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13.08.2004, 22:05 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
@ Petra

:lach:

Ich brauche mittlerweile fast zwei Stunden, um richtig warm zu laufen. Immer schön langsam mit die alten Pferde. :smokin: ;)

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13.08.2004, 23:19 Uhr

Begeisterter_Amiga_User
Posts: 665
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
@ Petra

:lach:

Ich brauche mittlerweile fast zwei Stunden, um richtig warm zu laufen. Immer schön langsam mit die alten Pferde. :smokin: ;)



und was machste wenn du morgens um 8 uhr zum arzt must?
möchtest dann wohl die nacht durchmachen das du morgens auch noch laufen kannst und dich nicht erst warmlaufen lassen must :D :P :rotate:
--
AMD Athlon XP 2500+, MSI K7N2 Delta, 512MB DDRam PC400, Radeon 9600 Pro,LG Brenner; DVD LW

Egal wie erfüllt Ihr Leben ist, es ist immer noch Platz für
ein Bier.

Bild: http://www.moebel-schreff.de/cplog1.jpg

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14.08.2004, 00:57 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Begeisterter_Amiga_User:
und was machste wenn du morgens um 8 uhr zum arzt must?
möchtest dann wohl die nacht durchmachen das du morgens auch noch laufen kannst und dich nicht erst warmlaufen lassen must :D :P :rotate:


Ganz einfach. Zwei Stunden vorher aufstehen. Ich geh nur sehr selten zum Arzt. Diese Woche war ich nach 9 Jahren wieder mal beim Zahnarzt. Alles ok. Kein Karies, kaum Zahnstein. Also, zumindest was die Zähne betrifft, scheint das mit den Pferden gar nicht so weit hergeholt zu sein. ;) :P

Bild: http://smilies.cw08.calibra-web.de/html/images/smilies/tiere/kngt.gif

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 14.08.2004 editiert. ]

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15.08.2004, 12:19 Uhr

jochen22
Posts: 1139
[Benutzer gesperrt]
Zitat:
Original von Maja:
...zum Arzt. Diese Woche war ich nach 9 Jahren wieder mal beim Zahnarzt. Alles ok. Kein Karies, kaum Zahnstein. Also, zumindest was die Zähne betrifft, scheint das mit den Pferden gar nicht so weit hergeholt zu sein. ;) :P


UUUPS, das du jedes jahr deine beiserchen kontollieren lassen sollst
weißt du aber schon.
sonst wirds im behandlungsfall ziemlich teuer.

:boing: :boing:
die erneute diskussion um die rechtschreibung find ich toll
man kann einfach keine fehler mehr machen : alles ist erlaubt.
:boing: :boing: [/quote]

[ Dieser Beitrag wurde von jochen22 am 15.08.2004 editiert. ]

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15.08.2004, 14:43 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von jochen22:
UUUPS, das du jedes jahr deine beiserchen kontollieren lassen sollst
weißt du aber schon.
sonst wirds im behandlungsfall ziemlich teuer.


Ich zittere vor Angst. ;)

Dass diese Regelung einst von der Zahnärztlichen Vereinigung forciert wurde, weißt du sicher auch. Frag dich mal warum.

Zitat:
die erneute diskussion um die rechtschreibung find ich toll
man kann einfach keine fehler mehr machen : alles ist erlaubt.



dawareikmirandeinersteleniktsosikerobdassosinvolwaredadanniemandmerfer stetwasdumitgesribenemausdrukenmoktest.

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 15.08.2004 editiert. ]

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15.08.2004, 20:37 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
Nutzer
@ jochen22

> die erneute diskussion um die rechtschreibung find ich toll

Schön für dich!

> man kann einfach keine fehler mehr machen : alles ist erlaubt.

Das wage ich zu bezweifeln!


--
Gruß, Armin.
--
'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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16.08.2004, 23:45 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@AC-Pseudo:
> Bevor ein Schlaumeier anmerkt, daß man die neue Rechtschreibung
> mit gutem Recht vertreten dürfe: erzähl das dem Prof. der dich
> hinterher benotet..

Der hat sich aber auch an bestimmte Regeln zu halten. Und wenn dies kein Verstoß ist, dann nur deshalb nicht, weil niemand auf die Idee gekommen ist, dass ein Professor die gültige deutsche Rechtschreibung mal nicht mehr anerkennen würde... Sorry, aber wenn dem wirklich so ist, dann fehlt mir jegliches Verständnis für diesen Herrn.

Ich lach mich jetzt schon schlapp, wenn ich mir vorstelle, dass Spiegel und Springer nächstes Jahr klammheimlich wieder auf die neue Rechtschreibung umstellen, nachdem sie jetzt so einen Sturm im Wasserglas verursacht haben...

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17.08.2004, 02:10 Uhr

Begeisterter_Amiga_User
Posts: 665
Nutzer
Zitat:
Original von CarstenS:
Ich lach mich jetzt schon schlapp, wenn ich mir vorstelle, dass Spiegel und Springer nächstes Jahr klammheimlich wieder auf die neue Rechtschreibung umstellen, nachdem sie jetzt so einen Sturm im Wasserglas verursacht haben...



haben wir noch ne rechtschreibung ich glaub jeder schreibt doch so wie er will
--
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17.08.2004, 08:17 Uhr

ArminHuebner
Posts: 1349
Nutzer
@ Begeisterter_Amiga_User

> haben wir noch ne rechtschreibung ich glaub jeder schreibt doch so wie er will

Das trifft vielleicht auf dich und noch einige andere zu-
die meisten schreiben jedoch so, wie sie es können bzw. gelernt haben...

Ich hasse konsequente (deutsche) Kleinschreibung und konsequentes Vermeiden von Satzzeichen,
weil ich in dem Fall doppelt so lange brauche, einen Satz richtig zu verstehen!

--
Gruß, Armin.
--
'Auch wenn alle einer Meinung sind, können alle Unrecht haben.'

