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mact   Nutzer

18.12.2005, 21:51 Uhr

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Thema: Schallplatten Decrackle
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

> Hast du an Samplitude mitgewirkt?

Thomas und ich haben aus dem Original Samplitude von SEK'd (heute Magix) Samplitude Opus auf dem Amiga "gemacht", d.h. einige Jahre lang die Entwicklung weiter betrieben.

> könntest du den evtl. den AHI Author zur verfügung stellen oder ihm
kurz erklären wie das geht?


Wenn der Preis stimmt gewiss. Soweit ich weiß wird AHI ja in den aktuellen Betriebssystemen - also kommerziell - eingesetzt, dann steht bestimmt auch ein Budget für entsprechende Entwicklungsarbeit zur Verfügung.

Marc Albrecht
 
mact   Nutzer

18.12.2005, 17:28 Uhr

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Thema: Schallplatten Decrackle
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

> Dabei handelt es sich vermutlich um einen Filter, der Netzbrummen entfernen soll

Nicht nur "soll". Der Witz ist, dass das Brummen nicht nur in der eigentlichen Stromversorgungsfrequenz (50Hz) sondern eben auch in den Obertönen ist. Und wenn der Filter ordentlich definiert ist, werden die Obertöne entsprechend mit abgeschwächt - das Ergebnis ist außerordentlich sauber, deutlich besser als das mancher "Mitbewerber" (damals wie heute).

> Wenn man jedoch vom Plattenspieler zum Verstärker einen "Erdungsdraht" legt, sollte Netzbrumm eigentlich kein Thema sein.

Das Brummen kommt nicht nur von extern sondern vor allem aus dem Computer selbst. Kaum eine Stromversorgung ist "sauber" - wir haben nicht umsonst bei der Prelude einen großen Aufwand betrieben, um saubere Spannung hinzubekommen (Masse-Layer, symmetrische Spannungsversorgung mit 12V statt den gepumpten +5V von PC-Karten).

Zurück zum "Decrackle" - wir haben leider den Aufwand nicht mehr betrieben, einen umfangreichen Decrackle-Algorhythmus zu implementieren, weil der Amiga-Markt 1999 schon so tot war, dass die paar hundert Entwicklungsstunden sich nicht mehr gelohnt hätten.
Man kann mit dem FFT-Filter in Samplitude einiges erreichen, es ist aber sehr aufwendig, weil man die Ausschnitte genau suchen und einzeln bearbeiten muss. Auch mit vorsichtig eingesetzter Convolution (Faltung) kann man "tricksen" (machen einige professionelle - d.h. teure - Programme genau so).

Ansonsten gibt es einige (teils recht gute, günstige) Decrackler und Depops als PlugIns für die einschlägigen Audio-Editoren auf dem PC. Die Ergebnisse sind unterschiedlich brauchbar, weil letztlicher jede Knacks-Quelle (Kratzer, Staub etc) in Verbindung mit dem eigentlichen Tonmaterial zu ganz verschiedenen Situationen führt.

Marc Albrecht
 
mact   Nutzer

06.04.2004, 15:36 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Zu AHI kann ich nichts sagen, hab' das nie benutzt. Eventuell ist da im AHI-Treiber eine Abfrage falsch (= statt >=)?
Funktioniert "PreludeCheck"? Funktionieren die echten Prelude-Tools? Funktioniert Samplitude? Dann muss auch AHI funktionieren ;-)
 
mact   Nutzer

06.04.2004, 12:04 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Wer seine Prelude1200 nicht zum Laufen bekommt, kann diese jederzeit an mich zurücksenden. Ich erstatte dann entweder den Kaufpreis oder wir sprechen per eMail oder Telefon ab, ob ich eine andere Karte fertigmachen soll.
 
mact   Nutzer

03.04.2004, 13:45 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, ylf,

hast Du mal ausprobiert, ob der Timeout auch auftritt, wenn Du die Prelude1200 direkt auf den Uhrenport setzt und andere Erweiterungen weglässt?
Falls der Timeout auch dann auftritt, können wir es nur mit einer anderen Karte probieren - eventuell sind Dein A1200 und diese Karte schlichtweg nicht miteinander anzufreunden.
 
mact   Nutzer

30.03.2004, 19:47 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

wie Thomas schon erklärt hat: Der Clockport ist für "Verlängerungen" ausgesprochen ungeeignet. EVENTUELL funktioniert eine statische Verlängerung durch eine Stiftleiste, ein KABEL ist aber mit Sicherheit zu störanfällig.
Die Prelude1200 haben wir so designed, daß die Karte bei geschlossener Abschirmung um den Clockport drumherum im Amiga1200 eingebaut sein kann. Wir wussten damals schon, daß es Erweiterungen für den A1200 gibt, die sich um CE einen feuchten irgendwas scheren - auf diese konnten wir keine Rücksicht nehmen (die nahmen ja auch keine), solche Erweiterungen, die AUßERHALB der Abschirmung des Original-A1200-Gehäuses laufen, sind mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit sowieso nicht legal zu betreiben (CE!)


Das hilft Dir nun leider wenig, Paladin, aber ich kann nur empfehlen: Versuche es mit einer Stiftleistenverlängerung, die Stiftleisten gibt's z.B. in der Apotheke (auch als "Conrad" bekannt) oder im besser sortierten Fachhandel (Simons etc). Ein Kabel wird - wenn überhaupt - nur mit sehr(!) kurzer "Lauflänge" ausreichend störsicher sein.
 
mact   Nutzer

28.03.2004, 22:46 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

> Beläuft sich nun der Preis pro Prelude1200 auf 50,- Euro

so war es abgesprochen.

> Was ist in dem Lieferumfang enthalten ? (Einbaueinleitung, Treiber, Links zu den treiben, Ahi, etc...)

Die Prelude1200 (Digitalteil, Analogteil, Verbindungskabel). Software kann man immer noch von unserer Webseite (www.act-net.com/Prelude) herunterladen. Bei Bedarf scanne ich nochmal eine der Anleitungen und stelle sie ins Web.

> Wann gehen die Preludes auf die Reise ? (Entsprechendes Entgeld sollte man ja dann auch zu Hause/aufm Konto haben ;) )

Wie Frank geschrieben hatte gehen die Preludes in den nächsten Tagen (konkret: Morgen) auf die Reise - und zwar auf offene Rechnung (hatte er auch geschrieben), also muss niemand Geld im Hause haben, wenn die Karten ankommen. Da ich per Post verschicke und die Post sehr viele Sendungen verschwinden lässt, sollte sich jeder der Besteller spästestens Anfang kommender Woche melden, wenn bis dahin noch nichts angekommen ist - ich erstatte dann sofort Anzeige. Anders kommt man der Post nicht mehr bei.

> Was kostet der Versand ? Also 50 Euro + X ?

Steht hier im Thread: Ich habe 5,-¤ für den Versand berechnet. 4,10¤ für "Päckchen", den Rest für Kartonage und Aufwand (ich habe rund eine Stunde Zeitbedarf zur Post und zurück)

> Meines Wissens waren es nun 9 Bestellungen, also 10 Karten ?

Fast: 9 Karten in 8 Bestellungen ;-)

Marc
 
mact   Nutzer

06.03.2004, 18:56 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

die Prelude1200 wurde für den Uhrenport des Amiga1200 gebaut, NICHT für irgendwelche Erweiterungs-Clockports. Es war damals nicht möglich, eine Übereinkunft mit anderen Entwicklern über Adressräume etc. zu treffen, daher ist der Code der Library HARDCODED auf die Adresse und Besonderheiten des Amiga1200-Clockports. Ich halte es für sinnlos, die Prelude1200 auf einem anderen Port als dem Original-Amiga1200-Clockport auszuprobieren.

Weil immer wieder über Preise geschimpft wird hier mal ein paar Fakten: Der Soundchip allein hat rund 40,-¤ gekostet, wenn man ihn heute noch über ein Sonderlager bekommt, dann sicher nicht unter 30,-¤. Eine 4-Lagen-Platine (Prelude Z2) kostet auch heute in der Größe (Übergröße wegen voller Baugröße Z2!) zwischen 35,-¤ und 50,-¤. Hinzu kommen die Bauteile (der Winkeladapter SUB-D15 allein kostet schon Geld, da es die flache Bauform sein muss, die man bei teuren Distris bestellen muss), das Slotblech (das nicht im normalen Handel zu bekommen ist und ebenfalls rund 2-3,-¤ kostet) und andere "Kleinigkeiten". Die Platinen sind elektronisch geprüft (kostet Geld). Die vorbestückten Karten sind lötbad-gelötet (kostet Geld).
Mit anderen Buchstaben: Allein der Materialwert übersteigt bereits die 100,-¤. Ihr findet KEINE PC-Soundkarte in dieser Bauart (volle Z2-Baugröße, 4-Lagen-Platine, +/- 12 Volt symmetrische Spannungsversorgung am HiFi-OpAmp etc). Eine Soundblaster-xyz ist in keiner Weise mit einer Prelude Z2 zu vergleichen (zumal die wenigsten davon 44.1kHz wiedergeben können - wird doch meist intern auf 48kHz resampled!).
Jedoch, ja, die Prelude Z2 ist veraltet - wir würden da heute fast alles anders machen (nicht aber grundsätzlich weniger Aufwand betreiben), aber sie ist auch heute in dieser Qualität nicht "billiger" zu bauen.

Aber genug der Rechtfertigung: Es war schon immer teurer, einen "echten" Amiga zu benutzen und die wenigsten werden heute noch Anwendungen haben, bei denen die Vorteile der Prelude eine Rolle spielen. Für Spiele und das normale Kassetten-Überspielen oder LPs-Digitalisieren reicht eine gute Soundblaster-xyz allemal!

Marc
 
mact   Nutzer

05.03.2004, 21:54 Uhr

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Thema: Prelude 1200 bestellung
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

bitte habt Verständnis dafür, daß ich aufgrund meiner hauptberuflichen Auslastung hier nur sporadisch reinschauen kann.

Eine "Bestell-Liste" mit Nicknames hilft mir gar nichts, auch wenn sie nett gemeint ist. In unserem Online-Shop sind seit Jahren Prelude Z2 und Prelude1200 zu bestellen (Prelude Z2 auch als Bausatz), von daher verwundern mich die Einträge mit "wenn's eine Z2 ist" doch sehr (es war hier ausdrücklich von Prelude1200 die Rede).

Die Fakten kurz zusammengetragen:

Wenn sich mindestens 5 Besteller finden, die Prelude1200 bestellen, erkläre ich mich bereit, die Restkarten hier aufzuarbeiten und zu 50,-¤ inkl. Meerschweinsteuer abzugeben. Wenn ich die Karten an verschiedene Empfänger (also nicht an einen Sammelbesteller) versenden soll, kommt Postporto dazu - als unversichertes Päckchen wären das 5,-¤ (4,10¤ Päckchen Gebühr, der Rest ist Kartonage und Aufwand). Ich habe nur nachts Zeit, die Karten zu bearbeiten, daher kann es etwa eine Woche dauern, bis ich alle Karten raus habe. Es wäre daher sinnvoll, wenn sich einer von euch die Mühe machte, die ADRESSEN und NAMEN der Interessenten zusammenzutragen und einfach eine BESTELLUNG zu formulieren ;-) Um der Gefahr des Missbrauchs dieses Forums etwas vorzubeugen: Der Produktionspreis der Prelude1200 liegt bei rund 80,-¤ pro Stück. Es ist also nicht so, daß ich hier ein gewinnorientiertes Geschäft anstrebe - sondern eher so, daß ich ein gewisses Interesse daran habe, das Regalfach freizubekommen :-)

Ich muss auch nochmal eines deutlich klarstellen: Es gibt den Soundchip offiziell nicht mehr. EIGENTLICH ist es Unsinn, die Karten noch zu verkaufen, da ich die europäische Gewährleistung nicht bieten kann (zwei Jahre ist absurder Schwachsinn bei Verbrauchsprodukten wie Computerzubehör). Wir haben in der Vergangenheit bei Problemen mit unseren Produkten Vorab-Austausch geleistet (das ist der Grund dafür, daß ich überhaupt noch Karten hier habe), das geht NICHT MEHR, wenn ich jetzt den Restbestand verschleudere. Wir würden uns BEMÜHEN, bei Problemen zu helfen, aber ich kann definitiv keinen echten Support mehr für Prelude-Produkte oder den Amiga allgemein leisten (ist finanziell einfach nicht tragbar). Wer also eine Prelude1200 aus dem Restbestand haben möchte: Im Zweifelsfall gibt es bei Problemen das Geld zurück aber nicht die Amiga-typischen "schick mir 'ne andere, ich probier das aus, aber zahl das Porto"-Aktionen (die ich aus meinen letzten aktiven Monaten noch kenne). In den 50,-¤ ist KEIN SPIELRAUM für Portoübernahmen bei Problemen drin, tut mir leid. Es KANN bei diesen Hacks (Prelude1200 ist wie jede Clockport-Erweiterung ein dreckiger Hack) IMMER Probleme geben, das kann an der Karte liegen, am Motherboard (das Amiga1200-Board ist ... sagen wir mal so: Ein Toastbrot ist elektronisch besser designed) oder sogar am Wochentag.
Zum "Slotblech": Die Prelude1200 wird mit dem Breakout für den Amiga1200 ausgeliefert. Wir haben damals für einige Kunden Slotbleche mitgeliefert, weil wir das als besonderen Service ansahen. Ich habe von diesen Blechen nur noch 0-1 Stück irgendwo rumfliegen (wahrscheinlich als Entwackelungspatch für den Hamsterkäfig), wenn die weg sind, sind sie weg.

