dir dein Auto selbst zu bauen ...
Dann hast du vielleicht einen Rechner gekauft der nicht richtig läuft? Du bringst ihn zurück und beschwerst dich. Der Verkäufer sagt: "Wenn du meinst daß du's besser kannst, hindert dich niemand es selbst zu machen."
Also baust du dir deinen eigenen Rechner ...
Dann beschwerst du dich vielleicht über das Schlagloch in deiner Straße ... das undichte Fenster in deinem neu gebauten Haus ... deine Frisur ...
--
Es gibt keine Notbremse für all den technischen Humbug, mit dem wir unsere Zeit vertrödeln.

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23.05.2005, 17:47 Uhr

Archeon
Posts: 1811
Nutzer
Wenn Frau Merkel zu Kanzlerin gekührt wird. Dann wird es die erste Frau in Deutschland sein die ein hohen Posten hat. Nebenbei woran merkt man das eine Frau ein Unternehmen führt????
Natürlich an den Doppelt so grossen Parkplatz für ihr Auto :D

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23.05.2005, 21:37 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von Archeon:
Wenn Frau Merkel zu Kanzlerin gekührt wird. Dann wird es die erste Frau in Deutschland sein die ein hohen Posten hat. Nebenbei woran merkt man das eine Frau ein Unternehmen führt????
Natürlich an den Doppelt so grossen Parkplatz für ihr Auto :D

... Was eine Bundeskanzlerin ja aber nicht braucht. Schließlich kriegt sie da 'nen Chauffeur - Miss Angie und ihr Chauffeur? :lach:
--
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24.05.2005, 00:38 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von DOM:
..., irgendwie fehlt wohl da die Bürgernähe und der Verstand für
die Probleme der Leute...

Vielleicht fehlt es auch irgendwie am Verständnis der Leute, dass die Probleme nicht mit Reformen gelöst werden können, die immer genau mich nicht persönlich betreffen. Vielleicht fehlt den Bürgern die Politiknähe. Kommunikation ist doch eigentlich eine bidirektionale Sache. Wem etwas wieder und wieder erklärt wird, der sollte vielleicht auch mal versuchen aus verschiedenen Blickwinkeln darüber nachzudenken, und nicht ständig nur aus der eigenen Perpektive.

Mir wäre es ja auch lieber, wenn ich weiterhin von Renten-, Kranken- und Arbeitslosenversicherung in Watte gepackt werden würde. Nur ist es aber halt mal so, dass das nicht mehr finanzierbar ist. Egal welcher Reformweg auch eingeschlagen wird. Wer glaubt, es ginge ohne Einschnitte, der glaubt auch an den Weihnachtsmann. Wer glaubt, Deutschland könne ohne massive Veränderungen zuungunsten von abhängig Beschäftigten jemals wieder auch nur in die Nähe einer Vollbeschäftigung kommen, der glaubt auch an die unbefelckte Empfängnis.

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24.05.2005, 00:50 Uhr

NoImag
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Zitat:
Original von Maja:

An wackeligen Stühlen zu sägen und schwache Momente zum eigenen Vorteil auszunutzen, hat mit "gutem Politiker" rein gar nichts zu tun. So werden schon in jedem muffeligen Mittelstandsunternehmen Stühle gerückt. Ich erwarte keine umfassende Sachkenntnis von Politikern. Dazu ist dieses Geschäft zu komplex. Die wenigsten Manager haben Ahnung vom Tagesschäft der Unternehmen die sie führen. Ich erwarte auf dem/der im mächtigsten Amt im Staat geistige Beweglichkeit, Innovationspotential, Lernfähigkeit, Identifikationswille und den Mut, sich auch mal auf breiter Front unbeliebt zu machen, wenn es dem Wohl der Allgemeinheit dient.

Merkel geht es nicht um das Land, Merkel geht ausschließlich um Macht. Und wie du selbst festgestellt hast, scheut sie dabei auch nicht davor zurück, über "Leichen" zu gehen.


