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amiga-news.de Forum > Andere Systeme > Amiga-ähnliches OS mit Linux-Kernel? [ - Suche - Neue Beiträge - Registrieren - Login - ]

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16.10.2006, 22:32 Uhr

mulder77
Posts: 21
Nutzer
Hallo zusammen,

ich möchte mal eine Idee in den Raum stellen und schauen, was sich daraus machen ließe. Ich hoffe, hier passt es thematisch am besten hin.

Mich beschäftigt die Idee, wie aus der Überschrift ersichtlich, ein Amiga-ähnliches OS aufzubauen, was zur Basis den Linux-Kernel nimmt.

Dabei interessieren mich zwei Aspekte:

- Ist sowas machbar?
- Gibt es solche Ansätze bereits?

Hier meine Idee im Detail:

Man nehme den Linux-Kernel als Basis. Darauf baut man das OS auf, was in seiner Erscheinungsform, seinem Handling, dem ganzen Feeling nach also sich wie ein Amiga OS anfühlen soll.
Es geht nicht (in erster Linie) darum, ein Amiga-kompatibles System aufzubauen, sondern nur daran angelehnt. Und dabei soll diese Anlehnung stärker ausfallen als bei BeOS, z.B.

Folgende Aspekte sind dabei wesentlich:

- Linux-Binaries sind direkt nutzbar, keine Amiga-Binaries, keine Emulation (es _soll_ ja auch ein Linux OS sein, kein Amiga-OS kompatibles)
- Der Kernel startet direkt einen grafischen Modus (X?)
- Ein bestehender Window-Manager (Gnome, KDE) wird so angepasst, dass er sich anfühlt wie eine Workbench; andernfalls wird ein eigenständiger Window-Manager genommen, der eine Konfiguration mit Screens etc. ermöglicht
- Elementare Grundlagen des der Hirarchie im Amiga-Dateisystems werden übernommen: Devs:, Libs: L: S: etc.
- Frage nach der Einbindung von Treibern: Einzubinden wie ein *.device (wie einbinden? modprobe?)
- GTK etc. wird in das Amiga Look-and-Feel integriert
- MUI, ReAction etc. werden portiert, um Applikationen auf dieser Basis zu entwickeln. Damit kann viel Amiga-Feeling transportiert werden
- DataTypes, Ansprechen eines Mediums als "MeinegebrannteCD:" möglich

Ich denke, es sollte klar sein, in welche Richtung meine Gedanken gehen.
Mir geht es also primär darum, ein OS aufzubauen, welches direkt Linux-Software nutzen kann, aber vom Feeling her ein Amiga ist. Zudem sollen typische Amiga GUI-Kits verfügbar sein. um Applikationen auf dieser Basis verfügbar zu machen, die einem lieb geworden sind, z.B. YAM.

Ich weiß, dass AROS einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Hier sehe ich aber das Problem, dass zuviel Basisarbeit gemacht werden muss, um je ernsthaft im Alltag damit arbeiten zu können. Alle Applikationen müssen dafür erst portiert werden.
In meiner Vorgehensweise sehe ich einen entscheidenden Vorteil. Der Kernel befindet sich in einem weitestgehend ausgereiften, stabilen Zustand, der von Haus aus viele Treiber bereit hält. Anwendungen für jeden erdenklichen Bereich sind vorhanden.
Einzig allein der Mangel an "Geborgenheit", wie es mir das AmigaOS vermittelt hat, fehlt mir in den typischen Linux-Distributionen.

Meinungen, Kritik?
Markus

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16.10.2006, 22:39 Uhr

Bogomil76
Posts: 2800
Nutzer
Ja aber wer nutzt denn schon Linux?

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16.10.2006, 23:00 Uhr

Lord_Helmchen
Posts: 532
Nutzer
Zitat:
Original von Bogomil76:
Ja aber wer nutzt denn schon Linux?


Nicht so wenige, als dass es angeraten wäre, es nicht zu unterschätzen...