MPEGIt gibt es seit einigen Jahren nicht mehr. Als wir das Modul auf den Markt brachten, hatten die Amiganer noch kein ausreichendes Interesse an MP3. Ähnliches gilt für den Arpeggiator (Digital IO/24Bit/96kHz) - allerdings habe ich vom Arpeggiator noch drei Exemplare hier liegen (Stückpreis 100,-¤). Die Softwareunterstützung ist leider sehr schlecht, da die meisten Programme auf dem Amiga nicht mehr als 16 Bit unterstützen. Vom Rombler gibt es noch fünf Stück (MIDI - Stückpreis 20,-¤).

Für alle Prelude-Produkte (auch die AddOns) wollen Thomas und ich seit längerer Zeit die Unterlagen veröffentlichen (Bau-/Bestückungspläne, Logic-Chips-Codes), so daß sich jeder seine AddOns oder seine Prelude selber bauen kann. Leider komme ich zeitlich einfach nicht dazu, vielleicht schaffe ich es aber in den nächsten Tagen oder Wochen, das verfügbare Material als unsortiertes ZIP online zu stellen. Die Prelude Z2 ist bekanntlich eine Vierlagen-Platine (aus Qualitätsgründen), ich habe aber noch etliche geprüfte Platinen hier liegen. Der Soundchip (CS4231a-KL) dürfte schwer zu bekommen sein - aber auch davon habe ich noch einige wenige im Regal. Der Rest der Bauteile ist mit etwas Recherche noch zu bekommen (Simons, Spoerle, Reichelt).

Falls es noch Fragen geben sollte: Bitte sammelt diese und sagt Bescheid, ich versuche dann, "in einem Abwasch" zu antworten.

Marc
 
mact   Nutzer

03.03.2004, 09:49 Uhr

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Thema: Soundkarte was bringt es?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

die Prelude1200 kostet "neu" (d.h. vom Hersteller direkt gekauft) 79,-¤ - wollte ich nur mal anmerken, denn wer für eine gebrauchte (deutlich) mehr ausgibt, hat sich noch nicht umfassend informiert.

Wenn ihr hier ein paar Leute zusammenbekommt, die noch Prelude1200 haben wollen, setze ich mich hin und mache einen Stapel fertig. 50,-¤ das Stück kriegen wir sicher geregelt, wenn ihr 5 Abnehmer findet ;-)

Marc Albrecht
 
mact   Nutzer

07.01.2004, 09:53 Uhr

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Thema: Wo bekommt man noch Soundkarten?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Falcon,

> Was aber die nicht mehr beschaffbaren Teile angeht.

Es gibt mehrere "Beschafferfirmen" in Deutschland und "umzu" - wir haben lange Zeit mit Holländern zusammengearbeitet, um offiziell nicht mehr verfügbare Schaltkreise zu bekommen. Letztlich geht es da aber um Lagerrestbestände und das hilft, was Garantie und Gewährleistung angeht, nur sehr bedingt (es gibt nämlich oft keine solche seitens der Lieferanten, weil es sich um RESTBESTÄNDE handelt). Genau dieses Problem haben wir auch - wir können eben nur sagen: Bislang waren wir immer in der Lage, Kunden weiterzuhelfen.

Wir sind seit fast fünf Jahren raus aus dem Markt - aus bekannten Gründen. Die Soundkarten, von denen wir hier sprechen, sind auf einem technischen Stand von vor knapp zehn Jahren. Das sollte man bei allem Eifer auch bedenken. Die Karten sind zum größten Teil komplett und "sofort einsetzbar", einigen fehlen vielleicht ein paar ICs - dann handelt es sich aber um billige Treiber wie 74F254, die man in jeder Elektronikapotheke bekommt.

Marc Albrecht
 
mact   Nutzer

06.01.2004, 21:55 Uhr

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Thema: Wo bekommt man noch Soundkarten?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

> Aber auf den bausätzen ist der chipsatz schon drauf oder wie muß ich das verstehen.

Die meisten "Bausätze" sind vollständig montiert und getestet. Um dem Anspruch an den Terminus "Bausatz" gerecht zu werden versenden wir den Kabelbaum in Einzelteilen ... (Arbeitsaufwand: ca. 15 Minuten).
Selbst bei Karten, die nicht vollständig bestückt sind, ist die 4-Lagen-PCB elektronisch getestet und alle Nichtstandard-Bauteile sind dabei.

 
mact   Nutzer

06.01.2004, 21:23 Uhr

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Thema: Wo bekommt man noch Soundkarten?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

(wir) A.C.T. verkaufen Prelude Z2 und Prelude1200 unter Selbstkostenpreis OHNE GARANTIE als "Bausatz" (sind tatsächlich großteils montiert). Wir können sie nicht mehr "offiziell" verkaufen, weil z.B. der Soundchip seit Jahren nicht mehr verfügbar ist. Sollte es aber Probleme mit Karten geben, haben wir auch in den letzten fünf Jahren Kunden immer helfen können.
http://www.act-net.com - unter "Shop" bestellbar.

Sorry für den "kommerziellen" Hinweis (wenn "Verkauf" unter Herstellungspreis als Alternative zum Verschrotten denn "kommerziell" ist), Marc
 
mact   Nutzer

05.11.2003, 19:16 Uhr

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Thema: Realismus der Amiga-Inhaber?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Maja,

weil das ein kleines bisschen in die Richtung meiner ursprünglichen Frage geht, möchte ich auf diese Deine Anmerkung mal kurz eingehen:

> Bei der "Konkurrenz" arbeiten die Großen der Hardware zumindest im Bereich der Grundlagenentwicklung zusammen. Der Erfolg gibt ihnen Recht. Warum funktioniert das beim Amiga bloß nicht?

Das ist sehr einfach zu beantworten: Bei "der Konkurrenz" kann man sich durch die Kooperation auf Quantität konzentrieren. Egal, ob ein Board von Gigabyte, Asus, AOpen, Shuttle oder MSI kommt: Durch den Zugriff auf den Pool funktionierender Komponenten und durch den Zugriff auf halbwegs brauchbare Referenzdesigns kann jede Firma ihre speziellen Trümpfe ausspielen (Stabilität oder Preis oder Ausstattung oder Werbung).
Beim Amiga hat es NIE einen so großen Markt gegeben, daß eine Kooperation für die Beteiligten genügend Gewinne übrig gelassen hätte. Müsste ein Hersteller - egal ob Hard- oder Software (und damit kommen wir zum für mich interessanten Teil zurück) - Lizenzen für die Entwicklungen anderer bezahlen, müsste dieser Betrag von seiner Marge abgezogen werden. Die mikroskopisch kleinen Absatzzahlen von Amiga-Produkten lassen aber schon kaum die normalerweise notwendigen 100-200% Herstellermarge für ein Produkt zu.
Wir haben die Prelude damals in Deutschland gefertigt (gut, würde ich heute auch nicht mehr machen) und hatten am HÄNDLER-VK nachher ganze 15,-DM übrig. Von diesen 15,-DM mussten wir den GESAMTEN Support übernehmen (die Amiga-Händler haben sich da weitgehend gedrückt, wie das heute ist, kann ich nicht beurteilen). Nur bei direkt verkauften Karten war so etwas wie eine Anerkennung unserer Leistungen drin. Und trotzdem waren die Karten viel zu teuer für das, was drin war. Die Stückzahl macht's. Hätten wir damals das Referenzdesign von Cirrus nutzen können (das natürlich für PCI war) und die Referenztreiber (die natürlich für DOS waren), hätten wir 90% der Entwicklungszeit sparen können. Konnten wir aber nicht, wir mussten alles selber machen. Als wir dann bei der Prelude1200 Entwickler aus dem Amiga-Markt gefragt haben "He, wir wollen für den Uhrenport eine Soundkarte rausbringen, sollen wir uns mal über den Adressraum oder ein Treibersystem einigen?" war die Antwort "Das ist ein Uhrenport und kein Bus, lasst den Unsinn" oder "sowas braucht keiner". Als später einige Hersteller "Kombi-Produkte" anbieten wollten und die Prelude1200 angepasst hätte werden müssen, wollten wir für die dadurch entstehende Arbeit einen marktüblichen Preis. War natürlich nicht drin. Und kostenlos konnten wir nicht die notwendigen Neuentwicklungen vornehmen - das Resultat ist das Gefrickel, das man heute noch auf dem Uhrenport (und in der Software) findet.

Zurück zu Deiner Frage: Wenn ein System-Integrator (als solchen sehe ich die Neu-Amiga-Bastelkeller) einen erheblichen Teil Lizenzen abführen müsste bzw. bei einer kleinen Stückzahl (wenige 1000 Stück Umsatz) den eigenen "Reinverdienst" minimieren müsste (weil er NICHT alles selber gemacht hat und daher alle Komponenten in der eigenen Buchhaltung bekannt sind), lohnt sich eine Investition kaum noch.

Natürlich ist leicht gegen diese Bestandaufnahme anzuargumentieren: Man müsste lediglich die vorhandenen Standards (in Hard- und Software) nutzen (also Referenzdesigns nutzen, zu denen es Varianten in großer Stückzahl gibt, Treibersysteme lizensieren, statt auf GPL-Gefrickel zurückzugreifen und dann Probleme doch wieder selber lösen zu müssen). Nein, ich will hier nicht gegen "Open Source" wettern (das traue ich mich in diesem Umfeld nicht), aber es ist natürlich völlig klar, daß nur entsprechend ausgestattete, professionelle Unternehmen "Referenzdesigns" für allgemeine Nutzung anbieten können (Hard- und Software) und daß Aufbauen auf Open-Source-Bastellösungen IMMER zu weiteren Bastelarbeiten zwingt.

Die heute vertretene Amiga-Ideologie ist ja das Extrem der Historie "Amiga": Um jeden Preis etwas "einzigartiges" zu haben, erkauft mit der Gewissheit, garantiert nicht auf verbreitete Standards zurückgreifen zu können (egal, ob nun PPC- oder x86 basiert, egal, ob Multi-CPU fähig, 64bittig oder sonstwie). Es ist notwendig, daß die Entwicklerfirmen im Amiga-Bereich entsprechend "Insellösungen" realisieren: Ließe man sich auf Kooperationen ein, wäre man abhängig von anderen - und das ist tödlich in einem Markt, der von Unitarität lebt.
Ein System-Integrator verdient mehr, wenn er der EINZIGE ist, der Erweiterungen/Entwicklungen für sein System anbieten kann (nur darum existiert Apple als Hardwarehersteller noch: Alle "Kompatiblen-Hersteller" hat man erfolgreich abgewürgt). Kooperativität steht dem entgegen (klar: Man müsste viel öfter "Neues" rausbringen, um die eigenen Umsätze am Laufen zu halten - sonst könnte ja einer der Partnerfirmen das eigene Produkt auch mal eben veröffentlichen).