Ok, hier habe ich dich wohl falsch verstanden. Unter einem "guten Politiker" verstehe ich etwas anderes, als einen Politiker, der meinen Vorstellungen, wie ein Politiker sein sollte, nahe kommt (da sind wir einer Meinung). Mit "guter Politiker" meinte ich jemanden, der in der Politik Erfolg hat (nicht zu verwechseln mit: dessen Politik Erfolg hat), und ein Parteivorsitz ist ein Zeichen von Erfolg. Sagt dir der Name Jens Eckhof etwas? Er ist nach Bernd Neumann der große Mann in der Bremer CDU. Das, was du über einen guten Politker gesagt hast, trifft auf ihn aber nicht zu. Wieso hat er dann Erfolg in der Politik?

Zitat:
Wir werden sehen, wenn im Herbst "ihre" Partei tatsächlich die Bundesregierung geben wird, ob sie die Macherin ist die sei vorgibt zu sein oder ob sie sich als Rednerin ohne Ruder herausstellt. Vergessen wir nicht, dass ihr schon seit geraumer Zeit auch aus den eigenen Reihen zuweilen heftiger Gegenwind um die Nase bläst. Als Opositonsführerin ist es relativ leicht die Oposition im eigenen Lager per Inter-Office-Mail ruhig zu stellen. Als Kanzlerin wird sie sich der Kritik stellen müssen, wenn sie ihre Glaubwürdigkeit nicht verlieren will. Keinen Widerspruch zu dulden und die Truppe nur über die Ausübung einer Machposition auf Linie zu zwingen, kommt beim Volk nicht gut an. Die Menschen sind nicht so dumm, als dass sie nicht merken würden, wenn jemand in Erklärungsnot getrieben nur noch Druck nach unten ausübt, um die Fasade der Einigkeit nach außen zu erhalten. Wer die Strategie die er fährt selbst durchdacht und sich nicht nur hat erklären lassen, der kann sie selbst erklären und begründen. Immer, zu jeder Zeit und nicht nur mit den ständig gleichen, auswändig gelernten Phrasen....

Ich erwarte von Frau Merkel keine gute Politik. Aber auch jemand, der nur auf Berater hört, könnte gute Politik machen - bei den richtigen Beratern.

Zitat:
Von der Union erwarte ich indes noch weniger als von Frau Merkel. Was soll ich von einer Partei erwarten, die uns unlängst satte 16 Jahre Stillstand bescherte? Haben alle schon vergessen, dass z. B. die Arbeitslosenzahlen zum Ende von 16 Jahren schwarz/gelber Regierung bei rund 4,8 Millionen lag, die Anlässlich der bevorstehenden Bundestagswahl damals allein durch staatlich subventionierte, zeitlich befristete ABM-Maßnahmen bis September des Jahres auf rund 4 Millionen geschönt wurde?

Das sehe ich genauso. Darum verstehe ich auch nicht die Erfolge der Union. Haben die Menschen so ein kurzes Gedächnis?

Zitat:
Die rot/grüne Regierung ist nicht an der behaupteten Untätigkeit gescheitert, sondern am Egoismus der Menschheit schlechthin. Jeder will Reformen. Doch niemand will davon betroffen sein. Und was viele nicht wissen oder nicht wahrhaben wollen. Viele der größten "Gemeinheiten" wurden von CDU/CSU/FDP im Bundesrat in die nun geltenden Gesetze eingebracht. Und so manche noch größere "Gemeinheit" wurde dort von den Abgeordneten anderer Parteien verhindert.

Aber lass sie nur eine Kopfpauschale in der gestzlichen Krankenversicherung einführen. Mir kommt das gelegen. Ich würde viel weniger bezahlen als jetzt. Soll es mir doch egal sein, dass dann jemand, der nur die Hälfte meines Einkommens hat genau so viel bezahlen muss wie ich. Wenn das die Form von Solidarität ist, die sich alle wünschen. Bitte. :(


Das habe ich mich schon lange gefragt. Glauben die Menschen, dass es unter einer Unions-Regierung weniger "Gemeinheiten" gibt, oder wollen sie tatsächlich noch mehr?