[ Dieser Beitrag wurde von Lord_Helmchen am 16.10.2006 um 23:01 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 00:44 Uhr

Turrican
Posts: 849
Nutzer
Zitat:
Original von Bogomil76:
Ja aber wer nutzt denn schon Linux?


jeder der sich sein system nach seinen wünschen konfigurieren will.
ich will jetzt windows nicht schlecht machen, ich benutze es bei manchen sachen noch immer. ABER linux ist individueller zu gestalten, es erfordert zwar mehr handarbeit und verständnis, dafür hab ich dann aber ein system ganz genau nach meinen wünschen.

und es gibt mehr linux user als man denkt :dance2: :D
--
A1200T / Blizzard 1260 / 256MB FastRAM / Mediator SX / Voodoo3 16MB / DVD-Brenner

amigaemuboard.net - Amiga still alive !!!

ALL MY SYSTEMS

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17.10.2006, 07:41 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@Turrican:
>> und es gibt mehr linux user als man denkt :dance2: :D

Ohne jetzt Linux in irgendeiner Weise schlecht machen zu wollen, aber ich habe eigentlich immer den Eindruck, dass der Verbreitungsgrad von Linux zumindest bei den normalen Usern oftmals stark überschätzt wird. Bei "Webhits" beispielsweise kommt Linux gerade mal auf 0,4%.
Auch sonst wird Linux eigentlich in der Regel bestenfalls im unteren einstelligen Bereich geschätzt.
Sicher hat Linux auch Gebiete, in denen der Verbreitungsgrad schon ganz ordentlich ist (Server beispielsweise), aber im Desktop-Rechner Einsatz sieht es wohl eher bescheiden aus.

Ciao,
Andreas.

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17.10.2006, 09:20 Uhr

mulder77
Posts: 21
Nutzer
Mir scheint, das meine Idee nicht klar rüber kommt.
Mit geht es nicht darum, einen weiteren optischen Aufguss einer Linux-Distrubution zu machen, sondern Linux in erster Linie nur als Kernel zu nehmen, um darauf ein OS aufzubauen, welches die Vorteile des AmigaOS als Idee mitnimmt.
Letzten Endes war es ja nicht Exec alleine, was das AmigaOS ausmachte, sondern das gesamte Paket. Ich fände es super, ein aktuelles System mit Treibern und Applikationen zu haben, was sich aber wie ein AmigaOS anfühlt und weitestgehend auch so bedienen lässt.

Und nur so nebenbei: Die Verbreitung von Linux auf dem Desktop scheint mir _wesentlich_ höher zu sein, als die des nativen AmigaOS.
Darunter sind garantiert auch viele ehemalige Amiga-User, die sich vielleicht auch das ein oder andere des AmigaOS zurückwünschen.


Markus

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17.10.2006, 09:28 Uhr

DrNOP
Posts: 4118
Nutzer
Zitat:
Original von mulder77:
Folgende Aspekte sind dabei wesentlich:

- Linux-Binaries sind direkt nutzbar, keine Amiga-Binaries, keine Emulation (es _soll_ ja auch ein Linux OS sein, kein Amiga-OS kompatibles)

D.h. Amithlon ist auch nicht das, was du willst?

Dann habe ich einen weiteren, für mich wesentlichen Aspekt:
- Welche Software soll ich damit nutzen können und wer schreibt die?
--
Signaturen mit mehr als zwei Zeilen gehen mir auf den Wecker

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17.10.2006, 09:37 Uhr

mulder77
Posts: 21
Nutzer
Zitat:
Original von DrNOP:
D.h. Amithlon ist auch nicht das, was du willst?

Dann habe ich einen weiteren, für mich wesentlichen Aspekt:
- Welche Software soll ich damit nutzen können und wer schreibt die?


Nein, Amithlon ist im Endeffekt auch nur ein AmigaOS.
Dadurch erhält man ja keine neuen Applikationen.

Ich will schon ein Linux OS, aber nicht in der Form, wie man es aktuell erhält.
Die Frage ist halt, ob man Linux so anpassen kann, dass die wesentlichen Askpekte, die AmigaOS ausmachen, nach Linux rüberretten kann.
Jede Linux-Applikation sollte darunter laufen.

Denn darum ginge es mir in erster Linie: aktuelle Applikationen, eine breite Treiber-Basis, Standard-HW. 68K und PPC sind irrelevant, auch der Großteil der bisherigen Amiga-Applikationen. Und dafür kann man ja ein MUI-Framework schaffen, um die wenigen Applikationen, die noch interessant sind und weiterentwickelt werden, nach Linux zu migrieren.