Für das, was ich hier anfrage, heißt das ja nur: Mich interessiert AUSSCHLIEßLICH ein System, das professionell vertrieben und supportet wird, das ein starkes Händler- und Techniker-Netz hat, das NICHT vom Kunden "selbst gebastelt" wird (wir entwickeln ja nicht umsonst keine Applikationen für Linux!). Wenn man ein hochwertiges Audio- oder sogar Multimedia-System (ob nun ARTAS oder darauf aufsetzende Applikationen) bauen will, muss man sich auf die Grundlagen (System, Treiber, Echtzeit) verlassen können.
 
mact   Nutzer

03.11.2003, 11:40 Uhr

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Thema: Realismus der Amiga-Inhaber?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

@turrican:
> Als der Amiga geschaffen wurde,da hat keiner gefragt,ob ein Markt da ist

Nanü? Woher hast Du denn diese Weisheit? Wer als Hersteller eines Produktes keine Marktforschung betreibt sondern "etwas" auf den Markt drückt, nur weil er es kann, wird auf die Nase fallen. NATÜRLICH war damals ein "Bedarf" vorhanden, der C64 zeigte es, war aber weitestgehend ausgereizt - und mit den neuen Möglichkeiten ("Custom built chips" wurden billiger - daher ja die "Customchips" des Amiga) war es möglich, die ohnehin vorhandenen Anforderungen der Kunden auch zu bedienen.

> Auch als Geschäftsmann kann man nicht immer nur auf Nummer sicher gehen,es sei denn,man braucht jeden Euro

Du bist kein Geschäftsmann, richtig?

> ich für meine Person werde nie ein Windoof.user sein,lieber hacke ich mir beide Hände und Beine ab

Prima statement ;-) Fang schon mal an, das Beil zu schärfen, wenn Du aus rassistischen, sexistischen oder anderen Vorurteilsgründen Dein Werkzeug (Computer) auswählst.

@pab

> Also meiner Rechnung bräuchte man nur 400 zahlende Kunden (zu 300 Euro) um solch eine Entwicklung zu finanzieren.

Ich weiss nicht, wie Du mit 400x300 auf 800.000,-¤ kommen willst - als ich damals Mathe in der Schule hatte, kam dabei nur 120.000,- raus - und das reicht gerade mal, um einen kleinen Mail-Client zu schreiben. Mit den errechneten Beträgen ist auch nur Entwicklung und die Release-Phase abgedeckt, Marketing, Support, Vertrieb sind noch lange nicht eingerechnet. Pack den gleichen Betrag noch zweimal drauf, dann kommst Du in Größenordnungen, die "realistisch" sind.

> Allerdings ist der Stundensatz in Deiner Kalkulation etwas zu hoch angesetzt. 30 Euro pro Stunde Brutto m.E. das Maximum zur Zeit für ein eher-Hobby-Projekt.

Ein Stundensatz von 100,-¤ (unser aktueller Stundensatz für Entwicklung) ist an der Unterkante für "Spezialaufgaben" (es geht hier ja nicht um eine MS-Access Anwendung, die ein Student nebenbei entwickeln kann). Und daß ich das als "Hobby" betreiben würde, habe ich nie behauptet. Wenn ich an so eine Aufgabe rangehe (und Programmierer beauftrage), dann im normalen "professionellen" Umfang. Selbst wenn der polnische Standard-Programmierer nur 30,-¤ bekommt, ist der (geldwerte) Aufwand, diesen mit Aufträgen zu versehen und seine Arbeit zu kontrollieren, nicht zu vernachlässigen. Wie viele Großprojekte hast Du bis jetzt betreut, um Deine Aussage zu begründen?

> Mit gut aufgetrennter GUI / Applikation / Hardware-Layer kannst Du ziemlich viel der Anfangs-Arbeit bei einer Portierung (natürlich mit gcc) unverändert übernehmen

Du hast nicht die leiseste Ahnung vom Sourcecode von Samplitude und kannst eine Abschätzung einfach so machen? Samplitude stammt aus Kickstart 1.2-Zeiten, viele GUI-Routinen sind in Samplitude selbst gebaut, System-Aufrufe werden fast gar nicht benutzt. Selbstverständlich wurde bei der Entwicklung kein GCC sondern Aztec benutzt - wir haben den Code erst auf SAS portiert, wozu die rund 30% Assembler-Routinen neu geschrieben werden mussten.
Sogar die (aus heutiger Sicht) winzige Samplitude Opus Vollversion mit CD-Brennen, Faltung etc besteht aus rund 10MB Sourcecode. Ein Rewrite ginge, wenn man die Bibliotheken einrechnet, die wir nutzen würden, schnell in Richtung 100MB. Wenn Du das für 120.000,-¤ hinbekommst, sollten wir uns über einen Auftrag unterhalten.

@sprocki

> Das Potential ist sehr wohl da, nur ob es reicht, um den Markt wieder gesunden zu lassen

Kein Vorwurf, ich will ja gerade sehen, wie ihr die Entwicklung einschätzt (und die Antwort ist bis jetzt recht eindeutig: Hobby, nichts ernsthaftes) - aber "Potential" ist immer da. Potential reicht aber nicht, um ein Inititiv-Projekt wie ein 2PJ-Programm zu finanzieren.
Wie Du selber beschreibst, scheint es mehr als einen Amiga zu geben und in Zukunft geben zu können. Das ist natürlich KEINE Basis für eine Entwicklung auf professioneller Basis. Um eine Appliktation optimal auf eine Plattform abzustimmen, kann man nicht einfach vorhandenes portieren (auch, wenn das oft gemacht wird). VST, Logic etc leiden ja unter den genutzten Bibliotheken, die "omnipotent" sind - emagic Entwickler haben nicht unerheblich über MIDI-Syncing unter Windows geschimpft, für BeOS haben wir, als wir damals in diesen größten Flop investiert haben, drei Programmierer nur die MIDI-Routinen und das entsprechende Messaging des Betriebssystems neu schreiben lassen, um eine ordentliche Basis zu haben.
Meine Befürchtung - und das habe ich auch den Jungs aus Amiland jedesmal geschrieben - ist eben die, die ihr hier auch formuliert: Da entstehen verschiedene Bastel-Plattformen ohne echten Support (wenn ich an ein Studio eine Amiga-based Audio-Station verkaufe, muss es professionellen Hard- und Softwaresupport geben), es gibt weder Roadmaps noch klare Aussagen für Entwickler, welche Software-Standards eingehalten werden. Das ist keine "Schimpferei" sondern der Versuch einer Zusammenfassung.
Daß sich einige Amiga-User "Risiko" seitens Herstellern und Entwicklern wünschen, ist völlig klar, logisch und nachvollziehbar. Dieses Risiko muss aber immer einschätzbar sein - wir haben in BeOS viel Geld investiert, das restlos verloren ist, weil die Hersteller unprofessionell gearbeitet und teilweise ohne Sachverstand "vor sich hin entwickelt" haben.
In Deutschland einen Entwickler fest anzustellen kommt dem Versuch zum bewussten Pleitemachen gleich - man muss also auf Auftragsbasis arbeiten oder die Aufträge gleich nach Irland, Finnland und Polen vergeben. Das wiederum geht nur, wenn die Aufträge klar und eindeutig sind - was bei einem Risikoprojekt selten der Fall ist.

Aber ich wollte mich gar nicht über die Finanzierung auslassen - meine grobe Abschätzung steht und wenn mir nicht jemand ein Angebot macht, die Arbeit (siehe oben) für einen Bruchteil der realen Kosten zu machen (und zwar professionell, nicht "hobbymäßig"), dann ändern sich die veranschlagten Beträge eher nach oben als nach unten.
Viel wichtiger war/ist mir der (fast schon regelmäßige) Einblick in "was geht ab". Es hat sich nichts geändert, scheint mir - nur daß heute kein Mitbewerber wie BeOS mehr existiert und das Ziel der Entwicklung eher unklarer als vor einem Jahr ist. Dies nicht zuletzt wegen der miteinander konkurrierenden Firmen.
Das ist sehr schade. Ich habe mit vielen Amiga-Anwendern, auch im Studio-Bereich, sehr gerne zusammengearbeitet und die Rückmeldungen immer als fruchtbar angesehen. Nach Aussage der Amiländer ist Deutschland der "Amiga-Markt Nummer Eins" und selbst hier scheint es außer bei einigen wenigen "Hardcore-Fans" kaum Glauben an eine zukünftige Amiga-Welt zu geben.
Meine Frage nach dem Realismus (und damit der Seriösität) der Amiga-Inhaber ist damit eigentlich beantwortet: Der Schwerpunkt scheint auf dem Ausheben von Investitionen zu liegen (in Amerika noch heute ein Sport, in Deutschland nach dem "Zusammenbruch" der Neue-Markt-Blase etwas verpönt). Ich will den derzeitig aktiven Hardware (und Software) Herstellern nichts am Zeug flicken, aber mir ist der Markt nicht klar, für den diese derzeit entwickeln. Wenn ihr Geschäftsmodell mit ein paar 1000 verkauften Einheiten bereits aufgeht (und zwar auf Dauer - nicht nur zur Deckung der bisherigen Investitionen), dann würde mich das für sie freuen, aber eine Basis für "Trittbrettfahrer" (also Entwickler, die FÜR ein solches System entwickeln - ohne sich dafür jegliche Lebensgrundlage zu entziehen) scheint mir damit nicht zu entstehen... oder?
 
mact   Nutzer

02.11.2003, 18:10 Uhr

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Thema: Realismus der Amiga-Inhaber?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

danke für Eure Gedanken.
Ich will ein paar Dinge nochmal klar stellen, weil sie offenbar nicht verständlich waren: Die Rede ist von einem Rewrite existierender Software, nicht von "Ports" oder "Neuentwicklung". Die Rede ist ferner von ca. zwei Personenjahren (d.h. rund 500 Tage Entwicklungsarbeit) plus Einarbeitung, Tests, Debugging etc. - dies als "Größenordnung" des Aufwands.
Die Erfahrung zeigt, daß zwei Personenjahre durchaus zwei bis drei "Realjahre" sein können, daher ist "Abwarten" auf ein Betriebssystem nicht möglich - in der Zeit entwickelt der Markt sich zu schnell fort. Wenn in zwei, drei Jahren ein "echtes Programm" fertig sein soll, muss man heute anfangen.
Zum Thema "Portierung": Da sind immer rechtliche Aspekte zu berücksichtigen, ein sinnvolles kommerzielles Konzept lässt sich auf einem Port selten aufbauen (damit schließe ich also natürlich Liebhaberei und Hobby aus).

Zur "professionellen Hardware": Soviel gibt es nicht auf dem Markt - schon gar nicht für PCI (das allermeiste, was für PCI entwickelt wird, ist Spielkram). MOTU und ähnliche "Advanced Homelevel-Systeme" sind externe Geräte und von PCI unabhängig, moderne IO-Schnittstellen (Analog, Digital, Midi etk) nutzen Firewire, notfalls USB2.0 - das heisst: Die HARDWARE gibt es definitiv, wenn die Basis (Rechenknecht, Numbercruncher) vorhanden ist. Ein G5 müsste als minimale Basis in ein, zwei Jahren absolut sicher verfügbar sein, sonst lohnt die Entwicklung nicht. Technik, die heute auf G3 aufbaut, ist in zwei Jahren (wenn nicht schon jetzt!) zu veraltet.
Auch das ist ja ein Problem der lieben Leute, die mich per eMail kontaktet haben: Sie verstehen nicht, daß man die Hardware "extrapolieren" muss. Wenn ich HEUTE an die Entwicklung gehe, da eine halbe Million Euro investiere, dann muss ich das für eine Hardware tun, die es in zwei, drei Jahren als "stabile Basis" gibt.

Diese grundsätzlichen Überlegungen sollten einen zu der Erkenntnis bringen, daß NUR und AUSSCHLIEßLICH ein OS-Konzept eine Erfolgschance hat, das leicht skalierbar (und "portierbar") ist, sich nicht auf (schon während der Entwicklung) veraltete Hardware "festbeißt" und das den grundsätzlichen Anforderungen von ENTWICKLERN entgegenkommt. Auch darum ging es mir in meiner Anfrage: Seht ihr die Entwicklung dorthin gehen, daß Hersteller von Software (aber auch von Hardware - ich würde gerne mal wieder eine nette Soundkarte bauen - grins) auf einer der vielen Amiga-Plattformen der Zukunft (da sehe ich nicht nur "OS4" oder "MOS") "willkommen" sind oder wird da vor allem mit dem Ziel gebastelt, für die bestehende Anwender-Schar einen bunten Kompromiss zwischen halbwegs moderner Hardware und Gewohnheiten aus Hard-Software-Bundles zu bauen? Ich fragte ja nach "Seriösität" - die Antworten, die ich in diesem Thread lese, deuten eher auf "nicht seriös, nur Spielkram" hin. Ich meine: Warum sollte man JAHRELANG ein Betriebssystem entwickeln, wenn nachher dieses von einigen wenigen hundert Usern "geklauft" wird? Das ergibt keinen Sinn...