Tschüß,





[ Dieser Beitrag wurde von NoImag am 24.05.2005 editiert. ]

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24.05.2005, 01:20 Uhr

Maja
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@ NoImage

Zitat:
Das habe ich mich schon lange gefragt. Glauben die Menschen, dass es unter einer Unions-Regierung weniger "Gemeinheiten" gibt, oder wollen sie tatsächlich noch mehr?
Sie versprechen den Menschen Arbeitsplätze. Das hat in Deutschland schon immer gut funktioniert. ;(


Ich kenne Jens Eckhof nicht. Mit Bremer Politik beschäftige ich mich nicht so intensiv. Von einem Politiker erwarte ich Sachverstand in Sachen Politik. Ich erwarte Kompetenz in Sachen Diplomatie, ferner die Fähigkeit Entscheidungen zu fällen, auch gegen die Meinungen und Ansichten der breiten Masse, wenn es der Allgemeinheit dient. Ich erwarte Entscheidungen mit Langzeitcharakter, ich erwarte kluge Schachzüge, auch wenn dies bedeutet, in der Öffentlichkeit nicht so gut dazustehen, wenn es der Sache dient. Vielleicht vereint Jens Eckhof dies alles in seiner Person. Das würde seinen Erfolg in der Politik erkären.

Was ich nicht erwarte ist jemand, der das Blaue vom Himmel verspricht, mir immer wieder sagen will, wie es sein müsste (das weiß ich selbst), ohne mir wirklich sagen zu können wie man dort hin kommen kann und wie dies finanziert werden soll, aber selbst seit Jahren so viel wie geht im Bundesrat blockiert, um die amtierende Regierung handlungsunfähig wirken zu lassen.

Wie war das von Rüttgers? "Mehr in Bildung investieren." Finanzierung? "Anderswo einsparen."

Fein, fein. Ich sehe demnächst tausende Kohlekumpels in NRW auf der Straße stehen. Schöne Sache dass. Kohlesubvention weg (und Steuereinnahmen weg), bevor der Strukturwandel abgeschlossen wurde, für den es dann auch kein Geld mehr gibt, weil wir dann in die Bildung von jungen Menschen investieren, die später keinen Ausbildungs, geschweige denn einen Arbeitsplatz finden.

Bevor der letzte Wagon fahrt aufnehmen kann, muss erst mal die Lok beschleunigen....

Was uns Jürgen auch vergisst. In den kommenden Jahren werden geburtenschwache Jahrgänge eingeschult werden. Die 4000 Lehrer, die er jetzt einstellen will, wird in spätestens 3 bis 4 Jahren niemand mehr brauchen. Und was dann mit 4000 neuen, unkündbaren Beamten?

Vom Volk erwarte ich auch etwas. Die Fähigkeit zu verstehen, dass Maßnahmen langfristig angelegt sein müssen und Zeit brauchen, um Fehler korrigieren und Wirkung entfalten zu können.

Vergleichen wir es mit einem 10 Km langen Stau. Wenn das erste Fahrzeug an der Stauspitze anfährt, um wie viele weitere Fahrzeuge hat sich der Stau verlängert, bis sich dieser Stau dann nach vielen Stunden entgültig auflöst?

Was fehlt ist der Verstand für die Komplexität. Jetzt freuen sie sich noch, der Regierung "eins ausgewicht zu haben". Hoffentlich bleibt ihnen das Lachen nicht zu schnell im Halse stecken....


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 24.05.2005 editiert. ]

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24.05.2005, 15:45 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Wie war das von Rüttgers? "Mehr in Bildung investieren." Finanzierung? "Anderswo einsparen."

...

Es hat keinen Sinn, über die Sinnhaftigkeit oder Machbarkeit dieser Strategie zu diskutieren. Oder glaubst Du im Ernst, daß in zwei Wochen noch irgendetwas der heute und vor den Wahlen gemachten Aussagen noch irgendeine Bedeutung hat?
Zitat:
Vom Volk erwarte ich auch etwas. Die Fähigkeit zu verstehen, dass Maßnahmen langfristig angelegt sein müssen und Zeit brauchen, um Fehler korrigieren und Wirkung entfalten zu können.
Du erwartest aber ganz schön viel vom Volk. Unter solchen Bedingungen könnte ja sogar Demokratie richtig funktionieren.
Zitat:
Was fehlt ist der Verstand für die Komplexität. Jetzt freuen sie sich noch, der Regierung "eins ausgewicht zu haben". Hoffentlich bleibt ihnen das Lachen nicht zu schnell im Halse stecken....
Meinst Du ausgewischt oder ausgewichst? :lach:
Na ja, in jedem Fall hast Du Recht.

mfg
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Good coders do not comment. What was hard to write should be hard to read too.