Markus

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17.10.2006, 09:45 Uhr

Solar
Posts: 3680
Nutzer
Zwei Worte: Vergiß es.

Du willst die Grundlagen der Amiga-Dateihierarchie übernehmen? Das kriegst Du einem Linux-System, wenn überhaupt, nur mit größtem Aufwand beigebogen, und mit jeder Änderung in Linux selbst darfst Du "nachbiegen". Linux hat einen eigenen Dateisystemstandard, und der wird implizit an X Stellen im System - und von vielen, vielen Programmen! - als gegeben angenommen.

Wenn Du Linux als Unterbau nimmst, bist Du auch festgenagelt auf die Linux-Treiberarchitektur. Die Kernel-Maintainer geben sich allergrößte Mühe, und das bekennenderweise mit Absicht, die Schnittstelle von den Treibern zum Kernel zum "beweglichen Ziel" zu machen, d.h. Treiber- oder Kernelupdates sind fast immer mit Recompilierung des jeweiligen Gegenstücks verbunden. Entweder Du bekommst Deine Treiber in den Kernel-Tree (viel Glück...), oder Du darfst Deine Treiber gegen jeden neuen Kernel erneut selber testen.

Du willst KDE umbauen? Gleiches Problem: Entweder nagelst Du Dich für immer auf eine gegebene KDE-Version fest, oder Du darfst Deinen Fork bei jeder Änderung von KDE nachpflegen. Die KDE-Maintainer werden einen Teufel tun, auf Dich Rücksicht zu nehmen.

Ich könnte jetzt noch eine Weile so weitermachen, aber alles läuft auf einen einfachen, simplen Punkt zusammen:

Was Du da vorschlägst, würde mehr Arbeitsstunden erfordern, als eine eigene Linux-Distribution zu pflegen, bei weniger Nutzwert für die Linux-Community. Wo glaubst Du, die ~100 Entwickler mit detaillierten Linux-Kenntnissen rekrutieren zu können, die dieses Projekt unterstützen - und das über Jahre hinweg?

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17.10.2006, 10:06 Uhr

Andreas_B
Posts: 3121
Nutzer
@mulder77:
>> Und nur so nebenbei: Die Verbreitung von Linux auf dem Desktop
>> scheint mir _wesentlich_ höher zu sein, als die des nativen
>> AmigaOS.

Ne, ehrlich 8o
Hätte ich ja nie im Leben gedacht, dass es mehr als acht- bis zehntausend Linux-User gibt. Gerüchten zu Folge soll es sogar mehr Linux-User als C64-User geben - aber das kann ich mir nun wirklich nicht vorstellen ;) :D

Ciao,
Andreas.

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17.10.2006, 12:10 Uhr

andy1200
Posts: 241
Nutzer
Zitat:
Du willst KDE umbauen? Gleiches Problem: Entweder nagelst Du Dich für immer auf eine gegebene KDE-Version fest, oder Du darfst Deinen Fork bei jeder Änderung von KDE nachpflegen. Die KDE-Maintainer werden einen Teufel tun, auf Dich Rücksicht zu nehmen.

Das ist aber z.b. bei Xandros der Fall. da gibts einen eigenen modifizierten KDE.

Gruß Andy

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17.10.2006, 13:11 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
@mulder77:
Wo in zwischen dem unmodifizierten Linux-Kernel und den unmodifizierten Anwendungen soll denn das Amiga-Feeling eingebaut werden?

Das ganze klingt sehr schizophren
Zitat:
- Der Kernel startet direkt einen grafischen Modus (X?)
Amiga-Feeling und X?
Zitat:
- Elementare Grundlagen des der Hirarchie im Amiga-Dateisystems werden übernommen: Devs:, Libs: L: S: etc.
- Frage nach der Einbindung von Treibern: Einzubinden wie ein *.device (wie einbinden? modprobe?)

Wolltest Du nicht die Fülle von Linux-Treibern nutzen?
Wolltest Du nicht X (und somit dessen font-System) nutzen?
Sollten nicht Linux-Binaries (und somit deren dynamische Bibliotheken) unverändert laufen?