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17.08.2004, 18:10 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Zitat:
Original von CarstenS:
Ich lach mich jetzt schon schlapp, wenn ich mir vorstelle, dass Spiegel und Springer nächstes Jahr klammheimlich wieder auf die neue Rechtschreibung umstellen, nachdem sie jetzt so einen Sturm im Wasserglas verursacht haben...


So schnell passiert das bestimmt nicht, erstmal muß klar sein, wie die sog. neue Rechtschreibung denn aussehen soll, denn momentan versuchen ja die Kommission und die Kultusminister klammheimlich einen Teil der Regeln wieder zurückzunehmen, weil sie nicht funktionieren.
Deshalb ist es eine sehr vernünftige Entscheidung, die normalen Regeln zu benutzen, denn die meisten, die etwas von der Sprache verstehen, wissen, daß sie für den Leser die bessere Alternative sind.


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17.08.2004, 18:18 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
Nutzer
@Flinx:
> So schnell passiert das bestimmt nicht

Wie gesagt, erst nächstes Jahr. Keine Zeitschrift kann es sich dann erlauben, falsch zu schreiben.

> erstmal muß klar sein, wie
> die sog. neue Rechtschreibung denn aussehen soll, denn momentan
> versuchen ja die Kommission und die Kultusminister klammheimlich
> einen Teil der Regeln wieder zurückzunehmen, weil sie nicht
> funktionieren.

Das ist nicht dein oder ihr Ernst?! Wenn man an der neuen Rechtschreibung etwas kritisieren kann, dann doch nur, dass die Änderungen nicht weit genug gehen. Sie ist zwar einfacher zu erlernen als die alte, aber es gibt immer noch zu viele Ausnahmen (und einige sind sogar dazugekommen - okay, wenn man die wieder raus nimmt, soll es mir Recht sein).

> Deshalb ist es eine sehr vernünftige Entscheidung, die normalen
> Regeln zu benutzen, denn die meisten, die etwas von der Sprache
> verstehen, wissen, daß sie für den Leser die bessere Alternative
> sind.

Wenn du mit "normalen Regeln" die alte Rechtschreibung meinst, kann ich diese Ansicht beim besten Willen nicht teilen. :) M.E. ist alles besser als dieses frühere Regeldurcheinander.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 17.08.2004 editiert. ]

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17.08.2004, 18:37 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Flinx:
, denn momentan versuchen ja die Kommission und die Kultusminister klammheimlich einen Teil der Regeln wieder zurückzunehmen, weil sie nicht funktionieren.


Auf welche Information und Quelle stützt du diese Aussage?

Zitat:
Deshalb ist es eine sehr vernünftige Entscheidung, die normalen Regeln zu benutzen,

"Normale" Regeln? Nur weil Regeln lange Zeit gegolten haben, sind die noch lange nicht normal. Höchstens Gewohnheit.

Zitat:
denn die meisten, die etwas von der Sprache verstehen, wissen, daß sie für den Leser die bessere Alternative sind.

In erster Linie muss die geschriebene Sprache verständlich sein. Für den Leser ist es gleich, ob nach alten oder neuen Regeln geschrieben wird. Wer lesen kann wird beides Verstehen. Ich sehe nicht, wo da für den Leser etwas besser oder schlechter für die Erfassung des Sinngehaltes eines Textes sein soll.

"Die etwas von der Sprache verstehen"? Du meine Güte. Da sind wir wohl wieder bei den lieben Wissenschaftlern und Fachleuten mittleren und fortgeschrittenen Alters, die nun Probleme mit der neuen Rechtschreibung haben, weil es ungewohnt ausschaut.

Und das ist wohl der einzige Grund für die ganze Aufregung. Die neue Rechtschreibung ist ungewohnt für die, die mit den alten Regeln aufgewachsen sind. In einigen Jahren wird kein Hahn mehr danach krähen.

Logik? Die alten Rechschreibregeln waren in weiten Teilen nicht logisch, sofern man die Logik dazu nicht selbst erfunden hatte.




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17.08.2004, 19:02 Uhr

Flinx
Posts: 1073
Nutzer
Zitat:
Original von CarstenS:
Wie gesagt, erst nächstes Jahr. Keine Zeitschrift kann es sich dann erlauben, falsch zu schreiben.


Die meisten deutschen Schriftsteller schreiben so.
Und sowas wie "falsch" gibt es überhaupt nicht. Verbindlich sind die Regeln nur für die Schule und für Beamte und den öffentlichen Dienst.

Zitat:
Das ist nicht dein oder ihr Ernst?! Wenn man an der neuen Rechtschreibung etwas kritisieren kann, dann doch nur, dass die Änderungen nicht weit genug gehen. Sie ist zwar einfacher zu erlernen als die alte,

Das ist ein Märchen aus der Reformpropaganda. Die Praxis zeigt, daß viele neue Fehlerquellen dazugekommen sind.
Insgesamt sind die Regeln nicht weniger geworden als vorher, nur daß man sie schön in Gruppen zusammengefaßt hat, um diesen Eindruck zu erwecken.
Außerdem hat man viele neue Regeln extrem verkürzt dargestellt, um den Eindruck der Einfachheit zu erwecken. Selbst die auffälligste Regel der Reform, die ss/ß-Regel (die übrigens aus Wörterbüchern aus dem 19. Jh. stammt und mangels Akzeptanz 1901 wieder abgeschafft wurde), ist nicht so einfach, wie sie dargestellt wird; warum wohl schreiben die Leute plötzlich sowas wie Ergebniss, Verständniss usw.?

Wenn Du mal viel Zeit hast, dann kannst Du ja mal in den Diskussionen von de.etc.sprache.deutsch der letzten zwei Jahre stöbern. Dort sind alle Argumente gründlich diskutiert worden und letztendlich spricht nur sehr wenig für die Reform.
Eine schöne Zusammenfassung findest Du auch von Ralph Babel:
http://faql.de/reform.html


Zitat:
Wenn du mit "normalen Regeln" die alte Rechtschreibung meinst, kann ich diese Ansicht beim besten Willen nicht teilen. :) M.E. ist alles besser als dieses frühere Regeldurcheinander.