Weder Mac OS X noch Windows XP sind für "Echtzeit-Multimedia" gut geeignet. Da gäbe es eine nette Nische (die zwar von QNX perfekt besetzt wird, aber mir sind die Lizenzen bei QNX zu teuer).

Soviel als Einwurf, ich verfolge eure Überlegungen mit Spannung.
 
mact   Nutzer

02.11.2003, 11:30 Uhr

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Thema: Realismus der Amiga-Inhaber?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

ich hatte ja schon mehrfach erwähnt, daß wir ab und zu Anfragen aus Amiland erhalten, ob wir ARTAS oder SAMPLITUDE für eines der zukünftigen Amiga-Nachfolge-Systeme entwickeln würden. Leider sind diese Anfragen immer hochgradig unprofessionell (es wird selten genau erklärt, für welches System unter welchen Bedingungen etc) und erwecken häufig den Eindruck, Privatinitiative zu sein mit dem Ziel, kostenlose Entwicklung auf Open-Source-Basis zu erbetteln.

Nun habe ich vor einem guten halben Jahr eine grobe Kostenabschätzung gemacht, was es kosten würde, Samplitude Opus auf ein neues System wie Amiga OS 4.0 zu portieren (bzw zu 90% neu zu schreiben). Das ist natürlich nur pi-mal-daumen möglich, weil mir entsprechende Detail-Infos (Entwickler-Dokus) zu OS4 nicht vorliegen und ich derzeit auch keine funktionierende OS4-fähige Hardware habe. Dennoch dürfte die Abschätzung realistisch sein - und für MorphOS oder sonstige No-Name Betriebssysteme in etwa die gleiche sein. Grob geschätzt ginge es um einen Posten zwischen 600.000,- und 800.000,-¤ - zu dem Preis wäre eine Neuentwicklung nicht realisierbar.

Auf meine Rückfragen, ob man nicht einfach die Userbasis befragen könnte nach dem Bedarf für eine "Killerapplikation" (für die natürlich die notwendige High-End-Hardware vorhanden sein müsste), kam meist eine Reaktion im Tenor "es gibt ja kaum User, ihr müsst erstmal die Applikation fertig machen, dann kriegen wir für unser Produkt - das OS, den Rechner etc - auch die User". Das ist natürlich Frickel-Frackel, aber ich frage mal aus ernsthaftem Interesse in die Runde hier: Wenn schlappe 4000 User je 300,-¤ für eine Audio/MIDI Applikation zwischen Samplitude und Cubase VST auszugeben bereit wären, könnte so ein Projekt umgesetzt werden. Anders ausgedrückt: Wenn nicht einmal diese Kundenzahl denkbar/formierbar ist, gibt es GAR KEINEN Bedarf auf professioneller Basis, noch Applikationen in diesem Bereich zu entwickeln.
Selbstverständlich investiere ich als Unternehmer nicht in einen Nicht-Markt, um anderen Firmen (OS-Hersteller) einen Absatzmarkt zu schaffen, der dann die Basis für meine eigenen Umsätze dienen könnte, wenn ich von den Produkten jener anderen Firmen nicht selbst 100%ig überzeugt bin. Wie seht ihr das? Sind 4000 zahlende User für eine High-End Applikation mit IRGENDEINEM der verschiedenen angeblichen Amiga-OS der Zukunft denkbar?

Marc Albrecht
A.C.T.
 
mact   Nutzer

16.06.2003, 21:07 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Murmel,

Du musst nicht alles quoten.

> Sorry, Du redest davon das "Wir" unfreundlich sind, aber führst Dich aber selber von Anfang an als aroganter Hmmm auf.

Das ist falsch. Schau bitte in den Anfang (Kommentar auf eine News im Forum), da habe ich ganz höflich gefragt und um Information gebeten. Was mir hier geboten wird, sind Unwahrheiten, unhaltbare Behauptungen und Vergleiche, die ABSICHTLICH an der von mir erbetenen Konstellation vorbeigehen (Vergleich des AKTUELLEN Amiga OS, das von euch als besser bezeichnet wird, mit AKTUELLEN anderen Systemen).

Den Quark, den man mir als Antwort auftischt, und den ich teilweise einfach im Detail widerlegt habe, betrachte ich als direkten persönlichen Angriff: Ihr WOLLT mich für dumm verkaufen. Ihr ignoriert absichtlich meine Bitte (s.o.) und erzählt Dinge, die schlicht falsch sind.

Da bin ich nun zuletzt laut geworden - und dafür muss ich mich entschuldigen. Ich wollte nichts mehr als Information und bin, indem man mir Unsinn auftischt, für bescheuert erklärt worden, ja, man macht mir klar, ich solle gefälligst verschwinden, wenn ich den Amiga nicht toll finde. DAS ist euer Auftreten - lies doch den Thread mal durch.

> Das ist also Die Basis das Du AmigaOS mit WinXP oder MacOSX vergleichen willst?

Nein. IHR TUT DAS. Ihr plärrt immer wieder rum, wie toll, modern, modular, skalierbar, flexibel, stabil, schnell das Amiga OS ist. IHR vergleicht es mit aktuellen Alternativen, nicht ich. ICH frage, WAS genau besser ist!

> Schreibt doch eh keiner Soft die das nutzt !
> Man kann sich die Zeit sparen jemand zu überzeugen zu versuchen, der so eingefahren ist wie Du.

Jetzt pass mal auf, Herr Aufpasser.

Ich bin von einer amerikanischen Firma um ein Angebot für die Umsetzung von ARTAS auf eine zukünftige Amiga OS Plattform gebeten worden. Ich habe dieses Angebot gemäß unseren Tagespreissätzen gemacht. Da ich seit einigen Jahren keinen intensiven Kontakt zur Amiga-Plattform mehr habe, wollte ich wissen, WAS die Basis für ein "neues Amiga OS", das besser als die Alternativen sein sollen, denn sein könnte. Um DIESE Information habe ich euch gebeten.

Eure Antwort darauf ist: Amiga OS ist besser als Windows 98, weil ich mit Windows 98 nicht klar komme.

Wenn ich frage, ob es eine BASIS für Multimedia gibt (z.B. DirectX, Quicktime etc), dann ist der Grund der, daß ich wissen will, was meine Jungs für ARTAS noch bauen müssten und was rudimentär da ist. Eure Antwort auf meine Frage, was es gibt, ist "was willst Du damit".

Da soll man nicht laut werden, wenn man auf eine einfache Frage solchen STUSS zu lesen bekommt wie teilweise hier in diesem Thread? Es ist für mich interessant gewesen, ob ein erneutes Investment in ein Amiga OS attraktiv ist. Nach eurer Antwort ist die Antwort klar: AUF GAR KEINEN FALL. Wenn ihr - als "Community" - SO auf die Frage reagiert, WAS für euch die Vorteile des Amiga OS gegenüber anderen Systemen ausmacht, verstehe ich, warum es nicht voran geht.

Ok. Ich entschuldige mich noch einmal in aller Form bei all denen hier, die VERSUCHT haben, mir eine Antwort zu geben. Ich tue mit dieser Mail einigen unrecht, was mir ernsthaft leid tut. Aber schaut euch bitte mal die Behauptungen an, die hier aufgestellt wurden - schaut euch mal die Reaktionen auf meine KONKRETEN Fragen an. Das ist einfach unzumutbar.
 
mact   Nutzer

16.06.2003, 19:37 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

zumindest meine Analyse, daß die verbliebenen Amiga-User sich persönlich angegriffen fühlen und irrwitzig überreagieren, wenn man ihnen eine Frage stellt, die nicht mit "Amiga rulez se wörlt" beantworten kann, bestätigt sich ja hier. Sagt mal, seid ihr eigentlich des Lesens völlig unmächtig? Sogar einzelne von euch (Maja z.B.) haben erkannt, daß mir ein "Windows ist besser" völlig banane ist, ich habe nicht nach Vergleichen mit irgendeinem x-beliebigen Windows gefragt sondern nach TATSACHEN.

> beliebig viele Screens mit verschiedenen Auflösungen,

können MacOS, Windows, Linux auch. Bei Windows kannst Du dann zwischen den "Screens" per Alt-Tab hin und her schalten (bei Mac auch). So what?

> die Ram-Disk,

können Windows, Linux und PC auch.

> das Devices-System mit dem Geräte verständliche Namen haben, Verzeichnisse einfach wie Geräte angesprochen werden, ich eine Postscript-Datei durch Kopieren nach GS: ausdrucken kann (ok, Fremdsoftware, wird aber durch die Devices ermöglicht),

Können Windows und Linux auch. Bei Windows "copy datei lptxyz:" und gut. Bei Linux werden die Devices sogar WIRKLICH als Verzeichnisse eingehängt - nicht wie bei Amiga als "Assigns", die auf Gerätetreiber zugreifen und damit NICHT transparent sind.

- die Datatypes - neuen Datatype installieren und alle Programme können plötzlich damit umgehen

kann MacOS z.B. auch (über Quicktime). Windows in weiten Teilen ebenfalls. Linux ebenfalls (MIME-Handler installieren). Ist also kein Vorteil des Amiga sondern "normaler Alltag"

- das Locale-System

Gibt es unter Unix seit Ewigkeiten. Der Amiga war lediglich konsequent, was die anderen Systeme nicht wirklich durchgehalten haben. Letztlich hängt die Lokalisierung aber vom EINZELPROGRAMM ab (beim Amiga), was nur der halbe Weg ist: Standardmeldungen müssen vom Programm immer gleich mit übersetzt werden, weil es keine "Standards" gibt (z.B. "Bitte melden Sie sich mit Ihren Usernamen und Passwort an")

- die 40MB (von 66MB) freien Speichers, die ich meistens habe, obwohl ich gerade am Arbeiten bin,

Das sind rund zwei drittel freier Speicher. Unter Windows XP habe ich VIEL MEHR freien Speicher (mein Hauptrechner hat 1GB RAM, davon sind im Betrieb rund 800MB frei). Wo ist der Vorteil? Ram kostet nichts - warum soll ich, wenn mir RAM Nutzen bringt (bei umfangreichen 3d-Berechnungen z.B.) denn auf RAM verzichten?

- die durchschaubare Strukturierung der System-Dateien, welche auch noch meistens verständliche Namen haben,

hmmm... rxapprld.device ist nicht verständlich. "camd.library" auch nicht. Ok, Du schreibst ja "meistens". Aber: Wer will denn ins System gucken, wenn er den Rechner NUTZEN will? Das sollte unnötig sein.

- dass sich das System auf meinem 25Mhz 68040 schneller anfühlt als ein mehr als 10x schnellerer PC

Grummel. Wenn ich auf dem von Dir angesprochenen PC QNX Neutrino laufen lasse, sieht Dein Amiga verdammt alt aus. IHR vergleicht hier Äpfel mit Birnen! Ihr sagt selbst, das Amiga OS sei auf die Hardware angepasst und verzichte auf "unnötigen" Ballast (Treiber für nicht unterstützte Hardware). Das ist doch kein Vorteil! Das kann jedes skalierbare andere System auch. Schon mal Windows CE auf dem Rechner, den Du hier ansprichst, gefahren? Oder Linux RT in der minimierten Version für RAM-Disk-Betrieb? (Soviel zur Ramdisk ...)

- dass ich mein OS das letzte Mal neu installiert habe, als ich mir OS3.9 gekauft habe, was aber sicherlich nicht einmal dann nötig gewesen wäre,

... klar, weil ihr die Systemfehler mit immer weiteren "setpatch" korrigiert. Windows XP musste ich seit Kauf und Installation nicht einmal neu installieren. Linux ebenfalls nicht (nur mal Kernelupdates). MacOS kann man im laufenden Betrieb updaten (bis auf einige Systemdateien), "neu installieren" ist nie nötig. Die Ammenmärchen, daß moderne Windows-Versionen wie Windows95 liefen, sind Lügen. Selbst mein Windows98SE habe ich vier Jahre lang nicht neu installieren müssen!

> Um zwei Monitore anschließen zu können brauchst Du eine Grafikkarte,
also auch einen entsprechenden Treiber. Dann kannst Du ohne Probleme zwei Monitore anschließen: Einen an der Grafikkarte und einen am Onboard Chipset.