Was willst Du dann noch mit DEVS: LIBS: L: FONTS:, die für Linux-Anwendungen keine Bedeutung haben?
Zitat:
- GTK etc. wird in das Amiga Look-and-Feel integriert
In was wird GTK integriert? Wo kommt denn das "Amiga Look-and-Feel" in Deinem hypothetischen System her?
Zitat:
- MUI, ReAction etc. werden portiert, um Applikationen auf dieser Basis zu entwickeln. Damit kann viel Amiga-Feeling transportiert werden
- DataTypes, Ansprechen eines Mediums als "MeinegebrannteCD:" möglich

Toll. Du willst zehntausend Linux-Anwendungen nutzen und dann sollen MUI, Reaction und Datatypes portiert werden, damit die fünf Anwendungen, die darauf aufsetzen werden, dann das Amiga-Feeling transportieren und somit vergessen machen sollen, wie sich die anderen zehntausend Programme verhalten, die MUI, Reaction und Datatypes nicht kennen...

Das entspricht übrigens schon dem status-quo. Zu den meisten sinnvollen Konzepten des Amigas findest Du auch mindestens eine vergleichbare Umsetzung für andere Systeme, die nur deshalb nicht ihre Stärken ausspielen kann, weil eben 99,9% aller Anwendung andere Bibliotheken benutzen.

mfg

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17.10.2006, 13:36 Uhr

mulder77
Posts: 21
Nutzer
@Holger:

Dass ich noch keine fertigen Lösungen liefere, sollte wohl offensichtlich sein.

Mich interessiert einzig allein die Frage, ob sich ein OS aufbauend auf dem Linux-Kernel nicht so implementieren lässt, dass halt nicht das raus kommt, was bei den jetzt typischen Kombinationen Linux/GNU/Gnome raus kommt.

Ich denke halt, dass ein AmigaOS in der jetzigen Form mit eigenen zu erstellenden Binaries keine Chance mehr hat. Wir rennen jetzt bereits in allen elementaren Teilen weit hinterher. Wer da an Besserung glaubt, ist naiv.

Muss ein System aufbauen auf dem Linux-Kernel immer so aussehen, wie die Systeme aktuell daherkommen?
Ich denke nicht, Linux ist nur ein Kernel.


Markus

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17.10.2006, 14:00 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von mulder77:
Muss ein System aufbauen auf dem Linux-Kernel immer so aussehen, wie die Systeme aktuell daherkommen?
Ich denke nicht, Linux ist nur ein Kernel.

Nein, Du kannst auf den Linux-Kernel aufsetzen, was Du willst.
Aber Du willst ein System, in dem Linux-Anwendungen ohne Veränderung laufen. Und dieses System muss halt so aussehen, "wie die Systeme aktuell daherkommen".

Selbst wenn ein Programm, wie z.B. FreeCiv, auf den Amiga portiert wird und eine MUI-Oberfläche besitzt, braucht es immer noch eine ixemul.library, die ihm ein System vorgaukelt, das sich wie ein Linux System verhält.

Und was MUI für eine solche Anwendung bringt, wissen wir ja. Es gibt keine aktuelle Amiga-Version mehr, weil's keiner mehr anpasst.

mfg

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17.10.2006, 14:38 Uhr

Londo
Posts: 43
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Gibts schon:

AmiWM


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17.10.2006, 14:40 Uhr

Vip
Posts: 471
[Benutzer gesperrt]
Hi mulder77,

vergiss es, nimm ein richtiges Linux, oder such dir eine Freundin. ;)
--
Tradition ist eine Laterne, der Dumme hält sich an ihr fest, dem Klugen leuchtet sie den Weg.
George Bernard Shaw

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17.10.2006, 16:06 Uhr

Holger
Posts: 8116
Nutzer
Zitat:
Original von Londo:
Gibts schon:
AmiWM


Fehlen zur Praxistauglichkeit nur ne passende Workbench und ein paar Neuentwicklungen der letzen acht Jahre...

mfg
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17.10.2006, 16:48 Uhr

schluckebier
Posts: 1059
Nutzer
Zitat:
Original von Andreas_B:
ich habe eigentlich immer den Eindruck, dass der Verbreitungsgrad von Linux zumindest bei den normalen Usern oftmals stark überschätzt wird. Bei "Webhits" beispielsweise kommt Linux gerade mal auf 0,4%.
Auch sonst wird Linux eigentlich in der Regel bestenfalls im unteren einstelligen Bereich geschätzt.