Tja, da bin ich komplett anderer Meinung. Anfangs fand ich die Reform nicht weiter wichtig, aber nachdem ich mich etwas mit den Folgen für die Lesbarkeit von Texten auseinandergesetzt hatte, habe ich nichts mehr davon gehalten. Und dazu kommt noch die arrogante Art und Weise, wie die Politik das ganze einzuführen versucht hat.

Noch was zum Nachdenken: Nicht ohne Grund kommt die fundierteste Kritik an der Reform besonders von denjenigen, die am meisten von der Sprache verstehen. Ich finde jetzt nicht gleich alle Links, aber wenigstens das hier (wenngleich das auch eine etwas tendenziöse Seite ist):
http://www.vrs-ev.de/resolutionen.php



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17.08.2004, 20:03 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@Flinx:
Ohne überheblich wirken zu wollen, behaupte ich einfach mal, dass ich genug von der deutschen Sprache verstehe, um mir ein eigenes Bild zu machen. Die Noten auf meinen Schulzeugnissen sagen, dass ich die alte Rechtschreibung gut (na ja, mit aller Bescheidenheit meistens sehr gut ;) ) beherrsch(t)e. Und ich habe mir auch einen Überblick über die neuen Regeln verschafft und kann daher sagen, dass ich die neue Rechtschreibung im Großen und Ganzen "besser" finde (v.a. größtenteils einfacher und logischer) als die alte. Das ist meine "Privatmeinung" - wenn du das anders siehst, dann kann ich es auch nicht ändern. ;)

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 17.08.2004 editiert. ]

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17.08.2004, 20:04 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Flinx:
Die meisten deutschen Schriftsteller schreiben so.
Verbindlich sind die Regeln nur für die Schule und für Beamte und den öffentlichen Dienst.


Und für Verlage. Die Aussage über "die meisten deutschen Schriftsteller" halte ich für sehr gewagt. Die mögen für sich nach den alten Regeln schreiben. Für den Verlag gilt: Das Buch muss nach den neuen Regeln gedruckt werden.

Zitat:
Selbst die auffälligste Regel der Reform, die ss/ß-Regel (die übrigens aus Wörterbüchern aus dem 19. Jh. stammt und mangels Akzeptanz 1901 wieder abgeschafft wurde),

Was daran gelegen haben mag, dass damals noch in Sütterlin geschrieben wurde und ß gegenüber ss hübscher aussah. ;)

Zitat:
ist nicht so einfach, wie sie dargestellt wird;

Nach langem Vokal: ß.
Nach kurzem Vokal: ss.
Folgt nach Doppellaut im Wortstamm kein Konsonant: ß.

Was soll daran so schwer sein?

Andere halten andere Änderungen für "die auffälligste".

Zitat:
warum wohl schreiben die Leute plötzlich sowas wie Ergebniss, Verständniss usw.?

Weil sie früher sowas wie Ergebniß und Verständniß geschrieben haben? Was - mit Verlaub - genau so falsch war.

Sorry, aber dass Leute die schon mit der alten Rechtschreibung Probleme hatten, diese jetzt auch mit der neuen haben, kann ja wohl kaum als Argument gegen die neuen Regeln hergenommen werden.

Zitat:
Dort sind alle Argumente gründlich diskutiert worden und letztendlich spricht nur sehr wenig für die Reform.

Was spricht denn nun derart weittragend dagegen? Mal abgesehen von der angeblich schlechteren Lesbarkeit, die für mich einzig etwas mit Gewohnheiten zu tun hat.

Es wäre im Übrigen auch schön, wenn in der Diskussion auch mal die gefragt würden, die aktuell die Grundschulen besuchen und seit Jahren nach der neuen Schreibweise unterrichtet werden. In diesen Diskussionen zur "Rettung der deutschen Schriftsprache" sieht man nur jene, die ihren schulischen Werdegang seit Jahren hinter sich haben.

Zitat:
, aber nachdem ich mich etwas mit den Folgen für die Lesbarkeit von Texten auseinandergesetzt hatte, habe ich nichts mehr davon gehalten.

Zeig mir doch mal bitte einen Text, der nach der neuen Rechtschreibung nur noch sehr schwer oder gar nicht mehr lesbar ist. Wohlgemerkt: Es geht beim Lesen darum, den Inhalt eines Texters zu erfassen. Nicht darum, ob mich persönlich da ein paar ungewohnte Buchstabenkombinationen stören.

Zitat:
Noch was zum Nachdenken: Nicht ohne Grund kommt die fundierteste Kritik an der Reform besonders von denjenigen, die am meisten von der Sprache verstehen.

Ich weigere mich, mir von irgendwelchen "Fachleuten" vorsagen zu lassen, was ich persönlich von dieser Reform zu halten habe. Ich kenne die immer wieder gern zitierten Argumente gegen die Reform und habe diese für mich sehr kritisch betrachtet und überdacht. Bei Licht betrachtet kann man diegleichen Argumente im Umkehrschluss auch gegen die alten Rechtschreibregeln anführen. Wenn man den Spieß umdrehen würde, die alte Schreibweise die neue wäre und umgekehrt, die Diskussionen darum würden nicht anders verlaufen.

Das ist ein Sturm im Wasserglas, der niemandem nutzt, aber vielen schadet.



[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 17.08.2004 editiert. ]

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17.08.2004, 20:13 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Zitat:
Original von Maja:
Auf welche Information und Quelle stützt du diese Aussage?


http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/492/25467/

http://www.sprache-werner.info/?Rpage=sprache-rechtschreibung.html

http://rechtschreibreform.de/K4/K4ohneOWB.pdf

http://rechtschreibreform.de/K4/OWB/


Zitat:
"Normale" Regeln? Nur weil Regeln lange Zeit gegolten haben, sind die noch lange nicht normal. Höchstens Gewohnheit.