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25.05.2005, 12:40 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Holger:
Du erwartest aber ganz schön viel vom Volk. Unter solchen Bedingungen könnte ja sogar Demokratie richtig funktionieren.

Entschuldige. Ich erwarte nicht mehr, als ich selbst in der Beziehung zu leisten bereit bin: Sich mit den Themen wirklich auseinanderzusetzen, statt immer nur den unzufriedenen Jakob raushängen zu lassen, weil auf dem eigenen Konto weniger ist als auf dem von Josef Ackermann. Herrjeh, ich hab ja nicht mal Abitur sondern "nur" mittlere Reife. Bildung hat doch nicht nur was mit der Schule zu tun, die man irgendwann mal besucht hat.

Sind wir denn wirklich ein Volk von dumpen Hohlköpfen die nicht über die eingene Nasenspitze hinaus denken können? Man muss sich doch nur mal einen Ruck geben und die Erkenntnis zulassen, dass es eben in der Hauptsache _nicht_ darum geht, dass _mir_ so gut wie möglich geht.

Wie schon häufiger gesagt. Ich bin mit den Reformen auch nicht glücklich. Nur ist es 1. viel zu früh zu sagen, sie würden nicht wirken und 2. warte ich immer noch darauf, dass jemand ein zukunftsfähiges Konzept vorlegt, wie es denn anders gehen und dabei noch sozial gerecht zugehen soll.

Was CDU/CSU/FDP aktuell so von sich geben, riecht für mich nach dem was in 16 Jahren Kohl auch schon gemacht wurde. 4-Jahres-Plan, von Bundestagswahl zu Bundestagswahl. Nach dem Wahlkampf ist mitten im Wahlkampf. Schröder hat sich keine Freunde gemacht. Aber er hat wenigstens was gemacht. Und wenn man sich Zeit lassen würde, könnte es sogar was bringen. Verdammt! Es fing doch gerade erst an. Da drückt jemand auf den Knopf, und wenn nach zwei Sekunden der Aufzug noch nicht das ist schreit alles, der Knopf funktioniert nicht.

Was erwarten die Leute? Dass sich 16 Jahre Reformstau binnen 6 Jahren in Luft auflösen und alle nur noch happy sind? Das ist nicht möglich. Nicht mit der Form von Gewaltenverteilung, wie wir sie haben. Ein Bundeskanzler ist nun mal kein Kaiser. Wer hat denn bitte die ganze Zeit über im Bundesrat blockiert und auf Zeit gespielt wo es nur ging? Wer will den jetzt Entscheidungen kippen, die sie noch vor kurzem im Bundesrat mit gestaltet und mit entschieden haben?

Danke, Angela Merkel, Edmund Stoiber, Guido Westerwelle. Ihr habt auf den kleinsten gemeinsamen Nenner gesetzt und es hat leider mal wieder funktioniert. Und was tun die Medien? Deren Berichterstattung ist seit geraumer Zeit schwarz/gelber als ein Tiegerente. X(

Wenn ich dann noch heute von einem langjährigen und lange jahre kommunal aktiv gewesenem SPD-Mitglied hören muss, er hätte dieses mal zum ersten Mal aus "strategischen Gründen" Grün gewählt, um einen Abgeordenten in den Landtag zu puschen, weil die Wahl für rot ja sowieso von vornherein verloren war, dann fällt mir nichts mehr ein und mir wird klar, warum grün - der größte Arbeitsplatzblockierer und Wirtschaftsschädling im Land - immer noch so gut abscheidet. *würg*

Sorry, das ist wieder zu lang geworden. Aber ich könnte momentan einfach nur noch rückwärts essen.