Webhits ist jetzt nicht unbedingt die beste Quelle, um den Verbreitungsgrad eines Betriebssystems zu beurteilen. Ich wage mal zu behaupten, dass solche Dienstleister sogar überproportional viele Windows-Benutzer als Kunden haben.

Wetten, dass z.B. kde-apps.org mehr Linux- als Windows-Zugriffe zählt? Sagt aber auch nix aus. :o)

Ein schneller Blick in die Zugriffsstatistiken unserer Firma (definitiv keine Linux-orientierte Seite, vollkommen betriebssystemneutral) zeigt aber z.B. die folgenden Zahlen:

Windows: 88,27%
Macintosh: 5,67%
Linux: 4,84%

Oder guck mal hier, ist zwar auch nicht repräsentativ, aber als Anhaltspunkt nicht weniger nützlich als Webhits:

http://www.linuxcounter.org/

Da ist natürlich noch lange nicht jeder angemeldet, eher im Gegenteil.

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17.10.2006, 16:50 Uhr

schluckebier
Posts: 1059
Nutzer
Zitat:
Original von Holger:
Fehlen zur Praxistauglichkeit nur ne passende Workbench und ein paar Neuentwicklungen der letzen acht Jahre...


Stimmt, AmiWM ist nur dann zu gebrauchen, wenn man es sehr spartanisch mag. Nee, dann doch lieber Konsole. :o)

Was ist denn aus dem Projekt geworden, den UAE ein wenig mehr in KDE zu integrieren? Hast du da noch weiter drüber nachgedacht?

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17.10.2006, 17:26 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
Zitat:
Original von mulder77:
Hallo zusammen,

ich möchte mal eine Idee in den Raum stellen und schauen, was sich daraus machen ließe. Ich hoffe, hier passt es thematisch am besten hin.

Mich beschäftigt die Idee, wie aus der Überschrift ersichtlich, ein Amiga-ähnliches OS aufzubauen, was zur Basis den Linux-Kernel nimmt.

Eine ähnliche Idee gab es schon.



Zitat:
- Der Kernel startet direkt einen grafischen Modus (X?)
Das ist nicht Sache des Kernels und der Amiga macht dies ja auch nicht. Die Workbench kommt in der Regel nur beim Start, weil LoadWB in der Startupsequence steht.
Bei aktuellen Linux-Distries ist das auch nicht anders. Runlevel 5 läßt gleich X mitstarten.

Zitat:
- Ein bestehender Window-Manager (Gnome, KDE) wird so angepasst, dass er sich anfühlt wie eine Workbench; andernfalls wird ein eigenständiger Window-Manager genommen, der eine Konfiguration mit Screens etc. ermöglicht
Da gab es früher mal was, wurde auch schon erwähnt, ist aber nicht mehr aktuell.

Zitat:
- Elementare Grundlagen des der Hirarchie im Amiga-Dateisystems werden übernommen: Devs:, Libs: L: S: etc.
Mal abgesehen davon, daß dies einige technische Probleme nach sich zieht, halte ich dies für unsinnig. Die Hirarchie des Amiga-Dateisystems ähnelt dem von Unix/Linux doch etwas. Da steht Aufwand und Nutzen in keinem sinnvollen Verhältnis. Für das Amiga-Felling reicht hauptsächlich die Workbench.

Zitat:
- Frage nach der Einbindung von Treibern: Einzubinden wie ein *.device (wie einbinden? modprobe?)
- GTK etc. wird in das Amiga Look-and-Feel integriert
- MUI, ReAction etc. werden portiert, um Applikationen auf dieser Basis zu entwickeln. Damit kann viel Amiga-Feeling transportiert werden
- DataTypes, Ansprechen eines Mediums als "MeinegebrannteCD:" möglich

Ich denke, es sollte klar sein, in welche Richtung meine Gedanken gehen.
Mir geht es also primär darum, ein OS aufzubauen, welches direkt Linux-Software nutzen kann, aber vom Feeling her ein Amiga ist. Zudem sollen typische Amiga GUI-Kits verfügbar sein. um Applikationen auf dieser Basis verfügbar zu machen, die einem lieb geworden sind, z.B. YAM.