Über 90% der gedruckten Literatur liegt in dieser Rechtschreibung vor. Wie soll ich sie denn speziell für Dich nennen? Alt? Und wie dann die reformierte - ganz alt? Die meisten "neuen" Regeln stammen aus diversen Wörterbüchern des 19. Jahrhunderts, haben sich in den meisten Fällen nicht durchsetzen können und sind daher bei der erstmaligen Festlegung einer einheitlichen Rechtschreibung 1901 nicht berücksichtigt worden.

Zitat:
In erster Linie muss die geschriebene Sprache verständlich sein. Für den Leser ist es gleich, ob nach alten oder neuen Regeln geschrieben wird. Wer lesen kann wird beides Verstehen. Ich sehe nicht, wo da für den Leser etwas besser oder schlechter für die Erfassung des Sinngehaltes eines Textes sein soll.

Hier ein (zugegebenermaßen überstrapaziertes) Beispiel, wie die Reform die Ausdrucksmöglichkeiten beschneidet (dieser Satz ist in Reformdeutsch nicht mehr zu verstehen):
Erich Kästner: "Die Wirtschafterin kämpfte in der Küche wie ein Löwe. Doch sie brachte die heißersehnten und heiß ersehnten Bratkartoffeln trotzdem nicht zustande."

Aber eigentlich muß ich das nicht alles zusammensuchen, das haben andere schon besser gemacht:
http://www.korrekturen.de/docs/StGall.pdf

http://www.literaturkritik.de/public/rezension.php?rez_id=4964

http://www.phil.uni-passau.de/linguistik/rsreform/ickler.html


Und noch eine schön polemische Seite, aber ein Leser von amiga-news muß ja damit umgehen können:
http://www.rechtschreibreform-neindanke.de/dok_aufsatz.htm


Ich hoffe, das reicht - ich will eigentlich gar niemanden überzeugen (wer das nicht selbst wahrnimmt, weil es beispielsweise sein Sprachgefühl beim Lesen stört, der kann nicht überredet werden).
Ich denke jedenfalls, in der jetzigen Form wird die Reform nicht überleben.


[ Dieser Beitrag wurde von Flinx am 17.08.2004 editiert. ]

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17.08.2004, 20:18 Uhr

CarstenS
Posts: 5566
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@Flinx:
> Ich hoffe, das reicht - ich will eigentlich gar niemanden
> überzeugen (wer das nicht selbst wahrnimmt, weil es beispielsweise
> sein Sprachgefühl beim Lesen stört,

In der Tat, mein "Sprachgefühl beim Lesen" stört die neue Rechtschreibung nicht - aber die alte, z.B. wenn ich "Kuss" mit "ß" lesen muss.

> Ich denke jedenfalls, in der jetzigen Form wird die Reform nicht
> überleben.

Und ich bin mir sehr sicher, dass sie überleben wird. Wenn überhaupt, wird es kleinere Änderungen geben. Das Grundkonzept wird bleiben.

[ Dieser Beitrag wurde von CarstenS am 17.08.2004 editiert. ]

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17.08.2004, 20:38 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Da muß ich doch nochmal antworten. Ich sag ja, die Regeln werden simplifiziert dargestellt (und die ss/ß-Regel findest Du im Regelwerk in dieser Form gar nicht, die ergibt sich nur aus der Kombination verschiedener anderer Regeln zur s-Schreibung).

Zitat:
Original von Maja:
Nach langem Vokal: ß.
Nach kurzem Vokal: ss.


ss steht nach kurzem Vokal nur, wenn dieser betont ist. Deshalb auch Ergebnis, Verständnis usw.

Zitat:
Folgt nach Doppellaut im Wortstamm kein Konsonant: ß.

Schön. Aber da kann ich Dir problemlos Wörter liefern, die mit diesen Regeln immer noch nicht abgedeckt sind (rate mal, ob es Regeln dafür gibt, oder ob es Ausnahmen sind):

Kommunismus
Bus
Mast
ist
Nest
bist


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17.08.2004, 22:44 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Flinx:
Hier ein (zugegebenermaßen überstrapaziertes) Beispiel, wie die Reform die Ausdrucksmöglichkeiten beschneidet (dieser Satz ist in Reformdeutsch nicht mehr zu verstehen):
Erich Kästner: "Die Wirtschafterin kämpfte in der Küche wie ein Löwe. Doch sie brachte die heißersehnten und heiß ersehnten Bratkartoffeln trotzdem nicht zustande."


Der tiefere Sinn dieses Wortspiels geht mir auch ohne Rechtschreibreform ab. Erklärs mit mal. Vielleicht ist das ja was zum Lachen. ;)

Zitat:
ss steht nach kurzem Vokal nur, wenn dieser betont ist. Deshalb auch Ergebnis, Verständnis usw.

Es gibt nur die drei genannten Regeln:
Langer Vokal = bleibt ß (alt)
Kurzer Vokal = aus ß wird ss (eliminiert Ausnahmen in der alten Regelung)
Doppellaut im Wortstamm ohne folgenden Konsonanten: bleibt ß (alt)

Wo bitte folgt das s in Ergebnis oder Verständnis auf einen langen Vokal?

Zitat:
Folgt nach Doppellaut im Wortstamm kein Konsonant: ß.

Schön. Aber da kann ich Dir problemlos Wörter liefern, die mit diesen Regeln immer noch nicht abgedeckt sind (rate mal, ob es Regeln dafür gibt, oder ob es Ausnahmen sind):

Kommunismus
Bus
Mast
ist
Nest
bist
[/quote]

Auch hier sehe ich kein s das auf einen langen Vokal oder Doppellaut folgt.

Ohne dir zu nahe treten zu wollen. Aber entweder du interpretierst in die Regeln etwas hinein, was da gar nicht drin ist. Oder du hast ein Problem mit deiner Ausprache.

ss ersetzt im genannten Fall (kurz gesprochener Vokal davor) das ß. Mehr steckt da nicht dahinter.