Zitat:
Meinst Du ausgewischt oder ausgewichst? :lach:
Das darfst du halten wie du magst. :D

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25.05.2005, 12:55 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Holger:
Zitat:
Original von Maja:
Wie war das von Rüttgers? "Mehr in Bildung investieren." Finanzierung? "Anderswo einsparen."

...

Es hat keinen Sinn, über die Sinnhaftigkeit oder Machbarkeit dieser Strategie zu diskutieren. Oder glaubst Du im Ernst, daß in zwei Wochen noch irgendetwas der heute und vor den Wahlen gemachten Aussagen noch irgendeine Bedeutung hat?

Eines noch. Ich kann mich nicht erinnern, von Schröder jemals so etwas gehört zu haben. Wenn Dinge angesprochen wurden, die so einfach nicht finanzierbar sind, dann hat er klar gesagt, dass das nicht so einfach zu ändern ist und man sich darüber zuerst Gedanken machen und mit dem Koalitionspartner beraten muss, aber nicht mal eben locker flockig aus der Hüfte so getan, als würde im Ganzen irgenwas besser werden, wenn man an einer Stelle was wegnimmt um es woanderes reinzustecken. Und er hat auch nie einen Hehl daraus gemacht, dass es ohne Einschnitte nicht gehen wird. Vielleicht war das sein größter Fehler. War er zu ehrlich? Hat er zu viel erklärt? Wollen die Menschen die Wahrheit gar nicht hören sondern lieber schöne Luftschlösser vorgehalten bekommen, und das am Besten noch in einer Sprache, die sie nicht verstehen?

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25.05.2005, 13:34 Uhr

Holger
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Zitat:
Original von Maja:
Entschuldige. Ich erwarte nicht mehr, als ich selbst in der Beziehung zu leisten bereit bin: Sich mit den Themen wirklich auseinanderzusetzen, statt immer nur den unzufriedenen Jakob raushängen zu lassen, weil auf dem eigenen Konto weniger ist als auf dem von Josef Ackermann.

Nun, die Mehrheit tut das nicht. Und viele glauben, daß sie es tun, dreschen aber nur die vergekauten Phrasen und Stammtischparolen.
Zitat:
Herrjeh, ich hab ja nicht mal Abitur sondern "nur" mittlere Reife. Bildung hat doch nicht nur was mit der Schule zu tun, die man irgendwann mal besucht hat.
Richtig, es hat genaugenommen fast gar nichts mit der Schule zu tun, da es hier um den Lernprozeß geht, der nach der Schule erst richtig losgeht. Also genau dort, wo er für die meisten aufhört, nach dem man sich die erste eigene Wohnung mit Fernsehsessel ausgestattet hat.
Zitat:
Sind wir denn wirklich ein Volk von dumpen Hohlköpfen die nicht über die eingene Nasenspitze hinaus denken können?
Willst Du darauf eine ehrliche Antwort?
Zitat:
Man muss sich doch nur mal einen Ruck geben und die Erkenntnis zulassen, dass es eben in der Hauptsache _nicht_ darum geht, dass _mir_ so gut wie möglich geht.
Ich bin mir gar nicht so sicher, ob es dabei wirklich um Egoismus geht. Das gefühlte Befinden ist oftmals mehr von äußeren Einflüssen abhängig, als vom eigenen realen Lebensumstand.
Es sind ja nicht die Arbeitslosen und Sozialhilfeempfänger, die in den Medien ständig den desolaten Zustand der Wirtschaft anprangern (offensichtlich nicht). Und ich frage mich oftmals, wieviel Anteil die Unternehmer, die sich ständig öffentlich über die deutsche Gesetzgebung, etc. echauffieren, tatsächlich an der echten Wirtschaftsleistung und dem Arbeitmarkt haben. Möglicherweise haben ja die, die die Ärmel hochkrempeln und den Standort Deutschland voranbringen, gar nicht die Zeit, in Talkshows aufzutreten oder Interviews und öffentliche Statements abzugeben.

mfg
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