Du willst mich veräppeln, richtig? Zeig mir mal, wie ich die beiden Monitor transparent GLEICHZEITIG im Betrieb halten kann - ZEIG ES MIR am Amiga! Mann, ich kann auch an mein Auto vier Mäuse anschließen - prima, ist das dann besser als Windows, das nur zwei Mäuse unterstützt?
Man will die Hardware auch sinnvoll NUTZEN können!

> Schonmal was von StormMesa gehört?

Klar. Schon mal was von Polarlichtern gehört? Es INTERESSIERT MICH NICHT, was man als Hacks nachinstallieren kann! Ich kann als Entwickler nicht davon ausgehen, daß der Normalanwender damit umgehen kann. Mich interessiert NUR, was das Amiga OS von Hause aus mitbringt, auf was ich mich 100%ig verlassen kann. Das ist doch wohl logisch, wenn ihr davon tönt, daß das (heutige!) Amiga OS ALLEN ANDEREN Betriebssystemen haushoch überlegen sei!

>> - hat der Amiga von Hause aus eine Multimedia-Schnittstelle wie DirectX oder Quicktime?
> Das sind ja wohl zwei völlig verschiedene Sachen. DirectX - siehe Warp3D. Quicktime ist ein Animationsformat. Dafür gibts diverse Tools.

Klar. Und mit Brötchen steuert man Flugzeuge. Mann, das ist doch keine ernstzunehmede Antwort! Quicktime ist eine Multimedia-Bibliothek auf dem Mac, die Codecs für Bild-, Ton- und Video-Formate verfügbar macht. Was Du meinst sind Quicktime Videos, also Videos, die in einem Quicktime-Standard-Codec kodiert sind. Und seit wann ist DirectX mit Warp3d vergleichbar? Das ist ja so, als würdest Du einen Gulli mit den Niagarafällen vergleichen. DirectX bietet DirectPlay, Grafik, Sound, Video, IO-Schnittstellen, DOM etc. Es ist die Standard-Schnittstelle, mit der Du quasi jede Art von Input/Output realisieren kannst - inklusive beinahe allen Multimedia-Anforderungen. Ist das Warp3d heute auch? Das, das ich kennengelernt habe, war ein Workaround, um so was wie OpenGL zu realisieren.

>> - unterstützt der Amiga von Hause aus Codepages korrekt, d.h. auch Unicode?
> Zu was brauchst Du das?

a) geht Dich nichts an ;-)
b) ich ARBEITE (offenbar im Gegensatz zu Dir) mit Computern. Da hat man andauernd mit verschiedenen Codepages zu tun - west european, east european, chinese (wird immer mehr, der Markt ist eine Goldgrube), Mac-Roman und so weiter. Unicode ist seit Jahrzehnten der Standard, um sinnvoll die Codepages kompatibel zu machen. Kann der Amiga das, was seit über 20 Jahren "aktuelle Technik" ist, endlich?

>> - unterstützt das Amiga OS von Hause aus offene Standards wie RTF oder Postscript oder PDF etc?
> Das sind Standards, die von Programmen unterstützt werden (z.B. Apdf, TeX, LaTeX, PageStream, etc.) . Das hat nichts mit dem OS zu tun.

Dann hat auch die Tastatur mit dem OS nichts zu tun, Kollege. Postscript wird beim Mac selbstverständlich seit Ewigkeiten als System-Rendersprache unterstützt. RTF wird bei Mac, Linux und PC von systemimmanenten Konvertern völlig transparent unterstützt. Mac OS X kann PDF ebenfalls "von hause aus" verwalten. Kann Amiga OS das, was andere Systeme teilweise seit vielen vielen Jahren ganz selbstverständlich dem ARBEITENDEN Anwender bieten, nun endlich?

>> IDE Geräte im Betrieb tauschen)?
> Für was brauchst Du das? Bei PCs unterstützen das auch nur teure Server-Boards.

Blödsinn, mein 80-Euro-Board unterstützt das auch. Windows XP tut es ebenfalls. Und wozu man es braucht habe ich erklärt. Lies es, bevor Du rhethorisch zurückfragst.

>> Load-Balancing
> Die Task-Priorität kannst Du auch von Hand einstellen

LIES DOCH WENIGSTENS, wonach ich frage und füll das nicht mit irgendwelchen Albernheiten, nur um die Diskussion, die INFORMATION unmöglich zu machen!

Es wäre schön gewesen, hier technisch sinnvolle, inhaltlich nachprüfbare Antworten zu bekommen. Aber ihr seht mich, nur, weil ich FRAGE, ja als Feind an, den es zu bekämpfen gilt. Ich würde das kindisch nennen, wenn Kinder nicht viel intelligenter wären.

An Robin: Deine Antwort verstehe ich voll und ganz und stehe dahinter! Natürlich ist der Amiga "als Selbstzweck" ein schönes Hobby, das habe ich NIEMALS in Abrede gestellt. Leider sind einige Leute hier offenbar des Lesens so vollkommen unmächtig, daß es wirklich keinen Sinn hat, hier HILFE und INFOS zu bekommen - ihr nehmt euch selbst so wichtig, daß jeder, der nicht eurer Sekte angehört, gleich ein Ungläubiger und des Lebens nicht wert ist.
Dein Spruch "Wo der Spaß aufhört, fängt Windows an" ist schön - den merke ich mir. Auch, wenn er heutzutage nicht mehr stimmt - und ich nicht einfach von Vergleichen mit Windows gesprochen habe, was aber hier nicht klarzumachen scheint.
 
mact   Nutzer

16.06.2003, 11:09 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Askane,

da Du mir im Detail antwortest, will ich ebenfalls kurz reagieren:

> über Artas. Hast Du ein Link dazu?

Nein, nicht mehr. Wir haben die Webseite zu ARTAS (www.artas.net) 2000 deaktiviert bzw nicht mehr aktualisiert, weil a) auf allen Systemen entsprechende Entwicklungen (zwar nicht nach unseren Vorstellungen aber immerhin ...) entstanden und b) Amiga keinerlei Interesse hatte.

> Soweit ich das immer erklärt bekommen habe, muß ich beim Amiga nicht extra für das Programm, der Anwendung Fenster u.s.w. neu schreiben.

Das muss man für kein System.

> Ein Vorteil ist für mich, das die Daten der einzelnen Partionen nicht am Anfang der Festplatte stehen.

Das war aber beim Amiga immer der Fall: Irgendwo müssen die Partitionsdaten ja hin. Ob sie nun am Anfang, Ende oder mittendrin stehen, ist ziemlich egal. Der Amiga hat halt einen RDB verwendet. Ich weiß noch, welche Katastrophe es am Amiga war, wenn die Partitionsdaten mal weg waren. Da sehe ich weder einen Unterschied zu anderen Systemen noch einen Vorteil.

> Das kommende FastFilesystem ist stark erweitert wurden und bietet eine PlugIn Schnittstelle u.a. Siehe auch den Text bei Amiga.com

- netzwerkfähig?
- journaling?
- selbstreparierend?
- Multi-User fähig?

Wenn nein: Warum wird nicht eine bestehende funktionierende Lösung genommen, mit der man dann sogar KOMPATIBEL zu anderen Systemen wäre? Auch da (Insellösung) sehe ich keinen Vorteil. Wenn Du es für einen Vorteil hälst, zu nichts kompatibel zu sein (d.h. auch z.B. Repair-Tools von anderen Systemen für das lokale Filesystem nutzen zu können), dann wäre ich für eine Erklärung dankbar. Ich halte es für nachteilig.

> Aber, ich nutze nebenbei WIN 98, beim Amiga sehe ich doch eher,

Nochmal... (gähn, sorry!) Es geht nicht um veraltete Alternativen! Ich habe nach den Vorteilen des MODERNEN AmigaOS gegenüber MODERNEN Alternativen gefragt. Ich vergleiche doch auch nicht Kickstart 1.0 mit dem Linux-Kernel 2.6.28!

> Mit dem Befehl setpatch in der Startup-Sequence werden Fehler des KickROM und anderer Hardware korrigiert.

Bei anderen Systemen kann der Kernel direkt in Ordnung gebracht werden, so daß ein nachträgliches Patchen nicht nötig ist. Wo ist der Vorteil, wenn man sich im Lauf der Zeit eine "Riesen-Patch-Sammlung" zulegen muss, um die Fehler eines hard-coded Kernels zu korrigieren?

Und: Andere Systeme bieten OPTIONAL das Patchen. Nicht als einzige Möglichkeit.

Beim Amithlon lädtst Du zwei Kernels: Linux und Amiga OS. Warum, wozu? Wo ist der Vorteil von zwei Kernels gegenüber einem?

> Windows oder MAC starten am Anfang alles, was Sie brauchen.

Das stimmt nicht. Beide Systeme laden Komponenten nach, wenn sie gebraucht werden.

> Unter orginalen Amigas schalte ich den SCSI-Scanner an, wenn ich ihn brauche. Bei Amithlon wird für SCSI Linux benutzt. Da muß ich den Scanner schon beim Start an haben.

Dann hast Du ein schlechtes Linux. Unter normalen aktuellen Betriebssystemen schaltest Du externe Hardware dann an, wenn Du sie brauchst und DAS SYSTEM ERKENNT SIE AUTOMATISCH. Du brauchst nicht einmal eine Applikation, um den Scanner nutzen zu können: Windows XP unterstützt das bereits im Standard-Paket.
Mit anderen Worten: Wenn Amithlon sogar deutlich schlechter ist als Vergleichssysteme (modernes Linux, Mac OS etc), wo ist dann der Vorteil des Amiga OS? Nochmal: VORTEIL. Bislang beschreibst Du Einzelheiten, in denen das Amiga OS teilweise das bietet, was andere Systemen ebenfalls haben.

> Deswegen ist die Workbench der Amithlon-CD nur knapp 10 MB groß.

Und wie groß ist die CD, auf der alle Treiber für alle potentielle Hardware ist, die Du am Amiga betreiben WILLST (ich spreche nicht von "kannst", ich spreche von "willst")? Es ist doch Augenwischerei, hier wieder das Fehlen von Funktionen als Vorteil hinzustellen: Wir HABEN keine Treiber für jeden beliebigen Scanner, also verkaufen wir das komplette Weglassen einer Twain-Simulation als Vorteil.

> Und wie schon geschrieben, ich habe hier Speicher übrig, weil das
AmigaOS insgesamt damit sparsam umgeht.

Das stimmt technisch nicht. Das Amiga OS hat einfach zu wenig Funktionen, als daß der Speicher genutzt würde. Fahr' mal eine große Applikation auf dem Amiga hoch, die Funktionen anbietet, die andere OS bereits "von Hause aus haben". Dann siehst Du, wie schnell die 16MB RAM oder was auch immer flöten sind, weil die Applikation nämlich alle Funktionen selber nachbauen muss, die andere Systeme von Haus aus haben. Als Beispiel nimm 3d-Sprachen. Oder nimm so etwas wie DirectX.

Du benutzt doch ein System nicht nur im OS (wobei das bei Linux ja sogar teilweise sinnvoll wäre) sondern willst Programme nutzen. Wenn das OS NICHTS anbietet, muss jedes Programm alles einzeln implementieren. Das ist kein Vorteil sondern ein erheblicher Nachteil: Es macht Entwicklung unnötig teuer und vor allem fehleranfällig. Und Kompatiblität erreicht man dadurch auch nicht, von Modularität ganz zu schweigen.

> Amithlon, was ohne Hostsystem gestartet wird.

Du sagst doch selber, Amithlon läuft auf Linux. Also wird es MIT Hostsystem gestartet.

> Deswegen kann ich mehrere Soundkarten, TV-Karten gleichzeitig nutzen u.a. Was andere Systeme nicht können

Was für ein Quark!

Macs können seit x Jahren mehrere Grafikkarten, TV Karten, Soundkarten nutzen. Sogar auf meinem Windows98-Testsystem kann ich das. Unter Windows XP noch viel bequemer. Wer hat Dir erzählt, Linux könnte nicht mehrere Soundkarten verwalten?

> Ich öffne Dir hier mehrere Programme auf verschiedenen Screens, ohne das hier was langsam wird. :)

Falsch, das tust Du nicht. Mehrere Programme, die ETWAS TUN, machen das System IMMER langsamer. Du steckst ja nicht CPUs nach, wenn Du ein weiteres Programm startest.

> Aber bei WIN98 muß ich immer neu starten.

Du musst bei Win98 neu starten... aha. Und das gilt dann auch für alle anderen Anwender? Und alle anderen Systeme? Und für MODERNE Systeme wie Win XP?

> Linux kenne ich nicht richtig.