Ich weiß, dass AROS einen ähnlichen Ansatz verfolgt. Hier sehe ich aber das Problem, dass zuviel Basisarbeit gemacht werden muss, um je ernsthaft im Alltag damit arbeiten zu können. Alle Applikationen müssen dafür erst portiert werden.
In meiner Vorgehensweise sehe ich einen entscheidenden Vorteil. Der Kernel befindet sich in einem weitestgehend ausgereiften, stabilen Zustand, der von Haus aus viele Treiber bereit hält. Anwendungen für jeden erdenklichen Bereich sind vorhanden.
Einzig allein der Mangel an "Geborgenheit", wie es mir das AmigaOS vermittelt hat, fehlt mir in den typischen Linux-Distributionen.

Meinungen, Kritik?
Markus


Also was vielleicht realistisch wäre:
ein Haufen fähiger Leute setzt sich hin und baut einen Window-Manager bzw. ein Desktop Environment, was der Workbench möglichst nahe kommt.

Oder noch einfacher: Mac kaufen. Das MacOS kommt von seiner Bedienphilosophie dem Amiga am nächsten, imho.
Stell dir einfach vor, MacOS(X) wäre AmigaOS7 oder so ...

bye, ylf

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17.10.2006, 17:35 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@schluckebier:
> Ich wage mal zu behaupten, dass solche Dienstleister sogar
> überproportional viele Windows-Benutzer als Kunden haben.

Ganz offensichtlich nicht: http://www.webhits.de/deutsch/index.shtml?top1000p.shtml bzw. http://www.webhits.de/deutsch/top1000k.shtml# - das sind fast ausschließlich ganz normale, betriebssystemübergreifende Websites.

> Ein schneller Blick in die Zugriffsstatistiken unserer Firma (definitiv
> keine Linux-orientierte Seite, vollkommen betriebssystemneutral) zeigt
> aber z.B. die folgenden Zahlen:

Da es sich aber nur um eine einzige Firma bzw. eine einzige Website handelt, sind diese Zahlen alles andere als repräsentativ. Man muss schon mindestens ein paar hundert Websites als Basis nehmen. Ich empfehle Webhits. :P

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 17.10.2006 um 17:39 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 17:52 Uhr

DrZarkov
Posts: 702
Nutzer
Um mal zum Thema zurück zu kommen: Es gibt verschiedene Ansätze, die in diese Richtung gehen.
Da wäre einmal AROS, welches gehostet auch unter Linux läut, und dort einen Fenstermanager voraussetzt. Das ist aber kein Fortschritt, da es weder mit AmigaOS kompatibel ist, noch irgendeinen Vorteil bietet gegenüber Linux mit sagen wir KDE.

Dann gibt es Amithlon, ein Linux-Kernel wird gestartet, um eine bessere Emulationumgebung zu starten. Ziemlich kompatibel und sehr schnell, aber der Vorteil beschränkt sich darauf, moderne Hardware nutzen zu können.

Und da war noch AmigaOS XL, welches zwar kein Linux, aber QNX als Unterbau nimmt. Damit waren sowohl Amiga, als auch QNX-Programme ausführbar. Es spricht eigentlich nichts dagegen, ein ähnliches Projekt mit einem Linux-Unterbau aufzuziehen.

Und nicht zu vergessen Morphos, ebenfalls mit einem QNX-Kernel, aber mit komplett neu entwickeltem drumrum.