[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 17.08.2004 editiert. ]

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18.08.2004, 09:52 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Zitat:
Original von Maja:
Der tiefere Sinn dieses Wortspiels geht mir auch ohne Rechtschreibreform ab. Erklärs mit mal. Vielleicht ist das ja was zum Lachen. ;)


Heißersehnt - ich kann die Bratkartoffeln kaum noch erwarten.
Heiß ersehnt - ich möchte sie nicht zu kalt haben.

Zitat:
Zitat:
ss steht nach kurzem Vokal nur, wenn dieser betont ist. Deshalb auch Ergebnis, Verständnis usw.

Es gibt nur die drei genannten Regeln:
Langer Vokal = bleibt ß (alt)
Kurzer Vokal = aus ß wird ss (eliminiert Ausnahmen in der alten Regelung)
Doppellaut im Wortstamm ohne folgenden Konsonanten: bleibt ß (alt)

Wo bitte folgt das s in Ergebnis oder Verständnis auf einen langen Vokal?


He - Du hast nicht richtig gelesen. Ich habe von Betonung gesprochen, nicht von lang oder kurz. Das ist ja gerade das Problem - die Regeln, die Du aufgeschrieben hast, gibt es in der amtlichen Regelung gar nicht, wie ich schon erwähnt hatte.

Zitat:
Zitat:
Kommunismus
Bus
Mast
ist
Nest
bist


Auch hier sehe ich kein s das auf einen langen Vokal oder Doppellaut folgt.


Tja, und warum wird denn dann kein Doppel-s geschrieben? Kommunissmus, Buss, Masst, isst...

Zitat:
ss ersetzt im genannten Fall (kurz gesprochener Vokal davor) das ß. Mehr steckt da nicht dahinter.

Doch, durchaus. Lies Dir nochmal meine Zusammenfassung oben durch, und die ist immer noch nicht komplett (siehe Beispiele). Falls Du mir nicht glaubst, das amtliche Regelwerk ist problemlos zu finden.

Im übrigen stört mich an der Reform diese 150 Jahre alte Heyse-Schreibung am wenigsten, obwohl es um einige Fugen-ß schon schade ist (manche Komposita lesen sich deutlich schlechter, und deshalb ist diese Regel ja auch ursprünglich - in Österreich galt sie bis 1901 - wieder abgeschafft worden). Aber die blödsinnige Getrenntschreibung halte ich geradezu für eine Katastrophe, besonders wenn ich sehe, was in der Praxis daraus wird.


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18.08.2004, 10:06 Uhr

Solar
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Ich mogel' mich hier mal dazwischen.

Zitat:
Original von Maja:

Die Aussage über "die meisten deutschen Schriftsteller" halte ich für sehr gewagt. Die mögen für sich nach den alten Regeln schreiben. Für den Verlag gilt: Das Buch muss nach den neuen Regeln gedruckt werden.


Mitnichten. Wenn ein Schriftsteller der Meinung ist, die Schriftform gehöre zum "Gesamtkunstwerk", dann darf er durchaus von der Rechtschreibung abweichen - ob alte oder neue.

Zitat:
Was spricht denn nun derart weittragend dagegen? Mal abgesehen von der angeblich schlechteren Lesbarkeit, die für mich einzig etwas mit Gewohnheiten zu tun hat.

Mich stört in allererster Linie, wie das Ganze zustandegekommen ist. In keiner anderen mir bekannten Sprache wurde die Schreibweise von "Experten" festgelegt, sondern es wurde eine gebräuchliche Schreibweise zur Vereinheitlichung als die "rechte", die richtige festgeschrieben.

Niemand wollte die Rechtschreibreform. Sie wurde ohne Not, ohne triftigen Grund "festgelegt", und auch gegen massiven Widerstand der Bevölkerung (Schleswig-Holstein...) durchgedrückt. Eltern haben mit den Hausaufgaben ihrer Schüler Schwierigkeiten, Millionen wurden für neue Schulbücher ausgegeben, und ich wage ernsthaft zu bezweifeln, daß die Zahl der in der Schule gemachten Schreibfehler abgenommen hat.

Zitat:
Es wäre im Übrigen auch schön, wenn in der Diskussion auch mal die gefragt würden, die aktuell die Grundschulen besuchen und seit Jahren nach der neuen Schreibweise unterrichtet werden.

Das ist ebenfalls etwas, was mich an der ganzen Sache stört. Die Politik hat hier ganz klar versucht, vollendete Fakten zu schaffen, ohne sich um Kritik und Widerstand zu kümmern. Die Diskussion um die Rechtschreibreform ist nicht neu, ebensowenig die IMHO durchaus stichhaltigen Argumente. Aber von Anfang an war das "schlagkräftigste" Gegenargument der Politik: "Beschlossen ist Beschlossen".

Die Entscheider fürchten um ihre Glaubwürdigkeit, und vergessen dabei, worum es in ihrem Job eigentlich geht. Ich halte die Rechtschreibreform für ein Paradebeispiel dafür, wie weit es mit dem Demokratie"verständnis" unserer Politiker gekommen ist.

In der Schule hatte ich in Schreiben durchweg ein "Sehr Gut", hatte Deutsch-Leistungskurs im Abi, habe als Übersetzer und ehrenamtlicher Redakteur (nicht nur auf AN.de) gearbeitet sowie verschiedene Kurzgeschichten und Gedichte verfaßt, die teilweise auch veröffentlicht wurden.

Mir stellen sich bei der "neuen Rechtschreibung" die Nackenhaare auf, weil ich nicht begreifen kann, was an ihr besser, einfacher, und/oder verständlicher sein soll. Ich lese viel, und habe mich an die neue Rechtschreibung "gewöhnt", und trotzdem kommt sie mir immer noch vor wie eine bürokratisierte Vergewaltigung unserer Sprache.

Zitat:
In diesen Diskussionen zur "Rettung der deutschen Schriftsprache" sieht man nur jene, die ihren schulischen Werdegang seit Jahren hinter sich haben.

Die Schüler und Lehrer wollen in erster Linie in Ruhe gelassen werden, wurden von der Politik vor vollendete Tatsachen gestellt und haben insgesamt kaum eine Lobby.