... kannst aber beurteilen, daß Amiga OS BESSER als Linux ist (Deine Aussage!!!).

Ich danke Dir für Deine Meinung. Aber eine Antwort auf meine Frage, was denn am Amiga OS nun so nachweislich besser ist als bei anderen (MODERNEN, verdammt!) Systemen, habe ich noch nicht erhalten. Daher halte ich meine Zusammenfassung zunächst aufrecht ;-)
 
mact   Nutzer

16.06.2003, 08:51 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Askane,

> Wegen DirektX u.a., das sind Dinge, die ein Betriebssystem geschaffen hat und heute Standard sind. Etwas unfair

Lies bitte komplett. Ich fragte nach Vergleichbarem - z.B. auch Quicktime auf Mac. Habe ich doch geschrieben. Und: Wir haben 1997 Amiga Inc "ARTAS" angeboten - das war featureseitig das gleiche wie heute Direct X. Die Frage danach ist also nicht unfair sondern lediglich gerecht.

> Es reicht doch beim AmigOS einfach, nehme das und schmeiße es in ein Fenster XYZ.

???

> Das Benutzen und einrichten der Festplatten ist besser wie bei anderen OS.

Wenn Du sagst, Amiga OS sei viel besser bei Festplattenverwendung (hier haben wir wieder das "viel besser"): Was heißt das konkret? Werden mindestens die Vorteile anderer Systeme (Raid-Unterstützung wie bei Linux, beliebige Filesysteme, Journaling) angeboten und darüber hinaus mehr?

> Fehlerbereinigung des Systems, auch Grafikkartenfehler werden per Startup-sequence u.a. behoben

Das wäre neu. Zu "meinen Zeiten" haben sich Fehler gerne in der Startup-Sequence versteckt (nicht funktionierende Treiber z.B.), so daß das System gar nicht hochfahren konnte. Oder meinst Du das, was Windows XP, Mac OS und Linux (und all die anderen) seit Jahren tun: Hardware Scan und Laden nur derjenigen Treiber, die benötigt werden? Das ist ja nichts "besseres" sondern "normal" (und war beim Amiga nie anders, wenn die Treiber korrekt geschrieben waren - es gab "damals" jedoch genug Treiber, die das System abstürzen ließen, wenn die entsprechende Hardware nicht da war - kein Fehler des OS, aber auch kein Vorteil der Startup-Sequence, wenn diese das nicht erkennt, wie Du behauptest).

> Im allgemeinen, das AmigaOS ist modular, skalierbar.

Dann gibt es inzwischen ein Amiga OS, das mit dem, über das hier bislang gesprochen wurde, nichts zu tun hat. "Skalierbar", aber gleichzeitig "auf die Hardware optimiert" passt ja kaum zusammen. "Modular" und "resourcenschonend" sind nur schwer vereinbar. Ich kenne nichts am Amiga OS, das die Begriffe "skalierbar" oder "modular" rechtfertigen würde.
BeOS ist (relativ) skalierbar. Linux ist (relativ) skalierbar. Windows CE ist (relativ) skalierbar. Aber Amiga OS?????

> Vergleiche Amithlon in Sachen Speed und Handling, Emulation, mit anderen nativen Betriebssystemen auf dem PC

Lies bitte, um was es geht: Es geht nach wie vor nicht um einen Vergleich mit "PCs". Es geht um die Frage, was am Amiga OS BESSER ist, wie Du es ja auch wieder behauptest (ohne Belege zu bringen: Siehe Festplattenhandling). Wenn ich den "Speed" von Amiga OS unter UAE mit dem "Speed" von Linux auf der gleichen Maschine vergleiche, sehe ich OS-seitig keine Vorteile für den Amiga. Ich sehe beim Handling kurzzeitig Vorteile, weil die Workbench viel weniger Funktionen bietet als X-Window-Systeme und daher etwas performanter erscheint(!). Dieser Vorteil verschwindet sofort, wenn man Intuition stark auslastet - dann schläft alles.

> Programme können per Assign auch von CD genutzt werden

Dazu braucht kein anderes Betriebssystem Assigns. Nahezu ALLE(!) anderen Betriebssysteme erlauben das Nutzen von Programmen von einer CD aus OHNE Assign. Wo ist der Vorteil des Amiga OS, wenn es einen MANUELLEN Eingriff des Anwenders verlangt, wo andere OS das nicht brauchen?

> Das AmigaOS ist heute noch wegen seiner Einfachheit und Stabilität bei der NASA zum starten der Shuttle zuständig.

Äh - war das nicht eher deshalb, weil das Umsetzen der Programme auf andere Hard- und Software der NASA zu teuer war? Und apropos "Stabilität": Wenn ein Grafikkartentreiber auf dem Amiga hängt (was bei den Merlin-Treibern Version 2 ja fast ständig der Fall war), dann hat man KEINE Möglichkeit, noch irgendwas zu retten, nicht mal die Debug-Console über Seriell funktionierte mehr. Bei anderen Betriebssystemen ist der Grafik-Treiber unabhängig vom restlichen OS, man kommt zumindest über's Netzwerk noch ran. Soviel zur Stabilität eines Betriebssystems, das Multitasking durch Verzicht auf Kooperativität realisiert ;-)
Aber Boshaftigkeit beiseite (sorry dafür): Ich halte die Behauptung, das Amiga OS sei "stabiler" als andere Systeme für nicht belegbar. Die Stabilität eines Systems zeigt sich erst dann, wenn eine Applikation (oder ein Treiber) versagt. Beim Amiga OS kenne ich verschiedene Formen des Gurus - bei Windows XP kommt ein verkappter Norton, ich kann aber weiterarbeiten!
Ein System, das "nur läuft" (ohne daß fehlerhafte Eingaben gemacht oder Programme genutzt werden) ist sicher genau so stabil wie jedes andere im gleichen Zustand. Sogar ein Windows 3.11 Rechner läuft jahrelang durch wenn keiner eine Taste drückt. Noch einmal: Stabilität zeigt sich erst in Stress-Situationen und das Amiga OS, das ich kenne, glänzt da nicht durch Stabilität sondern durch Totalabsturz.

Entschuldige bitte, aber ich sehe etwas wenig Fachverstand in Deiner Replik. Du schreibst ja selbst, Du seiest kein Programmierer - schickst aber gleich unhaltbare Behauptungen hinterher, die angebliche Vorteile des AmigaOS nennen. Würde ich das Amiga OS (das alte ...) nun nicht kennen und mich auf Deine Auskunft verlassen würde, das Amiga OS sei modular und skalierbar - würde ich Dich dann in Regress nehmen können, wenn sich herausstellt, daß Amiga OS nur auf EINER Hardware läuft (wenn diese notfalls simuliert wird)?

Ich fasse mal zusammen, was bislang hier steht und bitte gegebenenfalls um Korrekturen:

- Das Amiga OS ist NICHT leistungsfähiger, anwenderfreundlicher, performanter oder "vollständiger" als andere verbreitete Betriebssysteme
- das Amiga OS leidet noch immer unter der engen Verbindung zu einer Hardware von vor 20 Jahren und hat es bislang nicht geschafft, die daraus resultierenden Design-Schwächen abzulegen (was hier als Vorteil verkauft werden soll als "resourcenschonend" ist ja nur die Tatsache, daß man Resourcen nicht verschwenden kann, die man nicht hat)
- das Amiga OS ist relativ schlank, weil die verfügbare Hardware nicht beliebig ist (man kann also auf Unterstützung für riesige Paletten unterschiedlicher Devices verzichten), dadurch ist die Kompatiblität minimal, was einen gewissen Vorteil auf der Stabilitätsseite darstellt
- das Amiga OS ist nicht für benachteiligte Computernutzer anwendbar (Braille-Display Support, Text-to-speech Support etc)
- in den letzten Jahren hat sich nichts getan, um die Fortschritte aller anderen Betriebssysteme abzubilden (standardisierte Schnittstellen wie Quicktime etc, Einbindung offener Standards in Hard- und Software wie USB systemseitig, Textformate, 3d-Sprachen) und Amiga-User sehen den Stillstand auf einer Technik von vor rund 10 Jahren als Vorteil (weil es die Performance und Stabilität gegenüber anderen Systemen verbessert)
- das AmigaOS ist noch immer nicht "portabel" oder "skalierbar", es ist noch immer nicht möglich, einen Einplatinen-Rechner mit (fast) beliebiger CPU und einem AmigaOS auf einer RamDisk zu realisieren, ohne "original Amiga Hardware" zu simulieren

Außerdem fasse ich zusammen:
- Amiga Anwender sehen den Vorteil des Amiga OS darin, daß sie daran gewöhnt sind und verdammen lieber Systeme, an die sie nicht gewöhnt sind, als diese mit einem vergleichbaren Zeitaufwand zu erlernen, wie sie ihn für den Amiga investiert haben
- Amiga User gehen sofort in die Windows-Attacke-Stellung wenn man sie nach den von ihnen behaupteten Vorteilen des Amiga OS fragt und lehnen es ab, Alternativen überhaupt eine Chance zu geben (O-Ton "Ich will es nicht")
- Amiga User behaupten die Überlegenheit ihres Systems aus rein emotionalen Gründen

Für einen Entwickler, der bereit wäre, Amiga OS zu unterstützen, heißt diese Zusammenfassung also:
- Entwicklung für einen verschwindend kleinen Markt
- kein Mehrnutzen von Hardware durch Kompatiblität (z.B. PCI-Hardware-Entwicklung kann auf Mac, PC und Industrie-Rechnern wie Einplatinen-Computern genutzt werden)
- Entwicklung von Programmen/Hardware für einen Anwenderkreis, der grundsätzlich nicht flexibel sein möchte (d.h. bei Verfügbarkeit einer besseren Alternative das System wechseln würde), daher Festlegung auf Entwicklungs- und Anwendungsumgebung ohne jede Migrationsmöglichkeit
- Verzicht auf nahezu alle Standards der verbreiteten Systeme wie Multimedia-Schnittstellen, Multi-User-Support, Resourcenschutz etc
- Vorteil: Ein kommerzielles Programm, das für Amiga OS entwickelt wird, würde von den Anwendern sogar dann genutzt, wenn es eine kostenlose Alternative auf einem kostenlosen Betriebssystem wie Linux gäbe, die mehr könnte
- Nachteil: Das heißt nicht, daß das Programm auf dem Amiga auch GEKAUFT würde, da Amiga OS keinerlei Schutzmechanismen anbietet und diese von Amiga-Usern auch nicht erwünscht sind


Bitte versteht mich richtig: Ich will das Amiga OS nicht schlecht machen. Ich bin mit dem Amiga aufgewachsen und war lange Zeit glühendster Verfechter dieser Plattform. Ich habe mich gewundert, daß in eMails (wegen der Prelude-Angebote) und auch hier im Forum und in den Kommentaren immer so radikal vertreten wurde, das Amiga OS sei allen anderen Systemen überlegen. Da ich seit vier/fünf Jahren aus dem Markt raus bin, wollte ich erfahren, was sich weltbewegendes getan hat. "Damals" war das Amiga OS den verfügbaren Alternativen schon nicht mehr überlegen und die Unfähigkeit der (damaligen) Besitzer der Rechte ließen nicht vermuten, daß sich etwas positives entwickeln würde.
Ich wollte auch die Amiga-User nicht schlecht machen, ich WEIß, daß es unter euch viele seriöse, erfindungsfreudige, flexible und vor allem sehr nette Menschen gibt. Aber was ich hier wieder zu lesen bekomme, würde mich als potentiellen Investor in diese Plattform überzeugen, daß es noch viel viel viel schlimmer aussieht als 1998 und daß so etwas wie Fanatismus oder vielleicht Sarkasmus ("mag-mich-oder-leck-mich" Haltung) die Grundvoraussetzung für die Nutzung eines Amiga als Arbeitsmittel sind.

Und auch dies habe ich verstanden: Amiga User sehen ihren Rechner nicht als Werkzeug (sie wollen MIT dem System etwas erreichen) sondern als Selbstzweck / Hobby (sie wollen TROTZ des Systems etwas erreichen). Daran sehe ich nichts schlechtes!
Es ist nur nichts, womit ich etwas anfangen kann - und es ist sicher kaum etwas, das Investoren anziehen könnte, für das verfügbare System ein Engagement in Betracht zu ziehen.
Leider ist es anscheinend aber auch so, daß das Amiga OS keine GRUNDLEGENDEN Vorteile gegenüber anderen Systemen bietet, so daß ein "Neubeginn" auf Basis dieser Vorteile eine Marktlücke bedeuten würde. Das ist mir anhand eurer Antworten recht deutlich geworden, denn der "bewusste Verzicht" ist ja nichts, das andere Systeme nicht anböten (siehe Windows CE, siehe QNX Neutrino, siehe BeOS).