Aber vielleicht könnte man auch vom "Feind" lernen: Apple mit MacOS und MacOS X: Man nimmt ein modernes Unix (man hätte genausogut auch Linux nehmen können) und lässt es für den User so aussehen wie MacOS, obwohl es technisch ein waschechtes Unix ist, klassische Programme werden in einer eingebetteten Emulation ausgeführt. Wäre für meinen Geschmack die sauberste Lösung. Als Basis würde ich eher Gnome als KDE nehmen, da dort ebenfalls die Philosophie eines einfachen Linux vertreten wird. Der Rest ist technisch kein großes Problem: für den normalen User "unnütze" Ordner verstecken, andere besonders hervorheben, E-UAE über Tooltypes aufrufen, wenn 68k-Code erkannt wird (Das hat Sun z.B. bereits in Solaris verwirklicht). Technisch wäre das ganze mehr eine Linux-Distribution mit einbautem Emulator, aber dem User kann das egal sein, wenn es schön aussieht und vor allem praktikabel und nutzerfreundlich ist.
--
Dr. Zarkov

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17.10.2006, 20:05 Uhr

mulder77
Posts: 21
Nutzer
@DrZarkov:

Danke, ich dachte schon, meine Vorstellungen an sich wären schon schlecht.
Aber der Verweis auf MacOS X hilft weiter. Denn im Grunde schwebt mir sowas vor, nur dass man die Philosophie und das Look'n'Feel des AmigaOS aufgreift.

Lassen sich unter MacOS X eigentlich direkt Binaries einbinden, die nicht für MacOS X kompiliert sind? Welchen Kernel nutzen die noch gleich?


Markus

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17.10.2006, 20:10 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
Zitat:
Original von mulder77:
@DrZarkov:

Danke, ich dachte schon, meine Vorstellungen an sich wären schon schlecht.
Aber der Verweis auf MacOS X hilft weiter. Denn im Grunde schwebt mir sowas vor, nur dass man die Philosophie und das Look'n'Feel des AmigaOS aufgreift.

Lassen sich unter MacOS X eigentlich direkt Binaries einbinden, die nicht für MacOS X kompiliert sind? Welchen Kernel nutzen die noch gleich?


Markus


Der Kernel OSX schimpft sich afaik Darwin und kommt aus der BSD Ecke.
Wenn du unter OSX ein Classic-Programm startest, kommt automatisch die Classic-Umgebung (habe ich selbst aber schon ewig nicht mehr gemacht.) Wenn du ein Programm, welches X11 benötigt, wie z.B. OpenOffice startest, kommt X11 auch gleich mit. Du mußt dich als User nicht drum kümmern. Es gibt allerdings Einschränkungen.

bye, ylf

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17.10.2006, 20:31 Uhr

Murmel
Posts: 1459
Nutzer
Und bei MorphOS ist das der Quark-Kernel, und hat nix mit QNX zu tun ;)

Die Frage ist doch nur der Sinn des ganzen ? Laufen denn diese Anwendungen ohne veränderungen sofort auf MacOSX, oder muss man sie nicht doch noch an die neue Oberfläche anpassen ?

Und Desktop Themes gibt es doch für Linux und Windows. Draufmachen und glücklich sein :P

Das man anscheinend z.b FireFox portieren kann, das sieht man z.b bei RiscOS. Da ist kaum, was los, aber immerhin haben sie einen moderneren Browser als wir :/

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17.10.2006, 20:40 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
Zitat:
Original von Murmel:
Die Frage ist doch nur der Sinn des ganzen ? Laufen denn diese Anwendungen ohne veränderungen sofort auf MacOSX, oder muss man sie nicht doch noch an die neue Oberfläche anpassen ?

Nein, muß man nicht. Man muß nur die Classic-Umgebung inkl. OS9.x installiert haben.

bye, ylf

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17.10.2006, 20:41 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
Hier ist z.B. schon mal was:
http://www.xfce-look.org/content/show.php?content=19815&forummode=2&forumpage=0&forumexplevel=all

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17.10.2006, 20:55 Uhr

Murmel
Posts: 1459
Nutzer
Zitat:
Original von ylf:
Zitat:
Original von Murmel:
Die Frage ist doch nur der Sinn des ganzen ? Laufen denn diese Anwendungen ohne veränderungen sofort auf MacOSX, oder muss man sie nicht doch noch an die neue Oberfläche anpassen ?

Nein, muß man nicht. Man muß nur die Classic-Umgebung inkl. OS9.x installiert haben.

bye, ylf


Das ist schon klar, das aber meinte ich nicht. Das ist wie UAE, das könnte man genauso in OS4.0 oder MorphOS aufnehmen.