Und selbst unter den Schülern - jede, die am meisten von ihr betroffen wurden - findet die neue Rechtschreibung nach aktuellen Umfragen gerade mal eine knappe Mehrheit.

Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung will sie nicht, doch die Politik stellt sich - bei einer Sache, bei der der Bürger sehr wohl als "mündig" betrachtet werden darf - absolut stur. Das ist es, was mich am meisten auf die Palme bringt.

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18.08.2004, 12:58 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Flinx:
He - Du hast nicht richtig gelesen. Ich habe von Betonung gesprochen, nicht von lang oder kurz.


Und du kennst die Regeln offenbar nicht. Oder verstehst sie (absichtlich?) nicht.

[/quote]
Tja, und warum wird denn dann kein Doppel-s geschrieben? Kommunissmus, Buss, Masst, isst...
[/quote]

Ganz einfach. Weil ein kurzer Vokal vor dem s steht. Sprichs mal aus. Aber richtig.

So langsam hats den Anschein, als wolltest du nur Recht haben.

Zitat:
Falls Du mir nicht glaubst, das amtliche Regelwerk ist problemlos zu finden.

Glaubst du, ich saug mir hier was aus den Fingern?

"
Besonderheiten bei [s]
§ 25: Für das scharfe (stimmlose) [s] nach langem Vokal oder Diphthong schreibt man ß, wenn im Wortstamm kein weiterer Konsonant folgt.

Das betrifft Wörter wie:
Maß, Straße, Grieß, Spieß, groß, grüßen; außen, außer, draußen, Strauß, beißen, Fleiß, heißen
Ausnahme: aus

Zur Schreibung von [s] in Wörtern mit Auslautverhärtung wie Haus, graziös, Maus, Preis siehe § 23.

E1: In manchen Wortstämmen wechselt bei Flexion und in Ableitungen die Länge und Kürze des Vokals vor [s]; entsprechend wechselt die Schreibung ß mit ss.
Beispiele:
fließen - er floss - Fluss - das Floß
genießen - er genoss - Genuss
wissen - er weiß - er wusste

E2: Steht der Buchstabe ß nicht zur Verfügung, so schreibt man ss. In der Schweiz kann man immer ss schreiben. Beispiel: Straße - Strasse

E3: Bei Schreibung mit Großbuchstaben schreibt man SS, zum Beispiel: Straße - STRASSE"


Das ist nichts anderes als das, was ich oben bereits in Kurzform zum Besten gab.

Sorry. Aber das ist nun wirklich nicht so kompliziert wie du es gerne hättest.





[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 18.08.2004 editiert. ]

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18.08.2004, 13:08 Uhr

Maja
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Zitat:
Original von Solar:
Mitnichten. Wenn ein Schriftsteller der Meinung ist, die Schriftform gehöre zum "Gesamtkunstwerk", dann darf er durchaus von der Rechtschreibung abweichen - ob alte oder neue.


Stimmt. Daran hatte ich nicht gedacht.

Zitat:
Niemand wollte die Rechtschreibreform. Sie wurde ohne Not, ohne triftigen Grund "festgelegt", und auch gegen massiven Widerstand der Bevölkerung (Schleswig-Holstein...) durchgedrückt. Eltern haben mit den Hausaufgaben ihrer Schüler Schwierigkeiten, Millionen wurden für neue Schulbücher ausgegeben, und ich wage ernsthaft zu bezweifeln, daß die Zahl der in der Schule gemachten Schreibfehler abgenommen hat.

(cut)

Das ist ebenfalls etwas, was mich an der ganzen Sache stört. Die Politik hat hier ganz klar versucht, vollendete Fakten zu schaffen, ohne sich um Kritik und Widerstand zu kümmern. Die Diskussion um die Rechtschreibreform ist nicht neu, ebensowenig die IMHO durchaus stichhaltigen Argumente. Aber von Anfang an war das "schlagkräftigste" Gegenargument der Politik: "Beschlossen ist Beschlossen".

(cut]


Das ist ja alles Richtig. Nur würde eine erneute Änderung bzw. eine Zurücknahme der neuen Regelungen zu diesem späten Zeitpunkt nicht wieder ohne Not geschehen, und wiederum die Schwächsten der Schwachen, nämlich die Schüler treffen? Wieder Eltern mit Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben ihrer Kinder, wieder Millionen oder gar Milliarden für neue Schulbücher. Das ganze Programm wiederholen? Am Ende wahrscheinlich nur, damit die Kritiker Recht behalten?

Dann wären die Kritiker nicht besser als die Politiker deren Reform bzw. Art der Durchsetzung sie kritisieren.

Dieser ganze Hick-Hack ist extrem Kontraproduktiv.

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18.08.2004, 14:03 Uhr

Solar
Posts: 3680
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Zitat:
Original von Maja:

Das ist ja alles Richtig. Nur würde eine erneute Änderung bzw. eine Zurücknahme der neuen Regelungen zu diesem späten Zeitpunkt nicht wieder ohne Not geschehen, und wiederum die Schwächsten der Schwachen, nämlich die Schüler treffen?


Korrekt. Das hat die Politik aber schon beim ersten Mal nicht abgehalten, und diesesmal hätte es sogar eine Mehrheit...

Zitat:
Wieder Eltern mit Schwierigkeiten bei den Hausaufgaben ihrer Kinder...

Ich wüßte in meinem Bekanntenkreis niemanden, der mit der alten Rechtschreibung nicht weniger Schwierigkeiten hätte als mit der neuen.

Zitat:
...wieder Millionen oder gar Milliarden für neue Schulbücher.

Das Argument der Kosten war seinerzeit von den Gegnern der Reform angeführt - und dann von der Politik aus dem Handgelenk weggewischt worden. "Schulbücher werden sowieso ständig ausgetauscht."

Wie gesagt, Fakten schaffen. Jetzt hat man erst einmal Millionen für die neuen Bücher ausgegeben... Das stinkt.