Falls noch jemand an einer seriösen, inhaltlich ernst zu nehmenden Diskussion interessiert bin, wäre ich für Antworten dankbar. Weitere Reaktionen wie "Wenn Du Amiga nicht magst, was suchst Du dann hier" bitte ich mir aber zu ersparen.
 
mact   Nutzer

15.06.2003, 20:02 Uhr

[ - Direktlink - ]
Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

sorry, ich will hier noch mal zwei Gänge runterschalten.

Ich will euch nicht den Amiga schlecht reden. Ich will auch nicht die Diskussion führen "was alles hätte besser sein können". Das ist mir egal, ich habe für mich persönlich ja entschieden, daß ein Computer nur Werkzeug ist - mir ist völlig egal, was drauf steht, solange er tut, was ich will.

Ich erkläre noch einmal: Mich interessiert, warum hier immer und immer und immer wieder laut gebrüllt wird: Amiga OS ist das BESTE OS der Welt, es gibt nichts besseres, alles andere ist Müll und so weiter. Was ihr bis jetzt angesprochen habt, zeigt alles durchgängig: Amiga OS zwingt den Anwender zum Basteln, auch heute noch. Ich verstehe nicht, was daran "besser" als an einem OS sein soll, das Anwender und Entwickler "ein gemachtes Bett" bietet.

Zum Einzelnen:
Robin:
> Wenn ich auf drei Screens online bin, Maile, im IRC chatte und waehrend dessen an meiner Homepage skripte (Perl), dann stelle ich mir mit grausen vor wie ich das auf dem PC mit minimieren der kurz nicht genutzten Fenster machen soll.

Konkret: Jedes moderne OS unterstützt "transparent" mehrere Monitore. Kann der Amiga das inzwischen endlich? "Zu meinen Zeiten" konnte er es nur mit einer speziellen GraKa-Software, die nicht weiter entwickelt wurde (EGS-Irgendwas). Wenn ich mit mehreren Programmen "gleichzeitig" arbeite (wer tut das schon...) dann ist das am Bequemsten mit einem sogenannten Paletten-Monitor und einem Haupt-Schirm in hoher Auflösung (2000 Punkte horizontal etc).

> Menuepunkt des neuen MUI3.9 ein Fenster auf jeden beliebigen Screen springen zu lassen, hat sich meine Produktivitaet extrem gesteigert.

Verständlich. Das bieten X-Systeme ja schon seit den 80ern an und jeder, der je mit zugewiesenen Screens gearbeitet hat, erwartet dieses Verhalten von einem Betriebssystem. Windows, Mac OS, Linux haben das schon lange.

> Programme untereinander kommunizieren lassen, deren Authoren nichts voneineander wissen ...

Hmmm... Applescript? Visual Basic unter Windows? Sogar OS/2 hatte REXX. Auch ARexx ist nichts, das andere Systeme nicht hätten - und teilweise eben "durchgängig", nicht nur abhängig von der Einzelapplikation. Versuch mal unter Amiga OS ein Programm mit AREXX zu steuern, das kein AREXX unterstützt - wird schwierig.

Murmel:
> Schau Dir halt OS3.9 an, und entweder gefällt es Dir, oder eben nicht.

Ich fragte ganz höflich an, warum ihr hier im Forum und in den Kommentaren immer lammentiert, Amiga OS sei BESSER als andere. Das möchte ich VERSTEHEN. Kapierst Du das oder soll ich es Dir nochmal erklären?
Du hast in Deinem Kommentar völlig am Thema vorbei geredet. Ich fragte nicht nach PHP-Editoren (da gibt es für den Mac hervorragende Lösungen, wenn Du keine kennst, hast Du Dich nicht ordentlich informiert). Ich fragte nicht nach Game-Updates - was haben die mit dem OS zu tun? Bleib bitte beim Thema oder halte Dich raus.

Palgucker:
> Mimetypes werden auch nur anhand der Dateinamenerweiterungen zugewiesen.

Wer hat Dir denn den Schwachsinn erzählt? Du kannst Systeme ja leicht schlecht machen, indem Du über sie einfach lügst - das ist simpel. Diese Aussage von Dir hier entbehrt jeglicher Grundlage.
Und zu Deinem "was soll das", weil ich gesagt habe, welche Amiga OS Versionen ich kenne: He, ich stehe wenigstens dazu, daß ich nicht alles weiß! Sag mir doch einfach, was an den modernen Amiga OS so viel BESSER ist als anderswo.
Zur Dateierkennung: Kennst Du Windows XP? Kennst Du das Resource/Data Konzept des Mac? Kennst Du moderne Dateibrowser auf X-Systemen? Die machen, wenn sie die Datei nicht erkennen können, einen Header-Check. Kann der Amiga das? Von Hause aus?

> Vielleicht birgt dieser Mangel an Applicationen schon den Vorteil, das man sich gründlicher mit manchen Sachen auseinandersetzen muss. Da bastelt man eben Scripte...

Das ist wieder das gleiche Argument wie zuvor: Das Amiga OS ist besser, weil es vieles nicht kann, das andere Systeme schon seit vielen Jahren beherrschen. Ist das eure Antwort auf meine Frage? Das Amiga OS ist BESSER, weil man alles selber machen muss?

Ich fände das als "erschöpfende Antwort" wirklich beeindruckend. Und erklärte mir so einiges.

scooby:
> intelligentes Design, ist resourcenschonend, hat ein sehr gutes Antwortverhalten

Das waren GENAU die Gründe, die ich damals für Amiga OS selber anführte. Sie stimmen aber nur so lange, wie man gleich ausgestattete Systeme vergleicht: Die Response eines Amiga mit 68060 ist, verglichen mit der eines 1GHz Mac oder 3GHz PC nun wirklich nicht mehr akzeptabel (wenn ein paar Programme aktiv sind spätestens). Das Design des OS ist meines Erachtens NICHT intelligent, es macht aus der Not (begrenzte Resourcen bei Kickstart 1.0) eine Tugend (Platzsparen wo geht). Aber INTELLIGENT ist es nicht: Es ist weder objektorientiert noch transparent noch durchgängig einheitlich gestaltet. Und resourcenschonen ist es NICHT. Es werden viele Funktionen nicht angeboten, die für "resourcenschonendes Verhalten" notwendig wären: Signal Sharing z.B. (Signale im Kontext verwalten). Ich weiß noch, daß die Anzahl der verfügbaren Signale im Amiga immer eine echte Qual war, es waren nie genug da.

Dein Argument, das Amiga OS sei gut, weil es nicht zu JAVA kompatibel ist, überzeugt mich nicht: Zu was ist es dann kompatibel? Wie kann ich systemunabhängige Programme laufen lassen, wenn der EINZIGE verfügbare Standard (Java) nicht läuft? Es würde mich interessieren, warum Du hier einen VORTEIL siehst (ich mag Java auch nicht - das ist nicht das Problem).

Ein paar konkrete Fragen:

- unterstützt der Amiga heute VON HAUSE AUS mehrere Monitore ohne daß der Anwender irgendwelche Patches installieren muss?
- welche Networking Filesysteme werden von Hause aus unterstützt ohne daß der Anwender irgendwo irgendwelche Erweiterungen installieren muss?
- unterstützt der Amiga von Hause aus Multi-User Environments ohne ...?
- unterstützt der Amiga von Hause aus 3d-Sprachen wie OpenGL?
- hat der Amiga von Hause aus eine Multimedia-Schnittstelle wie DirectX oder Quicktime?
- unterstützt der Amiga von Hause aus Codepages korrekt, d.h. auch Unicode?
- unterstützt der Amiga von Hause aus USB-Geräte (Maus, Tastatur, EHI Geräte, Scanner)?
- unterstützt das Amiga OS von Hause aus offene Standards wie RTF oder Postscript oder PDF etc?
- etwas exotischer: unterstützt der Amiga von Hause aus Hot Plugging (Zorro- oder PCI-Karten im Betrieb tauschen, IDE Geräte im Betrieb tauschen)? Warum ist das wichtig? Weil der Dummanwender gerne mal eine IDE-Wechselplatte im Betrieb tauscht...
- unterstützt der Amiga von Hause aus Load-Balancing für Applikationen (wie Mac und Windows es tun), so daß die jeweils aktive Anwender-Applikation automatisch genug Resourcen erhält?
- unterstützt der Amiga
 
mact   Nutzer

15.06.2003, 17:52 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

mir gehen eure Antworten (danke dafür) etwas an der Frage vorbei:

> Aber es ist mir eben schon unter Win98 passiert.

Es geht NICHT um Win98. Ich rede nicht von Betriebssystemen, die vier, fünf Jahre alt sind sondern von aktuell erhältlichen, "normalen", alltäglichen Betriebssystemen.

> Und gerade weil AmigaOS die Dateiendungen etc ganz egal sind kann ich mit meiner eigenen Loesung (bigactor) ganz einfach ansetzten

Moment: Weil das System etwas nicht kann (nämlich von sich aus FREI Dateitypen erkennen) hast Du die Freiheit, das Problem (das das System verursacht) selber zu lösen - habe ich Dich da richtig interpretiert?

Klar - das ließe ich als Grund gelten: Das Amiga OS zwingt den Anwender, alles selber zu machen, weil es nichts von haus aus mitbringt. Aber wollt ihr das wirklich als "Vorteil" bezeichnen?

> Aber ich WILL es nicht einfach haben. Ich bin schon gross!

Prima Begründung ;-)

> Ich will von einem System nicht bevormundet werden!

... wenn Du damit den Software-Ergonomie-Richtlinien widersprechen willst, ist das sicher ein Grund, Amiga OS zu verwenden. Aber andersherum dürfte man doch sagen: Ich will, daß mir das System Probleme und Fehler anständig und nachvollziehbar aufzeigt. Kann Amiga OS das? Keines, das ich kenne.

> Ohne eine Shell ist ein BS nicht nutzbar fuer mich!

Das ist eine Aussage, die ich gelten lasse. Alle(!) modernen Betriebssysteme haben eine Shell. Es ist also kein "Vorteil" von Amiga-OS. Kommt Amiga-OS denn mit einer anständigen Shell (Bash)? Und einem richtigen Interpreter (Basic (Windows), Hypercard, PHP oder was auch immer)?
Auch hier: Ich will nicht stänkern, ich frage ganz ernsthaft.

> Tja. Es ist halt Geschmacksache welches OS man faehrt.

Äh. Das ist aber keine Begründung für das laute "Amiga OS ist besser", das hier immer zu lesen ist!

> Wenn kein OS_Update, dann irgendwelche Third Party patches.

Nein. Wie gesagt: Wenn ihr Third Party Patches als "Bestandteil des OS" akzeptiert, hat das Amiga OS KEINE CHANCE, denn von solchen Patches gibt es für nahezu jedes andere System mehr. Ich frage nach den Vorteilen des Amiga OS gegenüber den kostengünstigen Alternativen (Liste siehe oben).

> Kein anderes System ist so durchschaubar und veränderbar wie AmigaOS

Für den Anwender? Das bezweifele ich. Wo ist denn im Amiga OS die zentrale Preference-Datenbank? Da gibt es ZWEI (ENV: und EVNARC:) statt einer. Wo ist die zentrale "Look and Feel" Zentrale, die ALLE PROGRAMME kontrolliert (die dann doch wieder eigene "Views" mitbringen)?
Für den Entwickler? Kaum. Amiga OS (auch in aktuellen Versionen) besteht aus mehreren Layern von APIs übereinander. Wo sind die logischen Unterschiede zwischen Intuition (Textrendering) und graphics.library? Darf ich in modernen Amiga OS Versionen weiterhin Gadtools verwenden - oder funktionieren dann die globalen Settings (siehe oben: Zentrale Verwaltung von Look and Feel) nicht mehr? In anderen Systemen ist das "transparent" - und damit Anwender- und Entwicklerfreundlich.

> Man kann nicht einfach so easy, wie im AmigaOS überall rumklicken und alles verändern.