Ich meine wie leicht oder schwierig es ist aufgrund von dem MacOSX Kern ist Programme zu portieren. Oder laufen diese Programme sofort ohne Anpassungen an die Oberfläche von MacOSX ?



[ Dieser Beitrag wurde von Murmel am 17.10.2006 um 20:56 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 21:56 Uhr

ylf
Posts: 4112
Nutzer
Zitat:
Original von Murmel:
Zitat:
Original von ylf:
Zitat:
Original von Murmel:
Die Frage ist doch nur der Sinn des ganzen ? Laufen denn diese Anwendungen ohne veränderungen sofort auf MacOSX, oder muss man sie nicht doch noch an die neue Oberfläche anpassen ?

Nein, muß man nicht. Man muß nur die Classic-Umgebung inkl. OS9.x installiert haben.

bye, ylf


Das ist schon klar, das aber meinte ich nicht. Das ist wie UAE, das könnte man genauso in OS4.0 oder MorphOS aufnehmen.

Ich meine wie leicht oder schwierig es ist aufgrund von dem MacOSX Kern ist Programme zu portieren. Oder laufen diese Programme sofort ohne Anpassungen an die Oberfläche von MacOSX ?

[ Dieser Beitrag wurde von Murmel am 17.10.2006 um 20:56 Uhr geändert. ]


Ich verstehe jetzt den Zweck deine Frage nicht so ganz?
Meinst du alte MacOS 9.x Programme, oder was?
Wenn die mit der Carbon-Lib entwickelt wurden, laufen die auch unter OSX, wenn ich mich recht erinnere. Ansonsten wird halt die Classic-Umgebung gestartet.
Kernel ist anders, Oberfäche ist anders. Programme müssen komplett portiert werden. Dabei hilft aber die Entwicklungsumgebung von Apple etwas. Ich glaube, das Einzige, was geblieben ist, ist das File-System.
Das ist aber ein Thema beim Mac, was seid fünf Jahren gegessen ist.

Es ist nicht notwendig, eine derartige Abwärtskompatiblität zu erhalten, daß man ohne Sandbox auskommt. Normalerweise wird Software weiterentwickelt und alte Versionen durch neue ersetzt, außer vielleicht beim Amiga. Also nach einer gewissen Übergangsphase braucht man die Sandbox nicht mehr. Insofern ist das eine gute Kompromisslösung, um alte Zöpfe vollends abzuschneiden.

Und um auf das eigentliche Thema wieder zurückzukommen, die Idee war/ist ja, eine Emulation entsprechend einzubetten, sodaß es oberflächlich für den Benutzer keinen Unterschied macht. MacOS war nur ein Beispiel, wie die das gelöst haben.

bye, ylf

[ Dieser Beitrag wurde von ylf am 17.10.2006 um 21:56 Uhr geändert. ]

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17.10.2006, 22:49 Uhr

Murmel
Posts: 1459
Nutzer
@ylf

Ich bin die ganze Zeit beim Thema. Dieses gewünschte AmigaOS in diesem Thread das wohl hauptsächlich aus Linux bestehen soll, ist ja nur so vorgesehen weil sich erhofft wird so ohne grösse Probleme Linux Programme auf AmigaOS zu nutzen.

Und da Dr.Zarkov MacOSX ins Spiel brachte das auf Darwin aufsetzt, war meine Frage eben "Laufen da wirklich Linux/Darwin Programme ohne Anpassungen sofort oder nicht ?"


Mir geht es nur um folgendes. Entweder Du benutzt Linux oder eben AmigaOS. Beides geht nicht, und ein Theme macht noch lange kein BS.
Sobald Anpassungen nötig sind wird der Amiga immer Schlecht dastehen, weil wir inzwischen viel zu wenige User und noch weniger Progger haben. Selbst kleine Anpassungen z.b auf Aros werden doch kaum gemacht.

Wir hätten nichtmal nen FireFox hätten wir nen Linuxkernel, aber vermutlich 10 Leute die nen neuen Browser schreiben ;)


[ Dieser Beitrag wurde von Murmel am 17.10.2006 um 23:05 Uhr geändert. ]

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