Zitat:
Das ganze Programm wiederholen? Am Ende wahrscheinlich nur, damit die Kritiker Recht behalten?

Nein, damit diese Vergewaltigung unserer Schriftsprache eine Episode bleibt, als Fußnote der Geschichte, und uns nicht die nächsten fünfzig Jahre als tägliche Schmeißfliege begleitet - bis die Bevölkerung erfolgreich (per Generationenwechsel) "ausgetauscht" wurde und neue "Experten" feststellen, daß unsere "neue" Rechtschreibung mal wieder überarbeitet werden müßte...

Zitat:
Dann wären die Kritiker nicht besser als die Politiker deren Reform bzw. Art der Durchsetzung sie kritisieren.

Die Argumente der Kritiker sind durchaus stichhaltig. Nach etlichen Jahren hat kaum jemand die neue Rechtschreibung angenommen - außer den Schulen und Behörden, die keine Wahl haben.

Schriftsteller schreiben in alter Rechtschreibung. Tageszeitungen schreiben (vermehrt) in alter Rechtschreibung. Milliarden von Büchern in alter Rechtschreibung stehen in den Regalen. Die gewaltige Mehrheit der Bevölkerung schreibt in alter Rechtschreibung.

Die "Reform" ist eine Ausgeburt einiger Minister und selbsternannter "Experten". Sie hat keinen Rückhalt in der breiten Bevölkerung, und selbst unter den unmittelbar betroffenen Schülern ist die Mehrheit zur "Reform" nur hauchdünn.

In Schleswig-Holstein gab es einen Volksentscheid! Das ultimative Votum der Wähler. Das sechste solche Verfahren überhaupt seit 1945! Was passiert? Der Landtag kippt den Entscheid. Mal so. Paßt den Pareigewaltigen nicht.

Zitat:
Dieser ganze Hick-Hack ist extrem Kontraproduktiv.

Es ist nicht so, als ob erst jetzt Widerstand aufkäme. Widerstand gab es seit der ersten Stunde dieser "Reform" - und damit meine ich die erste Stunde der Entstehung, nicht erst in den neunziger Jahren.

Die Politik wird sich durchsetzen, das ist mir klar. Weil aller Protest letztendlich nicht hilft, und das ist die Erkenntnis aus dem Ganzen: Was wir eine "Demokratie" nennen, ist in Wahrheit keine. Es ist eine Republik - das man sich aussuchen darf, welche Bonzen uns bescheißen, macht daraus zwar eine "demokratische" Republik, beschissen wird man trotzdem.

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18.08.2004, 15:04 Uhr

Flinx
Posts: 1073
Nutzer
Zitat:
Original von Maja:
Und du kennst die Regeln offenbar nicht. Oder verstehst sie (absichtlich?) nicht.

Zitat:
Tja, und warum wird denn dann kein Doppel-s geschrieben? Kommunissmus, Buss, Masst, isst...

Ganz einfach. Weil ein kurzer Vokal vor dem s steht. Sprichs mal aus. Aber richtig.

So langsam hats den Anschein, als wolltest du nur Recht haben.


Nein, ich bin immer noch der Meinung, recht zu haben. Ich denke, Du verstehst nur noch nicht, worauf ich hinaus will. Hier nochmal Deine verkürzten Regeln von oben:

Zitat:
Nach langem Vokal: ß.
Nach kurzem Vokal: ss.
Folgt nach Doppellaut im Wortstamm kein Konsonant: ß.


Und jetzt antwortest Du auf meine Frage, warum bei Kommunismus oder Bus kein Doppel-s kommt, mit "Weil ein kurzer Vokal vor dem s steht."
Was also: "Nach kurzem Vokal: ss" oder nicht?

Dir kommt das normal vor, denn nach der bisherigen Rechtschreibung gab es dort ja kein ß, und deshalb wird jetzt auch kein ss geschrieben. Aber das funktioniert doch nur bei erfahrenen Schreibern - damit verlangst Du nämlich, daß man beide Rechtschreibungen kennen muß, um ein Wort richtig zu schreiben. Nur dann funktionieren Deine Regeln nämlich halbwegs, aber das ist wohl schwerlich einfacher als bisher.


[ Dieser Beitrag wurde von Flinx am 18.08.2004 editiert. ]

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18.08.2004, 17:41 Uhr

_PAB_
Posts: 3016
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Könnte jemand bitte den Thread umbenennen ?
;-)

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18.08.2004, 19:10 Uhr

Maja
Posts: 15429
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Zitat:
Original von Flinx:
Und jetzt antwortest Du auf meine Frage, warum bei Kommunismus oder Bus kein Doppel-s kommt, mit "Weil ein kurzer Vokal vor dem s steht."
Was also: "Nach kurzem Vokal: ss" oder nicht?


Als ob du das nicht wissen würdest.

"
§ 23: Die in großen Teilen des deutschen Sprachgebiets auftretende Verhärtung der Konsonanten (b), (d), (g), (v) und (z) am Silbenende sowie vor anderen Konsonanten innerhalb der Silbe wird in der Schreibung nicht berücksichtigt.

E1: Bei vielen Wörtern kann die Schreibung aus der Aussprache erweiterter Formen oder verwandter Wörter abgeleitet werden, in denen der betreffende Konsonant am Silbenanfang steht, zum Beispiel:

code:
Konsonant am Silbenende usw.  Konsonant am Silbenanfang 
Preis, preislich,             preiswert Preise (aber Fleiß - fleißig) 
Haus, häuslich,               behaust Häuser (aber Strauß - Sträuße)


(Anm.: Beispielliste gekürzt.)

E2: Bei einer kleinen Gruppe von Wörtern ist es nicht oder nur schwer möglich, eine solche Erweiterung durchzuführen oder eine Beziehung zu verwandten Wörtern herzustellen. Man schreibt sie trotzdem mit b, d, g bzw. s, zum Beispiel:
ab, Eisbein (Eis - Eises), flugs (Flug), Herbst, hübsch, jeglich, Jugend, Kies (Kiesel), Lebkuchen, morgendlich, ob, Obst, Plebs (Plebejer), preisgeben, Rebhuhn, redlich (Rede), Reis (Reisig), Reis (= Korn; Reise fachsprachlich = Reissorten; aber Grieß), ihr seid (≠ seit), sie sind, und, Vogt, weg (Weges), weissagen (weise)"


IMR ist das nicht neu.