Wer will das? Ernsthaft gefragt: Wer sein Amiga OS und seine vielen Tücken kennt (und Du schreibst selber: Wenn was nicht funktioniert, hast Du die Standard-Debug-Tools schon zur Hand - welcher Mac-Anwender BRAUCHT Debug-Tools überhaupt?), der kommt eben klar. Aber das kann doch kein Maßstab für die Qualität eines OS sein - ich bitte euch! Ihr behauptet, Amiga OS sei "besser" als xyz. Ich sehe keine Begründung außer der: An Amiga OS kann man rumbasteln, an anderen OS nicht. Selbst dieses Argument scheint aber nicht zu stimmen: Linux ist "noch bastelbarer", aber für euch wieder zu viel bebastelbar?

Bitte schreibt mir doch mal ein paar Punkte (Stichworte), die erklären, was am Amiga OS BESSER für einen Anwender oder Entwickler ist. Noch einmal: Mich interessiert nicht, wer seinen Rechner als Selbstzweck betreibt nach dem Motto "Ich will am System rumbasteln können". Das ist für jeden Markt VOLLKOMMEN und TOTAL uninteressant. Ihr behauptet, das OS sei "besser". BITTE erklärt mir das.
 
mact   Nutzer

15.06.2003, 13:51 Uhr

[ - Direktlink - ]
Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin, Maja,

Du hast übersehen, daß die Antwort eine solche auf eine direkte Frage von mir war: Ich wollte die hier vielfach zitierten "erheblichen Vorteile des Amiga OS" erfahren.

Ich sehe sie nicht. Ich sehe im Gegenteil massive Nachteile des Gesamtsystems und ganz konkret im OS (ich bezog mich ausdrücklich auf OS bis 3.1).

Was ist genau der Vorteil eines Amiga (Gesamtsystem) und was der Vorteil des Amiga OS gegenüber modernen Betriebssystemen wie Windows XP, Mac OS X oder Linux/X11 (letzteres halte ich weder für modern noch für sinnvoll - Linux ja, X11 nein).

Und da lasse ich eben das "Gewohnheitsargument" nicht gelten: Es ist kein nachvollziehbares Argument für Entwickler oder Anwender, die den Computer als Werkzeug verstehen.
 
mact   Nutzer

15.06.2003, 13:47 Uhr

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Thema: Warum Amiga ?
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Moin,

danke für Deinen "Versuch einer Antwort". Ich denke aber, daß Du nicht ausreichend informiert bist oder Tatsachen nicht einbeziehst in Deine Betrachtung:

Dateiendungen:
Mac OS X setzt - wie die Vorläufersysteme - auf Mime-Types. Das ist eine deutlich elegantere Lösung als alles, was das Amiga-OS bislang anbot. Amiga hat nie eine eigene Dateierkennung angeboten, daher ist der scheinbare Vorteil, Dateiendungen nicht zu berücksichtigen, eher ein Nachteil: Wenn Du keinen Filter im Amiga OS hast, der den bewussten Dateiheader erkennt, kannst Du mit der Datei gar nichts anfangen. Hast Du aber den Mimetype in Mac OS registriert: Alles in Ordnung. Hast Du die Dateiendung registriert: Alles in Ordnung. Und Windows XP bietet weitere Dateierkennungsdienste an, die nicht nur nach der Dateiendung gehen.
Kurz: Ich sehe hier keinen Vorteil eines Systems, das gar keine Dateierkennung bietet.
Bitte nicht verwechseln mit einem PROGRAMM (z.B. Datatype-Reader), der von sich aus Dateien erkennen kann. Darum geht es in Deiner Aussage ja nicht, Du sprichst vom Betriebssystem selbst, das Dateien zuordnen kann oder nicht. Das kann der Amiga (zumindest bis 3.1) NICHT. Wenn die neueren OS-Versionen das können, werden sie die gleichen Performance-Probleme wie Windows und Mac OS haben, sie müssen ja jede in einem Verzeichnis darzustellende Datei zunächst "anfassen". Und das geht selbstverständlich über das Erkennen der Dateiendung schneller als über das Lesen des Headers.

Neu installieren / Treiber einzeln nachladen:
Bitte vergleich doch nicht mit Windows95 oder so. Selbst Windows98 bot schon die Möglichkeit, direkt aus den CAB-Dateien deffekte Elemente nachzuinstallieren. Windows XP bietet das sehr bequem an. Mac OS X hat ebenfalls alle Möglichkeiten, deffekte Einzelkomponenten auszutauschen. Was machst Du aber beim Amiga, wenn LoadWB zerschossen ist oder die gadtools.library einen Virus enthält - und Du keine Ahnung von Shell-Bedienung hast? Haben die neueren Amiga-Systeme eine "Repair-Funktion"? Wenn ja: Berücksichtigen die auch Hacks/Patches?
Wenn nein: Hier hat der Amiga doch erheblich Nachteile gegenüber den modernen Betriebssystemen, die für den Otto-Normal-Anwender alles über eine bequeme, einfache Oberfläche anbieten. Da steht dann "Repair" und gut ist.

Du darfst seit DOS-Zeiten auf Windows Systemdateien löschen - warum nicht? Wenn Du weißt, was Du tust, wie Du schreibst, ist das kein Problem. War es auch bei MAC nie. Ich weiß hier nicht, was Du meinst. Warum sollte der Normalanwender denn Systemdateien löschen wollen, wo ist der Nutzen? Sogar beim Linux-System bist Du völlig frei im Löschen.

Ich fragte ja konkret nach VORTEILEN des Amiga OS. Wo genau sind die Vorteile für den Anwender, für den Entwickler: Was genau kann er leichter, schneller, eleganter, müheloser mit Amiga OS machen als mit alternativen Systemen?

Ich erinnere mich da an das katastrophale Intuition: Jeder Thread seine eigene Welt, kein Multitasking bei IO innerhalb einer Instanz. Wenn man auf der Workbench die Ausgabe eines Intuition-Outputs anhält, kann Intution in dieser Instanz nichts mehr machen. Warum, wozu? Oder die unterschiedlichen Funktions-Designs der Libraries: gadtools ist völlig anders organisiert als graphics.library, intuition anders als dos und so weiter. Für den Entwickler war/ist(???) Amiga OS doch eine Hacker-Wüste. Erst mit Third-Party-Hacks wurde daraus eine "normale" Entwicklerumgebung (sei es MUI, von dem ich aus anderen Gründen nie etwas gehalten habe oder Hacks, die gadtools erweiterten). Warum gab es nie so etwas wie die MFC oder GTK oder sonstwas?
Wenn es das heute gibt: Ist es wirklich BESSER als auf den anderen Systemen, wie die Amiga-Fans hier immer behaupten? Die Aussage ist ja: Amiga OS ist BESSER als Mac OS X, Windows XP, Linux X11/KDE/Gnome. Das möchte ich endlich mal verstehen. Ich kenne nämlich nur (erhebliche) Nachteile des gesamten OS gegenüber anderen.

Und nochmal: Dabei zählt doch nicht, was man mit Third Party alles machen kann. Akzeptierte man Hacks/Patches als "Bestandteil des OS zum Vergleich" gäbe es zig Tausende von Erweiterungen für Win/Mac/Linux - wie wollte der Amiga mithalten? Es zählt also nur das, was das OS selber anbietet. Und wo sind da die Vorteile genau? Für wen?

Danke für eine seriöse Antwort. Als Entwickler habe ich immer Interesse daran, sinnvolle Plattformen zu unterstützen. Wir haben den Amiga aber verlassen, weil er keine sinnvolle Plattform mehr war, er war langsamer, unökonomischer (anwender- und entwicklerseitig!) und schlechter unterstützt, was fertige Applikationen anging. Bitte erklärt mir die Vorteile dieser Situation!

[ Dieser Beitrag wurde von mact am 15.06.2003 editiert. ]
 
mact   Nutzer

01.09.2001, 09:13 Uhr

[ - Direktlink - ]
Thema: Macro System
Brett: Amiga, AmigaOS 4

> Und die von INTEL sagten auch offen, das jetzt erst mit dem Pentium 4
> 2GHz Videobearbeitung möglich wäre, auch das abspielen.

Tja. Mit der DVDPlus Karte, die wir demnächst auch in Deutschland anbieten (Software ist noch nicht 100%ig), kann man auch mit einem Pentium 133 DVD-Streams (oder VCD oder...) in Echtzeit aufnehmen oder wiedergeben - oder gleichzeitig... die Karte hat nämlich einen MPEG-2 Encoder/Decoder Chip onboard. Daß Intel von sowas keine große Ahnung hat ist ja nicht neu :)

Wenn es auf dem Amiga einen echten PCI-Bus gäbe (Busmaster DMA, Grafik-Karte mit Overlay etc)... wären wir ja sogar bereit, an der Erstellung von Amiga-Treibern mitzuwirken. :-)
 
mact   Nutzer

08.07.2001, 11:05 Uhr

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Thema: Earth 2140
Brett: Amiga, AmigaOS 4

Es kann doch nicht sein, daß Amiga-User immer wieder sagen: "Datenfiles sind wertlos" oder "ohne das Programm sind die Daten doch für jeden frei verfügbar". Habt ihr wirklich NIE begriffen, was ein Copyright, ein Urheberrechtschutz oder das simple Verbot von Raubkopien IST?

Glaubt ihr denn im Ernst, daß der Inhalt eines Buches ohne sein Cover "wertlos" ist? Daß Melodie und Text eines Songs ohne den Interpreten kostenlos verfügbar sind? Daß ein Bild ohne Rahmen nichts kostet?

Warum hört man aus den Nischen-Ecken immer wieder so fadenscheinige Begründungen wie "unser System ist so selten, da machen die paar Kopien doch auch nichts mehr aus"? Oder auch die phantastische Aussage "der Distributor dieses Programms existiert nicht mehr, also darf ich das Programm kopieren, wie ich will" (denn die Programmierer, Künstler, Autoren, Gameplay-Editoren und all die anderen, die ein Spiel z.B. erst ermöglichen, haben ja KEINERLEI Rechte)?

Hat sich irgendeiner von denen, die hier IMMER WIEDER "nur Datenfiles, nichts wichtiges" verbreiten, mal mit dem Urhebergesetz befasst? Welches z.B. von dem Übergang des Urheberschutzes auf die Erben des Urhebers spricht, falls dieser stirbt? Nicht einmal der Tod eines Urhebers erlaubt euch, mit seinem Werk zu machen, was ihr wollt. Bilder, Sounds, Raum-Beschreibungen etc. sind genau so "Werke" im Sinne des Urheberschutzes (und im Sinne eines normalen Menschen, IMHO) wie Bücher.

Wenn ein Programm, meinetwegen ein Spiel, auf dem Markt nicht mehr verfügbar ist, weil die Zahl der ehrlichen Käufer der Zahl der Raubkopierer unterlegen war oder weil der Distributor vor einem zu kleinen Markt die Segel gestrichen hat - oder warum auch immer - dann gibt es den Gebraucht-Markt. Wenn das Programm auch auf dem Gebrauchtmarkt nicht zu bekommen ist, kann man die Rechteinhaber kontaktieren und um Freigabe bitten. Wenn das nichts fruchtet, dann, Leute, habt ihr eben PECH GEHABT! Dann GIBT ES DAS EBEN NICHT MEHR. Und es ist eine freche Lüge, dann zu sagen, daß es die Rechteinhaber oder Macher "nicht stört, wenn man die Daten kopiert - weil diese ja gar nicht mehr verfügbar sind". NATÜRLICH STÖRT ES! Denn sie hätten ja, wenn die Leute, die jetzt frisch und fröhlich Raubkopierer werden, früher die Daten GEKAUFT hätten, eine "angemessene" Entlohnung dafür erhalten.

Prima finde ich es immer wieder, wenn auf solche Überlegungen die Reaktion folgt: "unser Markt ist so klein, die haben gar kein Interesse daran, die Daten freizugeben". Denn solche Aussagen kommen meist von denen, die gar nicht erst gefragt haben - oder nach einer Mail, einem Anruf oder sonstwas sofort aufgeben mit dem Tenor "ich hab's ja versucht, die wollen nicht, also kopiere ich jetzt". Es gibt doch Beispiele, auch in diesem Markt, die zeigen, daß alte Titel mit einem sinnvollen Vertrag wieder distribuiert werden dürfen - wenn man nur etwas Mühe hineinsteckt.

Meine Lieblingsphrase in diesem Zusammenhang: Get A Life. Werdet erwachsen, denkt doch mal für einen halben Euro selber nach - und versteckt euch nicht immer hinter "habe ich nicht gewusst", "hat mich nicht interessiert", "merkt doch keiner". Auch solche Verhaltensweisen haben den Amiga dahin gebracht, wo er heute ist: in die Mülltonne.
 
 
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