Zitat:
Dir kommt das normal vor, denn nach der bisherigen Rechtschreibung gab es dort ja kein ß, und deshalb wird jetzt auch kein ss geschrieben. Aber das funktioniert doch nur bei erfahrenen Schreibern - damit verlangst Du nämlich, daß man beide Rechtschreibungen kennen muß, um ein Wort richtig zu schreiben.

Ich ging bisher davon aus, hier nun mit jemandem über die Änderungen bezüglich ß zu diskutieren, der beide Rechtschreibungen kennt. Ich dachte jedoch nicht, dass es hier darum geht, einem Drittklässler weiterführenden Rechtschreibregeln beizubringen.

IMO gibt es da einen großen Unterschied. Du vermischst zwei grundlegend verschiedene Abläufe: Durch Umlernen lange eingeübte Gewohnheiten ändern und ohne die "Vorbelastung" durch solche Gewohnheiten etwas von Grund auf erlernen.

Umlernen ist von diesen Beiden die weitaus schwierigere Angelegenheit. Je älter man ist, desto schwieriger wird das.

Zitat:
Nur dann funktionieren Deine Regeln nämlich halbwegs,

Das sind nicht meine Regeln. Diese Kurzfassung ist in mehr als einem der Wörterbücher zu finden, die sich an jene richten, welche in der Schule die alte Rechtschreibung gelernt haben, und nun umlernen müssen.

Ich möchte noch mals darauf hinweisen, dass diese leidige Diskussion auschließlich von solchen geführt wird, die ihre Schulzeit schon lange hinter sich haben, und von daher nach den alten Regeln unterrichtet wurden. Das ist aus oben angegebenen Gründen ein sehr interessanter und wichtiger Punkt dabei.

Zitat:
aber das ist wohl schwerlich einfacher als bisher.

Ich glaube kaum, dass auch nur einer von uns das beurteilen kann. Es ist immer schwieriger umzulernen als etwas von Grund auf neu zu lernen.

Frage in welcher Grundschule du möchtest beliebige Schüler aus den unterschiedlichen Klassen. Du wirst immer Schüler finden, die die Rechtschreibung für sehr schwer halten, und andere die genau das Gegenteil darüber sagen.

Und behaupte bitte nicht, die alten Regeln wären einfacher gewesen. Das waren sie mit Sicherheit nicht. Uns kommt das nur so vor, weil wir diese schon sehr lange kennen und täglich anwenden.

Schon mal aus diesem Blickwinkel darüber nachgedacht?

[ Dieser Beitrag wurde von Maja am 18.08.2004 editiert. ]

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18.08.2004, 20:44 Uhr

Flinx
Posts: 1073
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Zitat:
Original von _PAB_:
Könnte jemand bitte den Thread umbenennen ?
;-)


Keine Sorge - ich glaube, wir haben jetzt beide alles gesagt, was es dazu zu sagen gibt.

Maja, nur eine Schlußbemerkung:
Zitat:
Original von Maja:
Und behaupte bitte nicht, die alten Regeln wären einfacher gewesen. Das waren sie mit Sicherheit nicht. Uns kommt das nur so vor, weil wir diese schon sehr lange kennen und täglich anwenden.


Habe ich auch nie behauptet. Aber ich sehe eben auch keine Vorteile bei den neuen, aber neue Probleme.
Immerhin hast ja Du gesagt, die neuen wären besser als das bisherige Durcheinander, dann aber ein simplifiziertes Beispiel gebracht, was nur für Umsteiger gültig ist, und auch da nur eingeschränkt.
Was die Vermischung von Umlernen und Neulernen betrifft: ich halte das Umlernen für einfacher als das Neulernen, weil es eben nicht einfacher geworden ist, und sich nur die Probleme verschoben haben.
Aber Schüler sind sowieso kein Maßstab - die wollen es so simpel wie möglich und interessieren sich nicht für die Ausdrucksmöglichkeiten, die ein professioneller Schreiber nicht missen möchte.
Aber egal, das ganze ist keine tagelange Schreibarbeit wert - warten wir doch einfach ab, was sich aus den aktuellen Diskussionen entwickelt und benutzen dann die Rechtschreibung aus dem Kompromiß. Wenn ich mal in meine Glaskugel schauen darf (ohne daß ich das für die optimale Lösung halte): Die Regeln zur Getrennt- und Auseinanderschreibung werden wieder abgeschafft, bei den meisten geänderten Schreibungen wird die bisherige Form wieder zugelassen (aufwändig, Stängel usw.), und die Doppel-s-Regel nach Heyse bleibt als Zugeständnis an die Reformkommission erhalten.

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18.08.2004, 20:56 Uhr

Maja
Posts: 15429
Nutzer
Zitat:
Original von Flinx:
Aber egal, das ganze ist keine tagelange Schreibarbeit wert -


Wo du das jetzt so sagst. War aber eine schöne Gelegenheit zum Üben. ;)


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18.08.2004, 23:08 Uhr

Wolfman
Posts: 3669
Nutzer
Zitat:
Original von ArminHuebner:

...(Schifffahrt, brhhh!, das indiziert bei mir aus irgend einem Grunde,
dass das Schiff gleich untergeht), aber man kann sich mit der Zeit durchaus dran gewöhnen!


Man kann sich auch dran gewöhnen, den Kopf in die Gefriertruhe und die Füße in kochendes Wasser zu stecken, wobei man dabei physikalisch und statistisch betrachtet wohltemperiert ist ;) :lach:

--
Bild: http://home.arcor.de/the_wolf/Bilder/wolfman.jpg Bikers, Amigas and good Whiskey get better with age :bounce:


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